21.04.2022

Le Gurque: Startup produziert Schwämme aus Gurken

Wer konnte ahnen, das das Ende der Kunststoffschwämme durch eine Gurke nahen könnte?
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Le Gurque, Schwamm aus Gurke, Luffa Gurke, Höhle der Löwen
(c) The Closest Loop/FB - Die Luffa-Gurke aus der Le Gurque besteht.

Leonie Eißele und Niklas Heinzerling sind der Nachhaltigkeit verschrieben. Sie haben immer wieder probiert, Dinge im Haushalt gegen nachhaltige Alternativen auszutauschen. Trafen dann aber auf ihren Meister: den Spülschwamm. Jener besteht nämlich aus nicht recyclebaren Kunststoff und landet meist am Ende im Mistkübel. So würden jährlich in Deutschland rund fünf Millionen Kilogramm an Plastikmüll durch Spülschwämme erzeugt. Mit dieser Zahl im Kopf gaben die Founder nicht auf und fanden ihre Lösung im Gemüse. So kam es zur Gründung von Le Gurque.

Le Gurque aus Luffa

Eigentlich gründeten sie das Startup The Closest Loop (ein Unternehmen für nachhaltige Haushaltsprodukte), das die speziellen Schwämme erzeugt. Ihr Produkt besteht zu 100 Prozent aus der Luffa-Gurke, einem Kürbisgewächs, das natürlich wächst und eine andere besondere Eigenschaft hat: Wenn sie reif wird, bildet sie im Inneren eine schwammartige Faserstruktur.

Kompostentsorgung möglich

Le Gurque zeichnet sich laut Gründerpaar als waschmaschinenfest, langlebig und kann auf dem Kompost entsorgt werden. Zudem habe ihre Idee noch einen weiteren Vorteil: “Wir reduzieren Transportwege. Statt unsere Luffa aus Asien (Anm.: Korea und China gehören zu den gängigsten Anbauländern) zu beziehen und ca. 21.000 Kilometer Transportweg mit dem Containerschiff hinzulegen, bauen wir unsere Luffa in Europa an. Darunter Deutschland, Albanien und Spanien”, erklären die Gründer auf ihrer Website. “Selbst wenn man unsere weiteste Strecke – 2.230 Kilometer von Spanien nach Deutschland – berücksichtigt, sparen wir damit 90 Prozent der CO₂-Äquivalente ein.”


Wer mehr über Le Gurque erfahren möchte, hat am Montagabend in der „Höhle der Löwen“ Gelegenheit dazu. Außerdem dabei: Read-O, Lucky Plant, Retter Kräcker und Xeem.

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Parlai
(c) Parlai - Die beiden CoFounder von Parlai Nina Authried und Juan Herrera.

Man kennt dieses spezielle FOMO. Streaks sorgen bei Sprachlern-Apps dafür, dass man sich jeden Tag zumindest ein paar Minuten Zeit nimmt, um noch die eine Lektion zu schaffen, die die Strähne der täglichen Übung noch am Leben hält. Die Gründer von Parlai, Nina Authried und Juan Herrera, nennen diese Art der Sprachaneignung jedoch passives Üben.

Parlai: Sprache ohne Praxis bleibt Challenge

“Diese Methode bringt selten echten Fortschritt, da das aktive Sprechen – der wichtigste Schlüssel zur Sprachbeherrschung – fehlt”, sagt Authried. “Ohne regelmäßige Praxis in echten Gesprächen bleibt der Weg zur fließenden Kommunikation eine Herausforderung. Zusätzlich sind fremdsprachige Gesprächspartner, die gezielt beim Lernen unterstützen, oft teuer oder schwer zugänglich.”

Dies stelle insbesondere Immigranten, die sich integrieren möchten, und Berufstätige, die ihre Karrierechancen durch bessere Englischkenntnisse verbessern wollen, vor große Hürden. Hier möchte das Startup ansetzen und eine flexible Lösung bieten, um Sprachbarrieren effektiv abzubauen.

Mit WhatsApp kombiniert

Authried erkannte die Bedeutung aktiver Sprachpraxis während ihres internationalen Betriebswirtschaftsstudiums und eines Austauschsemesters in Lyon. Dort lebte die 26-Jährige in einer französischen WG und studierte Finanzen und Ingenieurwesen auf Französisch. Ihre beruflichen Erfahrungen in ihrem Gap Year in Mailand und Athen verstärkten folglich ihre Leidenschaft für Sprachen und Kulturen.

Co-Founder Herrera zog aus Kolumbien nach Graz, wo er die Herausforderungen des Deutschlernens im steirischen Dialekt hautnah erlebte. Die hohen Kosten für Tutoren und die begrenzte Verfügbarkeit alternativer Lernmethoden inspirierten den 31-Jährigen, über technologische Lösungen nachzudenken. Die Idee, WhatsApp mit KI zu kombinieren, entstand aus dem Wunsch, Sprachpraxis jederzeit und für alle zugänglich zu machen.

Parlai: KI übt und gibt Feedback

Bei Parlai können User:innen über Texte oder Sprachnachrichten mit einer KI-basierten Sprachpartnerin üben, die Fehler korrigiert, Feedback gibt und individuell angepasste Inhalte bereitstellt. Seit dem Start im März 2024 haben sich über 2.000 Nutzer registriert.

Die Gründer:innen sehen bei Parlai den Vorteil der Flexibilität: “Keine zusätzlichen Apps, keine festen Zeiten – einfach WhatsApp öffnen und direkt üben. Parlai ist besonders für Sprachlernende interessant, die flüssiger sprechen möchten, und für Gruppen, die von Sprachkenntnissen abhängen, wie Immigranten oder Berufstätige”, heißt es laut Aussendung. Die KI geht individuell auf die Bedürfnisse der Nutzer:innen ein und berücksichtigt das Sprachniveau und die Interessen. Künftig soll sie auch Sprachtelefonate unterstützen, um das Lernerlebnis noch realistischer zu machen.

Der Name selbst “Parlai” ist vielleicht manchen aus dem “Fluch der Karibik-Franchise” bekannt und stammt vom französischen Wort “parler” (sprechen). Für seine Idee erhielt das Startup eine AWS-Förderung in Höhe von 37.000 Euro.

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