20.05.2016

Launch von iwanna.help: Charity neu erfunden

Wie viel kostet es, wenn man Gutes tun will? Auf iwanna.help wenige Sekunden – und keinen Cent. Das funktioniert in nur wenigen Klicks: Charity-Projekt auswählen, Werbung ansehen oder einen beliebigen Link teilen- und schon hat man gespendet. 
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Auf der neuen Webseite iwanna.help soll Spenden nichts mehr kosten.

Im Dezember vor zwei Jahren ist Gregor Jarisch die Idee zu iwanna.help gekommen. Das Konzept ist dem Crowdfunding-Prinzip nachempfunden. Bei der sogenannten Schwarmfinanzierung werden kleine Beträge von mehreren Menschen gesammelt und Projekte finanziert. Der große Unterschied zu iwanna.help liegt im Detail: Die Beträge, die auf der Plattform gesammelt werden, sind winzig und der Spender muss außerdem nicht selbst zahlen. Spenden tut man hier Zeit – und zwar wenige Sekunden.

Auf iwanna.help spendet man wenige Sekunden seiner Zeit – kein Geld.

Zeit spenden

Zunächst wählt man ein Projekt aus, das man unterstützen möchte. Danach gibt es zwei Auswahlmöglichkeiten: Entweder man klickt auf den Button „mit Werbung spenden“ und sieht sich einige Sekunden lang Werbung an – oder man wählt „Teilen um zu spenden“. Dann kann man mit seiner Facebook-Community einen Link teilen, den man sowieso geteilt hätte und den Freunden wird Werbung vorgespielt. Indem man wenige Sekunden lang Werbungen konsumiert, werden Mikrobeträge an das Projekt gespendet.

+++ Styria Ventures: Executive Director Bernhard Thalhammer im Interview +++

Marktplatz

„Real time bidding“ nennt sich das System, das im Hintergrund läuft: Freie Werbeplätze werden auf einer Art „Marktplatz“ angeboten und der höchstbietende Werbeschalter bekommt dann den Zuschlag. Man kann sich dies ähnlich einem internationalen Werbemarktplatz vorstellen- wie Ebay, wo die Schlacht um das beste Angebot allerdings bereits nach Zehntelsekunden vorbei ist.

„Bei einzelnen Leuten bringen die kleinen Beträge vielleicht nicht so viel, aber im Kollektiv schon. Ich dachte mir gleich zu Beginn, dass iwanna.help vor allem für wohltätige Zwecke spannend sein könnte – wenn viele Menschen es nutzen“, meint Jarisch im Gespräch mit dem Brutkasten. Er ist Teil des „Digital Lab“ des Styria Konzern, wo er täglich mit kreativen Projekten zu tun hat und Produkte von der Idee weg mitentwickelt.

Proof-of-Concept

iwanna.help Team
iwanna.help Team

„Die erste Zeit habe ich alleine am Konzept und den Rahmenbedingungen gearbeitet, nach der Arbeit und an den Wochenenden“, so Jarisch. Dann habe er Daniel Breuss, den damaligen Projektmanager der Styria Digital One beim Mittagessen davon erzählt und ihn gefragt, ob man das Projekt innerhalb des Konzerns finanzieren könnte. Zusammen mit Geschäftsführer Alexis Johann wurde entschieden, iwanna.help zunächst einmal zu testen. „Bevor viel Geld hineingesteckt wird, wollten wir den Proof-of-Concept liefern, ob die Idee auch tatsächlich technisch umgesetzt werden kann.“

2014 wurde der Prototyp gebaut, letztes Jahr sprach Jarisch erstmals auch mit ersten Wohltätigkeitsorganisationen. Gesucht werden Projekte, die „sinnstiftend“ sein sollen und sich bspw. mit der Flüchtlingsthematik, der Umwelt oder Armut auseinandersetzen. Die Website ist dabei bewusst bilingual gehalten – der internationale Fokus steht dabei im Mittelpunkt.

„Mir wurde gesagt, dass ich der erste Styria Mitarbeiter bin, der es geschafft hat, komplett aus eigener Kraft ein Projekt hochzuziehen”, Gregor Jarisch.

Seit dem Start sind vier Charity-Projekte online gegangen, mehr sollen bald folgen. Denn nachdem Jarisch das Projekt beim Styria-Vorstand vorstellte, kam kurz vor Weihnachten das „Go!“, um iwanna.help im neuen Jahr zu entwickeln.

Freizeit

Auch das Team ist bereits größer geworden. „Die meisten Kollegen waren von dem Projekt so begeistert, dass ich nur wenig Überzeugungsarbeit leisten musste“, erzählt Jarisch. Dafür wird ein gewisser Teil der Arbeitszeit freigeräumt. „Mir wurde gesagt, dass ich der erste Styria Mitarbeiter bin, der es geschafft hat, komplett aus eigener Kraft ein Projekt hochzuziehen. Anfangs waren weder Ressourcen noch Geld da, ich musste oft um Hilfe bitten. Im ersten Jahr sind bei mir viele hunderte Stunden Freizeit in das Projekt geflossen“, so Jarisch. Dass es oft schwierig ist, aus einem Konzern heraus zu starten, weiß auch Jarisch. „Aber ich hatte immer Kollegen mit dem richtigen Know-How um mich herum“. Er sei immer auf viel Verständnis gestoßen und viele seiner Kollegen wollen sich bis heute bei iwanna.help einbringen. „Das Projekt ist irgendwie mein Baby geworden – dass mir so viele Kollegen freiwillig ihre Zeit geschenkt haben, macht mich stolz“, meint Jarisch.

Hier geht’s zu iwanna.help

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

+++ Jetzt bewerben und von Expedition Zukunft profitieren +++

Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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