22.05.2023

Scaleup kauft Startup für 29 Mio. Dollar, um Gründer als eigenen CEO einzustellen

Das US-Scaleup Latch treibt das Prinzip "Talent Acquisition" etwas weiter, um den Seriengründer Jamie Siminoff als CEO zu gewinnen.
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Latch Jamie Siminoff CEODollars
(c) Adobe Stock - selensergen

Die Gründe, warum Startups aufgekauft werden, sind unterschiedlich. Mal sind die Käufer Konkurrenten, die ihre Position im Markt stärken wollen. Mal sind es große Corporates, die ihr Produktportfolio um einen bestimmten Aspekt erweitern wollen. Und immer häufiger sind es Unternehmen, die “händeringend nach Fachkräften suchen” und sich diese über eine Startup-Akquisition im Paket einkaufen. Auch das Gründer:innen aufgekaufter Startups gleich eine Position im Management des Käufer-Unternehmens bekommen, ist durchaus üblich. Was nun das US-Smart-Home-Scaleup Latch, das vor allem für ein Smart Lock-System bekannt ist, machte, ist dann aber doch ungewöhnlich.

29 Millionen Dollar für ein Startup ohne Umsätze

Es kaufte sich das Startup Honest Day’s Work (HDW), das mit seiner Plattform Dienstleister:innen wie Fahrer:innen, Reinigungskräfte oder Hundesitter:innen vermitteln will. Noch ist HDW in einem frühen Stadium und war bislang im “Stealth Mode”, also mit seinem Angebot noch nicht an der Öffentlichkeit. Folglich kann das Startup, das 30 Mitarbeiter:innen zählt, auch keine Umsätze vorweisen. Insofern kann einen der stolze Kaufpreis, den Latch hinlegt, durchaus verwundern: Rund 29 Millionen US-Dollar in Form von Aktien des Unternehmens (29 Millionen Aktien; Kurs zu Zeitpunkt der Abfrage bei exakt einem Dollar).

CEO-Posten bei Latch seit Jänner vakant

Der Grund für die recht teure Übernahme des recht kleinen Startups sind nicht nur die 30 Mitarbeiter:innen, die ins Latch-Team aufgenommen werden. Es ist vor allem der Gründer Jamie Siminoff. Dieser wird nun CEO des Scaleups, wie dieses mitteilte. Die Position ist seit Jänner vakant, als Gründer Luke Schoenfelder seinen Posten niederlegte. Das Unternehmen war, wie viele andere, 2022 in Turbulenzen geraten. Bei einer Massenkündigung im Mai des Vorjahres hatten mehr als 100 Personen bzw. fast ein Drittel der Belegschaft gehen müssen.

Jamie Siminoff: Milliardenexit an Amazon mit ring

Ein kurzer Blick auf Siminoffs CV verrät, warum Latch bereit war, genau für ihn so viel Geld zu bezahlen. 2012 hatte er das ebenfalls im Smart-Home-Bereich tätige Startup ring gegründet, das vor allem mit seinem smarten Türklingel-System Bekanntheit erlangte. Ring wurde 2018 für mehr als eine Milliarde US-Dollar von Amazon übernommen, wonach Siminoff mehrere Jahre lang für den Konzern arbeitete.

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(c) Christoph Steinbauer & Das Merch

Die Initiative No Walls Left wurde ursprünglich von Ali Mahlodji, Klaus Buchroithner (Das Merch), Colin Linde und Hannes Puchner ins Leben gerufen. Bereits 2020 und 2023 wurden Kampagnen umgesetzt, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Zudem schloss sich auch Patricia Wenigwieser, Frauenpreisträgerin der Stadt Linz 2024, dem Team an.

No Walls Left startet auch in diesem Jahr wieder eine Kampagne. Die Initiatoren machen hierfür erstmals mit UN Women Austria und deren Orange the World Kampagne gemeinsame Sache. Die UN-Initiative findet jährlich zwischen dem 25. November, dem “Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen”, und dem 10. Dezember, dem “Internationalen Menschenrechtstag”, statt.

No Walls Left spendet Geld an den Orange Fund der UN Women

Pünktlich am 25. November öffnet der No Walls Left-Webshop seine Türen und startet die Charity-Kampagne, “Kunst, die bewegt”. Zu erwerben gibt es T-Shirts mit exklusiven Designs und Botschaften aufstrebender, österreichischer Künstler:innen. Die T-Shirts werden durch das Linzer Startup Das Merch fair und umweltfreundlich in Portugal hergestellt. Der Preis beträgt 38 Euro pro Shirt – ein Symbol für den 8. März, den Internationalen Frauentag.

Das gesamte Team arbeitet ehrenamtlich. Der Reinerlös fließt direkt als Spende in den Orange Fund der UN Women. Mit Spendengeldern realisieren die UN Women jährlich etwa 170 lokale, effektive Programme zur Gewaltprävention. Je mehr Mittel zur Verfügung stehen, desto mehr Projekte können umgesetzt werden und desto weniger Frauen müssen unter geschlechtsspezifischer Gewalt leiden.

Kritik an Werbebotschaften großer Konzerne

In den vergangenen Jahren konnte die Initiative übrigens über 68.000 Euro an Spenden sammeln, die unter anderem an Frauenhäuser überreicht wurden (brutkasten berichtete). Der Name No Walls Left möchte zudem auf einen weitere Misstand in unserer Gesellschaft hinweisen. “Die Wände unserer Städte sind voll mit Werbebotschaften großer Konzerne. Wenn keine Wände mehr übrig sind, um Menschen an wichtige gesellschaftliche Themen zu erinnern, müssen wir selbst zu Träge:innen dieser Botschaften werden”, so die Initiative in einer Aussendung.


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