13.04.2022

Kapital für Lalamu: Lip Sync-App aus Wien “lässt jedes Gesicht jedes Lied singen”

Tonspur aufnehmen, Gesicht aufnehmen - fertig ist das Lip Sync-Video. Neben dieser App hat Lalamu aus Wien aber vor allem B2B-Pläne.
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Auch Statuen können mit der Lalamu-App aus Wien zum Sprechen gebracht werden
Auch Statuen können mit der Lalamu-App aus Wien zum Sprechen gebracht werden | (c) Lalamu

Es ist eines dieser Produkte, die sich fast von selbst erklären: Die App Lalamu des gleichnamigen Wiener Startups lässt User:innen auf denkbar einfache Weise Lip Sync-Videos machen. Zuerst Tonspur aufnehmen, dann Video eines Gesichts (etwa auch auf einem Foto oder nicht allzu abstrakten Gemälde oder sogar jenes einer Statue) aufnehmen – fertig. Die Aufnahmen werden vom Server des Wiener Startups verarbeitet. Das Lip Sync-Video kommt nach ein paar Sekunden zurück und kann auf TikTok und Co gepostet werden.

Lalamu: TikToker:innen Hauptzielgruppe mit B2C-App

TikToker:innen sind auch die Hauptzielgruppe von Lalamu mit seiner B2C-App. “Viele TikToker:innen versuchen, Lieder lippensynchron zu singen. Leider geht der Versuch schief und die Lippen machen… irgendwas, weil die TikToker:innen den Text meist nicht auswendig können. Wäre es also nicht toll, wenn jeder die Möglichkeit hätte, jedes beliebige Lied zu lippensynchronisieren, egal in welcher Sprache, egal in welcher Geschwindigkeit, ohne den Text kennen zu müssen?”, wirbt das Startup. Andere Apps, die die Video-Produktion für Tik Tok erleichtern, verzeichneten zuletzt extrem gute Download-Zahlen.

320.000 Euro Investment und Aufnahme in Microsoft-Programm

Die B2C-App, die in der Basis-Version kostenlos ist und für die es mehrere Packages mit längerer Video-Dauer und ohne Werbung zu kaufen gibt, ist aber nicht der einzige Geschäftszweig. Denn Lalamu will auch mit einem B2B-Angebot durchstarten. Konkret wendet an sich an Filmindustrie, Museen und Agenturen, die das AI-Algorithmus-basierte Tool des Startups für ihre Zwecke einsetzen sollen. Damit konnte man zuletzt auch ein Investment ergattern: Das Wiener Unternehmen holte sich 320.000 Euro. Das Startup wurde auch ins Microsoft for Startups-Programm aufgenommen.

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Tractive, Hauster Versicherung, Insurance, Pet Cover
(c) Tractive - Michael Hurnaus, CEO von Tractive.

Er hat es bereits im Mai angekündigt und nun erreicht. Beim Pet-Tracking-Scaleup Tractive stehen aktuell 100 Millionen Euro jährlich wiederkehrender Umsatz zu Buche. Gründer Michael Hurnaus sieht mehrere Aspekte, die dem Erfolg zugrundeliegen.

Tractive: “Mitarbeiterwachstum kein Indikator”

“Wir hatten immer schon 40 bis 50 Prozent Wachstum, haben aber dabei immer im Vordergrund gehabt, nicht das Mitarbeiterwachstum als Indikator zu sehen, sondern nachhaltig zu wachsen”, sagt er. “Wir bewegen uns mit dem Haustiermarkt in einem dankbaren Markt, ja. Aber unsere gute Arbeitsleistung kommt nun zurück. Da hat uns die 4-Tage-Woche sehr geholfen. Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen, die nur vier Tage arbeiten wollen, sondern gute Leute, die sich mit der Firma identifizieren.”

Das Paschinger Startup wagte erst vor rund dreieinhalb Jahren den Sprung in die USA, der auch gut vorbereitet war. “Wir haben acht Jahre lang gewartet, diesen Schritt zu gehen”, erklärt Hurnaus. “Wir wussten, wenn wir ‘in Europa gewinnen’, dann wird es leichter für uns, als für einen US-Amerikaner, der nach Europa will. Wir haben hier verschiedenen Länder, mehr Sprachen und unterschiedliche Währungen. Für uns war es die richtige Entscheidung.”

USA überholt Deutschland

Mittlerweile hat der US-Markt den bisherigen Spitzenreiter Deutschland überholt. Schätzungsweise 66 Prozent der US-Haushalte oder etwa 86,9 Millionen Familien besitzen in den Vereinigten Staaten ein Haustier. Dies geht aus der National Pet Owners Survey 2023–2024 der American Pet Products Association (APPA) hervor.

“Unsere Marktpenetration ist wesentlich geringer als in Deutschland”, sagt Hurnaus. “Wir werden im ersten Quartal 2025 auch in Mexiko launchen, in den nächsten beiden Jahren aber keine weitere Erweiterung anstreben. Der Fokus bleibt auf diesen Märkten.”

Tractive bald in Mexiko

Tractive hat in der Zeit seines Bestehens eine Wandlung erfahren. Jedes zweite Jahr hat man bisher ein Produkt für Hund und Katze herausgebracht – vor wenige Wochen den neusten Tracker. Dabei aber “sehr stark eine Transformation durchlaufen”, wie der Founder erklärt. Weg vom einfachen GPS-Tracker hin zum Gesundheitstracker.

“Es ist ein Frühwarnsystem und soll nicht den Tierarzt ersetzen. Wir sagen nur, dass wir etwas bemerkt haben, eine Veränderung im Verhalten oder bei der Bewegung, etc…”, erklärt Hurnaus. “Da steckt viel Potential darin. Denn wir haben erkannt, dass Leute den Bedarf haben, zu wissen, wie es dem eigenen Haustier wirklich geht.”

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