31.03.2022

Laik: Ein Tisch wie eine Ziehharmonika

Das Fürstenfeldbrucker Startup Laik produziert einen Tisch, der sich ohne Extra-Platten vergrößern lässt.
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Laik, Ausziehtisch, Ziehharmonika,
(c) Laik - Lamellen sorgen bei Laik für einfaches Aus- und Einziehen des Tisches.

Das Äquivalent in der Innovationsszene von “es ist alles gesagt” lautet “es ist alles erfunden”. Man hat den Peak an Erfindertum erreicht und “Neues” ist nur “Altes” im neuen Gewand. So ähnlich könnte man die Möbelbranche sehen, die heute eigentlich zu einem Großteil von der Fantasie mancher “Creators” und “Influencer” auf Pinterest oder Instagram lebt. Jene teilen ihre Ideen, wie man “Wohnen” praktischer, schöner und intelligenter gestalten kann und verblüffen dabei immer wieder mit Kreativität. Laik aus Fürstenfeldbruck scheint da mit seiner Erfindung eine Ausnahme der Möbelindustrie zu stellen.

Ziehharmonika-Prinzip bei Laik

Die Founder Tobias Jung, Anita Pfattner, Denis Dostmann und Mark Löhr haben einen Tisch mit Lamellen-Funktion entwickelt. Was dem ersten Hören nach, nach einer soliden aber einfachen Idee klingt, erweist sich bei einem zweiten Blick als bemerkenswert.

Das Ziehharmonika-Prinzip des Tisches ermöglicht es, das Möbelstück um die Hälfte der Grundlänge stufenlos und ohne Ansteck- oder Einlegeplatte zu verlängern oder es wieder zusammenzuschieben.

Promo-Video von Laik

Das Material ist eine speziell verleimte Verbundholzplatte aus Birke, die sehr stabil und elastisch ist. Dabei können Gegenstände wie z.B. Gläser, Teller oder Flaschen auf der Platte stehen bleiben, ohne um- oder herunterzufallen. Möglich ist das durch das, wie das Startup sagt, “weltweit einzigartige” patentierte Lamellendesign, das durch präzise geführte, computergesteuerte Laserschnitte zustande kommt.

Online-Konfigurator

Über die Homepage kann der Kunde oder die Kundin den Tisch konfigurieren und zwischen drei Größen und zwei Formen wählen. Die Tischplatte und die Tischbeine sind in Holz (Birke) und in sechs verschiedenen Farben erhältlich sowie noch in einer weiteren Bein-Variante aus Eiche. Die Preise variieren zwischen 1.690 und 2.275 Euro.


Wer mehr über das Startup erfahren möchte, hat Montagabend in der „Höhle der Löwen“ die Chance dazu. Weitere Teilnehmer: 2Bag, Fairhair, Bierfrüchtchen und SendMepack.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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