02.11.2023

Labonca: “2 Minuten 2 Millionen”-Kandidat und Bio-Pionier rutscht in die Insolvenz

Erst Ende letzten Jahres wurde Biohof Labonca mit dem österreichischen Klimaschutzpreis ausgezeichnet. Nun ist das Unternehmen, das mit Bio-Schweinefleisch bei seinen Kund:innen punkten wollte, pleite. Labonca-Gründer Norbert Hackl erläutert gegenüber brutkasten die Gründe der Insolvenz.
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Gründer Norbert Hackl | (c) Labonca

300.000 Quadratmeter Bio-Freiland, hofeigene Weideschlatung und ein Onlineshop, über den das Bioschweinefleisch österreichweit innerhalb von 24 Stunden verschickt wird. So lautet das Konzept des steirischen Unternehmens Labonca Biohof, das neben Frischfleisch unter anderem auch geräucherte Würstl und Aufstriche im Sortiment hat. Auf der Website werden die Produkte als das “beste Schweinefleisch Österreichs” beworben. Nun wurde am Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz ein Konkursverfahren über die Labonca Biohof GmbH eröffnet, wie der KSV1870 am Donnerstag bekannt gab. Zur Höhe der Passiva liegen zum derzeitigen Stand allerdings noch keine Angaben vor.

Gründer Norbert Hackl über die Insolvenz

Mittlerweile hat sich auch Gründer Norbert Hackl zu den Ursachen der Insolvenz geäußert. “Die aktuell für Bio-Lebensmittelproduzenten schwierige Wirtschaftslage im Rahmen der schwindenden Konsumenten-Kaufkraft durch die Inflationskrise, wurde durch den langfristigen Zahlungsausfall des wichtigsten Geschäftspartners verstärkt und brachte Labonca trotz wieder ansteigender Verkaufszahlen und rückläufiger Rohstoffkosten in Zahlungsunfähigkeit”, so Hackl gegenüber brutkasten.

Zudem führt Hackl die gestiegenen Rohstoffkosten für Futtermittel und Energie an. Nicht von der Insolvenz betroffen ist der Bereich Landwirtschaft und Tierzucht. Ob der Betrieb weitergeführt wird, soll sich in den nächsten Wochen entscheiden.

(c) Labonca

“All die Erfahrungen und das KnowHow aus 20 Jahren Freilandtierhaltung, Vermarktung, Markenaufbau und Kommunikation werde ich in Zukunft weiter einsetzen und in nachhaltigen Projektentwicklungen weitergeben.”, so Hackl weiter.

Die Labonca Biohof GmbH wurde 2008 von Norbert Hackl gegründet. Zuvor wurde der Bio Betrieb als landwirtschaftlicher Direktvermarktungsbetrieb geführt. 2003 startete Hackl sein Freilandschweine-Projekt „Sonnenschweine“ womit er über die Grenzen Österreichs Bekanntheit erlangte. 2015 wurde das erste Weideschlachthaus Europas am Labonca Biohof zertifiziert und eröffnet. Abschließend merkt der Gründer an: “Mein Lebenswerk wurde nicht zerstört, es wurde auf neue Beine gestellt und darf sich weiter entwickeln!”

Labonca Biohof bei “2 Minuten 2 Millionen”

Im Mai 2020 war Labonca Biohof zu Gast in der Puls4-Show “2 Minuten 2 Millionen”. Gründer Norbert Hackl und sein Sohn Jakob boten damals 100.000 Euro für zehn Prozent des Unternehmens. Während Bau-Tycoon Hans-Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner und Katharina Schneider ein Investment ablehnten, konnte die Hackls während der TV-Show die beiden Investoren Leo Hillinger und Martin Rohla für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Hinter den Kulissen floss allerdings kein Geld, da der Deal schlussendlich nicht zustande gekommen ist.

Handel mit Genussscheinen

Neben dem Onlineshop wurden die Fleischwaren in der Vergangenheit auch in einem 170 Quadratmeter großen Verkaufs- und Gastronomielokal im Zentrum von Burgau vertrieben. Zudem verfügt das Unternehmen auch über eigene Automaten und ging für den Großraum Wien eine Kooperation mit gurkerl.at ein. Auch in Deutschland wurde das Fleisch in München und Frankfurt über den Online-Dienst knuspr.de vertrieben.

Mit Genuss-Scheinen konnten sich auch Privatkunden an Projekten beteiligen. Ein Schein hat einen Wert von 1.000 Euro, womit unter anderem das Weideschlachthaus, die natürliche Veredelung von Fleisch mittels Warmfleisch-Technologie sowie der Aufbau von mobilen Hühnerdörfern unterstützt wurden. Das Kapital wird dabei in zehn Jahreszahlungen in Form von jährlichen Gutscheinen à 130 Euro für Labonca-Produkte zurückbezahlt. “Genussscheine haben wir schon längere Zeit keine mehr verkauft und daher sind diese grösstenteils abbezahlt”, so Hackl abschließend.


*Disclaimer: Der Artikel wurde um die Statements des Gründers nachträglich ergänzt. (02.11..23 18:22 Uhr)


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(c) Mangomint

Erst Ende 2022 gaben der gebürtige Schärdinger Daniel Lang und seine Eferdingerin Co-Founderin Sandra Huber für ihr in den USA gegründetes Startup (brutkasten berichtete) Mangomint den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 13 Millionen Dollar bekannt. Nun holen sich die beiden Gründer:innen erneut Kapital in Höhe von 35 Millionen Dollar. Zu den Investoren zählen Altos Ventures aus San Francisco sowie der SaaStr Fund. Die Bewertung von Mangomint beläuft sich laut dem Startup auf einen “dreistelligen Millionenbetrag”.

Mangomint expandiert nach Europa

Mangomint entwickelt eine SaaS-Softwarelösung für Spas und Wellnesssalons. Bislang war Mangomint nur auf dem US-Markt aktiv. Bereits 2022 kündigte man jedoch an, auch nach Europa expandieren zu wollen. Dieser Ankündigung wird nun umgesetzt.

“Das Ziel dieser Finanzierungsrunde war es, den Internationalisierungsschritt aus den USA heraus zu finanzieren. Wir haben ein erfolgreiches Unternehmen in den USA aufgebaut und kommen damit nun nach Österreich zurück”, so Daniel Lang, Founder und CEO von Mangomint.

Für den Schritt nach Europa wurde schon vor einem Jahr die Mangomint GmbH in der factory300 in der Tabakfabrik Linz gegründet. Hier entsteht aktuell die Zentrale für die Europa-Expansion von Mangomint. Die ersten fünf Mitarbeiter sind bereits aktiv.

“Aus der Tabakfabrik Linz heraus werden wir jetzt den Aufbau von Mangomint Europa steuern. Das Team wird schon bald auf 20 MitarbeiterInnen gewachsen sein”, so Lang weiter.

Entwicklung einer Marketing Suite

Über 10 Millionen Termine werden über die Mangomint-Plattform bereits in Spas und Wellnesssalons in den USA und Kanada jährlich gebucht. Diese Besuche resultieren laut dem Startup in einem “Umsatzvolumen von rund einer Milliarde Dollar.”

Mit Hilfe der SaaS-Lösung soll die Effizienz der Salons, in dem es organisatorische Abläufe wie Terminbuchung und -koordination, Kommunikation mit den KundInnen oder E-Mail-Marketing automatisiert und vereinfacht werden. Das bedeutet weniger Büroarbeit, mehr Zeit für KundInnen und damit höheren Umsatz und Gewinn für die Salons.

Zudem entwickelte das Unternehmen eine neue Marketing-Suite. Mit der das Marketing automatisiert werden soll. “Mit den Automated Flows, die wir jetzt einführen, können unsere Kunden sehr individuelle Prozesse ganz einfach “zusammenklicken”. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten in der Kundenkommunikation oder im Marketing”, so Lang.


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