06.03.2023

60 Millionen Euro fließen in neue Sortieranlage für Kunststoffe in Oberösterreich

Am Freitag erfolgte im oberösterreichischen Ennshafen der Spatenstich für eine neue Sortieranlage für Leichtverpackungen. Über ein Joint Venture werden 60 Millionen Euro investiert.
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Ara
Martin Prieler (ARA), Landeshauptmann Thomas Stelzer, Kurt Bernegger (Bernegger Gruppe), Vizekanzler Werner Kogler, Laurent Auguste (Der Grüne Punkt) | © Bernegger/Wakolbinger

Im oberösterreichischen Ennshafen errichten die Altstoff Recycling Austria AG (ARA), die Bernegger GmbH und Der Grüne Punkt Holding GmbH & Co. KG eine neue Sortieranlage für Leichtverpackungen. Mit einer Sortierkapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr soll die Anlage dreimal größer als bestehende Anlagen in Österreich sein und künftig 50 Prozent der österreichischen Sortierkapazität für Leichtverpackungen abdecken. Insgesamt sollen über das neue Joint Venture der drei Unternehmen 60 Millionen Euro in die Errichtung der Anlage investiert werden.

Kunststoff Recycling mit Infrarot

Die Anlage ist laut ARA mit einer modernen Nahinfrarotsensorik ausgestattet. Sie ermöglicht die Sortierung von insgesamt 20 unterschiedlichen Werkstoffkomponenten. Zudem soll die Anlage eine Sortiertiefe von 80 Prozent ermöglichen. Bei konventionellen Anlagen liegt dieser Wert laut ARA bei rund 60 Prozent.

“Die adaptierten Recyclingziele des EU-Kreislaufwirtschaftspaket erfordern eine grundlegende Steigerung der Sammlung sowie eine signifikante Verbesserung der Sortiertiefe. Mit dieser hochmodernen Sortieranlage sind wir für die zunehmende Mengen an Abfall und Rohstoffen bestens gerüstet”, so ARA Vorstand Martin Prieler.

© Bernegger/Wakolbinger

Anbindung an Schiene & 40 neue Green Jobs

Mit einer Hallenhöhe von 25 Metern wird die neue Anlage im oberösterreichischen Ennshafen zu einer der höchsten in Europa zählen. Der Standort verfügt zudem über einen direkten Bahnanschluss für die gleichzeitige Entladung von bis zu fünf Zügen. Unter anderem sieht eine Novelle des österreichischen Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) den emissionsarmen Transport per Bahn vor. So müssen künftig mehr als zehn Tonnen Abfall ab einer Distanz von 100 Kilometern über die Schiene transportiert werden.

Insgesamt sollen 40 neue Green Jobs am Standort Ennshafen entstehen, wie Bernegger Geschäftsführer Kurt Bernegger erläutert. Sofern alles nach Plan verläuft wird die Anlage ab 2024 in Betrieb gehen. Zudem soll die neue Anlage mit ihrer Sortierkapazität dazu beitragen, dass Österreich seine Recyclingquote von derzeit 25 Prozent auf 50 Prozent erhöht, um bis 2025 das EU-Recyclingziel zu erreichen.



Tipp der Redaktion: Kreislaufwirtschaft-Schwerpunkt

Mit Anfang Jänner 2023 startete die brutkasten-Redaktion einen neuen thematischen Schwerpunkt zum Thema Kreislaufwirtschaft. Im Zentrum stehen Innovationen von Startups, Corporates und Mittelstand, die eine ressourceneffiziente und schadstoffarmen Produktion ermöglichen. Zudem berichten wir über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe rund um eine kreislauforientierte Wirtschaft – unter anderem auch über das Thema Kunststoff Recycling.

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Neuer CEO bei CycloTech: Marcus Bauer (c) CycloTech

Mit Vorfreude blickt Bauer auf seine neue Aufgabe: „CycloTech ist für mich ein Unternehmen mit beispielloser Innovationskraft. Die CycloRotor-Technologie bietet Möglichkeiten, die die Luftfahrt nachhaltig verändern werden“. Der neue CEO freue sich darauf, „gemeinsam mit dem Team an dieser spannenden Zukunft zu arbeiten, die Entwicklung neuer elektrischer Antriebe voranzutreiben und die Luftmobilität zu revolutionieren“.

Neuer CEO besitzt “Innovationsgeist”

Der künftige CEO Marcus Bauer bringt über 20 Jahre Erfahrung in Führungspositionen mit. Zuvor war er unter anderem bei internationalen Unternehmen wie Airbus, Siemens und Rolls-Royce tätig. Laut Presseaussendung begleitete er in seiner Karriere bereits „zahlreiche technologische Durchbrüche“.

Mit seinem „technischen Know-how“, seiner „strategischen Führungsstärke“ und seinem „Innovationsgeist“ gilt Bauer als ideale Besetzung für die CEO-Position. Seine Aufgabe wird es sein, CycloTech in der Wachstumsphase zu unterstützen und das Unternehmen zu einem bedeutenden Akteur in der Luftfahrtindustrie zu entwickeln.

Kinsky bleibt trotz Rücktritt im Unternehmen

Nach sieben Jahren im Unternehmen übergibt Hans-Georg Kinsky nun seine Position als CEO. Stolz blickt er auf den Erfolg der letzten Jahre zurück: „Die Entwicklung der CycloRotor-Technologie war eine faszinierende Reise, und ich bin dankbar für die engagierte Zusammenarbeit unseres Teams. Mit Dr. Marcus Bauer als neuem CEO sind wir bestens aufgestellt, um unsere Vision einer nachhaltigen, elektrischen Luftmobilität weiter zu realisieren“.

Im Jahr 2016 übernahm Kinsky als Gesellschaftervertreter die Rolle als CEO. Unter seiner Leitung entwickelte sich CycloTech zu einem bedeutenden Anbieter von Antriebssystemen für die Luftfahrt. Nach seinem Rücktritt bleibt er dem Unternehmen als Beiratsmitglied erhalten.

CycloTech entwickelte Modell für fliegende Autos

Das Linzer Startup CycloTech bezeichnet sich selbst als weltweit führendes Unternehmen für Antriebssysteme in der Luftfahrt, die auf dem Voith-Schneider-Prinzip basieren. Es entwickelte ein elektrisch betriebenes 360°-Schubvektor-Antriebssystem. Dabei ermöglichen elektrisch angetriebene CycloRotoren eine direkte Variation der Schubkraft in Größe und Richtung auf einer vollständigen Kreisbahn. Damit unterscheidet sich das System von herkömmlichen Flugzeugantrieben (Düsen, Propeller, Rotoren), die nur Schub in eine Richtung erzeugen können.

Erst Anfang November präsentierte CycloTech einen Prototypen eines Fluggeräts, den „BlackBird“ – brutkasten berichtete. Dieses Konzept soll zukünftig die Entwicklung fliegender Autos mit einem neuartigen Antriebssystem ermöglichen. Langfristig verfolgt das Unternehmen das Ziel, individuelle Luftmobilität in den Alltag zu integrieren.

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