19.08.2019

Wie Künstliche Intelligenz HR-Abteilungen beim Recruiting unterstützen kann

Künstliche Intelligenz ist in allen technologisch bestimmten Lebens- und Arbeitsbereichen im Vormarsch. Auch das Feld der Human Resources, allen voran das Recruiting, wird sich durch diese Entwicklung verändern.
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Künstliche Intelligenz - Artificial Intelligence - 4 Probleme, die Unternehmen von der Umsetzung abhalten
(c) fotolia / Prostock-studio

Mit der seit Frühjahr 2020 in Österreich anlaufenden „5G-Revolution“ wird die Akzeptanz von Anwendungen, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basieren, stark steigen. Unter anderem könnte die Etablierung selbstfahrender Autos über intelligente Maschinen vorangetrieben werden. Die Künstliche Intelligenz spielt aber auch in weniger Aufsehen erregenden Bereichen eine immer wichtigere Rolle.

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Aktuell hegen viele Menschen noch Vorbehalte gegen Künstliche Intelligent, und Kritiker äußern immer wieder Befürchtungen, wonach KI menschliche Jobs “zerstören” könnte. Man kann aber auch eine andere Sichtweise vertreten. Nämlich jene, dass zwar sehr wohl die Erledigung bestimmter Aufgaben von der menschlichen zur Roboter-Arbeitskraft wandert, dass aber beim Menschen damit einfach Ressourcen frei werden und er sich damit neuen, aufwändigeren Projekten zuwenden kann.

Rund 80 Prozent sehen Potential bei Recruiting via KI

Forscher an der Universität Kassel haben sich 2018 der Frage gewidmet, wie sich Artificial Intelligence auf das Recruiting auswirken könnte. Knapp 250 Berufsvertreter nahmen Stellung und zeigten sich zu vier Fünfteln davon überzeugt, dass die Relevanz sehr hoch wäre. Zwar verfügt laut eigener Angabe weniger als die Hälfte der Befragten selbst über ein hohes technisches Verständnis in dem Bereich. Immerhin 37 Prozent geben jedoch an, bereits entsprechende, auf Künstlicher Intelligenz basierende Recruiting-Systeme zu kennen. Jeder zehnte Studienteilnehmer ist zudem erfahrender Anwender.

Das Potenzial für die Automatisierung und Digitalisierung des Recruitings durch Algorithmen ist also immens. Es geht dabei unter anderem um intelligente Matching-Systeme, mit denen die passendsten Bewerber für eine ausgeschriebene Stelle erkannt werden. Anstatt sich durch mehrere hundert oder gar tausende Bewerbungen zu kämpfen, erhalten die HR-Verantwortlichen eines Großkonzerns vielleicht nur mehr die Unterlagen der 15 geeignetsten Fachkräfte. Diesen kann wiederum deutlich mehr Zeit gewidmet werden, um schlussendlich die tatsächlich besten drei zum persönlichen Gespräch einzuladen.

Auch “passive Arbeitssuchende” sind Teil des AI-Recruitings

Auf Basis der immer größeren Datenmenge, zu deren Wachstum jeder und jede von uns über eine Vielzahl an Online-Anwendungen beiträgt, können weiters die Job-Empfehlungen auf Karriereplattformen optimiert werden. Das geht soweit, dass irgendwann sogar “passive Arbeitsuchende” anvisiert werden sollen. Dabei handelt es sich um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die durch ihr Verhalten im Netz als potentiell wechselwillig erkannt werden. Und das noch bevor sie selbst sich darüber bewusst sind, einen neuen Karrierepfad anzustreben.

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Gründerteam von Scavenger AI: Felix Beissel und Maximilian Hahnenkamp (c) Scavenger AI
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Scavenger AI spezialisiert sich darauf, die Datenanalyse für Unternehmen zu vereinfachen. Ziel sei es, Lösungen bereitzustellen, die es Anwender:innen ermöglichen, „schnelle Antworten auf komplexe Fragestellungen zu erhalten, ohne auf umfangreiche IT-Ressourcen angewiesen zu sein“.

Nach der kürzlichen Einführung der Software zeigt sich bereits positive Resonanz: Innerhalb nur eines Monats gewann das Startup vier neue Unternehmen als Kunden hinzu und konnte seinen Umsatz steigern.

Markteinführung nach 1,1 Mio. Euro Finanzierung

Nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde im ersten Quartal 2024 erreicht Scavenger AI nun einen weiteren wichtigen Meilenstein: Die Software des Unternehmens wird offiziell auf dem Markt eingeführt. Bereits im April 2023 hatte sich das Startup eine Pre-Seed-Finanzierung in Höhe von 1,1 Millionen Euro gesichert, wie brutkasten berichtete. Das gewonnene Kapital floss in die Weiterentwicklung und Marktreife des Produkts.

Zu diesem Anlass äußert sich der österreichische Co-Founder Maximilian Hahnenkamp gemeinsam mit Co-Founder Felix Beissel: „Wir freuen uns sehr, dass das Produkt so gut von unseren Kunden angenommen wurde. Das zeigt uns, dass wir ein echtes Problem lösen und einen Mehrwert für Unternehmen stiften“.

2025: Verträge mit Gesamtvolumen von 200.000 Euro gesichert

Nur einen Monat nach dem offiziellen Markteintritt kann Scavenger AI bereits vier namhafte Kunden aus unterschiedlichen Branchen gewinnen: Telekommunikation, Supply Chain, Kosmetik und Einzelhandel. Dadurch erreichte das Startup nach eigenen Angaben einen monatlich wiederkehrenden Umsatz von über 10.000 Euro.

Zu den bisherigen Kunden zählen unter anderem der Fußballverein Austria Wien, die Strategie- und Managementberatung Concern Consulting sowie der Essenslieferdienst Snap Kitchen. Im nächsten Jahr soll das Wachstum weitergehen: Für das Jahr 2025 schließ das Unternehmen bereits Verträge mit einem Gesamtvolumen von über 200.000 Euro ab.

Scavenger AI soll als “KI-Unternehmensberater” fungieren

Das in Frankfurt ansässige Startup Scavenger AI hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen dabei zu unterstützen, wichtige Erkenntnisse aus einer Vielzahl von Rohdaten zu gewinnen. Mit der neuen Software können Firmen ihre Daten hochladen und mit verschiedenen Datenbanken verknüpfen. Laut dem Produktversprechen ermöglicht die Lösung Mitarbeitenden, Fragen zu stellen, die von der KI „in wenigen Sekunden“ beantwortet werden. Dabei durchsucht die Software sämtliche Tabellen in der Datenbank und liefert die Ergebnisse in Form von statistischen Analysen, Tabellen oder Grafiken.

Seit seiner Gründung im Jahr 2023 entwickelt Scavenger AI KI-Tools, die Unternehmen eine effizientere Entscheidungsfindung und folglich auch größere Erfolge ermöglichen sollen. Die Plattform fungiert als eine Art „KI-Unternehmensberater“ und verspricht, durch komplexe Datenanalysen Antworten auf zentrale Geschäftsfragen bereitzustellen.

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