23.10.2017

VICTORIA: Künstliche Intelligenz aus Wien trägt zur Terroraufklärung bei

Das Austrian Institute of Technology (AIT) entwickelt als Partner des Europäischen Forschungsprojekts VICTORIA eine Künstliche Intelligenz, die auf einer speziellen Multimedia Analyse Plattform eingesetzt wird. Das Programm soll bei der Aufklärung von Terroranschlägen oder Verbrechen helfen.
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Das AIT entwicklet eine Plattform, der auch eine Künstliche Intelligenz zugrunde liegt.

In vielen Großstädten in Europa werden öffentliche Plätze bereits seit Jahren per Videoaufzeichnung überwacht. Im Ernstfall wie bei einem Terroranschlag dauert die manuelle Auswertung der Bilddateien allerdings lange und verbraucht viele Ressourcen. Um den Ablauf zu optimieren, wurde am 1. Mai 2017 das EU-Projekt “Victoria” gestartet, bei dem mehrere Partner aus ganz Europa mitwirken. Ziel ist es, ein Tool zu schaffen, das schnelle Ergebnisse liefert, wenn ein schweres Verbrechen bereits eingetreten ist.

AIT entwickelt Künstliche Intelligenz für Plattform

Einer der Partner ist das Austrian Institute of Technology (AIT). Die größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung in Österreich, wirkt bei der Entwicklung einer Analyse-Plattform mit. Das spezielle Programm soll Material aus mehreren Quellen analysieren: Bildmaterial aus Überwachungskameras, Videoaufzeichnungen von mobilen Kameras wie sie von Polizisten getragen werden oder Aufzeichnungen von Tatort-Zeugen, die bspw. zufällig gefilmt haben.

Programm soll komplexe Daten analysieren

Zum Zweck der Rekonstruktion des Tathergangs, aber auch zu Fahndungszwecken sind die Aufnahmen, aber vor allem deren schnelle Analyse von großer Bedeutung. Außerdem soll das Programm die Suche nach Ereignissen aus sehr großen, unsortierten Datenmengen erleichtern. „Mit dieser speziellen forensischen Plattform können sehr große und unstrukturierte Rohdatenströme, wie beispielsweise aus Videos, Bildern, Tonaufnahmen oder Dokumenten, intelligent gefiltert, sortiert und automatisch vorannotiert werden, damit untersuchende Beamte sehr effizient eine digitale Ermittlungsakte erstellen können”, so Martin Boyer vom AIT.

Digitale Ermittlungsakte

Das Projekt VICTORIA wurde im Rahmen des europäischen Forschungs- und Innovationsprogramms H2020 gelauncht. Es steht für “Video Analysis for Investigation of Criminal and Terrorist Activities”. Die Plattform soll komplexe Datenmengen verständlich aufbereiten und Beamte bei der Aufklärung unterstützen. “Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Terrorismus“, so Helmut Leopold vom AIT in einer Aussendung zum Victoria-Projekt. Der Experte betont außerdem, dass AIT habe sich “im Bereich der Video- und Audioanalyse in sehr großen Datenmengen international erfolgreich an führender Stelle positioniert”.

Noch sind wenige genaue Informationen zu “Victoria” bekannt. Auf der Website steht nach wenigen allgemeinen Informationen der Hinweis “under construction”. Viele interessante – auch rechtliche – Fragen (wie lange werden die Videoaufzeichnungen gespeichert? Was passiert mit den Daten von “unbescholtenen Bürgern”? Was genau steht in den digitalen Ermittlungsakten?), bleiben damit noch unbeantwortet.

Weiterführende Links: Victoria, Presselink von AIT, Website von AIT

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Der Blick in die Tech-Glaskugel | (c) Mitya Ivanov via Unsplash

Die Zeit um den Jahreswechsel ist bekanntlich auch jene der Trendprognosen der großen Beratungsunternehmen. Deloitte präsentierte nun seine “TMT Predictions”, mit denen man die Trends der Telekommunikations-, Technologie- und Medienbranche identifizieren will. So richtig vermögen die Tech-Trends 2025 aber nicht zu überraschen. In den vier von Deloitte Österreich aus dem Paper herausgegriffenen Vorhersagen dominiert der seit mittlerweile etwas mehr als zwei Jahren anhaltende Generative AI (GenAI)-Hype weiterhin. Nicht weniger als drei von vier Trends beziehen sich direkt auf die Technologie.

Auch in der deutlich umfangreicheren – international veröffentlichten – gesamten Studie geht es vorwiegend um Tech-Trends mit GenAI-Bezug. Dazu heißt es von Deloitte Österreich in einer Aussendung: “Auch wenn der erste mediale Hype vorbei ist, wird vor allem das Thema Generative Artificial Intelligence (GenAI) den Markt in den kommenden Monaten aufmischen. Die Branche muss sich auf einen Umbruch einstellen, der neben Chancen und Potenzialen auch einige Herausforderungen bringen wird.” Das sind die vier großen Trends laut Deloitte Österreich:

Trend 1: GenAI verdoppelt Energieverbrauch von Rechenzentren

Der weltweite Stromverbrauch von Rechenzentren könnte sich laut Deloitte-Analyse bis 2030 auf 1.065 Terrawattstunden (TWh) verdoppeln – das sind vier Prozent des gesamten weltweiten Energieverbrauchs. Der Anstieg ist vor allem auf das schnelle und große Wachstum von GenAI-Anwendungen und -Applikationen zurückzuführen.

“Der enorme Stromverbrauch durch GenAI und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf das Klima setzen viele Technologieunternehmen unter Druck. Umso wichtiger ist es in diesem Zusammenhang die Umstellung hin zu sauberer Energie voranzutreiben – mit den entsprechenden finanziellen Mitteln”, kommentiert Florian Brence, Partner bei Deloitte Österreich.

Trend 2: GenAI kurbelt Smartphone-Markt an

GenAI-gestützte Smartphones werden laut Deloitte-Prognose den Verkauf von Mobiltelefonen weiter vorantreiben. Das Beratungsunternehmen geht davon aus, dass GenAI-fähige Smartphones 2025 mehr als 30 Prozent der gesamt verkauften Smartphones ausmachen werden. “Vor allem Anwendungen wie Live-Übersetzungen oder automatische Texterzeugung könnten den nächsten großen Kaufimpuls auslösen”, schätzt man bei Deloitte.

“Die Smartphone-Hersteller sind auf den GenAI-Zug bereits aufgesprungen und erhoffen sich durch das Upgrade entsprechende Umsatzsteigerungen. Wie hoch diese 2025 ausfallen werden, hängt vor allem davon ab, wie schnell die Verbraucherinnen und Verbraucher die innovativen Funktionen annehmen werden”, meint dazu Florian Brence.

Trend 3: Immer mehr Unternehmen setzen auf KI-Agenten

Mit der zunehmenden Verwendung von GenAI im Unternehmenskontext steige auch der Einsatz von KI-Agenten, analysiert Deloitte. So prognostiziert das Beratungsunternehmen, dass 25 Prozent jener Unternehmen, die bereits auf GenAI setzen, kommendes Jahr auch mit solchen autonomen intelligenten Systemen, die bestimmte Aufgaben ohne menschliches Eingreifen ausführen, arbeiten werden.

“Die aktuellen KI-Agenten werden in den kommenden Monaten erhebliche Verbesserungen erfahren und so künftig noch größere Flexibilität und eine breitere Anwendungspalette bereitstellen. Für Unternehmen lohnt es sich also, die Einführung solcher Systeme vorzubereiten, denn es ist unbestritten, dass sie mit ihren vielen Anwendungsfällen nützliche Werkzeuge zur Steigerung der Produktivität und Effizienz darstellen”, so Florian Brence.

Trend 4: Konsolidierung in der Telekommunikation verändert globale Märkte

Die Konsolidierung im Bereich der drahtlosen Telekommunikation, insbesondere in Europa, werde sich ab 2025 fortsetzen und beschleunigen, erwartet man bei Deloitte. Dadurch entstehe ein tragfähigeres und nachhaltigeres drahtloses Ökosystem, insbesondere in kleineren Märkten.

“Unseren Berechnungen zufolge, wird die Gesamtzahl der Fusionen und Übernahmen mit etwa 400 konstant bleiben. Der Schwerpunkt wird sich aber vor allem auf die Konsolidierung auf Marktebene verlagern, wobei kleinere Telekommunikationsunternehmen von größeren Unternehmen ins Visier genommen werden. Die globalen Märkte werden sich künftig dadurch maßgeblich verändern”, prognostiziert Florian Brence.

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