30.06.2020

KSV1870: Unverschwendet-Gründerin wird Vorstandsmitglied und starkes Umsatz-Plus

Neben der Unverschwendet-Gründerin Cornelia Diesenreiter kommt auch FH Salzburg-Energieinformatik-Professor Dominik Engel neu in den Vorstand des Kreditschutzverbands KSV1870.
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Unverschwendet-Gründerin Cornelia Diesenreiter wird Teil des KSV1870-Vorstands
Cornelia Diesenreiter | (c) Unverschwendet

Man habe ein gutes Jahr hinter sich schreibt der Kreditschutzverband KSV1870 in einer Aussendung. Wohlgemerkt geht es dabei um das Jahr 2019 – wie sich das Krisenjahr 2020 wirtschaftlich auf jenen Verband auswirkt, der Umsätze mit Insolvenzen, Bonitätsauskünften und dergleichen macht, ist noch nicht bekannt. “Das Jahr 2019 war für den Kreditschutzverband von 1870 nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht erfreulich, sondern wir sind auch im Bereich der Mitglieder massiv gewachsen. So ist es uns gelungen, mit über 26.000 Mitgliedern ein bis zu diesem Zeitpunkt ‘All-time-high’ zu erzielen”, erklärt Geschäftsführer Ricardo-José Vybiral anlässlich der (erstmals online übertragenen) Generalversammlung. Neben den Zahlen präsentierte der KSV1870 dort auch zwei neue Vorstandsmitglieder: Unverschwendet-Gründerin Cornelia Diesenreiter und FH Salzburg-Energieinformatik-Professor Dominik Engel.

Cornelia Diesenreiter soll Startup-Expertise einbringen

Mit Cornelia Diesenreiter und Dominik Engel habe man “zwei neue Persönlichkeiten in den Verbandsvorstand gewählt, welche die Diversität erhöhen und neuen fachlichen Input aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln in das oberste Gremium des Gläubigerschutzverbandes bringen”, heißt es vom KSV1870.

+++ Unverschwendet verschwendet auch bei Energiekosten nichts +++

Während die Unverschwendet-Gründerin Expertise aus dem Startup- und aus dem Nachhaltigkeitsbereich einbringen soll, will man bei IT-Experte Engel u.a. von seinem Know-how im Bereich Cyber-Security profitieren.

KSV1870: 1,1 Mio. Euro Umsatz-Plus im Vergleich zum Vorjahr

Gerade in diesem Bereich dürfte es inzwischen einen erhöhten Bedarf beim Kreditschutzverband geben: Im vergangenen Geschäftsjahr wurden 90 Prozent des gesamten Umsatzes über E-Business-Lösungen generiert. Und noch ein paar aktuelle Zahlen: Rund 355 Mitarbeiter hätten im vergangenen Jahr eine Betriebsleistung von 45,9 Mio. Euro erwirtschaftet, wodurch das Ergebnis im Vergleich zum Jahr davor ausgebaut werden konnte (plus 1,1 Mio. Euro gegenüber 2018), so der Verband. Darüber hinaus habe der KSV1870 im Vorjahr insgesamt 60.000 Gläubiger in rund 12.500 eröffneten Firmen- und Privatkonkursen betreut, zusätzlich 5,5 Mio. Bonitätsauskünfte erteilt, 413.000 Online-Abfragen zu österreichischen Wirtschaftsauskünften verzeichnet und 158.000 neue Inkassofälle (gesamt: 370.000 Fälle) bearbeitet.

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Die Verwendung von Kohlefaser in der Industrie hat in den letzten Jahren stark zugenommen – insbesondere in Bereichen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Automobilbau und der Windenergie. Kohlefaser überzeugt durch ihre hohe Festigkeit bei geringem Gewicht, doch ihre Herstellung ist ressourcenintensiv und teuer. Ein großes Problem stellt der hohe Verschnitt bei der Produktion dar: In der Industrie landen im Durschnitt bis zu 30 Prozent der Rohstoffe im Abfall. Diese Materialverluste sind nicht nur ökonomisch ineffizient, sondern auch aus ökologischer Sicht problematisch, da Kohlefaser biologisch nur schwer abbaubar ist.

Carbon Cleanup setzt auf KI

Das 2020 gegründete Linzer Startup Carbon Cleanup rund um Gründer Jörg Radanitsch hat sich diesem Problem angenommen und zum Ziel gesetzt, Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen aufzubereiten und wiederverwendbar zu machen. Konkret hat das Startup eine mobile Aufbereitungsanlage entwickelt, um Carbonfasern direkt vor Ort beim Kunden aufzubereiten. 

Zum Herzstück der Anlage gehört nicht nur die mechanische Aufbereitung der Kohlenstofffasern. Im Hintergrund läuft auch eine Software, die eine KI-gestützte visuelle Erkennung der zugeführten Rohstoffe ermöglicht.

“Wir haben ein KI-generiertes Datenblatt entwickelt, das automatisch die Charakteristika von eingehendem Material erkennt und den Wert des Rezyklats bestimmt“, so Radanitsch. “Bevor das Material in unsere Anlage kommt, wissen wir schon, welche mechanischen Eigenschaften es haben wird. Das ist entscheidend für die Qualität und den Marktwert des Endprodukts.”

Gründer Jörg Radanitsch | (c) Carbon Cleanup

Entwicklung der zweiten Generation an Anlagen

Während die erste Anlage des Unternehmens für R&D-Zwecke dient und über eine Kapazität von 30 Tonnen pro Jahr verfügt, konnte das Unternehmen über den Sommer eine zweite Anlage in Betrieb nehmen. „Unsere zweite Anlagengeneration ist im August fertiggestellt worden. Die Produktionskapazität ist dreimal so hoch wie bei unserer ersten Anlage. Damit sind wir jetzt in der Lage, deutlich mehr und auch verschiedene Kompositabfälle zu verarbeiten.“

Besonders stolz ist Radanitsch auf die gestiegene Materialqualität: „Das neue Aggregat ist viel stärker, was uns mehr Flexibilität bei der Verarbeitung der Materialien gibt. Wir können jetzt eine Vielzahl an Abfällen effizienter recyceln, was die Qualität der Produkte erheblich verbessert.“

Ein wichtiger Baustein für den Erfolg von Carbon Cleanup war die Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws). “Das Seed-Financing der Austria Wirtschaftsservice hat uns erlaubt, nicht nur unsere Forschung und Entwicklung voranzutreiben, sondern auch in Marketingaktivitäten zu investieren, die für uns als Hardware-Startup besonders wichtig sind“, erklärt Radanitsch.

Luftfahrtindustrie und Kooperation mit KTM Technologies

Eine der spannendsten Entwicklungen bei Carbon Cleanup ist der Einsatz ihrer recycelten Materialien im 3D-Druck, besonders in der Luftfahrtindustrie. “Wir liefern im Tonnenmaßstab Kunststoffgranulate, die mit unserer Rezyklatfaser verstärkt sind. Diese werden in großen 3D-Druckern verwendet, um Formen zu bauen, die dann für die Produktion von Flugzeugteilen genutzt werden”, so der Gründer.

Zudem arbeitet Carbon Cleanup mit dem österreichischen Motorradhersteller KTM zusammen. Gemeinsam arbeiten beide Unternehmen an einem geschlossenen Materialkreislauf, bei dem Post-Consumer- und Post-Industrial-Abfälle von KTM Technologies recycelt und für die Herstellung neuer Bauteile genutzt werden. Spezifisch handelt es sich um das Recycling der Teile des Rennmodells “X-Bow GT2”, dessen Rahmen zu 100 % aus Carbonfasern besteht. Durch Unfälle entsteht eine große Menge an beschädigtem Material, das normalerweise als Abfall betrachtet wird. Mit der Partnerschaft von KTM und Carbon Cleanup wird dieses Material zurück in den Kreislauf gebracht. 

(c) Carbon Cleanup

“KTM Technologies war von Anfang an ein Vorreiter. Sie testen unsere recycelten Materialien bereits erfolgreich in ihren Motorrädern“, betont Radanitsch.

Das Besondere an dieser Kooperation ist das sogenannte Closed-Loop-Material, das zu 100 Prozent aus dem Abfallstrom von KTM Technologies besteht. „Die Herausforderung ist, die Materialien zirkulär zu sammeln und in die Produktion zurückzuführen. Das Sammeln und die Qualität sind dabei entscheidend. Aber wir haben gezeigt, dass wir sogar leistungsfähigere Materialien aus Abfall herstellen können”, so der Gründer.

(c) Carbon Cleanup

Die nächsten Schritte von Carbon Cleanup

Das Geschäftsmodell von Carbon Cleanup basiert derzeit auf zwei Einnahmequellen: Zum einen bietet das Unternehmen Kunden einen Recycling-Service an, bei dem diese für die umweltgerechte Entsorgung des Materials bezahlen. Dafür wurde eine eigene Logistikstruktur aufgebaut. Zum anderen werden die Faserverbundkunststoffe an weitere Abnehmer verkauft. Derzeit liefert das Startup 98 Prozent der aufbereiteten Granulate ins Ausland. “Für eingehendes Material sind die Hauptmärkte neben Österreich vor allem Deutschland und Italien. Der Materialzufluss ist für uns derzeit jedoch kein Engpass, sodass wir gezielt das für uns passende Material auswählen können”, so der Gründer abschließend.


*Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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KSV1870: Unverschwendet-Gründerin wird Vorstandsmitglied und starkes Umsatz-Plus

  • Man habe ein gutes Jahr hinter sich schreibt der Kreditschutzverband KSV1870 in einer Aussendung.
  • Wohlgemerkt geht es dabei um das Jahr 2019 – wie sich das Krisenjahr 2020 wirtschaftlich auf jenen Verband auswirkt, der Umsätze mit Insolvenzen, Bonitätsauskünften und dergleichen macht, ist noch nicht bekannt.
  • Neben den Zahlen präsentierte der KSV1870 dort auch zwei neue Vorstandsmitglieder: Unverschwendet-Gründerin Cornelia Diesenreiter und FH Salzburg-Energieinformatik-Professor Dominik Engel.
  • Während die Unverschwendet-Gründerin Expertise aus dem Startup- und aus dem Nachhaltigkeitsbereich einbringen soll, will man bei IT-Experte Engel u.a. von seinem Know-how im Bereich Cyber-Security profitieren.
  • Gerade in diesem Bereich dürfte es inzwischen einen erhöhten Bedarf beim Kreditschutzverband geben: Im vergangenen Geschäftsjahr wurden 90 Prozent des gesamten Umsatzes über E-Business-Lösungen generiert.
  • Und noch ein paar aktuelle Zahlen: Rund 355 Mitarbeiter hätten im vergangenen Jahr eine Betriebsleistung von 45,9 Mio. Euro erwirtschaftet, wodurch das Ergebnis im Vergleich zum Jahr davor ausgebaut werden konnte, so der Verband.

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Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

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  • Während die Unverschwendet-Gründerin Expertise aus dem Startup- und aus dem Nachhaltigkeitsbereich einbringen soll, will man bei IT-Experte Engel u.a. von seinem Know-how im Bereich Cyber-Security profitieren.
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  • Gerade in diesem Bereich dürfte es inzwischen einen erhöhten Bedarf beim Kreditschutzverband geben: Im vergangenen Geschäftsjahr wurden 90 Prozent des gesamten Umsatzes über E-Business-Lösungen generiert.
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