10.05.2019

KSV1870: Wie Jungunternehmer zahlungsfähige Kunden finden

Der Kreditschutzverband KSV1870 ist Österreichs führender Gläuberigerschutzverband, der für seine Mitglieder Dienstleistungen, wie Bonitätsauskünfte, Inkassoverfahren und Insolvenzvertretungen anbietet. Für Jungunternehmer hat der KSV1870 eine eigene dreijährige Gratis-Mitgliedschaft ins Leben gerufen, über die kostenlos Services des Gläubigerschutzverbandes genutzt werden können.
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KSV1870
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Startup-Gründer stehen nicht nur vor der Herausforderung ihr Produkt und ihre Geschäftsidee weiterzuentwickeln, sondern müssen für das Wachstum ihres Unternehmens auch für die nötige Liquidität sorgen – möchten doch die Gehälter der eigenen Mitarbeiter rechtzeitig gezahlt oder Rechnungen von Geschäftspartnern beglichen werden.

+++ Cash Flow-Doppel-Check: NÖ-Startup Commitly kooperiert mit KSV1870 +++

Damit der Cashflow stimmt, steht die Akquise von Neukunden ganz oben auf der Agenda eines jeden Gründers. Dabei wird jedoch des Öfteren unterschätzt, dass nicht jeder Kunde auch zahlungsfähig ist. Zudem können Geschäftspartner mit ihrer eigenen Liquidität spielen und Zahlungsziele hinauszögern. Damit dies in der Anfangsphase von Startups nicht zu einem Stolperstein für das eigene unternehmerische Handeln wird, ist für Startup-Gründer rasches Handeln bei Zahlungsverzug ihrer Kunden unerlässlich.

Wenn bereits ein Zahlungsverzug vorliegt, ist es mitunter schon zu spät. Bonitätsinformationen sollten bereits im Vorfeld, sprich vor Vertragsabschluss, und in weiterer Folge auch laufend während eines bereits bestehenden Vertrages eingeholt werden. Denn: Wenn ein Kunde bis dato immer zahlungsfähig war, heißt das nicht automatisch, dass das auch in Zukunft immer so bleibt.

24.000 Mitglieder und größte Wirtschaftsdatenbank Österreichs

Eine Organisation, die dieses Service in Österreich anbietet, ist der KSV1870 mit mehr als 24. 000 Mitgliedern. Zudem betreibt der Gläubigerschutzverband mit 640.000 Unternehmen und 7,5 Millionen Personendaten Österreichs größte Wirtschaftsdatenbank. Über diese haben die Mitglieder des KSV1870 Zugang, um sich über Insolvenzen zu informieren und Bonitätsauskünfte von potentiellen und bestehenden Kunden sowie Geschäftspartnern einzuholen.

Dreijährige Gratis-Mitgliedschaft für Jungunternehmer

Der reguläre Mitgliedsbeitrag beim KSV1870 beträgt pro Jahr 198 Euro. Für Jungunternehmer hat der KSV1870 allerdings eine eigene Mitgliedschaft ins Leben gerufen, die für drei Jahre gratis ist – inklusive aller Services einer regulären Mitgliedschaft. Dazu zählt unter anderem das kostenlose Informieren über aktuelle Insolvenzfälle, die wöchentlich per E-Mail verschickt werden oder täglich im Web sowie am Smartphone abrufbar sind. Weiters umfasst das Paket einen Onlinezugang zur Wirtschaftsdatenbank, sowie ein rasches Inkasso im In- und Ausland. Mitglieder erhalten darüber hinaus einen Preisvorteil von 40 Prozent auf Bonitätsauskünfte. Der KSV1870 bietet auch verschiedene Beratungsleistungen an, wie etwa ein kostenfreies Rechtsanwaltsservice. Zusätzlich erhalten Mitglieder fünfmal pro Jahr das Mitgliedermagazin mit wertvollen Tipps und Themen, die Österreichs Wirtschaft bewegen, kostenlos zugeschickt.

Auch Startups zählen zu den Kunden des KSV1870

Mittlerweile zählt der KSV1870 auch zahlreiche österreichische Startups zu seinen Mitgliedern –  unter anderem “Unverschwendet“, das über die Startup-TV-Show “2 Minuten 2 Millionen” bekannt geworden ist (der brutkasten). Das Wiener Startup verarbeitet Obst und Gemüse, das in der Lebensmittelindustrie aufgrund von Überproduktion sonst in der Mülltonne landen würde. Der Überschuss wird dabei zu Marmeladen, Sirup und Saucen weiterverarbeitet.

2018 konnte das Startup 100.000 Gläser Marmelade & Co verkaufen. 2016 waren es lediglich 500 Stück. Um das rasante Wachstum auf solide Beine zu stellen, hat das Startup unter anderem auf Marketingdaten zugegriffen, die der KSV1870 ebenfalls über seine dreijährigen Gratis-Mitgliedschaft anbietet. So konnten die Gründer von “Unverschwendet” Verkaufspotentiale künftiger Kunden identifizieren.

Webinare: 45 Minuten und 15 Expertentipps

Ein Service, das laut KSV1870 von jungen und internetaffinen Gründern insbesondere aus der Startup-Branche immer häufiger genutzt wird, sind regelmäßig abgehaltene Webinare. Über diese erhalten Jungunternehmer hilfreiche Expertentipps rund um die Themen Liquidität und Neukundenakquise. Außerdem erfahren sie aus erster Hand, worauf bei neuen Geschäftspartnern ganz besonders geachtet werden muss. Um die Expertentipps in einer komprimierten Form den Teilnehmern anzubieten, werden in 45 Minuten 15 Tipps gegeben.

Unter dem Motto “45 Minuten, 15 Tipps” findet das nächste Webinar am Donnerstag, den 16. Mai zwischen 10:00 bis 10:45 Uhr statt. Dabei erhalten die Teilnehmer von Dejan Jovicevic, Co-Founder & CEO von der brutkasten, und René Jonke, Leiter Mitglieder Kreditschutzverband von 1870 und KSV1870 Regionalleiter Süd wertvolle Tipps  zum Thema “Gute Kunden gewinnen & Risiken vermeiden”. Dabei beantworten sie auch die Frage, wie man neue Kunden und Geschäftspartner findet, die auch wirklich zahlungsfähig sind.


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Grafiken zur Startup Entwicklung Österreich
Eigene Grafiken, Karte Rechts (c) ASM
mit Visuals

Dieser Artikel erschien zuerst in der Jubiläumsausgabe unseres Printmagazins. Ein Link zum Download findet sich am Ende des Artikels.

Es ist das Jahr 2014, brutkasten wurde soeben gegründet. Im September launcht Bitpanda, damals noch unter dem Namen Coinimal, Runtastic bringt ein Fitnessarmband auf den Markt und Shpock steht kurz vor der Übernahme durch den norwegischen Medienkonzern Schibsted. Die Startup-Szene boomt.

Das alles ist heute zehn Jahre her. Eine lange Zeit, in der in der österreichischen Startup-Szene einiges passiert ist – Erfolgsstorys von großen Exits werden geschrieben, Investor:innen stecken Millionenbeträge in junge Unternehmen, staatliche Gesellschaften wie die FFG vergeben jährlich 100 Millionen Euro für Projekte von Startups. Aber auch Krisen wie die Covid-19-Pandemie erschütterten die Wirtschaft – immer wieder werden Startups insolvent.

All diese Veränderungen versucht der Austrian Startup Monitor (ASM) festzuhalten, hinter dem das Austrian Institute of Technology (AIT) steht. Durch jährliche Umfragen erhebt die Forschungseinrichtung wichtige Daten, die einen Überblick über die Welt der Startups liefern. Diese Daten wurden brutkasten exklusiv zur Verfügung gestellt. Wir haben uns an – gesehen, was sich in den letzten zehn Jahren in der österreichischen Startup-Szene verändert hat.

Gründungsland Österreich

Beginnen wir mit den Neugründungen. Insgesamt 277 Startups wurden 2014 – im Entstehungsjahr von brutkasten gegründet. Anschließend stieg die Anzahl der Gründungen jährlich, bis der Wert 2017 mit 379 Startups seinen bisherigen Höhepunkt erreichte.

Was die Daten des ASM ebenfalls zeigen, ist ein kleiner Rückgang im ersten Jahr der Covid-19-Pandemie. Doch die Startup-Szene erholt sich schnell, bereits 2021 befinden sich die Neugründungen wieder auf Vorkrisenniveau. Aufgrund der vom AIT ausgewählten Suchstrategien, scheinen neu gegründete Startups erst mit einer zeitlichen Verzögerung bis zu zwei Jahren in den Daten auf. Doch für 2022 bis heute wird, ähnlich der Werte aus Deutschland, eine stabile Anzahl an Neugründungen erwartet  – wenn auch mit einem leichten Rückgang.

Investments: Mehr Deals, Gesamtsumme aber zuletzt rückläufig

Dass Startups über die Jahre vor allem wirtschaftlich immer relevanter werden, zeigen auch die Daten des jährlich erscheinenden EY Start-up-Barometer. Die Studie verrät, dass die Anzahl der Investments für österreichische Startups im vergangenen Jahr ein Rekordhoch erreicht hat. Noch nie zuvor wurden so viele Deals abgeschlossen.

Hier lohnt sich jedoch der Blick auf die Gesamtsumme der Investments. Denn 2023 waren die Investmentbeträge zum zweiten Mal rückläufig. Wie die Daten von EY zeigen, wurden 2023 zwar weit mehr Investments abgeschlossen als jemals zuvor, allerdings gab es keinen einzigen Großdeal im Umfang über 100 Millionen Euro.

2021 war die Anzahl an Investments zwar noch um einiges niedriger als 2023, allerdings katapultierte die Anzahl an Großdeals - wie etwa jene von Bitpanda oder GoStudent - die Summe in eine noch nie da gewesene Höhe. Über 1,2 Milliarden Euro wurde damals in Startups investiert  – mehr als die Hälfte davon alleine durch Großdeals.

Startups werden immer höher bewertet

Neben der Anzahl an Investments steigt auch die Bewertungen der Startups kontinuierlich. Aus den Daten des ASM geht hervor, dass die Investor:innen 2019 noch den Großteil der Startups mit weniger als 2,5 Millionen Euro bewertet haben. Doch bereits im Jahr darauf hat sich alles geändert: Mehr als die Hälfte der Startups erhielt eine Bewertung über dem Schwellwert. 

Seitdem sind die Bewertungen jährlich gestiegen. Im vergangenen Jahr kamen 44 Prozent der heimischen Startups auf eine Bewertung von mehr als fünf Millionen Euro  –  so hoch war der Wert noch nie. Einige Startups haben Bewertungen von über 100 Millionen Euro erreicht.

Startup-Gründung: eine Frage des Geldes

Insgesamt steigt zwar die Anzahl der Investments und auch die Bewertungen. Doch auf welche Finanzierungsformen setzen österreichische Startups überhaupt in welchem Ausmaß?

Die Daten zeigen: Bootstrapping bleibt nach wie vor häufigste Finanzierungsform. Zwei von drei Founder:innen finanzieren ihr Startup aus eigenen Mitteln. Allerdings ist der prozentuale Anteil an eigenfinanzierten Startups seit 2018 stark zurückgegangen. Vor sechs Jahren wurden noch 81 Prozent der Startups gebootstrappt - letztes Jahr waren es nur noch 66 Prozent.

Auch hier zeigt sich, dass öffentliche Förderungen aktuell wieder häufiger werden. Rund die Hälfte der Startups erhielt nationale Unterstützungen. Auch gaben mehr als ein Viertel der Startups an, sich aus dem Cashflow zu finanzieren. Daneben hat gut jedes vierte Startup einen Business Angel hinter sich. Hingegen spielen Finanzierungsmethoden wie Crowdfunding nur mehr eine sehr geringe eine Rolle.

Beliebte Branchen

Vor zehn Jahren war Künstliche Intelligenz noch weitaus weniger verbreitet als heute. Doch die Grundsteine waren bereits gelegt. Aus den Fortschritten im maschinellen Lernen gingen die ersten Pioniere hervor: 2014 übernahm Google das Startup DeepMind und bald danach wurde auch OpenAI gegründet - das Unternehmen hinter der beliebtesten KI ChatGPT. Es sollte aber noch einige Jahre dauern, bis KI auch die österreichische Startup-Szene umkrempelt.

Was aus der Grafik hervorgeht ist, dass IT & Software prozentual gesehen nach wie vor die dominierende Branche bleibt. Startups in der Branche der Life Sciences bekamen in den vergangenen Jahren starken Zuwachs. Ein Rückgang hingegen gab es bei den Anteilen an Hardware-Startups. Sie verlieren über die Jahre immer mehr an Bedeutung – verhältnismäßig setzen sich auch immer weniger Jungunternehmen in der industriellen Technologie an.

Dass Life-Science-Startups beliebter werden, zeigt sich auch bei den Gründungsformen. Akademische Startups, also Unternehmen, die als Spin-Off an einer Universität oder an einer Fachhochschule entstanden sind, machen heute knapp ein Viertel aller Gründungen aus. Aber dennoch: Mehr als jedes zweite Startup wird weiterhin unabhängig gegründet.

Frauen in den Gründungen

Auch der Frauenanteil in den Gründungsteams verändert sich. Nach den Daten des ASM waren vor sechs Jahren nur rund zwölf Prozent der Gründer:innen Frauen, während insgesamt 29 Prozent der österreichischen Gründungsteams zumindest eine Frau im Team hatten.

Bis 2022 stieg der Frauenanteil in den Gründungsteams auf rund 39 Prozent, bevor er vergangenes  Jahr wieder leicht zurückging. Der Anteil der Gründerinnen insgesamt hat sich bei etwa 17 Prozent eingependelt – auch dieser Wert ist leicht rückläufig.

Startups-Teams wachsen

Anhand der Anzahl der Mitarbeiter:innen zeigt sich: Startups wachsen. Vor sechs Jahren, also 2018, waren durchschnittlich 8,2 Mitarbeitende pro Startups angestellt. Nur drei Jahre später, 2021, waren es mit 12,3 Mitarbeiter:innen bereits um die Hälfte mehr. Auch im vergangenen Jahr waren durchschnittlich wieder 12,3 Mitarbeitende pro Startup angestellt.

In welchen Bereichen werden Mitarbeitenden eingesetzt? Am meisten gefragt ist nach wie vor IT und Softwareentwicklung. Jährlich gaben mehr als 40 Prozent der heimischen Startups an, dass sie hierbei Probleme in der Besetzung haben – 2022 war es sogar die Hälfte aller Startups.

Auch Positionen im Sales und in der Produktentwicklung sind gefragt – mehr als ein Viertel der Startups sucht ergiebig nach Angestellten.

Finanzielle Realität

Doch wie viel Umsatz machen die Startups am Ende des Jahres wirklich? Die Antwort wirkt etwas ernüchternd: Nach wie vor geben etwas mehr als ein Viertel der heimischen Startups an, keinen Umsatz zu machen. Ein weiteres Viertel hingegen äußert, dass sie einen Umsatz bis 50.000 Euro hatten – auch dieser Wert bleibt über die Jahre unverändert.

Immerhin kann die andere Hälfte von sich behaupten, einen Umsatz zu erwirtschaften, der darüber liegt. Nicht nur das, auch gibt mehr als jedes zehnte Startup an, bereits einen Umsatz über einer Million Euro zu haben.

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Die Daten, die wir für diesen Artikel verwenden, wurden dem brutkasten vom Austrian Startup Monitoring (ASM) zur Verfügung gestellt, sowie vom EY Start-up Investment Barometer Österreich 2023 abgerufen. Das ASM wird vom Austrian Institute of Technology (AIT) an der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt. Jährlich befragt die Forschungseinrichtung die österreichische Startup-Szene empirisch. https://austrianstartupmonitor.at/


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