KSV-CEO Ricardo Vybiral: “2022 ist das Comeback-Jahr”
Ricardo-José Vybiral, Chief Executive Officer der KSV1870 Holding AG, sieht eine Erholung der Wirtschaft und einen optimistische Grundstimmung unter Unternehmern und Gründern. Mahnt aber zugleich ein, nicht auf veränderte Märkte und neue digitalen Anforderungen zu vergessen.
Krisen haben stets mehrere Effekte. Grundlegend und zusammenfassend sind die meisten davon von Optimismus oder Sorgen um die Zukunft geprägt. Einen genauen Blick darauf und auf den Zustand der heimischen Wirtschaft wirft KSV CEO Ricardo-José Vybiral seit mehren Jahren. “Es befinden sich rund 250.000 Unternehmen im permanenten Mentoring”, erklärt er. Der Kreditschutzverband fragt in diesem Sinne in regelmäßigen Wellen nach, wie es den heimischen Firmen geht, erörtert ihre Zukunftsperspektive und findet heraus, wie es mit der Investitionsfreudigkeit aussieht. “Aktuell ist das Glas eher halbvoll, statt halbleer.”
Auch positive Entwicklungen
Allgemein lässt sich sagen, dass obwohl rund 60 Prozent der Unternehmen von der Krise getroffen wurden, rund zwei Drittel positiv in die Zukunft der nächsten drei Jahre blicken, so die Quintessenz des KSV. “2022 ist das Comeback-Jahr, wo wir wieder das Niveau von 2019 erreichen können”, betont Vybiral weiter. Er weiß, dass es in der COVID-Krise auch Anbieter mit positiver Entwicklung gab, Cloud-Firmen etwa oder Lieferdienste. Auch der Agrar-Bereich hat durch den Fokus-Shift auf “mehr regional” profitiert. Die Frage sei aber, ob das Bestehen bleibt. Vybiral macht bei dieser Thematik essentielle Punkte aus, die Unternehmer und Gründer in diesen Zeiten bedenken müssen.
Der komplette Talk zur großen Erholung 2022 zum Nachsehen
Es lässt sich herauslesen, dass der Blick auf Business-Modelle, Geschäftsfelder, Vertriebskanäle und Digitalisierung besonders in den letzten 15 Monaten von immenser Bedeutung geworden ist: “Vor dem Lockdown gab es das bei etablierten Unternehmen gar nicht”, weiß Vybiral. “Wir sehen da einen ‘Turnaround’.”
Was aber bei den “alten Hasen” der Wirtschaft Bestand hatte, war die Kapitalkraft. Rund 60 Prozent hielt die Investitionen hoch, wenn auch nicht in der selben Höhe wie es geplant war, und die Jungen behielten während der Krise ihren Drive und Optimismus.
Kein überdimensionaler Push zu investieren
“Die Investitionsprämie war wichtig, um die Investitionen abzusichern – österreichische Unternehmen neigen in Krisen dazu die Handbremse anzuziehen – aber den überdimensionalen Push zu investieren hat es nicht gegeben”, sagt Vybiral, der jungen Unternehmen eine gewisse Dynamik und Anpassungsfähigkeit attestiert. “Ältere nutzen das Bestehende aus, solange Gewinn erwirtschaftet wird. Da müssen sie nichts erneuern. Das aber ist kurzfristig gedacht. Wir müssen den Langfristigkeits-Gedanken in die Köpfe bekommen”.
Der KSV sei mit seinem stolzen Alter von 151 Jahren ein Unternehmen, das sich permanent neu erfinde und transformiere. “Sonst würden wir verlieren und keinen Beitrag für die Wirtschaft leisten können”, so der Experte weiter. “Ich empfehle, Szenarios zu gestalten, um von Jahr zu Jahr und auch unterjährig zu überlegen, ob mein Geschäftsmodell auf Plan ist und die Umsätze wie 2019 wieder zurückkehren. Ich glaube in manchen Bereichen kommen sie nicht mehr wieder. In anderen dafür mehr.”
Kulantes Ratenzahlungssystem
Vybiral sieht in Investitionen eine Notwendigkeit, um langfristig Teil des Geschäfts zu sein, da sich der Mitbewerb verändert und andere Unternehmen daherkommen und komplette Geschäftsbereiche übernehmen. Trotz dieser Sichtweise erkennt der KSV-CEO keine überdimensionale Pleitewelle auf uns zukommen. Seit dem ersten Juli sei mit Auslaufen der Stundungen ein Ratenzahlungssystem an deren Stelle getreten. Dabei seien das Finanzamt und die Gesundheitskassen die größten Antragsteller, die sich aber in einer Art “Safety Car Phase” befänden.
Im Detail bedeutet das, dass in den nächsten drei Monaten der Druck auf jene, die ihre Schulden nicht zurückzahlen, nicht verstärkt werde, meint Vybiral. Er sagt: “Wenn man alles gleich hätte zurückzahlen müssen, würden wir einen Peak an Insolvenzen sehen. Jetzt haben wir eine Glättung, Abbremseffekte, die dafür sorgen, dass die Insolvenzwelle nicht zum Tsunami wird. Böse Zungen könnten meinen, man schiebe die Probleme in die Zukunft. Auf der anderen Seite ist das aber verständlich. Man gibt Unternehmen Zeit sich zu retten, neue Geschäftsfelder zu entwickeln. Aber irgendwann muss natürlich zurückbezahlt werden.”
Für das zweite Halbjahr 2021 sieht Vybiral eine positive Richtung. Wichtig wären ein hohe Durchimpfung und niedere Infektionszahlen. Der derzeitige Optimismus müsse auch beibehalten werden, um ein Momentum zu erzeugen, denn Wirtschaft sei nicht bloß auf nackte Zahlen und Fakten beschränkt, sondern auch Psychologie. Jetzt wäre die Zeit in Zukunftsthemen zu investieren, etwa Dekarbonisierung und Digitalisierung.
Faktor Regierungsmaßnahmen und das Triangelspiel
Was nicht heißt, dass die kommenden Monate nicht schwierig werden. Vybiral rechnet vorsichtig damit, dass die Insolvenzen steigen werden, sieht aber dennoch eine Erholung der Wirtschaft. Wie sich der Realzustand zeigen werde, könne man heute nicht zur Gänze beantworten, weil man nicht weiß, ob die Regierung Maßnahmen verlängern werde.
“Ab Oktober könnten die ersten Peaks kommen. Das hängt davon ab, wie stark die Finanzverwaltung und Gesundheitskassen sagen, wir müssen Insolvenzen stellen”, sagt er. “Unternehmen müssen darüber nachdenken, wie sich Märkte verändern und langfristig Projekte andenken. Und den Blick auch international schärfen. Es sollte keine Scheu vor der Zusammenarbeit mit Startups und der Wirtschaft geben. Da muss man die Triangel spielen.”
In weiterer Folge spricht Vybiral von einer guten Gründermoral, nennt Corona mangels Option einen Treiber und hält fest, dass genug Kapital da ist – anders als in der Finanzkrise, der er eine andere Typologie zuschreibt, als der jetzigen. Seine Arbeit beim KSV und den Verband allgemein verortet der Wirtschaftsexperte in der Mitte der Ökonomie und hat seit seinen vier Jahren vor Ort die Ausrichtung des Unternehmens, das über rund 30.000 b2b-Mitglieder verfügt, zum Nutzen der Wirtschaft etabliert. Er nennt es eine “Wachstumsroute”. “Wir schicken jedes Geschäftsfeld auf eine Rüttelstrecke und verstehen uns als DatenTech-Company. Mehr als 40 Prozent des Finanzeinkommens stammen aus der Wirtschaftsinformation, je 25 aus Forderungs- und Insolvenzmanagement und ein kleiner Teil aus Immobilien.”
KSV an Innovation interessiert
Und fährt fort: “Zudem haben wir eine spannende Beteiligungsstrategie. Wir sind nicht der typische Finanz-, sondern sehen uns als strategischen Investor. Wenn wir uns beteiligen, hat das Unternehmen eigene Geschäftsbereiche, aber immer auch ein verbindendes Element. Wir sind nicht an Verkauf, sondern an Innovation interessiert” erklärt Vybiral die Ausrichtung. Bei Startups habe man sich auf den FinTech-Bereich spezialisiert, sei aber für innovative Ideen offen. Konkret aus den Bereichen LegalTech, Bonität, Datenvermengung, Forderungsmanagement, Data Analytics und Wirtschaftsinformation.
“StartUp Burgenland ist ein Ort, wo Gemeinschaft wächst”
Kein Hard-Cut, kein Allein-Gelassen-Werden: StartUp Burgenland begleitet junge Unternehmer:innen nicht nur im Aufbau ihres Startups, sondern auch weit darüber hinaus. Wie dadurch Freundschaften, Founder-Teams und gut funktionierende Ökosysteme geschaffen werden, zeigte die letztwöchige StartUp Lounge im Wiener Filmquartier.
“StartUp Burgenland ist ein Ort, wo Gemeinschaft wächst”
Kein Hard-Cut, kein Allein-Gelassen-Werden: StartUp Burgenland begleitet junge Unternehmer:innen nicht nur im Aufbau ihres Startups, sondern auch weit darüber hinaus. Wie dadurch Freundschaften, Founder-Teams und gut funktionierende Ökosysteme geschaffen werden, zeigte die letztwöchige StartUp Lounge im Wiener Filmquartier.
Vor vier Jahren startete StartUp Burgenland mit dem Ziel, das wirtschaftliche Potenzial der Region zu fördern und zu erweitern. Mittlerweile hat StartUp Burgenland mit seinem Inkubator- und Accelerator-Programm auch über die Grenzen des Bundeslandes hinaus einen wesentlichen Impact erzielt und zahlreiche junge Menschen im Aufbau ihres Unternehmens gefördert.
In vier Durchgängen haben bislang 30 Startups am StartUp Burgenland Accelerator und Inkubator teilgenommen. “Es ist wunderbar auf die letzten vier Jahre zurückzublicken und zu sehen, mit welcher Bandbreite an Gründerinnen und Gründern wir zusammengearbeitet haben”, eröffnete Martin Trink, Leiter von StartUp Burgenland, die StartUp Lounge am vergangenen Donnerstag, den 13. November 2024.
Im Rahmen der StartUp Lounge lud die Wirtschaftsagentur Burgenland in das Wiener Filmquartier im fünften Wiener Gemeindebezirk, um den Abschluss des vierten Batches des Inkubator- und Accelerator-Programms mit sieben der teilnehmenden Startups und zahlreichen Stakeholdern der heimischen Innovationsszene zu feiern.
“StartUp Burgenland ist ein Ort, an dem Gemeinschaft wächst”
Den Impact, den der StartUp Burgenland Accelerator bei den jungen Menschen vor Ort erzielt, ist unverkennbar: Know How, Kunden und Kapital sind nur drei der vielen Benefits, die Teilnehmende rund um das Coaching, Mentoring und Networking in den letzten acht Monaten mitnehmen konnten. Die Unterstützung geht weit über den Rahmen des Programms hinaus.
Michael Gerbavsits, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland, hob die essenzielle Rolle von StartUp Burgenland hervor: “StartUp Burgenland ist mehr als nur ein Programm für Geschäftsideen – es ist ein Ort, an dem eine Gemeinschaft wächst, die innovatives Unternehmertum als essenzieller Bestandteil der regionalen Wirtschaftsförderung begreift. Mit umfassender Unterstützung von der Ideenentwicklung bis zur Markteinführung hat sich das Projekt als unverzichtbar etabliert.”
Die StartUp Lounge diente nicht nur als offizielles Abschlussevent, um jungen Talenten eine Bühne zu geben, auf der sie den Fortschritt der letzten Monate präsentieren durften. Neben Networking in einer familiären Atmosphäre durfte das Publikum im Rahmen des Abendprogramms der Erfolgsgeschichte des Brüder- und Gründerpaares Patrick und Markus Reinfeld zuhören, die schon in Batch 1 des StartUp Burgenland Accelerators ihr Business “Pflegenavi” gestartet haben.
“Wir unterstützen nicht nur Geschäftsmodelle, sondern vor allem auch junge Menschen. Wir begleiten sie über ein paar Monate und manchmal auch noch länger”, begrüßte Geschäftsführer Gerbavsits die beiden Founder.
“Es gibt keinen Hard Cut, das Team ist immer proaktiv dabei”
“Wir sind heute als Vorzeigeprojekt da. Um zu zeigen, wie wir uns seit Batch 1 weiterentwickeln konnten und uns nun auf dem Markt etabliert haben”, so Patrick Reinfeld. Das Brüderpaar sprach von laufender Unterstützung vonseiten des StartUp Burgenland Teams. Und vor allem von Authentizität und Menschlichkeit:
“Es gibt hier keinen Hard Cut, das gesamte Team von StartUp Burgenland bietet uns seither laufende Unterstützung – lange über das Programm hinaus. Das Team war und ist immer proaktiv dabei, heben immer ab, wenn wir etwas brauchen. Und gerade jetzt, wo wir dabei sind, unser Produkt so richtig im Markt auszurollen, haben sie uns hier zur StartUp Lounge eingeladen und uns die Chance gegeben, uns hier vor Stakeholdern nochmals zu positionieren und zu zeigen, wo unsere Reise hingeht. Das ist etwas ganz Besonderes.”
Pflegenavi entwickelt e-Wallets für Heimbewohner:innen
Im Rahmen des Accelerator-Programms 2021 gründeten die Brüder ihr Startup Pflegenavi. Drei Jahre später verzeichnete das Startup schon mehrere tausend User:innen. Darunter namhafte Organisationen wie die Caritas und der Samariterbund.
Pflegenavi fokussiert sich auf die Verwaltung von Bewohnergeldern – also Drittgeldern – in Pflegeheimen. “Wir haben uns die Frage gestellt: Was sind die Herausforderungen bei Leiter:innen von Pflegeeinrichtungen? Hier geht es klassisch um die Verwaltung von Bewohnergeldern, um die Verwaltung von Rechten und Risiken. Und auch um Haftungsthemen. Hier setzt Pflegenavi an: Wir haben eine digitale Allround-Lösung entwickelt, mit der wir Pflegeeinrichtungen eine transparente Verwaltung dieser Bewohnergelder ermöglichen.”
Das FinTech entwickelte eine cloudbasierte Softwarelösung, um eine digitale, auf e-Wallets basierende Depotverwaltung zu ermöglichen, die Bewohnergelder sicher und klar abgrenzt. E-Wallets, also elektronische Geldbörsen, können Bewohner:innen und Besucher:innen der Pflegeeinrichtungen eine einfache, digitale Abwicklung ihrer Zahlungen garantieren. Damit lassen sich alltägliche Zahlungen für Bewohner:innen oder Angehörige einfach und sicher abwickeln.
“Wir haben unseren Co-Founder gefunden”
Das Gründerteam pries indes den Mehrwert des StartUp Burgenland Accelerators im Laufe seiner Geschäftsentwicklung an. Essenzielle Vorteile seien neben zielgerichteten Coaching- und Workshop-Sessions vor allem die zahlreichen Möglichkeiten zum Networking:
Dank des Accelerators habe das Team gemerkt, dass ihm die IT-Komponenten gefehlt hat: “Der größte Mehrwert war hier die Vernetzung mit unserem jetzigen Co-Founder Rainer Schuster, der uns genau diese Lücke optimal füllen konnte. Mittlerweile haben wir einen Product-Market-Fit gefunden, der gut performt und bereits weitere Geschäftsfelder erreicht. Aktuell wollen wir den Rollout in Österreich vorantreiben, 2025 geht es in Richtung Deutschland.”
Vertrauenswürdige KI im Fokus
Nach den Eindrücken des Startups Pflegenavi bereicherte Verena Krawarik, Head of Innovation der APA, den Abend mit einem Panel zu den Herausforderungen des EU AI Acts. Krawarik sprach über den Stellenwert von “Trustworthy AI” rund um den bevorstehenden EU AI Act und berief sich auf heimische Informationsstellen zum Thema AI – darunter die KI-Servicestelle, TÜV-Ratgeber sowie die RTR. Außerdem zur Sprache kamen Rahmenbedingungen zu Künstlicher Intelligenz im Innovationsmanagement.
“Februar ist Schlüsseltermin, ab dann sind verbotene KI-Praktiken auch wirklich verboten. Dann dürfen sie keine Praktiken anwenden, die in China vielleicht Gang und Gebe sind”, so die Innovationsexpertin. Sie gewährte außerdem Einblicke in die im AI Act vorgesehenen Risikoklassifizierungen sowie zur bevorstehenden Transparenzpflicht.
Abschließend appellierte Krawarik, frühzeitig mit AI-spezifischer Grundausbildung und einschlägigen Schulungsprogrammen zu beginnen, um Wissenslücken in Unternehmen zu vermeiden und die Affinität gegenüber neuester technologischer Entwicklungen zu intensivieren.
Über die StartUp Lounge äußerte sich die Innovationsexpertin: “Ich finde es ganz toll, dass hier zu Themen Lösungen entstehen, die gar nicht leicht zu lösen sind. Das zeigt die Kompetenz der jungen Leute hier, und das begeistert mich sehr.”
StartUp Walk durch sieben aufstrebende Accelerator-Projekte
Als krönenden Abschluss begab sich das Publikum auf den “StartUp Walk” im Filmquartier: Sieben der acht teilnehmenden Startups aus Batch 4 des Accelerators durften ihr Unternehmen in 90 Sekunden vor den anwesenden Stakeholdern pitchen. Jedes Team erzählte auf äußerst authentische Art und Weise von seiner persönlichen Reise im StartUp Burgenland Accelerator.
Unter den sieben anwesenden Startups fanden sich: Friends in Flats, KOMO, teamchallenge.at, Bimexperts, FireFighter Rescue App, Reefmaster und Trumpet Star. Kurze Einblicke in die Pitches der Teams finden sich am Ende des Artikels.
Nach Alumnus-Talk, AI-Panel und StartUp Walk tauschten sich die pitchenden Startups mit den anwesenden Key Playern des Ökosystems aus – und feierten ihre Fortschritte der letzten Monate im Rampenlicht des Abends.
“Die jungen Menschen brennen für ihr Unternehmen”
Auch teilnehmende Stakeholder aus der Innovationsszene zeigten sich begeistert von der Menschlichkeit, Kompetenz und der Hingabe, die von den Jungunternehmen vermittelt wurde. Einer davon ist Alexander Raffeiner. Der Coach und PR-Stratege durfte “die Teams im Bereich PR und Kommunikation coachen und sie auf die Pressekonferenzen vorbereiten. Für mich war es heute eine echte Belohnung, zu sehen, wie gut alle Startups ihre Ideen gepitched haben.”
Über die Begeisterung der Teams ließ sich nicht hinweg sehen: “Die jungen Menschen brennen für ihr Unternehmen. Da gibt es schon die ein oder anderen Hürden zu überwinden. Aber wenn du siehst, wie weit diese jungen Menschen es in kurzer Zeit bringen, bin ich als Coach richtig stolz”, so Raffeiner.
Niki Futter: “Das Burgenland versucht, im eigenen Umfeld Startups aufzubauen und zum Erfolg zu führen”
Auch Niki Futter, Business Angel und Vorstandsvorsitzender der invest.austria, war bei der StartUp Lounge vor Ort: “StartUp Burgenland ist ein Incubator für ein Bundesland, das versucht, im eigenen Umfeld Startups aufzubauen und zum Erfolg zu führen. Wir haben heute sieben Startups gesehen, die durch das Programm gelaufen sind. Das ist heute ihr Abschlussabend. Und man kann ihnen nur alles Gute wünschen.”
Auch die Atmosphäre des Abends ließ den Business Angel nicht unberührt: “Es war eine wunderbare Veranstaltung. Insbesondere hat es mich gefreut, Verena Krawarik von der APA wieder zu sehen, die zu den Top-Expert:innen im AI-Bereich in Österreich zählt und die hier einen doch substantiell breiten und vernünftigen Einblick in die Problematik der AI-Regulierung gegeben hat”, meint Niki Futter zu Programm und Atmosphäre des Abends.
“Ein ganz großes Danke”
Schließlich schloss StartUp-Burgenland-Leiter Martin Trink den offiziellen Teil der Veranstaltung mit den Worten: “Das ist keine One-Man-Show. Das funktioniert nur deshalb, weil wir ein großartiges Team sind. Ein ganz großes Danke an alle!”
Allen, denen es mit einer neuen Geschäftsidee nun in den Fingern juckt, bietet sich bis Ende November noch die Möglichkeit, sich zur Aufnahme in den kommenden Batch 5 des StartUp Burgenland Incubators und Accelerators zu bewerben. Im Jänner geht der neue Durchlauf an den Start – mit einer Besonderheit, wie Leiter Martin Trink verkündete:
“StartUp Burgenland – als jüngstes AplusB Mitglied – veranstaltet gemeinsam mit der aws den Business Angel Day 2025 am 23.Oktober 2025 im Schloss Esterhazy – eine ideale Gelegenheit, um Investoren und Gründer zusammenzubringen, den Austausch zu intensivieren und neue Partnerschaften zu fördern.“
Den ersten Pitch startete das Startup Friends in Flats, das die Vermietung von Wohnungen als Wohngemeinschaften digitalisiert und den Prozess für Wohnungseigentümer und Mieter:innen damit effizienter gestaltet. Vom StartUp Burgenland Accelerator profitierte das Team vor allem dank der “vielen Connections und hochklassigen Workshops”.
KOMO
Weiter ging es mit dem Startup KOMO rund um Gründer Sebastian Kolbe – er selbst ist Inhaber eines Küchenstudios. Kolbe entwickelte eine ERP-Softwarelösung für Küchenstudios – aus eigener Frustration rund um papierreiche Auftragsabwicklung und -verwaltung heraus. Das Ziel der Software ist es, Arbeitsabläufe in Küchenstudios zu digitalisieren und effizienter zu gestalten.
teamchallenge.at
Die dritte Station des StartUp Walks war das Jungunternehmen teamchallenge.at. Mit seiner “Outdoor-Challenge” für Firmen, Vereine, Freunde oder Familien versucht das Startup, Team-Building unkompliziert und per Smartphone im Freien zu ermöglichen. Das Gründerteam besteht aus ehemaligen Leistungssportlern im Orientierungslauf. Dementsprechend ähneln die vom Startup konzipierten Challenges einer Kombination aus Schnitzeljagd, Escape-Room und Orientierungsparcours. Mittels QR-Code lassen sich Aufgaben am Handy abrufen und interaktiv in Teams lösen.
Bimexperts
Weiter ging es mit dem Startup Bimexperts, das sich der Emissionsreduktion in der Gebäude- und Baubranche verschrieben hat. Mit ihrem Softwaretool TGA Concept will die Bimexperts GmbH in Kombination mit KI Planungsfehler, Energiekosten sowie Materialverschwendung reduzieren und damit Kosten sparen sowie die Bauqualität fördern. Somit sollen mehr Zeit und Ressourcen zur Konzeption von nachhaltigen Lösungen für Bauprojekte geschaffen werden.
FireFighter Rescue App
An fünfter Stelle pitchte das Startup FireFighter Rescue App. Um bei Feuerwehreinsätzen den Zugriff auf benötigte Informationen zu beschleunigen und den Informationsfluss effizient zu gestalten, hat der freiwillige Feuerwehrmann und Softwareentwickler Lukas Thurner eine App entwickelt, die digitale Vernetzung von Feuerwehren ermöglicht: Dazu wird jedes teilnehmende Einsatzfahrzeug mit einem Tablet ausgestattet, das über die FireFighter-Rescue-App Zugang zu spezifischen Informationen zum Einsatz liefert. Und damit eine sichere und effiziente Bewältigung ermöglichen soll.
Reefmaster
Das sechste pitchende Startup hat sich der Mission der Heim-Aquarien-Reinigung verschrieben. “Ein Aquarium ist zu viel Arbeit” soll ab sofort keine Ausrede für dessen Anschaffung mehr sein. Denn die Idee des Gründers und CEOs Stefan Kofler ist es, Meeres-Aquarien mittels nutzerfreundlicher Technologien vom “Reefmaster Piper” selbst reinigen zu lassen. Dabei handelt es sich um ein vollautomatisches Wasseranalyse-System, das bis zu 26 Arbeitstage im Jahr sparen soll. Der Reefmaster Piper übernimmt Reinigung, Wartung und Messung der Wasserqualität.
Trumpet Star
Zu guter Letzt überraschte ein Pitch mit musikalischer Untermalung das Publikum auf seinem StartUp Walk: Trumpet Star verbindet digitale und analoge Lernmethoden für das Instrument Trompete. Die multimediale Technologie soll es Schüler:innen jeglichen Alters ermöglichen, per App auf Smartphone, Tablet oder im Lernheft Trompete zu lernen. Mit der Lernplattform sollen Schüler:innen auch außerhalb des Klassenzimmers beim Üben motiviert und unterstützt werden.
Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.