31.05.2017

Kryptowährungen: Spekulationsblase oder die Revolution der Finanzwelt?

Bitcoin als Kryptowährung macht immer wieder negativen Schlagzeilen, nachdem die Angreifer hinter der WannaCry-Ransomware ebenfalls nach diesem Zahlungsmittel verlangt hatten. Aber sind diese und andere Kryptowährungen wirklich so schlecht wie ihr Ruf, woher kommen sie überhaupt und wie funktionieren sie? Ein Gastbeitrag von Christos Kapodistrias.
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Was ist eine Kryptowährung?

Als Beispiel für dieses Thema wird häufig Bitcoin verwendet, da es die mit Abstand bekannteste digitale Währung ist (die gelegentlich sogar in den Nachrichten in TV, Radio und Internet erwähnt wird). Tatsächlich gibt es jedoch Dutzende dieser Währungen, die einen mehr oder weniger hohen Gegenwert in „echtem“ Geld haben.

Kryptowährungen wie Bitcoin, Litecoin, Dogecoin, Ethereum und viele weitere sind am Computer berechnete Währungen. Um dieses virtuelle Geld aufzubewahren, laden sich Interessenten (kostenfreie) Programme herunter, die eine sogenannte Wallet (ein digitales Portemonnaie) erstellen. Auf dieselbe Weise wie im echten Leben können Sie damit Geld ausgeben: indem Sie Geld aus Ihrer Wallet an eine andere Person oder ein Unternehmen überweisen. Das dauert nur wenige Sekunden und ist auch für Einsteiger praktisch sofort nachvollziehbar.

Dass eine Kryptowährung überhaupt einen echten Gegenwert haben kann, liegt an der begrenzten Verfügbarkeit: Bitcoins beispielsweise sind auf 21 Millionen Stück begrenzt, mehr wird es nicht geben. Entsprechend handelt es sich um ein seltenes – wenn auch digitales – Gut, für das Menschen einen Gegenwert bezahlen würden. Ganz ähnlich ist es mit Gold: Im Prinzip handelt es sich nur um ein wertloses Mineral, das erst dann wertvoll wird, weil Menschen ihm einen Wert beimessen und es auf der Erde nur in begrenzten Mengen verfügbar ist.

Was unterscheidet Kryptowährungen?

Zwei wesentliche Unterschiede liegen in der Natur dieser Währungsart:
  • Es gibt kein großes Bankhaus oder Kreditkarteninstitute, die Ihr Geld verwalten. Das gesamte Bitcoin-Netzwerk wird nicht von einer Person oder einem Unternehmen gesteuert, sondern von allen Computern, die im Augenblick damit verbunden sind. Strukturell ähnelt die Verwaltung dieser Währung daher eher dem Internet an sich – mit zahlreichen, auf der ganzen Welt verteilten Server – als klassischen Zahlungsdienstleistern. Selbst der Erfinder der Bitcoins (dazu später mehr) hat keinen Einfluss auf „seine“ Währung.
  • Aufgrund dieser Tatsache gibt es keine übergreifende Organisation – ein Unternehmen oder eine Regierung –, die Einfluss auf die Währung oder das Netzwerk hat. Entsprechend ist auch die Identität der Nutzer völlig geheim. Bei Überweisungen geben Sie nicht den Namen und die IBAN ein, wie bei klassischen Transaktionen über Ihre Bank (wodurch Sie sofort zu identifizieren wären), sondern nur eine recht lange Kombination aus Zahlen und Buchstaben. In welcher Wallet das Geld am Ende landet, bleibt also geheim, wenn dies gewünscht ist.Nutzer von Kryptowährungen wahren also ihre Anonymität und sind nicht von eventueller Willkür von Regierungen und Finanzinstitutionen abhängig. Gerade in eher repressiv geführten Staaten, in denen politische Verfolgung an der Tagesordnung steht, kann dies (ähnlich wie verschlüsselte Nachrichtendienste) enorm hilfreich sein.

Wie entstehen Kryptowährungen?

Die rohen Daten an sich, um etwa eine Bitcoin zu generieren, kommen durch Rechenarbeit am Computer zustande. Durch Mining-Software könnten auch Sie sich gleich jetzt Bitcoins am Computer generieren – was extrem langsam ist. Größere Mining-Farmen generieren Kryptowährungen mit spezieller Hardware, die ausschließlich für diesen Einsatzzweck hergestellt wird. In  Deutschland findet dies praktisch nicht statt, es würde sich nur dann lohnen, wenn der Miner kostenlos an Strom kommen würde.
Die Technik dahinter wird von einzelnen oder mehreren Personen programmiert. Im Fall der Bitcoin war es jemand (oder ein Team) oder dem Namen Satoshi Nakamoto, ein japanisch klingender Name, der jedoch nicht echt ist. 2009 stellte er die Bitcoin-Software und das Netzwerk dahinter zur Verfügung, die Identität dieser Person oder Gruppe ist bis heute nicht geklärt. Man geht davon aus, dass sich etwa 1 Million Bitcoins in seinem Besitz befinden,was nach dem heutigen Wechselkurs etwa 2,2 Milliarden US-Dollar sind.

Ist das alles legal?

Ja. Gerade die Bitcoin wirkt für den Laien etwas „dubios“, da sie in den Nachrichten praktisch nur dann erwähnt wird, wenn etwas Kriminelles über die Bühne geht. Einkäufe von Drogen und Waffen, Erpressungsversuche und dergleichen mehr diktieren die Nachrichten. Illegal wird die Nutzung der Kryptowährungen aber erst, wenn Sie sie auch für illegale Zwecke einsetzen. Ein guter Vergleich ist ein Küchenmesser: Eigentlich sollen Sie damit Gemüse und Obst schneiden, aber es ließe sich auch für ganz andere Zwecke einsetzen. Nicht das Werkzeug entscheidet über Legalität oder Illegalität, sondern seine Nutzung.

Wie kaufe ich eine Kryptowährung?

Vor vielen Jahren war es noch möglich, etwa Bitcoins einfach am Computer zu berechnen. Das Geld floss dann sozusagen aus der Steckdose, wenngleich sie damals noch einen wesentlich  geringeren Wert hatten (selbst Hunderte dieser digitalen Münzen reichten nur aus, um sich eine Pizza zu kaufen). Heute ist dies nicht mehr möglich: Der Rechenaufwand, um Bitcoins zu generieren, ist inzwischen so hoch, dass der Gewinn die Stromkosten nicht mehr deckt (zumindest in den meisten Europäischen Staaten). Ergo ist es heute sinnvoller, eine Kryptowährung einfach zu kaufen. Das funktioniert über Börsen im Internet, von denen es auch im deutschsprachigen Markt gleich mehrere gibt. Dort sehen Interessenten den aktuellen Kurs sowie dessen Entwicklung, außerdem können die Coins dort sowohl gekauft als auch verkauft werden. Üblicherweise berechnen die Börsen dafür eine kleine Gebühr, um ihren Dienst zu finanzieren. Wer hier genau von wem kauft, bleibt natürlich ebenfalls anonym. Der richtige Zeitpunkt für einen Kauf ist natürlich schwer abschätzbar: Die alte Faustregel „Kaufen, wenn der Kurs unten ist, verkaufen, wenn er oben ist“ gilt jedoch in der Regel genauso wie etwa beim Aktienhandel.

Ist das wirklich völlig anonym?

Die Transaktionen, die über Kryptowährungen durchgeführt werden, landen in der Blockchain. Sie können sich dies als eine Art globalen Index vorstellen, durch den Überweisungen von und zu Ihrer Wallet überhaupt erst möglich sind. Die Blockchain ist gelegentlich ausreichend, um die Identität einer Person zu ermitteln, aber dafür müssen reale Daten in irgendeiner Art mit der
persönlichen Wallet-Adresse verknüpft sein. Ist das nicht der Fall – was in 99,9 % der Fälle so sein dürfte –, ist es nicht möglich, die Identität hinter einer bestimmten Wallet herauszubekommen.
Die Strafverfolgung müsste also hoffen, dass Kriminelle beim Umtausch von Kryptowährung in echtes Geld einen Fehler machen und einen echten Namen angeben. Für legale Zwecke – für die Kryptowährungen eigentlich geschaffen wurden – ist die Anonymität jedoch gewahrt.

Wie steht es um die Preise von Bitcoin, Ethereum & Co.?

Ähnlich wie etwa der Goldpreis schwankt der Wert einer Bitcoin und auch vielen anderen Kryptowährungen stark. Derzeit (Stand: Ende Mai 2017) liegt der Preis für eine BTC (die Abkürzung für Bitcoin) bei etwa 2.050 Euro. Im Januar 2014 waren es noch etwa 550 Euro, vor drei Monaten betrug der Wert noch 1.000 Euro. Langfristig zeigt die Kurve zwar nach oben, heftige Schwankungen gehören jedoch einfach dazu. Deutlich weniger weit in die Vergangenheit gucken müssen wir bei Ethereum, einer anderen Kryptowährung als Bitcoin (die daher im Fachjargon auch Alt-Coin im Sinne von „alternativer Währung“ genannt wird): Derzeit beträgt der Wert 166 Euro, vor genau einem Monat waren es noch 46 Euro. Wer hier rechtzeitig gekauft hat, kann also einen ansehnlichen Gewinn verbuchen. Allerdings ist nicht gesagt, dass sich diese sagenhaften Kursentwicklungen langfristig halten. Die einen sprechen von einer Blase, die zu platzen droht, andere prognostizieren den Kryptowährungen einen anhaltenden Erfolg.

Über den Autor

Christos Kapodistrias ist Unternehmer, co founder & cto der Investmentpunk Academy und hilft klassischen Unternehmen bei den Hürden der Digitalisierung. Mit seinem neuen Portal dem Cryptohub.cc möchte er eine freie Community schaffen zum Informationsaustausch über Kryptowährungen.

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Freundschaft, Freundschaft im Job
(c) Stock.Adobe/charmedlightph - Freundschaften am Arbeitsplatz können positive Effekte auslösen.

Liebeleien am Arbeitsplatz, Intimitäten auf Weihnachtsfeiern und Work-Husbands und -Wives sind ein längst bekanntes Metier der Arbeitswelt. Was aber kaum thematisiert wird, sind Freundschaften im Job. Dies hat nun der willhaben-Jobmarktplatz geändert und 1.050 User:innen zum Thema “Freundschaft am Arbeitsplatz” befragt.

Team-Building für Freundschaften hilfreich

Aus der Umfrage lässt sich herauslesen, dass drei Viertel der Arbeitnehmer:innen in ihrem derzeitigen Job Freundschaften geschlossen haben – konkret meinten 10,2 Prozent “eine” und 66,5 Prozent “mehrere” Freundschaft(en) über ihre Arbeit gefunden zu haben. Als besonders gesellig erweisen sich dabei Kärntner:innen, Steirer:innen und Wiener:innen.

Um Kolleg:innen näher kennenzulernen, zeigten sich vor allem vom Arbeitgeber oder Arbeitgeberin organisierte Team-Building-Maßnahmen und gemeinsame Unternehmungen hilfreich. Mit 58,1 Prozent hat mehr als die Hälfte der Befragten den Eindruck, dass Freundschaften bei ihrem derzeitigen Job gefördert werden.

Das Feierabend-Getränk

Auf der anderen Seite ist es aber auch das ein oder andere Feierabend-Getränk, das aus Arbeitskolleg:innen Freund:innen werden lässt. Auch hier sind es etwa drei Viertel der Befragten, die der Thematik positiv gegenüberstehen. Im Detail empfinden es 22,1 Prozent als “sehr angenehm” und wichtig für den Teamgeist und weitere 51 Prozent als “eher angenehm”. Dem gegenüber steht jedoch etwa ein Viertel der willhaben-Nutzer:innen, die mit “eher unangenehm, ich nehme selten teil” geantwortet haben oder solche Aktivitäten überhaupt vermeiden.

Bemerkenswert ist zudem, dass nicht nur der direkte Kontakt Freundschaften fördern kann. In Zeiten der Digitalisierung spielen sie sich zu einem gewissen Teil in den sozialen Netzwerken ab. Ein Viertel der Befragten nimmt eine Anfrage immer an, wenn sich ein/e Arbeitskolleg:in in den sozialen Medien vernetzen will. Weitere 52,5 Prozent “nehmen die Anfrage an, wenn sie sich mit der Person gut verstehen”. 11,3 Prozent nutzen keine sozialen Netzwerke.

Bei Vorgesetzten sieht die Sache jedoch etwas anders aus. Arbeitnehmer:innen zeigen sich hier aufgeschlossen, wenn auch etwas zögerlicher. Während die überwiegende Mehrheit offen ist, Führungspersonal auf Instagram und Co. zu adden, ist der Anteil jener, die dies eher bzw. gänzlich ausschließt, mit 29,3 Prozent merklich höher als bei Kolleg:innen, die sich beruflich auf derselben hierarchischen Ebene befinden.

Folgen der Freundschaft

Doch was sind die Folgen davon, sich mit Kolleg:innen zu befreunden? Am häufigsten genannt wurden dabei “besserer Teamzusammenhalt” (77,4 Prozent), “mehr Spaß während des Arbeitstages” (77,2 Prozent) sowie “höhere Zufriedenheit und Wohlbefinden bei der Arbeit” (72,4 Prozent). Gefolgt von zwei Faktoren in puncto Produktivität, nämlich “schnellere Problemlösung durch gegenseitige Unterstützung” (63,9 Prozent) und “erhöhte Motivation” (57,5 Prozent).

Als Kehrseite der Medaille und als Problemfall wird die Bevorzugung einzelner Kolleg:innen (51,6 Prozent) genannt, auch “Schwierigkeiten, berufliche und persönliche Grenzen zu wahren” (44,8 Prozent) sowie “Ablenkung und reduzierte Produktivität” (40,3 Prozent) werden hier als Nachteil angeführt.

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