25.05.2021

Kryptomarkt mit Erholungsversuch – Musk will Mining grüner machen

Führende Mining-Firmen aus den USA und Kanada sollen sich bei einem Austausch mit dem Tesla-CEO zu mehr Nachhaltigkeit bekannt haben. Bitcoin und die größten Altcoins stiegen nach den jüngsten scharfen Kursrückgängen deutlich.
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Bitcoin
Foto: Adobe Stock

Die Volatilität am Kryptomarkt bleibt hoch: Nach den jüngsten scharfen Kurseinbrüchen vom Freitag und Sonntag startete er nun wieder einen Erholungsversuch. Der Bitcoin-Kurs näherte sich in der Nacht auf Dienstag wieder der 40.000-Dollar-Marke an, nachdem er am Sonntag zwischenzeitlich bis auf 31.000 Dollar zurückgefallen war. Am Dienstagvormittag stand er zuletzt bei 38.600 Dollar und damit um 9 Prozent höher als am Vortag.

Den maßgeblichen Impuls für die Aufwärtsbewegung hatte wieder einmal ein Tweet von Elon Musk geliefert. Er habe mit nordamerikanischen Bitcoin-Minern gesprochen, schrieb der Tesla-CEO. Diese hätten sich darauf festgelegt, Zahlen zum aktuellen und geplanten Verbrauch erneuerbarer Energiequellen zu veröffentlichen und Miner weltweit darum zu bitten, dies ebenfalls zu tun. Dies sei potenziell vielversprechend, schrieb Musk weiter.

Dass es einen entsprechenden Austausch gab, bestätigte dann auch MicroStrategy-CEO Michael Saylor, dessen Unternehmen noch mehr Bitcoin in der Bilanz hält als Tesla. Er habe ein Treffen zwischen Musk und den führenden Bitcoin-Minern aus Nordamerika abgehalten, schrieb Saylor auf Twitter. Die Miner hätten dabei zugestimmt, einen “Bitcoin Mining Council” zu schaffen und sich weltweit für mehr Transparenz und Nachhaltigkeit beim Bitcoin-Mining einzusetzen. Zu den beteiligten Unternehmen, die Saylor nannte, gehörten unter anderem Argo Blockchain, Galaxy Digital und Hive Blockchain.

Politischer Druck auf chinesische Mining-Unternehmen

Erst am vergangenen Freitag hatte eine kritische Stellungnahme des chinesischen Vizepremiers Lui He zu Bitcoin-Mining für Unsicherheit am Markt gesorgt. Infolge dessen hatten am Wochenende mehrere chinesische Mining-Unternehmen angekündigt, sich aus dem Land zurückzuziehen oder zumindest ihr Mining-Angebot für chinesische Kunden einzustellen.

Schätzungen zufolge dürften derzeit mehr als 60 Prozent des globalen Bitcoin-Minings auf China entfallen. Auch wenn sich nicht mit Sicherheit sagen lässt, welche Energiequellen in welchem Ausmaß verwendet werden, gibt es starke Indizen dafür, dass beispielsweise in der wichtigsten Mining-Provinz Xinjiang der überwiegende Anteil des Stroms aus Kohlekraftwerken kommt.

Erholungsversuch auch bei Altcoins

Neben Bitcoin standen auch bei den größten Altcoins die Zeichen auf Erholung. So zog etwa Ether (ETH) um 18 Prozent auf 2.600 Dollar an. Die Kryptowährung des Ethereum-Systems ist auf 7-Tages-Sicht weiterhin 24 Prozent im Minus und fast 40 Prozent unter ihrem Mitte Mai erreichten Allzeithoch. Am Sonntag war Ether noch zwischenzeitlich bis auf 1.700 Dollar gefallen.

Deutlich nach oben ging es am Vormittag auch für Binance Coin (BNB) mit einem Plus von 24 Prozent auf 360 Dollar. Hier beläuft sich das 7-Tages-Minus weiterhin von 31 Prozent. XRP stieg am Vormittag um 23 Prozent und lag damit bei knapp über 1 Dollar. Auf 7-Tages-Sicht liegt der Kurs der Ripple-Kryptowährung noch 32 Prozent im Minus.

Weiter hohe Unsicherheit am Markt

Ob der Kryptomarkt sich nun dauerhaft stabilisieren kann und vielleicht sogar wieder in eine dauerhafte Aufwärtsbewegung kommen kann, muss sich erst zeigen. Die hohe Volatilität der Vortage deutet auf eine weiterhin sehr hohe Unsicherheit am Markt hin. Somit ist nicht ausgeschlossen, dass sich der Erholungsversuch als sogenannte Bullenfalle erweist – also wenn es in einem negativen Markttrend zu einer Aufwärtsbewegung kommt, die nicht von Dauer ist.

In der Vorwoche war der Markt am Sonntag, am Freitag, am Mittwoch und am Montag massiv unter Druck geraten. In der Woche zuvor hatte Tesla-CEO Elon Musk angekündigt, dass der Elektroautohersteller keine Bitcoin-Zahlungen mehr akzeptiere. Dies hatte eine erneute Debatte über die Umweltauswirkungen von Bitcoin ausgelöst. Durch die Äußerungen des chinesischen Vizepremiers am Freitag zu Bitcoin-Mining nahm die Debatte noch einmal zusätzlich an Fahrt auf.

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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