02.04.2021

Krypto: Das waren die wichtigsten News in dieser Woche

Krypto-Zahlungen mit Paypal, ein ETH-Rekordstand, der Coinbase-Börsengang, ein Visa-Experiment - und der Pantos-Kurs schießt nach oben.
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PayPal unterstützt für US-Kunden jetzt Krypto-Zahlungen bei allen Händlern.
PayPal unterstützt für US-Kunden jetzt Krypto-Zahlungen bei allen Händlern. | Foto: ink drop - stock.adobe.com

Weitere Schritte in Richtung Mainstream-Adaption von Bitcoin als Zahlungsmittel – und steigende Kurse auf breiter Front. So könnte man diese Krypto-Woche zusammenfassen. Wie immer starten wir unseren Wochenrückblick aber mit dem Blick auf…

…die Kurstafel:

  • Bitcoin (BTC): ~ 59.500 Dollar / +12 % gegenüber Freitagnachmittag der Vorwoche
  • Ethereum (ETH): ~2.083 Dollar / +26 %
  • Binance Coin (BNB): ~350 Dollar / + 41 %
  • Cardano (ADA) ~1,2 Dollar / + 1 %
  • Polkadot (DOT) ~38 Dollar / +21 %
  • XRP: ~ 0,59 Dollar / + 6 %

Alle Daten stammen von Coinmarketcap und sind am Stand von Freitagnachmittag.

ETH steigt über 2.000 Dollar und auf Allzeithoch

In der Vorwoche hatten die meisten großen Krypto-Assets Kursrückgänge im Bereich von etwas unter 10 Prozent verzeichnet. Einen besonders starken Abverkauf gab es dabei am Donnerstag. Auch die Kapitalzuflüsse in Krypto-Investmentprodukte – ein Indikator für das Interesse institutioneller Investoren – sanken auf den niedrigen Stand seit Oktober.

Die Schwächephase scheint aber nun abgehakt: Diese Woche ging es mit den Kursen wieder klar nach oben – teilweise massiv. Einige der zehn nach Marktkapitalisierung größten Coins verzeichneten Zugewinne im zweistelligen Prozentbereich.

Besonders zulegen konnte dabei etwa die Binance Coin (BNB) mit einem Plus von 41 Prozent. Auch Ethereum (ETH) und Polkadot (DOT) stiegen stark um 25 Prozent bzw. 21 Prozent. Der ETH-Kurs knackte am Freitag erstmals seit Ende Februar die 2.000-Dollar-Marke und erreichte in weiterer Folge sogar einen neuen Rekordstand von 2.083 Dollar.

Filecoin schießt nach oben, Theta-Aufwärtsbewegung vorerst beendet

Zwischenzeitlich in die Top 10 schaffte es übrigens Filecoin (FIL), zuletzt lag sie wieder auf Platz 11 der größten Kryptowährungen. Der Kurs zollte am Freitag dem massiven Anstieg im bisherigen Wochenverlauf deutlich Tribut und fiel um über 18 Prozent. Weiterhin steht bei 7-Tages-Performance jedoch ein Plus von 90 Prozent zu Buche. Der Kurs hat sich also seit letztem Freitag fast verdoppelt. Über die starke Performane der Filecoin haben wir hier bereits berichtet.

Vorerst geendet hat dagegen die massive Aufwärtsbewegung von Theta, der Coin des dezentralen Streaming-Netzwerks. Nach einem 7-Tages-Plus von über 40 Prozent in der Vorwoche verzeichnete sie nun seit vergangenem Freitag ein leichtes Minus von rund 4 Prozent.

US-Kunden können bei allen PayPal-Händlern mit Krypto-Währungen bezahlen

Aber genug vom Markt. Kommen wir zu den News, die die Krypto-Community diese Woche bewegt haben. Zwei große Finanzdienstleister haben weitere Schritte gesetzt, die die Mainstream-Adaption von Kryptowährungen als Zahlungsmittel unterstützen könnten. Zunächst zu nennen ist einmal PayPal. Schon bisher war es für US-Kunden möglich, Kryptowährungen mit dem Bezahldienst zu kaufen, verkaufen und aufzubewahren.

Jetzt setzte das Unternehmen aber den nächsten Schritt: Mit dem neuen Programm „Checkout with Crypto“ werden alle Händler im PayPal-Netzwerk für US-Kunden zu Annahmestellen von Kryptowährungen. Unterstützt werden Bitcoin, Ethereum, Litecoin sowie Bitcoin Cash. Hält man Kryptowährungen im PayPal-Account werden diese automatisch als Zahlungsoption angezeigt.

Nach einer Krypto-Zahlung wird der Betrag im Hintergrund in Fiat-Währung, also in diesem Fall US-Dollar, umgewandelt. Zusätzliche Gebühren fallen dabei aber keine an.

Visa konvertiert Krypto-Zahlungen nicht mehr in Fiat-Währung

Und da sind wir auch schon beim Thema. Visa hat nämlich gemeinsam mit Crypto.com ein Pilotprojekt gestartet, bei dem genau das nicht mehr notwendig sein soll. Crypto.com gehört zu jenen Unternehmen, die in Kooperation mit dem Zahlungsdienstleister eigene Visa-Karten ausgeben, die Zahlungen mit Krypto-Assets ermöglichen. Überlicherweise werden die bei Krypto-Käufen entstandenen Forderungen im Hintergrund aber in Fiat-Währungen umgerechnet.

In dem neuen Pilotprojekt erfolgt dieses Settlement aber nun direkt auf der Ethereum-Blockchain – ohne Umweg über Fiat-Währungen. Betroffen sind zunächst einmal nur Zahlungen mit der USD Coin, deren Kurs 1:1 an den US-Dollar gekoppelt ist. Noch in diesem Jahr soll das Projekt auf weitere Partner ausgeweitet werden.

Bitpanda-Token: Nach BEST plötzlich auch Pantos im Steilflug

Übrigens: Auch Bitpanda gibt eine Visa-Debitkarte aus. Wir haben natürlich nachgefragt, ob es dort Pläne für die Teilnahme an diesem oder ähnlichen Projekten gibt. Das Unternehmen wollte sich aber nicht dazu äußern.

Unabhängig davon ist der Bitpanda Ecosystem Token (BEST) diese Woche erstmals über die 1,50-Euro-Marke gestiegen. Erst in der Vorwoche hatte er das erste Mal seit Bestehen die 1,00-Euro-Schwelle geknackt. In dieser Woche legte er vorübergehend sogar bis auf 1,80 Euro zu. Für die 2,00-Euro-Marke reichte es jedoch nicht mehr. Der Token korrigierte gegen Ende der Woche wieder etwas nach unten. Am späten Freitagnachmittag stand der Kurs bei rund 1,60 Euro.

Auch der Token des Pantos-Projekts, bei dem Bitpanda ebenfalls federführend involviert ist, wurde diese Woche aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Nach einer langen Seitwärtsbewegung seit Jahresbeginn war er schon Anfang März sprunghaft nach oben gezogen. Dann bewegte sich der Kurs zwei Wochen erneut nur wenig. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag schoss er dann von unter 0,15 Euro bis auf über 0,30 Euro hoch. Am Freitagnachmittag stieg er bis auf knapp 0,35 Euro.

Coinbase-Börsengang am 14. April

Auch über die Krypto-Community hinaus dürfte kaum ein anderer Börsengang in diesem Jahr mit ähnlicher Spannung erwartet werden. Er könnte – gemessen an den kursierenden außerbörslichen Bewertungen – der größte seit mehreren Jahren werden. Jetzt steht das Datum fest: Die US-Krypto-Börse Coinbase will ihre Aktien am 14. April an der Technologiebörse Nasdaq direkt listen lassen. Dass es keinen klassischen IPO geben wird, sondern eben ein “Direct Listing”, war schon länger bekannt.

Einige Tage davor, am 6. April, sollen außerdem bereits die Geschäftszahlen für das erste Quartal 2021 veröffentlicht werden. Ein eher ungewöhnlicher Schritt – der jedoch daraufhin deutet, dass die Ergebnisse sehr stark ausfallen werden. Angesichts des seit Monaten andauernden Krypto-Booms wäre das wohl nicht überraschend.

…und die verrücktesten Kursbewegungen bei Altcoins

Zum Abschluss unseres Wochenrückblicks werden wir wie immer noch einen Blick auf eingie der verrücktesten Kursbewegungen bei Altcoins. Von Filecoin war ja weiter oben bereits die Rede – und auch der BitTorrent-Token ist weiter nach oben gezogen. Über ihn hatten wir hier und hier bereits berichtet.

  • Holo (HOT): + 123 %
  • Filecoin (FIL): + 117 %
  • BitTorrent (BTT): + 80 %

Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

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Lanbiotic, Neurodermitis
(c) Oliver Wolf - Patrick Hart und Katrin Susanna Wallner von Lanbiotic.

Das Grazer Startup Lanbiotic stellt medizinische Hautpflege-Produkte mit lebensfähigen Bakterien speziell für die von Neurodermitis geplagte Haut her. Dabei verwenden die beiden Gründer:innen Patrick Hart und Katrin Wallner den zum Patent angemeldeten Bakterienstamm “Lactococcus Lanbioticus“.

Lanbiotic: “Skalierung als neue Normalität”

“Mit unseren probiotischen Hautanwendungen bringen wir gesundheitsfördernde Bakterien direkt auf die Haut, um die natürliche Balance des Hautmikrobioms wiederherzustellen und Hautprobleme gezielt an der Ursache zu bekämpfen”, erklärt Wallner.

Das letzte Jahr fühlte sich für die Gründerin an, als sei ein Traum nicht nur wahr, sondern sogar übertroffen worden. Andererseits sei es eine “neue Normalität” an der Skalierung des Unternehmens zu arbeiten.

“Wir haben weitere Produkte mit unserem einzigartigen Bakterienstamm ‘Lactococcus Lanbioticus’ entwickelt, um umfassender auf die Bedürfnisse von Menschen mit zu Neurodermitis neigender Haut eingehen zu können. Neu hinzugekommen sind Flora Bath und Flora Sun”, erklärt Wallner.

Flora Bath ist ein spezieller Badezusatz, der für Menschen entwickelt wurde, die großflächig oder an der Kopfhaut von Ekzemen betroffen sind – ein Bereich, in dem Pflegecremen oft an die Grenzen ihrer Praktikabilität stoßen.

“Der Fokus liegt wie immer bei Lanbiotic auf der Ergänzung des Hautmikrobioms, also ‘der lebende Teil’ der natürlichen Schutzbarriere der Haut, die den gesamten Körper bedeckt, mit probiotischen Bakterien”, so Wallner weiter. “Eine Ausgewogenheit des Hautmikrobioms ist, wie auch im Darm, entscheidend, um die Gesundheit der Haut zu bewahren und Beschwerden zu lindern.”

Flora Sun hingegen ist ein weiteres Produkt, das auf die besonderen Herausforderungen empfindlicher Haut unter UV-Strahlung eingeht. Studien hätten gezeigt, dass das Hautmikrobiom die natürliche Fähigkeit der Haut verbessern kann, mit den Effekten – und häufig auch Schäden – durch Sonneneinstrahlung umzugehen.

EHI-Siegel für Onlineshop

“Parallel dazu haben wir auch international expandiert: Der Eintritt in den deutschen Markt war ein großer Schritt, der mit der Anpassung unserer Produktions- und Logistikkapazitäten verbunden war, um langfristig weitere internationale Märkte beliefern zu können. Unser Webshop wurde außerdem mit dem EHI-Siegel zertifiziert, um unseren Kund:innen einen sicheren und vertrauenswürdigen Einkauf zu ermöglichen.”

Auch das Team wuchs 2024, zudem konnte durch zahlreiche Medienauftritte und Messeteilnahmen Aufmerksamkeit für die eigenen Produkte und die Marke gewonnen werden.

“Als weiteres Highlight wurden wir von der Apothekerkammer mit unserer Fachfortbildung akkreditiert, was Apotheker dazu motiviert, unsere Fortbildungen zu besuchen und mehr über das noch recht ‘nischige’ Thema Hautmikrobiom zu erfahren”, sagt Wallner.

Neue Märkte im Fokus

Aktuell arbeitet das Startup intensiv daran, Lanbiotic als Unternehmen und Marke weiterzuentwickeln, strategisch zu positionieren und zu skalieren. Das oberste Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Neurodermitis über ihre mikrobiombasierten Produkte zu verbessern.

“Wir möchten Lanbiotic in weiteren Märkten etablieren, insbesondere natürlich in Ländern, wo die Prävalenz für Neurodermitis hoch ist. Dafür arbeiten wir an effizienten Marketingprozessen, um unsere Markenbekanntheit zu steigern, und bauen unsere Vertriebsstrukturen aus”, erklärt die Founderin. “Um diesen Schritt bestmöglich zu unterstützen, suchen wir gezielt nach vertrauenswürdigen Partnern für den internationalen Vertrieb, die unsere Werte und Qualitätsansprüche teilen. Die Kooperationen sollen es uns ermöglichen, unsere Produkte nachhaltig in weiteren europäischen und außereuropäischen Ländern anzubieten und das Thema Hautmikrobiom international bekannter zu machen.”

Daneben optimiert das Team Produktionsprozesse, um der wachsenden Nachfrage nachkommen zu können. In der Produktentwicklung liegt dabei der Fokus auf der Entwicklung weiterer wissenschaftsbasierten probiotischen Pflegeprodukten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Neurodermitis und empfindlicher Haut zugeschnitten sind. Dazu steht man intensiv mit Industrie und Spitzenforschung in Kontakt.

Lanbiotic: Strukturen und Prozesse schaffen

Intern sei man vor allem stark mit dem Aufbau der Organisation beschäftigt. Man arbeitet daran, Strukturen und Prozesse zu schaffen, die das Wachstum langfristig stützen können. Ziel sei es, eine gesunde Organisation aufzubauen, die den Expansions- und Innovationszielen gerecht werde und das Unternehmen flexibel in die nächsten Entwicklungsstufen führt.

Lanbiotic wurde in der Vergangenheit unter anderem auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. So absolvierte das Unternehmen den aws First Incubator und erhielt über aws Innovationsschutz eine Förderung, um sein geistiges Eigentum zu schützen. Später folgte eine Preseed- und Seed-Förderung über aws Innovative Solutions. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Im Fall von Lanbiotic war die Förderung essentiell, um die Produktentwicklung und Markteinführung zu finanzieren und sich allgemein zu professionalisieren.

“Eine bessere Förderung als aws Seed Innovative Solutions könnte es derzeit, meiner Meinung nach, für uns nicht geben”, sagt sie. “Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 400.000 Euro, der für unterschiedlichste Aktivitäten in der Markteinführung und Produkteinführung verwendet werden kann. Naturgemäß ist das Programm sehr kompetitiv, aber wenn man für die Finanzierung ausgewählt wird, hat man wirklich einen gewaltigen Booster, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.”

Die weiteren Ziele von Lanbiotic

Im Allgemeinen habe ihnen das Programm bereits jetzt weit mehr gebracht als Geld. “Ich empfand den Bewerbungsprozess per se als wertvolle Erfahrung, um mir unser Business Model noch einmal ganz genau anzusehen und unsere Ziele zu definieren”, präzisiert die Grazerin. “Dass wir sie jetzt so scheinbar ‘locker’ übertreffen konnten, ist natürlich die Draufgabe.”

Durch die positive Resonanz der stetig wachsenden Stammkundenbasis sieht sich Wallner in ihrer Mission bestätigt. “Wir wissen aber auch, dass viele Menschen Lanbiotic noch nicht kennen und Neurodermitis in vielen Ländern nach wie vor ein großes Problem darstellt”, sagt sie. “Daher wollen wir gezielt skalieren, den Umsatz und Gewinn steigern, innerhalb und außerhalb Europas expandieren und unser Produktportfolio weiter diversifizieren.”

In Sachen Umsatzentwicklung wird Lanbiotic 2024 das gesetzte Umsatzziel voraussichtlich verdoppeln, wie Wallner erzählt. “Unser für 2025 gestecktes Ziel ist ambitioniert, aber wir sind zuversichtlich, dass wir hier wieder gute Arbeit leisten. Aktuell haben wir einen sechsstelligen Nettoumsatz erreicht, und dank der Unterstützung durch die aws Seed-Förderung werden wir auch heuer, wie jedes Jahr seit unserer Gründung, noch profitabler sein.”


* Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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