04.09.2017

Krypto-Update: China verbietet ICOs

Nach vielen erfolgreichen Initial Coin Offerings (ICOs) verbietet China diese nun. Die Kurse der großen Krypto-Währungen reagieren auf die Nachricht negativ. Der chinesische NEO verlor rund ein Drittel an Wert.
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(c) pixabay - derwiki

Wie mehrere internationale Nachrichtenagenturen und Plattformen berichten, hat die chinesische Zentralbank nun Initial Coin Offerings (ICOs) bzw. Token Sales verboten. Sie wurden in einer Stellungnahme als “illegales Fundraising” bezeichnet. Nicht nur gilt ein sofortiger ICO-Stop, der auch die Beteiligung von Banken und anderen Playern an außerchinesischen ICOs betrifft. Auch sollen von Personen und Organisationen, die einen ICO durchgeführt haben, eingezahlte Mittel an die Investoren rückerstattet werden. Dazu soll es auch Ermittlungen geben: 60 große ICO-Plattformen werden untersucht.

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China bislang bei ICOs an der Spitze

Allein in China wurden bei ICOs dieses Jahr Krypto-Währungen im Gegenwert von rund 400 Millionen US-Dollar investiert, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Bei einem weltweiten Investitionsvolumen von knapp über einer Milliarde Dollar ist das der größte Anteil eines einzelnen Landes. Schon in den vergangenen Wochen hatte es von offiziellen chinesischen Stellen Warnungen an die Bevölkerung gegeben, dass es sich bei vielen ICOs um Betrug handle.

NEO stürzt kurzzeitig um über ein Drittel

Die großen Krypto-Währungen reagierten auf die Nachricht mit einem kurzzeitigen Preissturz. Von etwa sieben bis halb neun Uhr heute morgen gab es bei nahezu allen einen kleineren oder größeren Einbruch. Bitcoin ging in der Zeit um rund fünf Prozent zurück, Ethereum gar um rund zehn Prozent. Besonders heftig erwischte es naturgemäß die chinesische Krypto-Währung NEO, die in der Zeit mehr als ein Drittel ihres Werts verlor. Wie die anderen konnte jedoch auch NEO sich danach stabilisieren. Ebenfalls einen heftigen Preissturz um kurzzeitig mehr als ein Viertel des Werts gab es bei TenX des Tirolers Julian Hosp. Dieser beruhigte auf Facebook bezüglich des eigenen ICOs: “Mit mehreren Telefonaten habe ich mir einen Überblick über die Situation in China verschafft. Wir gehen nun davon aus, dass TenX nicht betroffen ist.”

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Cocoon Capital Advisory Sebastian Kurz - Startups und Beteiligungen - Dream Security
Sebastian Kurz | (c) EVP via Wikimedia Commons

Vor gut zwei Jahren co-gründete der österreichische Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz das Cybersecurity-Startup Dream Security. Mit an Bord ist Shalev Hulio, Ex-CEO der Spionagefirma NSO. Bereits zum Start holte sich das Unternehmen 20 Millionen US-Dollar Kapital. Kurz hielt danach ein Drittel der Anteile.

Investment an Gaza-Grenze

Im November 2023 holte sich Dream ein neues Investment in Höhe von 33,6 Millionen US-Dollar. Kurz hielt danach noch rund 20 Prozent der Anteile. Das Kapital kam primär von den Bestandsinvestoren Aleph und Group 11 – beide aus Israel. Kurz darauf bezifferte das Wall Street Journal die Bewertung der Kurz-Startups mit rund 200 Millionen US-Dollar.

“Die heutige Cyberlandschaft erfordert innovative Ansätze, um aktuellen Bedrohungen effektiv und zielgerichtet zu begegnen. Dank dieser Finanzierungsrunde sind wir in der Lage, weiterhin rasch zu wachsen”, kommentierte der Ex-Kanzler in einem Statement, das brutkasten damals erhielt.

Seither zeigt der eskalierte Gaza-Konflikt Auswirkungen auf Dream Security. So war CEO Shalev Hulio zum Zeitpunkt des letztjährigen Investments selbst als Reservist in der israelischen Armee tätig. Unterschrieben wurde der damalige Investment-Vertrag von Hulio in Uniform an der Grenze zu Gaza.

125 Millionen US-Dollar Umsatz

Im November 2023 zählte das Unternehmen noch 70 Mitarbeiter:innen – 60 davon in Israel. Mittlerweile sei die Belegschaft auf 150 Mitarbeitende gewachsen. “Ihr seid der Grund dafür, dass wir heute dort stehen, wo wir sind”, so der Ex-Kanzler in einem seiner jüngsten LinkedIn-Postings. Gedankt wird auch den bisherigen Investor:innen, darunter Dovi Frances, der Group 11 und Michael Eisenberg, Partner bei Aleph. Überdies verkündet Ex-Kanzler Kurz, mit Dream bereits “über 125 Millionen US-Dollar Umsatz in Europa, dem Nahen Osten und Asien” erreicht zu haben.

Party in der Wüste

Darüber hinaus schreibt Kurz auf LinkedIn: “Für uns als Österreicher war es eine neue Erfahrung, eine Party in der Wüste zu feiern, und dazu noch dem Thema entsprechend gekleidet zu sein… das hat auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht!” Gefeiert wurden die genannten Meilensteine laut dem Posting im Rahmen eines “Tribe-Events”.

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