21.12.2017

Krypto-Popstar Julian Hosp: “Es gibt eine Krypto-Bubble”

Fast 1000 Zuseher zog der gebürtige Tiroler Julian Hosp gestern ins Audimax der Universität Wien. Die große Frage: Krypto-Bubble - Ja oder Nein?
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Audimax: Es ging um die Frage nach der Krypto-Bubble
(c) Julian Hosp: Hosp mit Harald Mahrer im Audimax

nTenX-Founder Julian Hosp ist quasi der “Popstar der Kryptoszene” – zumindest im deutschsprachigen Raum. Mit seinen 31 Jahren hat der gebürtige Tiroler bereits Karrieren als Profi-Kitesurfer und als Arzt hinter sich. Mit TenX bietet er eine der ersten Krypto-Debit-Cards, die Bitcoin und Co für den täglichen Gebrauch verfügbar machen soll. Beim TenX-ICO im Juni kamen 80 Millionen US-Dollar herein. Über 25.000 Menschen sind in seiner (deutschsprachigen) Krypto-Ratgeber-Gruppe auf Facebook, in der auch immer wieder die Frage nach der Krypto-Bubble gestellt wird. Sein kürzlich (in gedruckter Form) erschienenes Buch “Kryptowährungen” (mit Vorwort von Harald Mahrer) war zwischenzeitlich auf Platz 3 der amazon.de-Bestsellerliste und hält sich seitdem in den Top 5.

+++ Julian Hosp von TenX: “Zu viele Fälle, wo Token Sales missbraucht werden” +++

Krypto-Bubble – Ja oder Nein

Da verwundert es wenig, dass Hosp auch das Audimax der Uni Wien füllen kann. So passiert gestern Abend – fast 1000 Zuseher kamen. “Es war das größte Krypto-Meetup aller Zeiten”, sagte der Speaker nachher stolz. Das große Thema des Abends: “Krypto-Bubble – Ja oder Nein”. Noch bevor Hosp so richtig zur Sache kam, bat er Ex-Wirtschaftsminister Harald Mahrer auf die Bühne. Er führt ihn als Vertreter der Old-Economy ein, um gleich vorweg zu nehmen: “Dieser Kampf Staaten gegen Kryptowährungen wird auch von den Medien konstruiert”. Mahrer wird der Ankündigung gerecht: “Es geht nicht um ein ‘entweder oder’, sondern um ein ‘sowohl als auch’,” sagt er. Bislang habe die Gesellschaft in Punkto Digitalisierung erst den “Gruß aus der Küche” bekommen. In den kommenden Jahren erwarte sie ein technologisches Zehn-Gänge-Menü.

Blasen essenziell für Wirtschaftsentwicklung

Den Einstieg in die Frage, ob es die Bubble nun gibt oder nicht, machte Hosp dann mit einer starken Ansage: “Bubbles sind absolut essenziell für die Wirtschaftsentwicklung”. Denn schlecht sei es nur dann, wenn die Blase tatsächlich platze. Für die Verbreitung neuer Technologien brauche es sie aber – siehe Dotcom-Blase. “Ich glaube, dass auch der Hype im Krypto-Bereich essenziell ist. Dadurch bekommen Startups Kapital und Forschung und Staaten beginnen sich mit dem Thema auseinanderzusetzen”, sagt Hosp. Schwierig sei natürlich vor allem für Investoren die Abschätzung, wo das gesunde Wachstum eines Bereichs aufhöre und wo die gefährliche Blase beginne.

“Vor zehn Jahren konnte man sich auch noch nicht vorstellen, wie eine Firma wie Facebook mehr wert sein kann, als die Lufthansa.”

Man kann nicht in “die Blockchain” investieren

Für die Blockchain-Technologie sieht Hosp ein enormes Wachstum in den kommenden Jahren voraus. Wenn man direkt in die Technologie investieren könnte, würde er sein ganzes Geld hineinstecken, sagt er. “Doch so wie man nicht in ‘das Internet’ investieren kann, kann man auch bei der Blockchain nur in die Applikationen der Technologie Geld stecken”, sagt Hosp. Und diese Applikationen seien im Moment vorwiegend Kryptowährungen. Dabei gelte es abzuschätzen, welche Applikationen mehr und welche weniger gefährdet seien, zu platzen und abzustürzen. Es ginge immer um das Verhältnis zwischen Preis und Wert. Auf Dauer werde sich der Preis jeder Kryptowährungen in Richtung ihres Werts entwickeln. Doch die tatsächliche Bewertung von Kryptowährungen sei heute aufgrund mangelnder Erfahrung noch schwierig. “Vor zehn Jahren konnte man sich auch noch nicht vorstellen, wie eine Firma wie Facebook mehr wert sein kann, als die Lufthansa. Heute ist das selbstverständlich”, sagt Hosp.

Eigentlicher Wert steigt nur, wenn Nutzen steigt

Bitcoin etwa sei bei all seinen Nachteilen alleine deshalb schon sicherer als andere Kryptowährungen, weil es tatsächlich verwendet wird. “Ich schätze, dass weltweit bereits Business im Umfang von einer Billion Dollar auf Bitcoin basiert. Coinbase, die Bitcoin-Futures, meine eigene Firma – sie alle beeinflussen nicht nur den Preis sondern helfen auch, dass sich Bitcoin manifestiert und mehr Wert bekommt”, erklärt Hosp. Eine Preissteigerung bei gleichzeitiger Stagnation der tatsächlichen Nutzung, wie es auch bei einigen innovativen Coins passiere, sei dann eben eine gefährliche Blase. “Der eigentliche Wert steigt nur, wenn auch der Nutzen steigt”, sagt Hosp.

“Ich glaube definitiv, dass wir am Anfang einer Krypto-Bubble sind.”

Noch nicht in “toxischer Phase”

So gelte es auch beim Traden eine Risiko-Abschätzung zu machen. “Wenn man sich die Frage stellt, ob man kaufen bzw. verkaufen soll, ist die Antwort: Ja. Aber halt mit einem kleinen Anteil”, sagt der TenX-Gründer. Er selbst habe 20 Prozent seiner Coins verkauft, als er sich die Frage das erste Mal gestellt hat. Das empfehle er auch anderen. Hosp schließt seinen Vortrag vor einer Q&A-Session mit einer Antwort auf die große Frage ab: “Ich glaube definitiv, dass wir am Anfang einer Krypto-Bubble sind. Ich glaube nicht, dass sie derzeit gefährlich ist. Aber es gibt das Risiko für 2018. Wir werden kommendes Jahr definitiv Rücksetzer sehen. Aber in einer ‘toxischen Phase’ sind wir noch nicht.”

+++ “Kreis-System”: Wie Anleger mit ICOs abgezockt werden +++

⇒ Zur Page von Julian Hosp

Der Vortrag auf Youtube:

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(c) Adobe Stock - Axel Bueckert

Ein Startup-Studio nach Vorbild von Rocket Internet sollte es werden. Acht Startups in vier Jahren aufzubauen lautete der Plan in Zahlen des Wiener Startup-Studios Trive Studio. Und die Zeichen standen gut. Es war Jänner 2022, die Boomphase seit Ende 2020 war in vollem Gange und niemand sollte ahnen, dass diese mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ein jähes Ende finden würde.

“Es gab noch nie eine bessere Zeit, um etwas zu gründen. Denn aktuell passen alle Rahmenbedingungen, man muss es nur tun”, sagte Trive Studio-Gründer Martin Sirlinger damals zum offiziellen Start im brutkasten-Interview. Das erste Startup des Studios – Emma Wanderer – war bereits einige Monate zuvor gelauncht worden.

Liquidation von Holding-Gesellschaft trive studio GmbH & Co KG

Doch keine drei Jahre später ist es mit dem “ersten Vollblut-Startup-Studio Österreichs”, wie Sirlinger es damals nannte, vorbei. Die trive studio GmbH & Co KG, die als Holding-Gesellschaft fungiert hat und namhafte Investoren, darunter Hansi Hansmann, an Bord hatte, wird liquidiert.

Unter der Hand gegenseitige Kritik nach Konkursen und Übernahme

Die Bilanz: Zwei Startups wurden gegründet, in ein weiteres investiert. Von diesen drei Startups wurde eines verkauft, die beiden anderen mussten Konkurs anmelden. Begleitet wurden diese Vorgänge von Kritik an Sirlinger und der Arbeit von Trive Studio – immer unter der Hand. Von Trive Studio gab es auf brutkasten-Anfrage kein öffentliches Statement dazu. Ein geplantes Interview kam nicht zustande. Fest steht: Zumindest einige der involvierten Akteur:innen gingen nicht im Guten auseinander.

Pluz Care lebt weiter, Emma Wanderer kürzlich neu gestartet

Dabei leben im Trive Studio geschaffenen Ideen auf die eine oder andere Weise weiter. Emma Wanderer startete kürzlich mit dem alten Gründer:innen-Team und einem neuen Konzept erneut. Pluz Care, das zweite im Studio gegründete Startup, besteht als Teil des Wiener Startups Teledoc, von dem es 2023 übernommen wurde, weiter. Doch Sirlingers Anfang 2022 formuliertes Ziel, zu “beweisen, dass das Studio-Modell als Assetklasse für Investor:innen sehr spannend sein kann und in der Lage ist, mit dem klassischen VC-Modell mitzuhalten”, kann wohl als gescheitert angesehen werden.

Statement von Trive-Studio-Gründer Martin Sirlinger

Edit: Nach Veröffentlichung dieses Artikels erhielt brutkasten ein Statement von Trive-Studio-Gründer Martin Sirlinger, das folgend im Wortlaut wiedergegeben wird:

“Die Liquidation der trive studio GmbH & Co KG ist der letzte Schritt eines geordneten Rückzugs. Er erfolgt aufgrund der Nichterreichung unserer gesetzten Ziele. Diese Maßnahme ist leider ebenso notwendig wie unausweichlich.

Das Studio-Modell per se zu kritisieren, trifft zu kurz. Externe Faktoren, wie etwa die Verschlechterung der makroökonomischen Lage, als auch interne Entwicklungen waren im Nachhinein betrachtet wesentlich ausschlaggebender.

Alle Beteiligten haben aus meiner Sicht ihr Bestes gegeben und es sind auch gute Dinge passiert, auf die man in Zukunft aufbauen kann.”

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