23.03.2022

Krypto-Marktausblick: Dieses Phänomen ist oft vor einer Rallye zu beobachten

Was diese Woche die Kryptomärkte bewegt: US-Anhörung über digitale Assets, Ukraine legalisiert Kryptoassets, Krypto-Spenden für afghanische Studentinnen.
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Leena ElDeeb ist als Research Associate Mitglied des Research-Teams von 21shares © 21shares/Unsplash/Montage
Leena ElDeeb ist als Research Associate Mitglied des Research-Teams von 21shares © 21shares/Unsplash/Montage

Leena ElDeeb ist als Research Associate Mitglied des Research-Teams von 21shares und analysiert in einem Gastbeitrag den Kryptomarkt mit einem besonderen Fokus auf regulatorische und ökologische Auswirkungen.


Trotz der geopolitischen Lage hat sich auf dem Kryptomarkt in den letzten sieben Tagen ein Kurs der Erholung abgezeichnet, die Bitcoin und Ethereum eine Steigerung von sieben bzw. 16 Prozent bescherte. Und nicht nur das: Der Ethereum-Mittbewerber Avalanche verzeichnete ein Wachstum rund sage und schreibe 28,7 Prozent – eine Tendenz, die durchaus auf das steigende Interesse am NFT-Ökosystem zurückzuführen sein könnte. Schließlich erlebte das Avalanche-Netzwerk nicht nur einen 48-prozentigen Anstieg an NFT-Verkäufen, auch die Nachricht, dass Avalanche in das Anchor-Sparprotokoll auf der Terra-Blockchain eingebettet wird, sorgte für Aufsehen.

Im Großen und Ganzen hat der Markt aufgrund der massiven Abflüsse an den Bitcoin-Börsen ein leichtes Aufwärtsmomentum erhalten. Dies könnte darauf hindeuten, dass institutionelle Investoren und vermögende Privatpersonen das aktuelle Preisniveau im Bereich von 38.000 bis 42.000 Dollar nutzen, um BTC-Bestände zu erwerben und langfristig zu halten. Dieses Phänomen ist oft vor einer Rallye zu beobachten, wie wir sie auch im November 2020 und im September 2021 erlebten.

© Glassnode

Und auch der Ausblick für das zweitgrößte Kryptoasset Ethereum bleibt bullish, wie die Zahlen beweisen: ETH stieg auf einen Kurs von über 3.000 Dollar und Hedgefonds-Manager wie Three Arrows Capital investierten mehr als 110 Millionen Dollar in Ethereum. Händler beabsichtigen damit, von einem Preisanstieg von Ethereum als Folge des Umstiegs des Assets auf das Proof-of-Stake-Verfahren zu profitieren.

Kryptowährungs-Sektor in der Ukraine legalisiert

Nachdem die Regierung der Ukraine Krypto-Spenden in Wert von rund 62 Millionen Dollar erhalten hatte, unterzeichnete Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Gesetz über „virtuelle Assets“, das Kryptowährungen als Anlageklasse legalisiert. Das neue Gesetz wird lokalen und ausländischen Börsen ermöglichen, legal im Land zu operieren und zum ersten Mal einen regulatorischen Rahmen für den offenen Kryptomarkt zu schaffen.

Afghanistans Bevölkerung findet durch Krypto-Assets zu finanzieller Inklusion

Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, verhelfen Kryptowährungen den Bewohnern des von einer Finanzkrise, Sanktionen und diplomatischer Isolation geprägten Afghanistan zu neuer finanzieller Inklusion. Als Folge der nach der Machtergreifung der Taliban erwirkten Sanktionen sind Banküberweisungen in Afghanistan unmöglich geworden, und selbst Afghanen, die Geld auf einer Bank verwahrt haben, können maximal 200 Dollar pro Woche (für Unternehmen sind es 2.000 Dollar pro Woche) davon abheben.

Wie Untersuchungen zeigen, richten die durch die Vereinigten Staaten erstmals 1999 erlassenen Sanktionen gegen Afghanistan mehr Schaden an, als sie Nutzen gebracht haben. Eines Berichts von US Today zufolge werden im nächsten Jahr wohl mehr Menschen an den wirtschaftlichen Folgen der Sanktionen sterben als in den gesamten 20 Jahren des Krieges.

Kryptowährungen können in diesem Zusammenhang eigentlich nur als Retter in der Not betrachtet werden. Das beweist auch Code to Inspire, eine NGO unter der Leitung der Aktivistin Fereshteh Forough. Im Rahmen des Projektes erhalten rund einhundert afghanische Studentinnen in Herat Kryptospenden im Gegenwert von rund 200 Dollar im Monat – und das nur wenige Monate nachdem die Stadt unter die Herrschaft der Taliban fiel.

Wie wir bei 21Shares immer wieder betonen, haben die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Kryptowährungen in Zeiten von Konflikten und Verzweiflung eine noch viel stärkere Wirkung. Wie wir bereits erläutert haben, wird die Verwendung von Kryptoassets durch Regierungen, die damit Sanktionen umgehen, unwahrscheinlicher. Der wahre Nutznießer ist und bleibt jedoch die unbewaffnete Zivilbevölkerung in kriegsgeplagten Ländern, die schon immer den größten Preis für Kriege bezahlt hat.

Krypto und Sanktionen

Am vergangenen Donnerstag veranstaltete der US-Senatsausschuss für Banken, Wohnungswesen und städtische Angelegenheiten eine Anhörung, um die Rolle von Krypto-Assets bei der Verfolgung illegaler Finanzgeschäfte zu erfassen. Im Folgenden ein Überblick der wichtigsten Erkenntnisse:

Jonathan Levin, Mitgründer und Chief Strategy Officer von Chainalysis, Inc.
Nach Levin bieten Bitcoin und Ethereum aktuell die größte Chance, bei Finanzdienstleistungen für mehr Transparenz zu sorgen und neue Wege für den Handel zu schaffen. So wie Chainalysis sich die Transparenz der Blockchains und die Beständigkeit der darin enthaltenen Aufzeichnungen zunutze mache, um illegale Aktivitäten aufzuspüren, würden Strafverfolgungsbehörden diese verwenden, um proaktive Schritte zur Untersuchung von Straftaten zu unternehmen, ohne dass Vorladungen zugestellt werden müssen oder Meldepflichten bestehen.

Die gegen Russland verhängten Sanktionen würden verdeutlichen, wie wichtig Investitionen in die Finanztechnologie sind und zeigen gleichzeitig die Dominanz des Dollars im Laufe des 20. Jahrhunderts. Insofern verwies Levin eindringlich, weiter in die Finanztechnologie zu investieren. Außerdem müsse man jene Finanzinfrastruktur aufbauen, die die Welt im 21. Jahrhundert nutzen wird, da die Einbeziehung digitaler Vermögenswerte den USA helfen würde, die Zukunft zu gestalten. Tatsächlich könnten diese neuen Infrastruktur so aufgebaut werden, dass sie finanzielle Transparenz fördern. Dadurch würde die nationale und öffentliche Sicherheit nicht nur geschützt, sondern auch verbessert.

Michael Mosier, ehemaliger amtierender Direktor, stellvertretender Direktor/Digital Innovation Officer des Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN). Zum Thema illegale Finanzierung erinnert Mosier die Senatoren daran, die innerhalb autokratischer Staaten lebenden „Verfechter der Demokratie“ nicht zu vergessen, da deren Finanzierung von Autokraten als illegal angesehen werden könnte. Die gleichen kryptografischen Fähigkeiten, die hier erörtert wurden, ermöglichten es, nachweisbare humanitäre Hilfe für 60.000 Mitarbeiter im Gesundheitswesen in Venezuela sicherzustellen – und das unter einem autoritären Regime.

Gleichermaßen seien in den letzten Wochen Krypto-Vermögenswerte im Wert von mehreren zehn Millionen Dollar an die Ukraine gespendet worden, und zwar schneller und in größerem Umfang die Hilfestellungen der UNO vonstattengegangen wären. Dass solche Spenden im besten Fall auch mehr Transparenz beweisen würden als konventionelle Hilfsprogramme, zeige der “Oil for Food”-Skandal der UN im Irak.

Mosier gab ebenso Aufschluss über einige Beobachtungen bezüglich Ransomware, welche auf das Jahr 1989 zurückgehe – zwei Jahrzehnte vor dem Aufkommen von Bitcoin. Obwohl sich Bitcoin aufgrund seiner Schnelligkeit und der vermeintlichen Anonymität zu einer bevorzugten Zahlungsmethode entwickelt, zugleich jedoch biete dessen Architektur in gewisser Hinsicht mehr Transparenz als der oftmals undurchsichtige internationalen Bankverkehr.

Ein wichtiger Beweis für diese These sei die Wiedererlangung von 2,3 Millionen Dollar von den Angreifern der Colonial Pipeline. Die Zunahme von Ransomware ließe sich eher auf andere Entwicklungen zurückführen: Das Aufkommen von Ransomware selbst als Service, welches Kits unabhängig von Programmierkenntnissen weithin verfügbar macht und die Einstiegshürden drastisch senkt.

Zusätzlich zu den zweifachen Erpressungen erhöhen sich die Forderungen von Cyber-Angreifern erheblich, da diese damit drohen, nicht nur den betroffenen Computer zu sperren, sondern die gestohlenen Daten auch zu veröffentlichen. Laut SolarWinds gibt es viele Akteure, die durch nicht-finanzielle Anreize angetrieben werden. Wenn man Cyberkriminalität zu sehr auf Krypto-Vermögenswerte zurückführt, übersieht man wichtige Ursachen und Präventivmaßnahmen, die ergriffen werden können. Sicherlich muss noch einiges getan werden, damit das Web3 sicher zugänglich ist, aber auch im Internet früherer Tage hätte es eine Menge Betrug und Ausbeutung gegeben. Anstatt das Internet abzuschalten, würden Entwickler und Regulierungsbehörden beharrlich Seite an Seite arbeiten, um ein Gleichgewicht zu finden und dabei Risiken und Wege für einen Konsens und Klarheit zu priorisieren.

Michael Chobanian, Gründer von KUNA Exchange, Präsident der Blockchain Association of Ukraine.
Da es laut Chobanian praktisch unmöglich sei, große Geldbeträge von Fiat- in Krypto-Assets zu transferieren, bestehe für die russische Regierung auch keine Möglichkeit, Sanktionen mit Hilfe von Krypto-Assets zu umgehen. Darüber hinaus betonte er, dass viele Russen, egal ob sie sich innerhalb oder außerhalb Russlands befinden, stark auf Kryptowährungen setzen, vor allem unter der Opposition zu Putins Regime. Sobald Gesetze entworfen würden, die russische Nutzer gänzlich ausschließen, würde die Möglichkeit eines Regimesturzes durch eine Opposition zunichte gemacht werden.

Während der Anhörung stellte Senatorin Elizabeth Warren einen Gesetzentwurf vor, der auf die Nutzung von Kryptowährungen durch Russland abzielt. Der “Digital Asset Sanctions4Compliance Enhancement Act” wird von zehn weiteren demokratischen Senatoren unterstützt, darunter die Vorsitzenden des Ausschusses für auswärtige Beziehungen und Landwirtschaft, nicht jedoch der Vorsitzende des Bankenausschusses, Sherrod Brown. The Block erhielt eine Kopie des noch nicht veröffentlichten Gesetzentwurfs, und berichtete, dass dieser vom Weißen Haus fordert, einen Bericht über alle Krypto-Dienstleister zu erstellen, die mit Russland in Verbindung stehen. Außerdem erteilt dieser Entwurf dem Finanzministerium die weitreichende Befugnis, Krypto-Dienstleister wie Börsen von Transaktionen mit Adressen, die mit Russland in Verbindung stehen, auszuschließen.

In den letzten Wochen haben Kraken, Coinbase Global und Tether die Aufforderung der Ukraine abgelehnt, Transaktionen mit russischen Nutzern zu stoppen. Im Falle der Verabschiedung von Warrens Gesetzentwurf könnten Börsen und Krypto-Projekte, die in den USA tätig sind, gezwungen sein, russische Nutzer in ihren Netzwerken zu sperren.


DisclaimerDas in diesem Gastbeitrag enthaltene Material dient ausschließlich Informationszwecken. Die 21Shares AG und ihre verbundenen Unternehmen empfehlen keine Maßnahmen auf der Grundlage dieser Informationen. Das Material ist weder als Angebot oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers noch als Anlageberatung auszulegen. Darüber hinaus stellen diese Informationen keine Zusicherung dar, dass die hier beschriebenen Anlagen für eine Person geeignet oder sinnvoll sind. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für künftige Kursentwicklungen.

Über die Autorin

Leena ElDeeb ist als Research Associate Mitglied des Research-Teams von 21Shares und ursprünglich Wirtschaftsjournalistin. Für 21Shares untersucht und erklärt sie den Kryptomarkt mit einem besonderen Fokus auf regulatorische und ökologische Auswirkungen.

21Shares verfügt über die weltweit größte Palette an börsengehandelten Kryptowährungsprodukten (ETPs). Mit der Notierung des ersten Kryptowährungsindices an der SIX Swiss Exchange im Jahr 2018 leistete 21Shares Pionierarbeit und erweitert sein Produktportfolio seitdem konsequent mit innovativer Forschung und zukunftsweisenden Ansätzen. 21Shares möchte allen Anlegern eine einfache, sichere und regulierte Möglichkeit für den Kauf, Verkauf und Leerverkauf von Kryptowährungen über bestehende Bank- und Maklerkonten bieten. Onyx, die Emissionsplattform von 21Shares wird sowohl von 21Shares als auch von Drittpartnern für die Emission und das operative Geschäft mit Kryptowährungs-ETPs weltweit genutzt.

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Christoph Andexlinger, CEO von SES Spar European Shopping Centers (c) Florian Stürzenbaum
Christoph Andexlinger, CEO von SES Spar European Shopping Centers (c) Florian Stürzenbaum

*Diese Themenpartnerschaft erschien zuerst in der neuen Ausgabe unseres Printmagazins. Eine Downloadmöglichkeit findet sich am Ende des Artikels.


Woran denkt man bei einem Shopping-Center? Shops aus unterschiedlichsten Branchen, Gastronomie, vielleicht auch ein Kino. Aber meist ist wenig über die Infrastruktur dahinter und die Betreiber bekannt. So ging es auch Christoph Andexlinger, als er vor 25 Jahren Marketingleiter im Salzburger EUROPARK wurde. Heute ist er CEO der SES Spar European Shopping Centers.

Investor, Entwickler, Betreiber

Insgesamt betreibt das zum Spar-Konzern gehörige Unternehmen 31 Shopping-Center in sechs europäischen Ländern. Statt mit Lebensmitteln beschäftigt sich die SES mit Immobilien: “Wir sind Investor, Entwickler, Betreiber, und mit unseren eigenen Konzernbetrieben auch Pächter. Wenn das Ding rennt, freut es uns an vier Stellen. Wenn es anders wäre, würde es uns an vier Stellen weh tun.” In ihren Verträgen werde die Pacht der Shopbetreiber nach dem Umsatz des Unternehmens berechnet, basierend auf einem Mindestbetrag. Je nach Konzept und Branche werde das abgestimmt. Dadurch sei man umsatzbeteiligt und habe ein starkes Interesse an langfristigen, erfolgreichen Partnerschaften. Lokale Händler:innen und Startups nehmen auch das Feedback des Center-Betreibers als Sparring-Partner gerne an. 

Statt Erfolgszahlen zu nennen, spricht Andexlinger über den “wahren Erfolgsfaktor” der SES: die hundertprozentige Kund:innenfokussierung. ”Wir schaffen pulsierende Lebensräume mit höchster Kundenrelevanz,” sagt er. Heißt: Mit den Centern sollen Räume geschaffen werden, die Kund:innen gerne aufsuchen. Dafür sei es besonders wichtig, in jedem Haus ein lokales Team zu haben, das aus den jeweiligen Regionen kommt und lokal verankert ist. “Wir wollen kein Fremdkörper sein, sondern ein Teil der jeweiligen Stadt.” Man verstehe sich als “moderner Marktplatz”, der neben den Shops auch Raum für Kunst-Ausstellungen, Sport-Events oder Flashmobs bietet.

Handel, aber nicht nur

Der Schwerpunkt sei aber immer noch der Handel. Andexlingers Einschätzung zufolge bleibe das auch die nächsten fünf bis zehn Jahre noch so – auch wenn die Gastronomie immer wichtiger wird. Eine große Veränderung spüre man auch im Gesundheitssektor. Einige Ärzt:innen sind bereits in den Shopping-Centern eingemietet, durch eine neue Kooperation verstärkt die SES diesen Trend. Die gemeinnützige Vinzenz-Gruppe wurde als Partner gewonnen, sie wird ihr Know-how im Gesundheitsbereich für die Schaffung von Gesundheitszentren in den Centern einsetzen.

So macht in der Kultur- und Musikstadt Salzburg auch ein Kulturschwerpunkt Sinn. 2005 habe man dort mit dem OVAL einen der modernst ausgestatteten Konzerträume Europas geschaffen. Ursprünglich als Bühne für Schultheater oder Vereine gedacht, wurde die Idee schnell professionalisiert. Mit Massimiliano Fuksas wurde ein Weltstar-Architekt engagiert und die besten Akustiker setzten sich an das Projekt. Seit 19 Jahren ist Margret Stronegger die Intendantin. Der Saal werde mittlerweile sogar für Veranstaltungen der Internationalen Mozartwoche genutzt.

Auf die Kleinen kommt es an

Wie viel Innovationskraft steckt nun in einem Shopping-Center? “Handel ist Wandel”, sagt Andexlinger. Alle sechs bis acht Jahre müsse sich ein Laden verändern, das Sortiment wechsle mittlerweile nahezu täglich. Ein Shopping-Center ist für ihn die “ideale Plattform für Innovationen, die die breite Masse ansprechen”. Dort, wo jeden Tag zehntausende Menschen zusammenkommen, erhalte man schneller Feedback als irgendwo sonst. Hier lassen sich Dinge ausprobieren, auch wenn manches vielleicht schneller scheitert als anderswo. Aber genau dieses Nah dran sein ist für Andexlinger das Spannende. Das müsse man wohl auch aushalten und mögen, sagt er.

Oft heiße es, Shopping-Center würden überall das gleiche anbieten. Natürlich gebe es die Brands, die man in den meisten Häusern finde, sagt Andexlinger. Diese “Magnetbetriebe” brauche es, damit kreiere man den Traffic. Die Positionierung eines Centers hänge aber stark von den kleineren Shops ab, die es mitunter nur in dieser Stadt gebe. Andexlinger nennt als Beispiel den EUROPARK in Salzburg: Von Beginn an wurden 40 der 80 Shops von lokalen Händler:innen betrieben. Gründer:innen und Innovator:innen sind für Andexlinger “der Sprit für den Motor” des Shopping-Centers. Ohne ihren Input gehe es nicht, dann werde man langweilig für die Kund:innen.

Aus diesem Grund habe man während der Covid-19-Pandemie auch die Plattform yip.at gestartet. Hier können sich innovative Händler:innen, Gastronom:innen oder Handwerker:innen kostenlos anmelden. Potentielle Kund:innen können dort Angebote finden, die es in ihrer unmittelbaren Umgebung gibt. Das führe zur Vernetzung der Händler:innen untereinander, sagt Andexlinger. Aber auch als SES Gruppe lerne man so neue Konzepte kennen und komme mit ihnen in Kontakt.

Kuratiertes Angebot

Wo geht die Reise für Shopping-Center hin? Andexlinger ist überzeugt, dass es in den nächsten Jahren eine Marktbereinigung geben wird. Dadurch würden die erfolgreichen Center noch stärker werden. “Shopping-Center werden sich öffnen müssen”, sagt Andexlinger. Kulturangebote, Gesundheitsparks, das sei die Zukunft. Und: ein kuratiertes Angebot. Damit unterscheide man sich vom Online-Handel. Eine gute Vorauswahl, für die man stehe und auf die man sich verlassen könne, führe zum Erfolg.

Andexlinger betont: “Wir sind ein durch und durch analoger Ort.” In einem Shopping-Center würden Menschen aufeinander treffen, Waren können angeschaut und probiert werden. Man nutze aber alle Formen der Digitalisierung, die auch einen Mehrwert für die Kund:innen bringe und sie unterstütze. Andexlinger wünscht sich mehr Mut fürs Analoge: “Wir erleben die größten Konzerte aller Zeiten, Museen haben Besucherzahlen wie nie zuvor. Ich glaube an die Kraft des Analogen, weil es etwas Besonderes ist.”

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