22.03.2021

Krypto-Experte: Darum ist die „Supercycle“-Theorie zu Bitcoin gefährlich

Manche sehen bei Bitcoin einen Superzyklus gekommen, in dem es keine größere Korrekturen mehr gibt. Christopher Obereder von Coin Stats warnt jedoch davor.
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Christopher Obereder ist CMO bei Coin Stats.
Christopher Obereder ist Serial Entrepreneur und CMO bei Coin Stats. | © Christopher Obereder

Erst Mitte März hatte Bitcoin erneut einen Rekordstand erreicht und zwischenzeitlich das erste Mal in der Geschichte die 60.000-Dollar-Marke überschritten. Der nun schon mehrere Monate andauernde Preisanstieg setzte sich damit fort – im Februar hatte die Kryptowährung erstmals die 50.000-Dollar-Grenze geschafft, im Jänner die 40.000 Dollar. So mancher sieht daher bereits einen „Superzyklus“ gekommen – so etwa Dan Held von der Krypto-Börse Kraken, der einen Bitcoin-Preis von 1 Million Dollar prognostiziert.

Doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Kurz: Die Idee, dass Bitcoin ein völlig neues Stadium erreicht hat – in dem die herkömlichen Zyklen aus Anstieg und Rückgang obsolet geworden sind. Die Annahme: Durch den verstärkten Einstieg von institutionellen Investoren wie großen Fonds und Vermögensverwaltern bleibt die Bitcoin-Nachfrage so hoch, dass die größeren Preisschwankungen der Vergangenheit angehören.

Neues Branding für größeren Aufschwung

Aber stimmt das auch? Wie schon kürzlich zu den Auswirkungen des US-Konjunkturpakets haben wir wieder mit Serial Entrepreneur und Coins-Stats-CMO Christopher Obereder gesprochen – und ihn zum „Supercycle“ befragt. „Der Begriff ist neues Branding für einen Aufschwung, der noch größer sein wird als die vorherigen“, sagt Obereder. „Man findet Argumente, warum es dieses Mal anders ist“.

Worum geht es konkret? In den bisherigen Bitcoin-Zyklen folgten auf starke Aufschwünge irgendwann scharfe Korrekturen mit Preisrückgängen von rund 80 Prozent – so war es etwa 2012/13, aber auch 2017/18, als Bitcoin erstmals den Mainstream erreichte. In herkömmlichen Zyklen folgt auf die Korrekten eine Phase der Seitwärtsbewegung, bevor dann der nächste „Bull Run“ mit anhaltendend steigenden Preisen losgeht. Dies geht auch einher mit den „Halvings“ – die Zeitpunkte, an denen die Belohnung, die ein Bitcoin-Miner für eine geschürfte Coin erhält, halbiert wird.

„Supercycle“-Theorie erwartet massiven Preisanstieg bei Bitcoin

Ein beliebtes Modell zur Prognose von Preisen bei Kryptowährungen, aber auch bei Rohstoffen, ist das Stock-to-Flow-Modell. Es setzt die vorhandenen Einheiten – etwa von Bitcoin – in Relation zu jenen, die neu geschaffen werden. „Das Stock-to-Flow-Modell prognostiziert, dass wir bis Ende des Jahres bei ungefähr 87.000 Dollar liegen werden. Aber bis zum nächsten Halving 2024 ist dann nicht mehr so viel Spielraum“, erklärt Obereder.

Hier kommt aber der Superzyklus ins Spiel: Vertreter dieses Konzepts gehen davon aus, dass der Preis viel stärker steigen wird – eben, weil es sich um keinen herkömmlichen Zyklus mehr handelt. „Es gibt teilweise Vorhersagen, dass uns dieser Superzyklus bis auf 800.000 oder 1.000.000 Dollar bringen wird“, sagt Obereder.

Keine Korrekturen mehr?

Und in einem solchen „Supercycle“ wären – so die Annahme – massive Preisrückgänge keine Gefahr mehr: „Der Superzyklus wird so beschrieben, dass er diese mehr als 80-prozentigen Korrekturen nicht mehr mit sich bringt, weil nun institutionelle Investoren an Bord sind und die langfristig orientiert sind“.

Obereder warnt jedoch vor dieser Annahme: „Natürlich sind diesmal andere Player dabei, sonst würden auch nicht diese Marktkapitalisierung sehen. Aber das heißt nicht, dass es keine Korrekturen geben wird. Es wird sie geben und sie werden in Summe auch 50 bis 90 Prozent betragen“. Diese Korrekturen würden auch nicht von heute auf morgen kommen, sondern sich über ein halbes oder ganzes Jahr ziehen.

Gefahr für Privatanleger

Dass institutionelle Investoren am Kryptomarkt aktiv sind, heißt nach Einschätzung Obereders nicht notwendigerweise, dass die Preise stabiler werden müssten: „Es kann in beide Richtungen gehen, denn wenn die Großen abverkaufen, gibt es stärkeren Druck nach unten“, warnt der Coin-Stats-CMO.

Für Privatanleger ist es laut Obereder sogar gefährlich, von einem Superzyklus auszugehen: „Das führt nur dazu, dass die Leute ‚all in‘ sind und niemals Gewinne mitnehmen“, sagt Obereder. „Die größte Lektion, die man am Kryptomarkt aber lernen soll, ist immer, dass man Gewinne mitnehmen muss, denn jeden Tag könnte es in die andere Richtung gehen und der Bullenmarkt ist vorbei“.

Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

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Die beiden Storyblok-Gründer Alexander Feiglstorfer und Dominik Angerer | (c) Storyblok

47 Millionen US-Dollar gab es im Jahr 2022, nur zwei Jahre später folgte ein weiterer Brocken: Ein 80-Millionen-US-Dollar-Investment für das Linzer „Soonicorn“ Storyblok rund um Alexander Feiglstorfer und Dominik Angerer – brutkasten berichtete.

Das Linzer DeepTech-Unternehmen hat in den Jahren seit seiner Gründung im Jahr 2017 sein Headless-CMS für Marketer:innen und Entwickler:innen erfolgreich am Markt etabliert. Auch personell ist man dafür gut aufgestellt. So holte man im August 2024 den Ex-Adobe-Manager Marc Wheeler als CMO an Bord – brutkasten berichtete auch hier.

Storyblok: Bereits mehrere Partnerschaften verkündet

Heute schreibt Storyblok eine weitere Schlagzeile: Das Enterprise-CMS schließt sich mit der KI-nativen Webentwicklungsplattform Netlify zusammen, wie per Pressebericht vermeldet wird.

Erst vergangenen Monat kündigte das Linzer Tech-Unternehmen seine Partnerschaft mit OtterlyAI an. Durch die Integration von Otterly wurde die Möglichkeit geschaffen, die Performance von Inhalten in verschiedenen KI-Suchmaschinen zu analysieren und zu optimieren. Nun deckt man mit der Kooperation mit Netlify einen weiteren Zweig ab.

Content-Management und Projektentwicklung

Netlify ist eine Plattform, auf der Menschen und KI-Agenten gemeinsam entwickeln, heißt es. Über neun Millionen Entwickler:innen sollen Netlify nutzen, um Websites und Anwendungen auf einer Plattform gesammelt erstellen, launchen und skalieren zu können. Das kann mit KI oder „klassischem Code“ passieren. Marken, die Netfliy bereits nutzen, sind unter anderem der Taxi-Service Bolt sowie die Unternehmen Figma, Mattel und Riot Games.

Die beiden Unternehmen wollen nun „Content-Management mit Projektentwicklung“ verbinden. Damit wollen sie es Marken ermöglichen, „schnellere, zuverlässigere und sichere Content-Auslieferung in großem Umfang“ zu erreichen.

Mit der Partnerschaft will Storyblok sein „Lösungsangebot ausbauen“, heißt es weiter. Ein Fokus dabei sei der „KI-bedingte Wandel des Internetauftritts“, an den sich Unternehmen mitsamt ihrer Marken anpassen müssen.

Durch die Kooperation mit Netlify soll es Storyblok-Nutzer:innen möglich sein, „neue Inhalte schneller entwicklen, strukturieren und für KI-Suchmaschinen“ optimieren zu können.

Direkte Integration in Storyblok

Technisch gestalte sich die „Kooperation“ als „direkte Integration von Netlify in Storyblok“. Dies soll für die Tool-nutzenden Teams einen „nahtlosen Workflow von der Content-Erstellung bis zur Veröffentlichung“ schaffen. Durch die Integration soll es Kund:innen möglich sein, Betriebskosten zu sparen, Serverwartungen zu vermeiden und schnellere Website-Launches durchführen zu können.

„Marketer:innen warten Tage auf Veröffentlichungen, während Entwickler:innen nächtelang an Servern oder Deployment-Skripten schrauben“, wird Dominik Angerer, CEO und Co-Founder von Storyblok, zitiert. „In Zeiten von KI, in denen Content-Strategien neu gedacht werden müssen, sind solche Verzögerungen nicht mehr tragbar. Genau deshalb haben wir uns mit Netlify zusammengeschlossen. Die Plattform übernimmt das gesamte ‚Heavy Lifting‘ im Hintergrund – Hosting, Caching, Skalierung und globale Auslieferung.“

Auch Mathias Biilmann, CEO und Co-Founder von Netlify, betont den strategischen Wert der Zusammenarbeit: „Das Web entwickelt sich zu einem Raum, in dem Menschen und KI-Agenten gleichermaßen mit Inhalten interagieren. Der sogenannte Agent Experience (AX)-Ansatz bedeutet, Websites so zu gestalten, dass sie beiden Welten gerecht werden.“

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