26.03.2021

Krypto: Das waren die wichtigsten News in dieser Woche

Tesla akzeptiert Bitcoin als Zahlungsmittel, Ray Dalio befeuert Verbotsdiskussionen, ein Abverkauf am Kryptomarkt - und noch einiges mehr.
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Bitcoin logo on a smartphone against Tesla logo in the background. Elon Musk recently invested $1.5 billion in Bitcoin, opening possibility of Bitcoin transactions to purchase Tesla automobiles.
Foto: asiraj - stock.adobe.com

Was die Kursentwicklung angeht, haben wir schon bessere Wochen erlebt – aber dennoch gab es seit vergangenem Freitag wieder einige wichtige News aus der Krypto-Community. Wir blicken darauf zurück – aber zuerst der Blick auf…

…die Kurstafel:

  • Bitcoin (BTC): ~ 53.400 Dollar / – 9 % gegenüber Freitagnachmittag der Vorwoche
  • Ethereum (ETH): ~1.645 Dollar / – 10 %
  • Cardano (ADA) ~1,2 Dollar / – 6 %
  • Binance Coin (BNB): ~249 Dollar / – 6 %
  • Polkadot: ~32 Dollar / – 16 %
  • XRP: ~ 0,54 Dollar / + 18 %

Alle Daten stammen von Coinmarketcap und sind am Stand von Freitagnachmittag.

Abverkauf am Krypto-Markt

Ja, es war eine durchwachsene Woche. Ziemlich stark unter Druck geriet der Krypto-Markt insbesondere am Donnerstag. Fast alle der großen Coins verzeichneten dabei zwischenzeitliche Kursrückgänge im zweistelligen Prozentbereich. Der Bitcoin-Kurs fiel dabei vorübergehend unter 51.000 Dollar. Das Rekordhoch von Mitte März lag noch bei knapp unter 61.200 Dollar – daraus ergibt sich ein Minus von rund 17 Prozent. Besonders deutlich nach unten ging es unter den größeren Coins für Polkadot (DOT) und den Token der dezentralen Kryptobörse Uniswap (UNI).

Völlig unbeeindruckt vom schwachen Marktumfeld zeigte sich dagegen der Bitpanda-Token (BEST), der am Donnerstag um rund 15 Prozent nach oben zog und bis auf 1,23 Euro stieg. Erst am Mittwoch hatte der BEST-Kurs erstmals in seiner Geschichte die Schwelle von 1,00 Euro überschritten. Zu Jahresbeginn war er noch bei unter 0,20 Euro gestanden. Am Freitag korrigerte der Token etwas nach unten auf 1,14 Euro.

Auf Wochensicht liegen die meisten der großen Coins im einstelligen Prozentbereich im Minus. Aufwärts ging es in der 7-Tage-Betrachtung für nur zwei der zehn größten Coins: XRP mit einem Plus von 18 Prozent und Theta mit einem sagenhaften Kurszuwachs von 43 Prozent. Über die Kursanstiege bei beiden Coins haben wir Anfang der Woche berichtet.

Tesla akzeptiert in den USA Bitcoin als Zahlungsmittel

Weg vom Markt, hin zu den News: Hier war es wieder einmal Elon Musk, der für Aufsehen sorgte. In der Krypto-Community gilt Tesla schon länger als Hoffnungträger, wenn es um Unternehmen geht, die die Adaption von Bitcoin vorantreiben sollen. Immerhin hatte der Hersteller von Elektroautos Anfang des Jahres bekanntgegeben, 1,5 Mrd. Dollar in Bitcoin investiert zu haben – und die Kryptowährung künftig auch als Zahlungsmittel akzeptieren zu wollen.

Zweiteres wurde nun umgesetzt. Am Mittwochfrüh mitteleuropäischer Zeit schrieb Musk auf Twitter: „You can now buy a Tesla with Bitcoin“. Tesla werde die eingenommenen Coins nicht in Fiat-Geld umwandeln, sondern in Bitcoin halten, ergänzte er. Die Ankündigung gilt vorerst nur für den US-Markt. Alle anderen Märkte sollen jedoch noch in diesem Jahr folgen.

Ray Dalio macht schlechte Stimmung

Weniger Freude hatte die Krypto-Community mit einem anderen Milliardär: Ray Dalio. Er ist eine der einflussreichsten Stimmen in der Finanzbranche – und er äußerte sich nun wieder zu Bitcoin. Der Hedgefonds-Manager hat durchaus eine differenzierte Sichtweise auf Krypto-Assets und ist kein grundsätzlicher Kritiker – allerdings sieht er eine “gute Wahrscheinlichkeit”, dass die US-Regierung Bitcoin unter gewissen Umständen verbieten werde.

Wir haben im brutkasten diese Diskussion aufgenommen – unser Finanzkolumnist Nikolaus Jilch erklärt in einem ersten Beitrag, warum ein Verbot von Bitcoin ziemlich schwer werden würde. Er wirft dazu einen Blick nach Nigeria – und sieht sich an, welche Rückschlüsse aus den dort gemachten Erfahrungen zu ziehen sind. Der demnächst folgende zweite Teil wird sich mit der Frage auseindersetzen, warum ein Verbot kaum durchsetzbar ist.

Coinbase verschiebt Börsengang

Eigentlich war er schon für Anfang März oder sogar Ende Februar erwartet worden – und das mit einiger Spannung. Immerhin könnte der Börsengang der Krypto-Börse Coinbase das größte Marktdebüt seit Facebook im Jahr 2012 werden – wenn man nach den aktuell kursierenden Bewertungen geht. Am vergangenen Wochenende wurde dann bekannt, dass es wohl doch April werden wird.

Weiterhin ist der Börsengang nicht als klassischer IPO (Initial Public Offering) geplant, sondern als “Direct Listing”. Bei einem solchen werden keine neuen Aktien ausgegeben, sondern jene von Bestandsinvestoren auf den Markt geworfen. Der Börsengang wird an der Nasdaq stattfinden, die Aktie unter dem Tickersymbol “COIN” gehandelt werden.

Bullenmarkt – wie lange noch?

Abgesehen von tagesaktuellen News haben wir diese Woche auch längerfristige Perspektiven für den Markt beleuchtet – etwa indem wir über den neuen Report von Glassnode berichtet haben. Das Research-Unternehmen analysiert Daten direkt auf der Blockchain – und hat so versucht, eine Einschätzung zu treffen, in welcher Phase des Marktzyklus wir uns bei Bitcoin gerade befinden.

Ein von Glassnode Risikoindikator konzipierter Risikoindikator erreichte dabei zuletzt den höchsten Stand seit 2018. Gleichzeitig scheint jedoch noch Luft nach oben: Im August 2017 stand er auf einem ähnlichen Niveau, nach oben ging es mit dem Bitcoin-Kurs dann noch bis Dezember.

Supercycle – existiert er?

Und auch mit der Debatte rund um den “Supercycle” haben wir uns diese Woche beschäftigt. Was besagt das Konzept? Im Grunde, dass Bitcoin ein völlig neues Stadium erreicht hat – in dem die herkömlichen Zyklen aus Anstieg und Rückgang obsolet geworden sind. Begründet wird dies häufig mit dem verstärkten Einstieg von institutionellen Investoren.

Christopher Obereder von Coin Stats sieht das jedoch kritisch, wie wir am Montag berichtet haben. Dass institutionelle Investoren stärker am Markt aktiv sind, bedeute nicht, dass die Preise stabiler werden müssen: „Es kann in beide Richtungen gehen, denn wenn die Großen abverkaufen, gibt es stärkeren Druck nach unten“. Für Privatanleger ist es laut Obereder sogar gefährlich, von einem Superzyklus auszugehen: „Das führt nur dazu, dass die Leute ‚all in‘ sind und niemals Gewinne mitnehmen“.

…und die verrücktesten Kursbewegungen bei Altcoins

Damit sind wir auch schon wieder am Ende unseres Wochenrückblicks angelangt. Und wie immer an dieser Stelle werfen wir noch einen schnellen Blick auf die verrücktesten Kursbewegungen bei Altcoins. Unter den auf Coinmarketcap erfassten Krypto-Assets sind die Kurse dieser fünf am stärksten gestiegen – über zwei davon haben wir übrigens diese Woche schon berichtet:

  • Dent (DENT): + 162 %
  • BitTorrent (BTT): + 85 %
  • Harmony (ONE): + 75 %
  • Ankr (ANKR): + 74 %
  • Pundi X (NPXS): +70 %

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Peter Gönitzer und Lorena Skiljan | (c) Nobile

Erst Mitte Mai gab das Wiener Energy-Startup Nobile die internationale Expansion nach Deutschland, Italien und die Schweiz bekannt. Mit der Energieplattform Nobile:Connected können sich Erzeuger in sogenannten Energiegemeinschaften (Energy-Hubs) zusammenschließen. Sie sollen künftig die Basis für die Dezentralisierung der Stromnetze bieten. Die Plattform des Wiener Startups ermöglicht dabei die direkte Versorgung von Verbrauchern mit erneuerbarer Energie auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene. Zudem können auch sogenannte micro Power Purchase Agreements (PPAs) mit Hilfe der Technologie abgewickelt werden (brutkasten berichtete).

Die Runde der Investoren

Nun erhält die internationale Expansion des Wiener Startups zusätzlich Rückwind. Wie das Unternehmen am Dienstag bekannt gab, konnte Nobile eine Finanzierungsrunde in Höhe von fünf Millionen Euro abschließen. Die letzte größere Finanzierungsrunde in Millionenhöhe kommunizierte das Unternehmen übrigens Anfang August 2023 (brutkasten berichtete).

Die Runde wird von 6 Degrees Capital angeführt. Konkret handelt es sich dabei um einen Frühphasen-VC-Fonds mit Sitz in London und Antwerpen, der in Startups von der Seed bis zur Series-B-Phase investiert. Laut eigenen Angaben fokussiert sich 6 Degrees Capital auf die Bereiche FinTech und SaaS. Zum Portfolio zählt beispielsweise auch das Linzer Startup Blockbit. Neben 6 Degrees Capital beteiligt sich auch D2 Fund, Doral Energy Tech und Helen Ventures an der jüngsten Finanzierungsrunde für Nobile.

“Wir werden tiefer in neue Märkte Märkte wie Deutschland, Italien, die Schweiz, Belgien und Niederlanden vorstoßen und unser Team von Energiespezialisten sowie von Produkt- und Ingenieurstalenten ausbauen“, so Lorena Skiljan, CEO und Mitbegründerin von Nobile, gegenüber brutkasten. Zudem soll die Plattform weiterentwickelt werden. Als ein Feature nennt Skiljan die Asset-Steuerung.

Die Wachstumspläne von Nobile

Derzeit werden über die Plattform des Unternehmens über 130 sogenannter Energy-Hubs betrieben, die laut Nobile eine Energieleistung von rund 17,5 GWH an erneuerbarer Energie produzieren. Für 2025 plant das Unternehmen zusätzlich 200 neue Energie-Hubs über die Plattform nobile:connected zu betreiben. Das Unternehmen kooperiert hierfür in erster Linie mit Industrieunternehmen, Gemeinden sowie Tourismusregionen.

Das Team des Startups | (c) Nobile

Für die Expansion baut das Startup derzeit neue Sales-Teams auf. In Deutschland und Italien sollen diese Teams direkt vor Ort über eigene Standorte agieren. Zudem möchte Nobile in den nächsten Monaten bis zu 15 Mitarbeiter:innen neu anstellen.

Die Basis für die Ausrollung in die neuen Märkte bildet die bereits erwähnte Energy-Sharing- und Serviceplattform nobile:connected. Künftig soll die Plattform in Deutschland auch über eine Whitelabel-Lösung an Stadtwerke vertrieben werden. In der Schweiz werden Energiegemeinschaften hingegen nach österreichischem Vorbild serviciert.

“Wir transformieren den Energiemarkt mit einem dezentralen, von unten nach oben gerichteten Modell, das traditionelle Versorger ergänzt und direkt lokale Gemeinschaften bedient“, so Peter Gönitzer, CEO und Mitgründer von Nobile.


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