19.04.2021

Krypto: So bewegen sich die Kurse von Bitcoin & Co. nach dem Crash vom Vortag

Am Sonntag war der Kryptomarkt schwer unter Druck geraten. Zu Wochenbeginn stabilisierte er sich - eine deutliche Erholung blieb aber aus. Über die Gründe des Abverkaufs sind sich Analysten nicht einig.
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Der Kryptomarkt stabilisierte sich nach dem Abverkauf vom Vortag
Der Kryptomarkt stabilisierte sich nach dem Abverkauf vom Vortag. | Foto: Adobe Stock

Die scharfe Preiskorrektur am Kryptomarkt vom Sonntag hat sich zu Wochenbeginn nicht fortgesetzt. Die Kurse der wichtigsten Kryptowährungen haben sich nach dem Abverkauf stabilisiert. Eine deutliche Erholungsbewegung blieb aber ebenfalls aus. Ob die scharfen Kursrückgänge vom Vortag auf den Ausfall von Mining-Pools im Nordwesten Chinas zurückzuführen sind, darüber diskutieren Analysten noch.

Klar ist jedoch: Der Bitcon-Kurs fiel am Sonntag von über 60.000 Dollar bis auf etwas unter 53.000 Dollar. Im Tagesverlauf erholte er sich wieder etwas bis auf 56.000 Dollar. Am Montag in der Früh setzte er seine vorsichtige Erholungsbewegung fort, am Vormittag lag der Kurs zuletzt bei 57.000 Dollar.

Auch bei Ethereum standen die Zeichen am Montagvormittag auf Stabilisierung. Der Ether-Kurs war etwas weniger stark von 2.340 bis auf knapp über 2.000 Dollar gefallen. Nun stand er wieder bei 2.250 Dollar. Auf 7-Tages-Sicht lag Ethereum sogar knapp 5 Prozent im Plus.

Stark betroffen gewesen waren am Vortag einige der in den vergangenen Wochen besonders gut gelaufenen Kryptowährungen: Verluste von um die zehn Prozent oder mehr verzeichneten unter den Top-20-Assets nach Marktkapitalisierung etwa XRP, Polkadot (DOT), Litecoin (LTC), Theta oder Filecoin (FIL). Alle fünf Assets legten am Montag in der Früh zunächst wieder klar zu. Im Lauf des Vormittags gaben sie ihre Gewinne jedoch weitgehend wieder ab und standen ungefähr am selben Niveau wie am Vortag.

Dogecoin, VeChain und Solana trotzten Abverkauf

Einige Kryptowährungen hatten sich am Sonntag dem Abverkauf entziehen können: Da war zunächst einmal Dogecoin (DOGE). Die als Scherz gestartete Kryptowährung war, wie berichtet, bereits in der Vorwoche massiv nach oben gezogen – was nicht zuletzt an Tweets von Tesla-CEO Elon Musk gelegen haben dürfte, der schon in der Vergangenheit immer wieder gerne über Dogecoin gewtittert hatte. Der DOGE-Kurs zeigte sich am Sonntag vom breiten Verkauf völlig unbeeindruckt und stieg um Gegenteil auch noch um 37 Prozent.

Unter den Top-20-Kryptowährungen legten am Vortag außerdem der VET-Token des auf Supply-Chain-Management spezialisierten VeChain-Netzwerks (plus 12 Prozent) und vor allem das sich als Ethereum-Alternative positionierende Solana (plus 29 Prozent) trotz der schwachen Marktstimmung zu. Alle drei Assets waren auch am Montagvormittag weiter starkt gefragt. Der DOGE-Kurs stieg um weitere 35 Prozent, der VET-Kurs um 11 Prozent und für Solana ging es 14 Prozent nach oben.

Uneinigkeit über Hintergründe des Crashs

Was die Hintergründe des Crashs vom Sonntag angeht, verwies mit Willy Woo einer der bekanntesten Krypto-Analysten auf den Ausfall von Mining-Kapazitäten in China. Dies hätte den Preis unter Druck gebracht und in weiterer Folge zahlreiche Trader dazu gezwungen, ihre Positionen aufzulösen.

Nicht alle Analysten teilten die Einschätzung vollständig: Adam Cochran, Partner bei Cinneamhain Venture, etwa bezeichnete die Idee, dass der Ausfall in China den Bitcoin-Kursrutsch ausgelöst hatte, als “völligen Blödsinn”.

Kritik kam auch von Larry Cermak, dem Director of Research bei The Block:

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Anyconcept, AnyConcept, Automatiserung, Software testen,
(c) AnyConcept - Das AnyConcept-Team.

Rund 80 Prozent aller Unternehmen testen ihre Anwendungen und Software händisch. Entweder klicken sie sich mühsam durch ihre Software oder ihren Webshop, um zu sehen, was funktioniert und was nicht, oder sie coden sich ihre Tests. Beides langwierige, kostenintensive und mühsame Aufgaben. Das wissen Leander Zaiser, CEO, Manuel Weichselbaum, CTO, und Markus Hauser, die gemeinsam mit Kevin Intering und Pascal Goldschmied das KI-Startup AnyConcept gegründet haben.

AnyConcept und das Problem der No-code-Software

Die Founder haben sich deswegen dazu entschlossen eine Testautomatisierungs-Software zu entwickeln, um den Prozess für Unternehmen zu vereinfachen und günstiger zu gestalten.

Zaiser war sechs Jahre lang RPA-Experte (Robotics Process Automation) bei Raiffeisen und hat dort Automatisierungssoftware automatisiert. Der CEO musste dabei feststellen, dass vermeintliche No-code-Software ohne Entwicklungskompetenzen sich nicht erfolgreich einsetzen ließ. Für gelernte Softwareentwickler wiederum war das Arbeiten mit solch einer Anwendung keine attraktive Tätigkeit.

Weichselbaum indes forscht seitdem er 17 ist an Künstlicher Intelligenz. Und widmet sich dabei vor allem immer den aktuellen Herausforderungen der internationalen Forschung. Das passte hervorragend zu Zaisers erkanntem Problem: aktuelle Automatisierungssoftware ist zu komplex für Non-Coder und nicht attraktiv genug für Coder. Also fragten sich die Founder: Was, wenn man Automatisierung mit einem No-Code-Ansatz macht, mithilfe einer KI, die genau das tut, was man ihr auf dem Bildschirm zeigt? So war AnyConcept geboren.

Das Black Friday-Problem

“Jede Software, jeder Webshop, jede Applikation muss immer wieder getestet werden, ob sie richtig funktioniert. Und da sie auch ständig durch neue Updates von Entwicklern oder bei einem Webshop mit neuen Produkten gefüttert wird, verändern sich Applikationen dauerhaft. Das kann wieder zum Brechen der bisherigen Funktionen führen”, erklärt Hauser, ein per Eigendefinition fleischgewordenes Startup-Kind, das zuletzt Johannes Braith (Storebox) als rechte Hand begleiten und somit Entrepreneurship aus nächster Nähe beobachten und Mitwirken durfte.

Der Gründer präzisiert sein Argument mit einem Beispiel passend zum Black Friday. Jedes Jahr würden Unternehmen Milliarden US-Dollar verlieren, weil sie ihre Preise falsch definieren oder Prozente und Dollar verwechseln, ohne dass es wem auffällt. Außerdem könnten “Trilliarden US-Dollar” an Schäden durch fehlerhafter Software, die nicht richtig getestet wurde, vermieden und “50 Prozent der IT-Projektkosten” gesenkt werden, wenn Testen automatisiert mit No-Code abläuft, so seine Überzeugung.

“Durch unser KI-Modell, das ein User-Interface rein durch Pixeldaten, Mausklicks und Tastatureingaben erkennen und manövrieren kann, schaffen wir es Automatisierung No-Code zu gestalten”, sagt Hauser. “Das Ziel ist es unsere KI-Agenten zukünftig zum Beispiel einen Prozess wie UI-Software-Testing rein durch eine Demonstration, das bedeutet das Vorzeigen des Testfalles, automatisiert durchführen zu lassen. Sie werden sich dabei exakt so verhalten wie es ein Benutzer tun würde, orientieren sich nur an den Elementen des User-Interface und konzentrieren sich nicht auf den dahinterliegenden Code. Das ist unser USP.”

FUSE for Machine Learning

Dieses Alleinstellungsmerkmal fiel auch Google auf. Konkreter Google Cloud Storage FUSE for Machine Learning. Anfänglich noch ein Open Source-Produkt als “Linux Filesystem in Userspace” oder eben als “FUSE” tituliert, wurde die Software von Google in die Cloud integriert und hilft beim Verwalten von Unmengen von Trainingsdaten, Modellen und Kontrollpunkten, die man zum Trainieren und Bereitstellen von KI-Workloads benötigt.

Anwendungen können hierbei direkt auf die Cloud zugreifen (Anm.: anstatt sie lokal herunterzuladen); als wären sie lokal gespeichert. Es müssten zudem keine benutzerdefinierte Logik implementiert werden und es gebe weniger Leerlaufzeit für wertvolle Ressourcen wie TPUs und GPUs, während die Daten übertragen werden.

FUSE sei einfach ein Produkt für Unternehmen, so Weichselbaum weiter, um große Datenmengen bequem zu verwalten und sie verfügbar zu machen: “Wir verwenden es, um viele Terrabytes von Daten auf der Cloud zu lagern, was am Computer nicht möglich ist”, sagt er.

Google sagt Hallo

Weil AnyConcept das Service von FUSE sehr intensiv nutzte, wurde Google auf die Grazer aufmerksam. Und hat konkret nachgefragt, was sie für einen Use-Case mit ihrem Angebot entwickelt haben. “Wir waren einer der ersten, die das genutzt haben, um effizient unsere KI-Agents zu trainieren“, sagt Weichselbaum. “Das Produkt von Google ist ein Teil unserer Datenverarbeitung und des Trainings unserer ganz spezifischen KI und Google wollte wissen, warum und wie wir das so intensiv verwenden. Das hat dazu geführt, dass wir unsere Ideen für Produktverbesserungen und Skripts mit ihnen teilen durften.“

AnyConcept und seine Konzepte

Das Ziel von AnyConcept ist es, ein Foundation-Modell nicht für Texte oder Bilder, sondern für Interaktionen mit dem User-Interface zu entwickeln.

Im Detail reicht hierbei eine Demonstration von einem solchen Interface und AnyConcept analysiert es mit neuronalen Netzwerken. Es erkennt Strukturen, die das Startup seinem Namen getreu “Konzepte” nennt und die auf breites Wissen aufbauen, wie man mit einem Computer interagiert.

“So ein Konzept wäre etwa ein ‘Button’ auf einer Website”, erklärt es Zaiser in anderen Worten. “Die KI versteht dann, dass man ihn anklicken kann und was danach passiert. Oder wie lange eine Website braucht, sich zu öffnen und wie sie aussieht.”

Aktuell forscht AnyConcept an der Generalisierungsfähigkeit ihres Netzwerkes. Zaiser dazu: “Wir testen unsere KI bereits mit Pilotkunden bei der Anwendung von Software-Testautomatisierung und bekommen großartiges Feedback.”

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