30.09.2016

Wie man die richtige Unternehmensstrategie findet

Neue Produkte erarbeiten oder neue Märkte erobern? Die Entscheidung für die richtige Strategie ist für Unternehmen überlebenswichtig. Ein Drei-Punkte-Fahrplan mit Werner Girth von KPMG.
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Die richtige Strategieentscheidung zu treffen, ist für Unternehmen eine Herausforderung, die letztlich über die Zukunft und den Erfolg eines Unternehmens entscheidet. Werner Girth, Partner des Beratungsunternehmens KPMG und Initiator der „Next Generation Academy“ rät dazu, drei Punkte genau zu beachten.

Innocent als Best-Practice-Beispiel

Als Beispiel nennt er den britischen Smoothie-Hersteller Innocent. Im Jahr 1998 von Richard Reed, Jon Wright und Adam Balon gegründet standen die drei Board-Mitglieder vor der strategischen Entscheidung entweder am britischen Heimatmarkt weitere Produkte zu lancieren oder mit ihren Smoothies auch den kontinentaleuropäischen Markt zu erobern. Letztlich entschieden sich die Innocent-Chefs für den Markteintritt in Europa. Doch welche Punkte überlegten sie im Vorfeld?

1. Ökonomische Bewertung

Sobald die unterschiedlichen, zur Wahl stehenden Strategien ausgearbeitet sind, gelte es eines zu tun, sagt Girth: „Den intensiven Versuch unternehmen, Annahmen zu treffen.“ Das seien einerseits Annahmen darüber, was benötigt wird, die Strategie umzusetzen. Andererseits ginge es um Annahmen darüber, welche (wirtschaftlichen) Konsequenzen daraus resultieren, sich für die eine oder andere Strategie zu entscheiden. Das bedeute in der Praxis, sagt Girth, „die einzelnen Optionen in Zahlen abzubilden.“ Wichtig sei auch, diese Annahmen genau zu dokumentieren.

2. Risikobewertung

Die ökonomische Bewertung, sagt Girth, empfiehlt es sich danach um eine Risikobewertung zu ergänzen. Dazu arbeite man üblicherweise mit Szenariotechniken oder statistischen Instrumenten wie der Monte-Carlo-Methode. Damit erhalte man einen Einblick, wie hoch die Risiken bei welcher Option sind.

3. Machbarkeitsbewertung

Und ein drittes Mal gilt es Annahmen zu treffen. Diesmal weniger in mathematischer Hinsicht. Vielmehr ist zu fragen: Welche Kompetenzen benötige ich, welche Organisation brauche ich. Kann ich das mit meinen bestehenden Ressourcen und mit meinen aktuell verfügbaren Kompetenzen bewerkstelligen? Hilfreich seien, sagt Girth, Kompetenzprofile zu erstellen und Kompetenzbewertungen vorzunehmen und sich den Unterschied, das Delta, genau anzusehen. Wer, wie Innocent vor einigen Jahren, überlegt, neue Märkte zu erschließen, kann mit dem Blick auf die eigene Organisation und die eigenen Kompetenzen etwa folgendes überlegen: Soll ich einen eigenen Vertrieb aufbauen, soll ich die Märkte ausschließlich über Online bespielen oder ist eine Franchiseorganisation empfehlenswert.

Und noch ein Tipp…

Noch einen Tipp gibt Girth: „Schauen Sie sich an, wie anderen Unternehmen diese Fragen gelöst haben.“ Das aber soll nur Ideen liefern und keinesfalls zu copy and paste verführen.

Wanted: Next Generation

Strategieentscheidung ist nur ein Thema des am 12. Oktober 2016 startenden neuen Jahrgangs der „Next Generation Academy“ der KPMG. Eingeladen sind Nachwuchsführungskräfte im Alter zwischen 25 und 35 Jahren, die das Potenzial haben, in die Fußstapfen der Geschäftsführung zu treten. Am Programm stehen Business Cases unter anderem zu Innocent, Apple und Netflix. Eine Abschlussveranstaltung im Sommer 2017 bildet den feierlichen Abschluss. Eine Bewerbung ist noch bis Anfang Oktober 2016 möglich.

 

Link: http://www.nextgenerationacademy.at/

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Gründerteam Thomas Miksits-Dioso und Malte Wagenbach (c) le melo

Seit der Gründung im Jahr 2010 hat das Wiener Startup “all i need” mit seinen Tee-Erfrischungsgetränken eine beeindruckende Erfolgsgeschichte geschrieben. Gründer Thomas Miksits-Dioso wagt nun einen weiteren Schritt: Im Jahr 2023 brachte er gemeinsam mit Geschäftspartner Malte Wagenbach den Onlineshop „le melo“ auf den deutschsprachigen Markt. Mit seinen Sportgetränken will le melo Sportler:innen sowohl Hydration als auch Geschmack bieten.

Le melo: Sportgetränk mit Fokus auf Funktionalität und Geschmack

Von der ersten Idee bis zum marktreifen Produkt vergingen laut Gründerteam zwölf Monate. Offiziell wurde das Startup 2021 in München gegründet. Ziel war es, ein Sportgetränk zu entwickeln, das ein „perfektes Gleichgewicht zwischen Funktionalität und Geschmack“ bietet. Le melo sei speziell auf die Bedürfnisse von Ausdauersportler:innen zugeschnitten und enthält 1.000 mg Elektrolyte sowie mehr als 13 funktionale Inhaltsstoffe.

Das in Österreich hergestellte Getränk wird als Trinkpulver im Onlineshop angeboten: Ein Stickpack wird einfach in etwa 500 ml Wasser aufgelöst und ist sofort trinkfertig. Mittlerweile gibt es das Produkt in sechs Geschmacksrichtungen, darunter zwei zuckerfreie und zwei koffeinhaltige Varianten. Zu den beliebtesten Sorten zählen Maracuja-Orange, Yuzu, Grapefruit und Berry. Die Gründer sind überzeugt, dass Sportgetränke “nicht nur funktional, sondern auch schmackhaft sein müssen und Spaß machen sollten” – getreu ihrem Unternehmensmotto: „We put the fun in function”.

Elektrolytmix hilft bei Dehydration während dem Sport

Die Rezeptur wurde gemeinsam mit Expert:innen für Mikronährstoffe entwickelt. Anfangs konzentrierte sich das Produkt auf die Zielgruppe der Rennradfahrer:innen, doch mittlerweile richtet es sich an ein breiteres Publikum aus Hobby- und Profisportler:innen im Ausdauerbereich.

Als leidenschaftliche Sportler befassen sich Miksits-Dioso und Wagenbach intensiv mit der Optimierung sportlicher Leistungen. Laut Unternehmen seien „etwa 43 Prozent der Sportler:innen während und nach dem Training dehydriert“. Durch starkes Schwitzen verliert der Körper Elektrolyte, die mit reinem Wasser nicht ausgeglichen werden können. Dies kann zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Muskelkater führen. Hier setzt le melo an: Das Getränk “liefert den idealen Elektrolytmix für eine optimale Hydration“, erklären die Gründer.

Zusätzlich zu den gesundheitlichen Vorteilen möchte le melo auch eine nachhaltige Alternative bieten. Die Pulver-Stickpacks verursachen laut Start-up etwa 90 Prozent weniger Müll als herkömmliche Sportgetränke in PET-Flaschen.

Monatsumsatz im hohen fünfstelligen Bereich und NeoTaste als Investor an Bord

Seit einem Jahr sind die Produkte von le melo nun schon verfügbar. Die Zahlen zeigen, dass der Monatsumsatz von le melo laut Unternehmensangaben mittlerweile im hohen fünfstelligen Bereich liegen.

Auch namhafte Investoren gewann le melo dazu, zuletzt das Tiroler Investmentunternehmen und Family Office Graphit NeoTaste. Das Unternehmen sieht „großes Potenzial“ im Getränke-Startup und unterstützt le melo als strategischer Investor mit “wertvollem Know-how” und Netzwerk, wie Stefan Rathgeber, Co-Geschäftsführer der Graphit NeoTaste GmbH, betont. Kurzfristig plant NeoTaste, le melo beim Ausbau des Markenauftritts zu unterstützen und neue Kooperationen aufzubauen.

Zukünftig will le melo in den Handel

Das Startup hat sich zum Ziel gesetzt, seine „Markenbekanntheit unter Ausdauersportler:innen zu steigern und ein breiteres Publikum für richtiges Trinken beim Sport zu begeistern”. Nach dem erfolgreichen Ausbau des Online-Shops plant das Gründerteam, zusätzliche Distributionskanäle zu erschließen. Mittelfristig möchten die Founder auch mit einer Ready-to-Drink-Lösung in den Handel gehen.

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