10.07.2023

Steiermark & Kärnten sollen mit der neuen Koralmbahn zum “Green Tech Valley” werden

Mit der Koralmbahn wachsen ab 2025 die beiden Wirtschaftsräume Steiermark und Kärnten noch näher zusammen. Von der neuen Bahnverbindung möchte künftig auch das Wirtschaftscluster "Green Tech Valley" profitieren und eröffnete nun in Klagenfurt ein neues Büro.
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(c) GTVC/Puch

Die schnellste Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Klagenfurt nach Graz beträgt derzeit mit dem ÖBB-Intercity-Bus zwei Stunden. Wer mit dem Zug über Bruck an der Mur reisen möchte, muss sogar fast drei Stunden einrechnen. Mit der Eröffnung der Koralmbahn und dem 33 Kilometer langen Koralmtunnel soll sich die Fahrtzeit zwischen den beiden Landeshauptstädten auf nur 45 Minuten verkürzen. Sofern alles nach Plan verläuft, ist die Gesamtinbetriebnahme für 2025 vorgesehen. Erst Mitte Juni erzielten die Erbauer des Jahrhundertprojekts einen historischen Meilenstein. Erstmals durchquerte am 12. Juni ein Personenzug in Schrittgeschwindgkeit für Testzwecke den Koralmtunnel. Künftig sollen die Züge im Tunnel eine Spitzengeschwindigkeit von 250 Stundenkilometern erreichen.

Wirtschaftsräume Kärnten und Steiermark wachsen zusammen

Eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Europas wird künftig nicht nur das Reisen komfortabler machen, sondern auch die beiden Wirtschaftsräume Kärnten und Steiermark miteinander zusammenwachsen lassen. Künftig wird es sich um den zweitgrößten Ballungsraum Österreichs handeln, der laut Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) 1,8 Millionen Menschen, 50.000 Betriebe und 730.000 Beschäftige mit einer jährlichen Wirtschaftsleistung von 70 Milliarden Euro umfasst.

Die neue Achse Klagenfurt-Graz möchte sich künftig auch das Green Tech Valley zu Nutze machen. Dabei handelt es sich um ein Wirtschaftscluster, der aktuell die Expertise von über 300 Unternehmen im GreenTech-Bereich vereint. Dazu zählen über 20 globale Technologieführer sowie 60 Startups. Der Fokus liegt unter anderem auf Energiethemen sowie Kreislaufwirtschaft.

Neues Büro in Klagenfurt: Fußläufig zur Koralmbahn

Anfang Juli hat das Green Tech Valley nun ein neues Büro in Klagenfurt eröffnet, um künftig die “grüne Innovations-Achse” zwischen Kärnten und der Steiermark zu stärken.  In den Räumlichkeiten des Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds (KWF), seit Ende letzten Jahres Miteigentümer des Green Tech Valley Clusters, sollen künftig Unternehmen nun vor Ort mit den Services und Informationen des Clusters unterstützt werden.

“Der Süden Österreichs wird mit der Koralmbahn zu einem starken, vernetzten und innovativen Wirtschaftsraum. Insbesondere auch im Bereich der Wasserstofftechnologie wollen wir die Kooperation verstärken, um Nachhaltigkeit durch Innovation zu forcieren”, so der Kärntner Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig anlässlich der Eröffnung.

Beide Cluster-Standorte in Graz und Klagenfurt sind übrigens fußläufig zu den künftigen Koralmbahn-Bahnhöfen erreichbar. Cluster-Geschäftsführer Bernhard Puttinger fügt hinzu: “Mit der ersten Durchfahrt der Koralmbahn vor wenigen Tagen wurde der Wirtschaftsraum Steiermark-Kärnten noch enger verbunden. Wir wollen diese neue Achse Zug um Zug ,doppelt’ nutzen: mit gemeinsamen Innovationen für Klimaschutz & Kreislaufwirtschaft sowie auch zur Mobilität”

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Tractive, Hauster Versicherung, Insurance, Pet Cover
(c) Tractive - Michael Hurnaus, CEO von Tractive.

Er hat es bereits im Mai angekündigt und nun erreicht. Beim Pet-Tracking-Scaleup Tractive stehen aktuell 100 Millionen Euro jährlich wiederkehrender Umsatz zu Buche. Gründer Michael Hurnaus sieht mehrere Aspekte, die dem Erfolg zugrundeliegen.

Tractive: “Mitarbeiterwachstum kein Indikator”

“Wir hatten immer schon 40 bis 50 Prozent Wachstum, haben aber dabei immer im Vordergrund gehabt, nicht das Mitarbeiterwachstum als Indikator zu sehen, sondern nachhaltig zu wachsen”, sagt er. “Wir bewegen uns mit dem Haustiermarkt in einem dankbaren Markt, ja. Aber unsere gute Arbeitsleistung kommt nun zurück. Da hat uns die 4-Tage-Woche sehr geholfen. Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen, die nur vier Tage arbeiten wollen, sondern gute Leute, die sich mit der Firma identifizieren.”

Das Paschinger Startup wagte erst vor rund dreieinhalb Jahren den Sprung in die USA, der auch gut vorbereitet war. “Wir haben acht Jahre lang gewartet, diesen Schritt zu gehen”, erklärt Hurnaus. “Wir wussten, wenn wir ‘in Europa gewinnen’, dann wird es leichter für uns, als für einen US-Amerikaner, der nach Europa will. Wir haben hier verschiedenen Länder, mehr Sprachen und unterschiedliche Währungen. Für uns war es die richtige Entscheidung.”

USA überholt Deutschland

Mittlerweile hat der US-Markt den bisherigen Spitzenreiter Deutschland überholt. Schätzungsweise 66 Prozent der US-Haushalte oder etwa 86,9 Millionen Familien besitzen in den Vereinigten Staaten ein Haustier. Dies geht aus der National Pet Owners Survey 2023–2024 der American Pet Products Association (APPA) hervor.

“Unsere Marktpenetration ist wesentlich geringer als in Deutschland”, sagt Hurnaus. “Wir werden im ersten Quartal 2025 auch in Mexiko launchen, in den nächsten beiden Jahren aber keine weitere Erweiterung anstreben. Der Fokus bleibt auf diesen Märkten.”

Tractive bald in Mexiko

Tractive hat in der Zeit seines Bestehens eine Wandlung erfahren. Jedes zweite Jahr hat man bisher ein Produkt für Hund und Katze herausgebracht – vor wenige Wochen den neusten Tracker. Dabei aber “sehr stark eine Transformation durchlaufen”, wie der Founder erklärt. Weg vom einfachen GPS-Tracker hin zum Gesundheitstracker.

“Es ist ein Frühwarnsystem und soll nicht den Tierarzt ersetzen. Wir sagen nur, dass wir etwas bemerkt haben, eine Veränderung im Verhalten oder bei der Bewegung, etc…”, erklärt Hurnaus. “Da steckt viel Potential darin. Denn wir haben erkannt, dass Leute den Bedarf haben, zu wissen, wie es dem eigenen Haustier wirklich geht.”

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