07.07.2023

Wiener Startup empfiehlt: Playstation oder VW verpfänden für mehr Urlaubsbudget

Manche Presseaussendungen sollte man sich besser sparen - ein wohlgemeinter Ratschlag an Startups aus der brutkasten-Redaktion.
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pleite | Kredit | Presseaussendung
(c) Towfiqu barbhuiya via Unsplash
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Als Startup-Gründer:in sollte man vom eigenen Produkt begeistert sein. (Das schaffen übrigens nicht alle.) Auch sollte man das Produkt bei sich bietenden Gelegenheiten begeistert promoten – etwa mit einer Presseaussendung. (Auch das schaffen nicht alle.) Man kann es aber auch übertreiben. Vor allem, wenn das Produkt ein kontroversielles Potenzial hat. Zum Beispiel Pfandleihe.

Der Sinn von Pfandleihe – und damit auch ihre Berechtigung – liegt auf der Hand. Wer schnell Geld braucht, kommt so sehr einfach zu einem (vergleichsweise teuren) Kredit. Bonität ist nicht notwendig, weil ja der verpfändete Gegenstand als Sicherheit fungiert. In einer finanziellen Notlage kann das System einen also retten. Nutzt man es aber, um sich einen Lebensstil über den eigenen Verhältnissen zu leisten, sind die verpfändeten Gegenstände oft – schwuppdiwupp – weg.

Einfach einen Pfandkredit aufnehmen, statt einen blöden Sommerjob zu machen

Genau das empfiehlt ein Wiener Startup (das wohl viele Leser:innen am Kontext erkennen, das aber hier nicht extra genannt werden muss). In einer aktuellen Aussendung werden Statistiken zu gestiegenen Urlaubskosten angeführt. Dann wird der Gründer zitiert: “Statt während der besten Urlaubszeit einen Sommerjob hinter sich zu bringen, oder den Urlaub ganz zu streichen, kann man auch einfach und kurzfristig einen Pfandkredit aufnehmen, um das Urlaubsgeld aufzustocken: Die geliehene Summe kann dann z.B. mit dem nächsten Gehalt oder einem Student:innenjob im Herbst zurückgezahlt werden”.

Dann liefert das Startup gleich Beispiele dazu: “Die meisten lassen ihre Playstation daheim – doch statt sie einfach herumliegen zu lassen, kann man sie mit einem Pfandkredit zu Geld machen”, wird der Gründer zitiert. Und weiter heißt es: “Eine neuwertige Sony Playstation 5 bringt bis zu 300 Euro. Wer mit dem Flugzeug oder Bahn reist, kann auch das Auto währenddessen beleihen. Für einen VW Polo ist ein Kredit bis zu 3.170 Euro möglich.”

Ein Tipp: Solche Presseaussendungen sollte man sich sparen

Das Problem von Konsumkrediten und ihren oft fatalen finanziellen Auswirkungen vor allem für Jugendliche und junge Erwachsene (die auch in dieser Aussendung sehr klar die Zielgruppe sind), ist mittlerweile allgemein bekannt. Man kann nun argumentieren, dass ein Pfandkredit hier weniger problematisch ist, als etwa ein Dispokredit, weil im schlimmsten Fall halt Playstation, Handy oder Auto weg sind, der/die Betroffene aber nicht in der vielzitierten “Schuldenfalle” landet. Ein finanziell gesundes Verhalten ist das aber ganz sicher nicht. Deswegen sollte es auch nicht extra beworben werden.

Daher ein wohlgemeinter Ratschlag, nicht nur an das besagte Startup: Solche Presseaussendungen kann und sollte man sich unbedingt sparen. Welches Medium, dessen Journalist:innen bei halbwegs klarem Verstand sind, sollte diese Werbeeinschaltung aus der (Kapitalismus-)Hölle unreflektiert wiedergeben? Wenn man Glück hat, wird die Aussendung ignoriert, wenn man Pech hat, erscheint ein Kommentar wie dieser hier – das ist wohl nicht der Sinn der Übung. Diese Kapazitäten können sinnvoller eingesetzt werden.

PS: Hier haben wir ein paar nützliche Tipps für Startup-Pressearbeit zusammengefasst.

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happycart Co-Founder Simon Jacko und Jennifer Rose-Breitenecker (c) happycart

Mit happycart startet das Wiener Jungunternehmen Happy Plates GmbH eine neue Einkaufs-App für den wöchentlichen Lebensmitteleinkauf. Begeisterten Heimköch:innen, die sich schon an den Rezepten und Online-Zutatenbestellungen von Happy Plates bedient haben, werden mit dem Genre bereits vertraut sein. Schließlich agiert die Happy Plates GmbH schon seit 2018 als Rezepte- und Online-Zutaten-Einkaufs-Plattform, die sich mittlerweile einen Namen in der heimischen Kochszene erarbeitet hat.

So ergatterte man erst im letzten Mai ein Millioneninvestment und übernahm im selben Zug die Plattform ichkoche.at – brutkasten berichtete. Mit an Bord sind außerdem bekannte Namen aus der österreichischen Startup- und Investorenszene wie Hermann Futter, Andreas Tschas, Philipp Kinsky oder Michael Kamleitner.

Schon in den Anfangsjahren verfolgte Happy Plates das Ziel, das Kochen und den Einkauf dazu “so bequem wie möglich zu gestalten”. Über die Jahre etablierte man die Ursprungsfunktion der Website: Neben dem Online-Rezept-Buch wurde die E-Commerce-Funktion, mit der man direkt auf der Website die jeweiligen Zutaten nach Hause bestellen konnte, immer wichtiger – brutkasten berichtete.

Einkaufs-App happycart startet

Nun feiert man einen neuen Meilenstein: happycart entsteht als eigene Einkaufs-App, um das Organisieren von Zutaten für Zuhause so einfach und niederschwellig wie möglich zu gestalten. Und: happycart sei “mehr als eine klassische Einkaufslisten-App”, heißt es per Aussendung. Die App sei in den App-Stores von iOS und Android kostenlos downloadbar.

happycart vereine eine Vielzahl an Funktionen, die “den Einkaufsprozess von der Planung bis hin zum Kauf im Laden oder online optimieren”, schreibt das Wiener Startup. Über die App können sich Nutzer:innen ihre Lieblingsprodukte speichern, Preise und Verfügbarkeit checken und Rezepte organisieren. Informationen dazu erhalten App-Nutzer:innen dank KI-gestützter Produktabgleiche und Datenintegration mit Supermärkten “jederzeit tagesaktuell”.

Teilen von Einkaufslisten mit Familie oder Mitbewohner:innen

Familien oder WG-Bewohner:innen wird das Problem geteilter Einkaufslisten bekannt sein. Auch diese möchte happycart beseitigen und mittels “Teilen von Einkaufslisten” das gemeinsame Einkaufen erleichtern. Mitglieder einer Liste können ihre Lieblingsprodukte ergänzen, heißt es, und mit genauer Marke, Sorte und Größe versehen. Dank Bildanzeigen soll es keine Missverständnisse geben.

Die happycart-App besinnt sich allerdings auch auf die Ursprungsfunktion der Plattform Happy Plates – nämlich auf das Kaufen von Lebensmitteln anhand von konkreten Rezepten. Nun soll es Nutzer:innen möglich sein, Rezepte von Websites in der happycart-App zu speichern und alle Zutaten “mit einem Klick auf die Einkaufsliste” der App zu setzen.

Die besagte Akquise von ichkoche.at habe dahingehend zur Rezeptportfolio-Erweiterung von Happy Plates beigetragen: Derzeit umfasse das Repertoire über zehn Rezeptseiten mit über 30 Millionen Aufrufen pro Monat, wie Happy Plates vermeldet.

Retail-Media-Lösung

„Durch die Akquise von ichkoche.at haben wir unser Ökosystem erheblich erweitert und die Grundlage für eine starke, organische Wachstumsstrategie der happycart App geschaffen. Unsere Nutzer:innen profitieren von einer noch nahtloseren Verbindung zwischen Rezeptideen und dem Offline- oder Online-Einkauf, was die Attraktivität der App weiter steigert“, so Co-Founder Simon Jacko zur Übernahme von ichkoche.at.

In puncto technologischer Professionalisierung habe man Großes vor: Schließlich will man Technologie, Medien und Fast-Moving-Consumer-Goods auf einer Plattform vereinen. Laut Happy Plates handle es sich bei happycart nämlich um eine “Retail-Media-Lösung”, die Produkte gezielt promoten kann.

„Unsere App wird kontinuierlich smarter und personalisierter. Wir erweitern unser Netzwerk aus Einzelhändlern und Publishern in Deutschland und Österreich stetig und planen, die digitalen Angebote weiter auszubauen. In Zukunft wird niemand mehr stundenlang durch eine Flut von Prospekten blättern müssen, um relevante Angebote zu finden“, meint Rose-Breitenecker zu den nächsten Schritten des Unternehmens.

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