11.08.2021

Wir könnten das Coronavirus eigentlich ausrotten. Eigentlich.

Kommentar. Neuseeländische Wissenschaftler kommen in einer Studie zum Ergebnis, dass eine Ausrottung des Coronavirus durchaus möglich wäre. Paradoxerweise sind wir zu egoistisch, um uns selbst zu schützen.
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Kommentar: Eine Ausrottung des Coronavirus wäre eigentlich möglich
brutkasten-Redakteur Dominik Perlaki | Hintergrund: (c) Adobe Stock
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Was vor Jahrzehnten mit Pocken und mehreren Varianten von Polio gelang, ist auch mit dem Coronavirus möglich: eine Ausrottung. Zu diesem Schluss kommen Forscherinnen und Forscher der neuseeländischen University of Otago in einer aktuellen Studie. Dazu stellten sie ein komplexes mathematisches Modell mit 17 Variablen auf, darunter etwa Verfügbarkeit einer sicheren Impfung, die Dauer der Immunität, die Akzeptanz von Vorbeugemaßnahmen und die internationale Kooperation bei der Bekämpfung der Krankheit. Verglichen wurde das Virus dabei auch mit den bereits ausgerotteten Infektionskrankheiten.

Nationaler Egoismus verhindert Ausrottung des Coronavirus

Als Hauptproblem bei einer möglichen Ausrottung des Coronavirus identifizieren die Wissenschafter die durchaus bekannte Hürden. Der Kampf gegen Infektionen müsse mit “globalem Willen” geführt werden, schreiben sie, und meinen damit: Alleingänge einzelner Länder, Impfskepsis und vor allem das massive Gefälle zwischen reichen und armen Ländern machen einen nachhaltigen Erfolg im Kampf gegen das Virus derzeit unmöglich.

Paradoxerweise ist es also unser Egoismus, der uns darin hindert, uns selbst zu schützen. Dabei geht es eben nicht nur um den zur Genüge diskutierten Eigensinn auf individueller Ebene, der Menschen zu Abstands-, Masken-, Test-, Impf- und überhaupt eh Alles-Verweigerern macht. Es geht noch viel stärker um das Verhalten der (westlichen) Regierungen, die sich Dank finanzieller Power alle verfügbaren Impfdosen unter den Nagel reißen und nicht daran denken, globale Verantwortung zu übernehmen.

Das Ergebnis: Während hierzulande Impfstoffe ablaufen, weil die bislang Nicht-Geimpften sich wohl lieber natürlich immunisieren bzw. durch Corona-Tod unschädlich machen lassen wollen, besteht noch in mehreren Ländern eine Impfquote unter einem Prozent. Die Entstehung und Verbreitung immer neuer Mutationen, gegen die die Impfung dann eventuell nicht mehr wirkt, wird dadurch natürlich massiv begünstigt. Und früher oder später kommen diese dann zu uns zurück.

Eine Rechnung mit eindeutigem Ergebnis

Die Budgets, die EU, USA und Co aufbringen müssten, um jene Länder im ausreichend Impfdosen zu versorgen, die das aus dem einen oder anderen Grund nicht schaffen, wären natürlich sehr hoch (natürlich geht es hier nicht nur um Finanzen sondern etwa um Instabilität, fehlende Infrastruktur und Regimes, die andere Ziele verfolgen, in vielen dieser Länder). Rechnet man die notwendigen Mittel, um die Impfstoffe zu kaufen und dann auch effizient in den Ländern zu verimpfen, aber mit den volkswirtschaftlichen Kosten einer potenziell niemals endenden Pandemie gegen, kann das Ergebnis nur eindeutig sein: Wir sollten das sobald wie möglich machen.

Realistisch ist das und damit die Ausrottung des Coronavirus derzeit freilich nicht. Wie auf individueller Ebene scheint der Kampf gegen Egoismus, Ignoranz und Kurzsichtigkeit auch auf staatlicher Ebene aussichtslos. Das zeigt sich nicht zuletzt bei jenem Problem, gegen das die Pandemie ein Kindergeburtstag ist: der Klimakrise. Sie lässt sich sogar noch deutlich besser fadenscheinigen Pseudo-Maßnahmen beiseite schieben, als das Coronavirus. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Wenn im Kampf gegen das Virus der in Sachen Komplexität überschaubare internationale Schulterschluss doch noch gelingt, könnte er zum Vorbild für den Kampf gegen den Klimawandel werden. Eigentlich.

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Er hat es bereits im Mai angekündigt und nun erreicht. Beim Pet-Tracking-Scaleup Tractive stehen aktuell 100 Millionen Euro jährlich wiederkehrender Umsatz zu Buche. Gründer Michael Hurnaus sieht mehrere Aspekte, die dem Erfolg zugrundeliegen.

Tractive: “Mitarbeiterwachstum kein Indikator”

“Wir hatten immer schon 40 bis 50 Prozent Wachstum, haben aber dabei immer im Vordergrund gehabt, nicht das Mitarbeiterwachstum als Indikator zu sehen, sondern nachhaltig zu wachsen”, sagt er. “Wir bewegen uns mit dem Haustiermarkt in einem dankbaren Markt, ja. Aber unsere gute Arbeitsleistung kommt nun zurück. Da hat uns die 4-Tage-Woche sehr geholfen. Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen, die nur vier Tage arbeiten wollen, sondern gute Leute, die sich mit der Firma identifizieren.”

Das Paschinger Startup wagte erst vor rund dreieinhalb Jahren den Sprung in die USA, der auch gut vorbereitet war. “Wir haben acht Jahre lang gewartet, diesen Schritt zu gehen”, erklärt Hurnaus. “Wir wussten, wenn wir ‘in Europa gewinnen’, dann wird es leichter für uns, als für einen US-Amerikaner, der nach Europa will. Wir haben hier verschiedenen Länder, mehr Sprachen und unterschiedliche Währungen. Für uns war es die richtige Entscheidung.”

USA überholt Deutschland

Mittlerweile hat der US-Markt den bisherigen Spitzenreiter Deutschland überholt. Schätzungsweise 66 Prozent der US-Haushalte oder etwa 86,9 Millionen Familien besitzen in den Vereinigten Staaten ein Haustier. Dies geht aus der National Pet Owners Survey 2023–2024 der American Pet Products Association (APPA) hervor.

“Unsere Marktpenetration ist wesentlich geringer als in Deutschland”, sagt Hurnaus. “Wir werden im ersten Quartal 2025 auch in Mexiko launchen, in den nächsten beiden Jahren aber keine weitere Erweiterung anstreben. Der Fokus bleibt auf diesen Märkten.”

Tractive bald in Mexiko

Tractive hat in der Zeit seines Bestehens eine Wandlung erfahren. Jedes zweite Jahr hat man bisher ein Produkt für Hund und Katze herausgebracht – vor wenige Wochen den neusten Tracker. Dabei aber “sehr stark eine Transformation durchlaufen”, wie der Founder erklärt. Weg vom einfachen GPS-Tracker hin zum Gesundheitstracker.

“Es ist ein Frühwarnsystem und soll nicht den Tierarzt ersetzen. Wir sagen nur, dass wir etwas bemerkt haben, eine Veränderung im Verhalten oder bei der Bewegung, etc…”, erklärt Hurnaus. “Da steckt viel Potential darin. Denn wir haben erkannt, dass Leute den Bedarf haben, zu wissen, wie es dem eigenen Haustier wirklich geht.”

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