Wer kennt es nicht? Kollegen, die im Büro durch lautes Telefonieren, private Gespräche oder ein “schwach ausgeprägtes Verständnis” für Teamwork nerven. Die Folgen sind nicht nur persönliche Frustration, sondern auch Effizienzverlust und negative Auswirkungen auf den geschäftlichen Erfolg des eigenen Unternehmens.

Eine aktuelle Studie der Jobbörse Stepstone hat sich nun zum Ziel gesetzt, systematisch die Unannehmlichkeiten zu erheben, die Frau und Herrn Österreicher am meisten an ihren Arbeitskollegen stört. Dafür wurden im Sommer 2019 rund 1100 Arbeitnehmer aus ganz Österreich online befragt.

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Star-Allüren und Faulheit

In der Studie wurde unter anderem erhoben, ob die Befragten das Gefühl haben, dass sich ihre Kollegen im gleichen Maß bei Teamarbeit einbringen. Diesbezüglich fallen die Ergebnisse durchaus nüchtern aus. So gab fast jeder Zweite (45 Prozent) an, dass sich nicht alle Kollegen in gleichem Maß ins Team einbringen und sich nicht alle im Team für das Gesamtergebnis der Arbeit verantwortlich fühlen (31 Prozent).

Einzelkämpfertum

Eine weitere Thematik der Studie umfasst das Einzelkämpfertum – sprich Kollegen, die sich zu wichtig nehmen und die anderen in ihre Arbeit nicht ausreichend einbinden. Auch hier ein ernüchterndes Ergebnis: Jeder dritte Befragte kritisierte laut StepStone, dass sich einzelne Kollegen immer wieder auf Kosten anderer in den Vordergrund drängen (33 Prozent) und Einzelleistungen im Mittelpunkt stünden (27 Prozent). “Dass jeder nur auf seinen eigenen Vorteil abzielt, wird besonders unangenehm empfunden, ebenso wie einzelne Personen, die ohne Rücksicht nach oben kommen wollen und sich wichtiger machen, als sie sind”, so die Studienautoren.

Konkurrenzkämpfe

Zudem fühlen sich viele der Befragten von ihren Teamkollegen im Stich gelassen: In jedem fünften Team unterstützt man sich nicht gegenseitig (21 Prozent), und in knapp jedem dritten Büro (29 Prozent) stehen Konkurrenzkämpfe an der Tagesordnung. “Alleingänge ohne Kommunikation”, “Konkurrenz unter Mitarbeitern” und “die selbstherrliche Rechthaberei einer Kollegin” sind nur einige der Kritikpunkte, die Arbeitnehmer diesbezüglich nennen.

Einsatz von unfairen Mitteln

Problematisch wird es darüberhinaus, wenn das Konkurrenzdenken die tägliche Zusammenarbeit behindert und sogar unfaire Mittel zum Einsatz kommen: So werden in fast jedem vierten Team (24 Prozent) wichtige Informationen zurückgehalten oder zu spät weitergegeben. “Individuelle Einzelplanung ohne Rücksprache” nennt das einer der Befragten, “wodurch andere unerwartet unter zusätzlichen Druck geraten und vorbereitete Pläne durchkreuzt werden.” Weitere Beschwerden betreffen die “langsame Kommunikation” und “Alleingänge einzelner Kollegen“”.

“Inseldenken” und doppelte Arbeit

Nicht zuletzt kritisieren die befragten Arbeitnehmer laut StepStone, dass im Team nicht offen und frei miteinander gesprochen wird (25 Prozent). “Wegen unzureichenden Informationen würden oft zwei Mitarbeiter am selben Thema arbeiten „und wissen es nicht mal”, so ein Studienteilnehmer über die Folge des Inseldenkens, das zu massiven Effizienzverlusten führt beschreibt.


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