27.03.2023

Köppl-Turyna übt deutliche Kritik an schwarz-blauer Wirtshausförderung in NÖ

EcoAustria-Chefin Köppl-Turyna schlägt mit ihrer Kritik an der Wirtshausförderung aber in eine andere Kerbe als die meisten anderen Kritiker:innen.
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Monika Köppl-Turyna EcoAustria - Kritik an Wirtshausförderung
Monika Köppl-Turyna ist Direktorin von EcoAustria © EcoAustria

Die Kritik an der von der neuen ÖVP-FPÖ-Landesregierung in Niederösterreich geplanten Wirtshausförderung reißt seit Tagen nicht ab. Der Plan der schwarz-blauen Koalition sieht vor, Restaurants im ländlichen Raum zu fördern, aber nur, wenn diese traditionell österreichische Speisen anbieten. Während die meisten Kritiker:innen in der exklusiven Förderung heimischer Küche ein Problem sehen, schlägt die Ökonomin Monika Köppl-Turyna, Direktorin des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria, in einem Gastkommentar für die Wiener Zeitung, in eine andere Kerbe. Ohne die Wirtshausförderung beim Namen zu nennen holt sie zum Rundumschlag gegen das heimische Förderwesen aus und beschreibt es als kontraproduktiv und innovationshemmend.

Subventionierung “kann den Übergang zu neuen, innovativeren Sektoren behindern”

“Während der globale Wettbewerb mit immer schnellerer Geschwindigkeit voranschreitet, fragen sich die politischen Entscheidungsträger, wie sie angeschlagene Branchen schützend am Leben erhalten können, statt Innovationen zu fördern”, analysiert die Ökonomin. Das helfe den geförderten Betrieben nur kurzfristig, löse aber nicht die zugrundeliegenden Probleme. “Diese Art von Subventionierung kann kontraproduktiv sein und den Übergang zu neuen, innovativeren Sektoren behindern, die besser gerüstet sind, um in der modernen Wirtschaft zu gedeihen”, so Köppl-Turyna.

Köppl-Turyna für schnelleres Internet statt Wirtshausförderung im ländlichen Raum

Die Wirtshausförderung bezeichnet sie entsprechend als “zwar verlockend”, aber “wahrscheinlich keine nachhaltige Lösung”. “Was stattdessen passieren müsste, wäre, diese Regionen zu attraktiveren Orten zum Leben und Arbeiten zu machen”, meint die EcoAustria-Chefin. Das sei mit moderner Technologie “durchaus möglich”. Konkret meint sie damit Homeoffice. Dafür brauche es aber schnelles Internet. “Und hier hinkt Österreich in ländlichen Regionen massiv hinterher”, schreibt Köppl-Turyna. Zudem nennt sie die Umfunktionierung alter Häuser zu Coworking Spaces und den Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten als mögliche Maßnahmen.

Analogie zu Wintersport-Regionen

Kritik übt die Ökonomin aber nicht nur konkret an der Wirtshausförderung. Sie mahnt auch strukturelle Veränderungen in den Wintersport-Regionen in Westösterreich ein. “Da die Temperaturen weltweit weiter steigen, fällt jedes Jahr weniger Schnee, was zu einem Rückgang der Zahl der Touristen führen wird, die diese Gebiete zum Wintersport besuchen”, so Köppl-Turyna. Statt “Symptombekämpfung” durch kurzfristig gedachte Subventionen brauche es auch hier ein langfristiges Umdenken zu “neuen, nachhaltigen Tourismusstrategien” sowie Investitionen in neue Infrastrukturen zu diesem Zweck.

Wirtshausförderung & Co: “Als würde man versuchen, die Flut mit einem Besen aufzuhalten”

Die Ökonomin resümiert: “Letztendlich ist es klar, dass der Versuch, den Fortschritt mit Geldern der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler aufzuhalten, so ist, als würde man versuchen, die Flut mit einem Besen aufzuhalten”. Der unaufhaltsame Vormarsch von Technologie und Innovation werde “selbst die am besten gemeinten Subventionen als verfehlte Maßnahmen entlarven”.

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Aithyra, KI Insitut, Biomedizin
(c) ÖAW/Natascha Unkart - Michael Bronstein, Gründungsdirektor Aithyra und Anita Ender, Geschäftsführerin.

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) baut ihren Schwerpunkt in den Life Sciences weiter aus und eröffnet mit einer Förderung in Höhe von 150 Millionen Euro der Boehringer Ingelheim Stiftung (BIS) ein Institut für Künstliche Intelligenz in der Biomedizin. Das neue Institut mit dem Namen Aithyra soll über die Entwicklung KI-gestützter Forschungsansätze revolutionäre Fortschritte in der Biomedizin erzielen. Und durch die Mithilfe der KI gewonnenen Erkenntnisse zur Förderung der menschlichen Gesundheit beitragen.

Die BIS und die ÖAW konnten Michael Bronstein, DeepMind Professor an der Universität Oxford, als Gründungsdirektor des Instituts gewinnen. Geschäftsführerin wird Anita Ender.

Aithyra am Vienna BioCenter Campus

Die für die Unterbringung notwendigen Mittel werden zu zwei Dritteln aus Mitteln vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie zu einem Drittel durch eine Förderung der Stadt Wien getragen. Die Neuerrichtung eines Gebäudes, in dem auch das Institut final untergebracht wird, übernimmt im Auftrag der Stadt die Wirtschaftsagentur Wien. Aithyra wird in einem neu zu errichtenden Gebäude am Vienna BioCenter Campus (VBC) in Wien-Landstraße angesiedelt.

“AI wird die biologische Revolution des nächsten Jahrzehnts antreiben. Das langfristige Ziel ist es, die menschliche Gesundheit zu verbessern. Aithyra wird dazu beitragen, das Beste aus der Welt der akademischen Forschungslandschaft, der Wirtschaft und der Startups zu verbinden, indem es einen Mix aus Expert:innen aus der KI und den Lebenswissenschaften zusammenbringt. ,We will make Aithyra the place where magic happens'”, sagt Bronstein.

150 Millionen für 12 Jahre

Die Boehringer Ingelheim Stiftung mit Sitz in Mainz fördert die Gründung und den operativen Betrieb des Instituts wie erwähnt mit 150 Millionen Euro für die kommenden zwölf Jahre. Das gilt als die größte, private Forschungsförderung, die es in Österreich je gab.

Gemeinsam mit der ÖAW will sie mit dieser Initiative ein in Europa einmaliges Exzellenz-Institut etablieren, in dem Forschende aus dem Bereich der KI und der biomedizinischen Forschung von Beginn an ihre jeweilige Expertise kombinieren.

Das Aithyra-Institut als “erstes seiner Art in Österreich und in Europa” soll zudem die besten Forschungsansätze aus der Welt der Academia, forschender Unternehmen und Startups vereinen und sich mit universitären und außeruniversitären Wissenschaftseinrichtungen im In- und Ausland eng vernetzen.

Aithyra: Neue Wege der Kooperation

Konkretes Ziel ist es, ein tieferes Verständnis von biomedizinischen Zusammenhängen zu erlangen, um Erkrankungen besser zu verstehen, schnellere und zuverlässigere Diagnosen zu ermöglichen sowie Therapieentwicklungen für derzeit unheilbare Krankheiten zu unterstützen.

“KI- und Life Sciences-Expert:innen wollen im Institut auf eine neue Weise eng zusammenarbeiten: KI-Forschende sind von Anfang an in die biomedizinische Forschung, in Experimente und in die Auswertung der Daten miteinbezogen – und nicht wie bisher üblich erst im Anschluss”, heißt es per Aussendung. Die Ergebnisse und Daten werden künftig für alle Forschenden weltweit nach dem Open-Access Prinzip zugänglich sein.

Name aus der griechischen Mythologie

Gründungsdirektor Michael Bronstein hat Informatik studiert und am Technion – Israel Institute of Technology in Haifa promoviert. Bevor er Professor in Oxford wurde, hatte er eine Professur am Imperial College London sowie Gastprofessuren in Stanford, am MIT und in Harvard inne. Und hat mehrere Startups gegründet. Er erhielt zudem in seiner Laufbahn bisher fünf Grants des European Research Council (ERC).

Um den “zukunftsgewandten Charakter des Instituts zu unterstreichen”, haben die Projektpartner beschlossen, auch für die Namensfindung einen innovativen Ansatz zu wählen. Sie haben den Namen in Zusammenarbeit mit einer KI entwickelt.

Um den Geist von KI und Biomedizin zu verkörpern, wurde die griechische Mythologie als Inspiration herangezogen und mit den Zielen des neuen Instituts verknüpft – und Aithyra war geboren. Laut der von der KI generierten Hintergrundgeschichte ist sie die Tochter von Athene, der Göttin der Weisheit, und Asclepius, dem Gott der Medizin, und ist somit Schutzpatronin und Quelle der Inspiration.

“Aithyra wird neue Impulse für exzellente Wissenschaft setzen und schafft Freiräume sowie beste Bedingungen für herausragende Forschende”, sagt Christoph Boehringer, Vorsitzender der Boehringer Ingelheim Stiftung. “Damit geht die Boehringer Ingelheim Stiftung den nächsten Schritt in ihrem Engagement für exzellente Grundlagenforschung in Medizin, Biologie, Chemie und Pharmazie.”

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