03.03.2020

koalaa: Wärmeflaschen-Startup mit 300 Euro Produktentwicklung nun im Handel

Raffalea Raab hat mit einer einfachen Idee die 2 Minuten 2 Millionen-Investoren begeistert, allen voran Mediashop-Chefin Katharina Schneider. Die Gründerin erzählt im Gespräch mit dem brutkasten, wo es ihre tragbare Wärmeflasche zu kaufen gibt und verrät, warum sie die Sorge hatte, Leo Hillinger und Martin Rohla würden den Deal mit der Mediashop-Chefin "sabotieren".
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(c) Raab - Die tragbare Wärmeflasche von Raffaela Raab und Vincent Beck gibt es ab sofort im ausgewählten Handel.

Bei “2 Minuten 2 Millionen” wollten sich die Investoren Martin Rohla und Leo Hillinger, Katharina Schneider anschließen, um bei koalaa einzusteigen. Die Mediashop-Chefin allerdings verspürte keine Lust zu teilen und stieg alleine bei Raffaela Raab und ihren tragbaren Wärmeflaschen ein. Monate nach der TV-Aufzeichnung kommt das Produkt nun in den Handel.

+++ Alles rund um 2 Minuten 2 Millionen + Sendung im Livestream +++

TV-Deal hält auch abseits der Kamera

Es ist eine der einfachen Ideen, die man erst haben muss. Raab, selbst während ihres Medizin-Studiums von Rückenschmerzen und Kälte geplagt, kannte die Wärmeflaschen aus Kindertagen, wie viele andere im Land. Wärme helfe – und wenn nicht, so erzeuge sie doch ein angenehmes Gefühl, so die Gründerin. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf hatte die junge Frau gemeinsam mit Geschäftspartner Vincent Beck die Idee, die Wärmeflasche portabel zu machen und steckte sie in einen Sack. Konkret in einen elastischen Beckengürtel zum Umbinden – und voila: “Wärme to go” war produziert. Und nun hat sie ihre Wunsch-Investorin, zu den gleichen Konditionen wie vor der Kamera ausgemacht (50.000 Euro zu 15 Prozent Beteiligung), an der Seite, die das Produkt auf ihrer Plattform Mediashop anbietet.

koalaa-Gründerin: “Situation hätte Nachteil sein können”

“Ich wollte von Anfang an Katharina Schneider mit ins Boot holen”, sagt Raab. Die Situation in der Sendung, als sowohl Leo Hillinger als auch Martin Rohla die Geschäftsfrau nahezu drängten, in koalaa zu investieren, war eine persönlich unangenehme, wie die Medizin-Studentin erzählt. “Katharina ist eine Frau, die gerne selbst Entscheidungen trifft und selbst überzeugt werden will. Die Umstände hätten für uns von Nachteil sein können, wenn sich das Ganze zugespitzt hätte”.

Auf 5000 Stück hochskaliert

Doch der TV-Pitch ging gut aus und koalaa ist ab Mittwoch, 4. März, auf Mediashop und in ausgewählten Filialen bei Libro, Pagro und Bipa erhältlich. “Für uns ist es etwas gänzlich Neues, mit Mediashop zusammenzuarbeiten. Wir mussten von bisher 500 Stück auf 5000 hochskalieren, eine neue Verpackung und neues Design, inklusive unserem Logo, entwickeln”, sagt Raab.

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(c) Raab – Koalaa-Gründerin Raffaela Raab bietet ihre tragbaren Wärmeflaschen nun auch im ausgewählten Handel an.

“Für Kinder andere Vermarktung nötig”

Sie, so wie viele andere, assoziieren Wärmeflaschen mit den eigenen Kindertagen. Ein Thema, das in der Show auch Investorin Schneider wichtig zu sein schien: tragbare Wärmeflaschen für die Kleinen. Raab hat daheim konkrete Kinder-Designs ihres Produktes “herumliegen”, wartet aber noch ab. “Bei Kindern ist der Sicherheitsaspekt sehr wichtig. Der Gürtel oder ein kindersicherer Verschluss etwa. Auch das Design muss anders aussehen, bunt zum Beispiel. Da ist eine ganz andere Vermarktung von Nöten”, weiß die Entrepreneurin und lässt diese Idee vorerst ruhen.

koalaa mit verbessertem Modell

Raab produziert ihre umschnallbaren Wärmeflaschen in Asien und bestätigt die Aussage, dass in die bisherige Produktentwicklung bis zum TV-Auftritt bloß 300 Euro geflossen wären. “Sogar etwas weniger”, sagt sie: “Wir haben vor Ort Produzenten gefragt, ob sie die Wärmeflasche einnähen können. Die Kosten dafür waren sehr niedrig. Allerdings sieht man in der Show noch das alte Modell. Mittlerweile haben wir Versionen mit eigenem Logo, besserem Gürtel und mehr Elastizität. Zudem ist auch unser Online-Auftritt verbessert worden. Neben unserem gelaunchten Online-Shop, dem Vertrieb auf Mediashop und Amazon, sind wir auch auch stärker auf Facebook und Instagram vertreten”, so Raab.


⇒ Hier gibt’s die Wärmeflasche

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Die Verwendung von Kohlefaser in der Industrie hat in den letzten Jahren stark zugenommen – insbesondere in Bereichen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Automobilbau und der Windenergie. Kohlefaser überzeugt durch ihre hohe Festigkeit bei geringem Gewicht, doch ihre Herstellung ist ressourcenintensiv und teuer. Ein großes Problem stellt der hohe Verschnitt bei der Produktion dar: In der Industrie landen im Durschnitt bis zu 30 Prozent der Rohstoffe im Abfall. Diese Materialverluste sind nicht nur ökonomisch ineffizient, sondern auch aus ökologischer Sicht problematisch, da Kohlefaser biologisch nur schwer abbaubar ist.

Carbon Cleanup setzt auf KI

Das 2020 gegründete Linzer Startup Carbon Cleanup rund um Gründer Jörg Radanitsch hat sich diesem Problem angenommen und zum Ziel gesetzt, Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen aufzubereiten und wiederverwendbar zu machen. Konkret hat das Startup eine mobile Aufbereitungsanlage entwickelt, um Carbonfasern direkt vor Ort beim Kunden aufzubereiten. 

Zum Herzstück der Anlage gehört nicht nur die mechanische Aufbereitung der Kohlenstofffasern. Im Hintergrund läuft auch eine Software, die eine KI-gestützte visuelle Erkennung der zugeführten Rohstoffe ermöglicht.

“Wir haben ein KI-generiertes Datenblatt entwickelt, das automatisch die Charakteristika von eingehendem Material erkennt und den Wert des Rezyklats bestimmt“, so Radanitsch. “Bevor das Material in unsere Anlage kommt, wissen wir schon, welche mechanischen Eigenschaften es haben wird. Das ist entscheidend für die Qualität und den Marktwert des Endprodukts.”

Gründer Jörg Radanitsch | (c) Carbon Cleanup

Entwicklung der zweiten Generation an Anlagen

Während die erste Anlage des Unternehmens für R&D-Zwecke dient und über eine Kapazität von 30 Tonnen pro Jahr verfügt, konnte das Unternehmen über den Sommer eine zweite Anlage in Betrieb nehmen. „Unsere zweite Anlagengeneration ist im August fertiggestellt worden. Die Produktionskapazität ist dreimal so hoch wie bei unserer ersten Anlage. Damit sind wir jetzt in der Lage, deutlich mehr und auch verschiedene Kompositabfälle zu verarbeiten.“

Besonders stolz ist Radanitsch auf die gestiegene Materialqualität: „Das neue Aggregat ist viel stärker, was uns mehr Flexibilität bei der Verarbeitung der Materialien gibt. Wir können jetzt eine Vielzahl an Abfällen effizienter recyceln, was die Qualität der Produkte erheblich verbessert.“

Ein wichtiger Baustein für den Erfolg von Carbon Cleanup war die Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws). “Das Seed-Financing der Austria Wirtschaftsservice hat uns erlaubt, nicht nur unsere Forschung und Entwicklung voranzutreiben, sondern auch in Marketingaktivitäten zu investieren, die für uns als Hardware-Startup besonders wichtig sind“, erklärt Radanitsch.

Luftfahrtindustrie und Kooperation mit KTM Technologies

Eine der spannendsten Entwicklungen bei Carbon Cleanup ist der Einsatz ihrer recycelten Materialien im 3D-Druck, besonders in der Luftfahrtindustrie. “Wir liefern im Tonnenmaßstab Kunststoffgranulate, die mit unserer Rezyklatfaser verstärkt sind. Diese werden in großen 3D-Druckern verwendet, um Formen zu bauen, die dann für die Produktion von Flugzeugteilen genutzt werden”, so der Gründer.

Zudem arbeitet Carbon Cleanup mit dem österreichischen Motorradhersteller KTM zusammen. Gemeinsam arbeiten beide Unternehmen an einem geschlossenen Materialkreislauf, bei dem Post-Consumer- und Post-Industrial-Abfälle von KTM Technologies recycelt und für die Herstellung neuer Bauteile genutzt werden. Spezifisch handelt es sich um das Recycling der Teile des Rennmodells “X-Bow GT2”, dessen Rahmen zu 100 % aus Carbonfasern besteht. Durch Unfälle entsteht eine große Menge an beschädigtem Material, das normalerweise als Abfall betrachtet wird. Mit der Partnerschaft von KTM und Carbon Cleanup wird dieses Material zurück in den Kreislauf gebracht. 

(c) Carbon Cleanup

“KTM Technologies war von Anfang an ein Vorreiter. Sie testen unsere recycelten Materialien bereits erfolgreich in ihren Motorrädern“, betont Radanitsch.

Das Besondere an dieser Kooperation ist das sogenannte Closed-Loop-Material, das zu 100 Prozent aus dem Abfallstrom von KTM Technologies besteht. „Die Herausforderung ist, die Materialien zirkulär zu sammeln und in die Produktion zurückzuführen. Das Sammeln und die Qualität sind dabei entscheidend. Aber wir haben gezeigt, dass wir sogar leistungsfähigere Materialien aus Abfall herstellen können”, so der Gründer.

(c) Carbon Cleanup

Die nächsten Schritte von Carbon Cleanup

Das Geschäftsmodell von Carbon Cleanup basiert derzeit auf zwei Einnahmequellen: Zum einen bietet das Unternehmen Kunden einen Recycling-Service an, bei dem diese für die umweltgerechte Entsorgung des Materials bezahlen. Dafür wurde eine eigene Logistikstruktur aufgebaut. Zum anderen werden die Faserverbundkunststoffe an weitere Abnehmer verkauft. Derzeit liefert das Startup 98 Prozent der aufbereiteten Granulate ins Ausland. “Für eingehendes Material sind die Hauptmärkte neben Österreich vor allem Deutschland und Italien. Der Materialzufluss ist für uns derzeit jedoch kein Engpass, sodass wir gezielt das für uns passende Material auswählen können”, so der Gründer abschließend.


*Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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AI Summaries

koalaa: Wärmeflaschen-Startup mit 300 Euro Produktentwicklung nun im Handel

  • Bei “2 Minuten 2 Millionen” wollten sich die Investoren Martin Rohla und Leo Hillinger, bei Katharina Schneider anschließen, um bei koalaa einzusteigen.
  • Die Mediashop-Chefin allerdings verspürte keine Lust zu teilen und stieg alleine bei Raffaela Raab und ihren tragbaren Wärmeflaschen ein.
  • Monate nach der TV-Aufzeichnung kommt das Produkt nun in den Handel.
  • Raab: “Wir mussten von bisher 500 Stück auf 5000 hochskalieren, eine neue Verpackung und neues Design, inklusive unserem Logo, entwickeln”.
  • Kinderversionen hat sie bereits im Kopf.

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Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

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