27.08.2019

Warum auch KMU eine Versicherung gegen Cybercrime abschließen sollten

Die Fälle von Cybercrime-Attacken steigen, zunehmend stehen auch KMU im Visier der Hacker. Durchschnittlich liegt der Schaden bei 80.000 Euro, und die DSGVO macht die Situation für Unternehmen nicht einfacher. Mit einer Versicherung können sie für den Ernstfall vorsorgen.
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Aus für Ende-zu-Ende-Verschlüsselung durch neues US-Überwachungsgesetz?
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Plötzlich ist der PC gesperrt, die Produktionsanlage steht still oder heikle Kundendaten geraten in die falschen Hände: Cybercrime ist ein Risiko, das oft unterschätzt wird – vor allem von KMU. Und das, obwohl die Bedrohung nicht nachlässt. Ganz im Gegenteil: Laut österreichischer Kriminalstatistik steigt die Zahl der Anzeigen jährlich um rund 30 Prozent.

+++Umfrage: Österreichs EPU und KMU fehlt Bewusstsein für IT-Sicherheit+++

Dabei ist das Thema Cybercrime sehr wohl in den Köpfen der Unternehmer präsent, wie die Ergebnisse einer KPMG-Studie zeigen: 92 Prozent der befragten Unternehmer sind sich der Gefahr von Cyberkriminalität bewusst. Knapp die Hälfte war schon betroffen und 30 Prozent haben einen Schaden durch einen Cyberangriff erlitten.

Einen hundertprozentigen Schutz kann es auch bei den besten IT-Maßnahmen nicht geben. Alleine schon das Fehlverhalten eines unachtsamen Mitarbeiters kann einen erheblichen Schaden verursachen. Rund 60 Prozent der Angriffe zielen auf die “Schwachstelle Mensch”: Gutgläubigkeit und Neugierde von Mitarbeitern werden ausgenutzt

Auch KMU sind von Hacker-Angriffen betroffen

Betroffen sind davon längst nicht nur große Konzerne, sondern auch der Mittelstand, wie die KPMG-Studie Cyber Security in Österreich aus dem Jahr 2018 zeigt: Demnach stehen 70 Prozent der mittelständischen Betriebe im Visier der Angreifer, im Vergleich zu 66 Prozent der großen Unternehmen und nur 53 Prozent der kleineren Unternehmen.

Weltweit wird die Schadenshöhe durch Cybercrime auf 400 Milliarden Euro geschätzt, in Österreich sind es 1,6 Milliarden Euro. Im Schnitt liegt die Schadenshöhe pro Fall bei rund 80.000 Euro, in einzelnen Fällen sogar bei 500.000 Euro.

Hohe Strafen bei Datenlecks wegen DSGVO

Nicht unterschätzen sollte man dabei auch die Auswirkungen der EU-Datenschutzgrundverordnug (DSGVO), die seit Mai 2018 gilt. Hier drohen bei Vergehen extrem hohe Strafen, nämlich bis zu 20 Millionen Euro oder vier Prozent des Vorjahresumsatzes – je nachdem, was mehr ist.

“Auch nach genauester Vorbereitung und Einhaltung der Regeln, können Verstöße unverschuldet verursacht werden, zum Beispiel durch Cyberkriminalität. Daher sollten sich Unternehmen auch für den Fall absichern, wenn Sie durch einen Cyberangriff selbst zum Opfer werden und unverschuldet gegen die DSGVO verstoßen”, sagt Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung.

Versicherung gegen Cyberkriminalität

Trotzdem sind nur die wenigsten Unternehmen in Österreich gegen Cybercrime versichert, ergänzt Wendler: “Lediglich drei Prozent haben eine entsprechende Versicherung,” sagt sie. Zum Vergleich: In den USA schützen sich bereits mehr als 60 Prozent gegen Cybercrime.

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Damit KMU auch in Österreich optimalen Schutz genießen können, hat die Wiener Städtische Versicherung eine Lösung für dieses Segment geschaffen: Die Cybercrime-Versicherung der Wiener Städtischen deckt im Basispaket Datenverlust und -beschädigungen – etwa durch rechtswidrige Computereingriffe, Schadprogramme oder Angriffe, die dazu führen, dass Computersysteme ganz oder teilweise blockiert oder gestört werden, genauso wie durch Datendiebstahl und Datenschutzverletzungen.

Die Cybercrime-Versicherung ist somit laut Wendler die perfekte Ergänzung zum Allrisk-Produkt der Wiener Städtischen, das sämtliche Elementarrisiken von Unternehmen deckt. “Mit beiden Produkten sind KMU gegen alle Eventualitäten geschützt”, sagt Wendler.

Ein Beispiel aus der Praxis: Es könnte passieren, dass der Mitarbeiter eines Hotels eine gefälschte Mail öffnet und auf den Anhang klickt. Daraufhin installiert sich ein Kryptotrojaner auf der Hotel-IT, die Buchungsplattform ist lahmgelegt, die Steuerung der Haustechnik und des Wellnessbereiches funktioniert nicht mehr. Die Kundin wendet sich an die Schadens-Hotline der Wiener Städtischen, die umgehend Spezialisten beauftragt, um mittels Fernwartung die Fehlerquelle festzustellen. Nach der Analyse des Trojaners wird ein Hotfix (Software-Update zur Fehlerbehebung) eingespielt, das den Kryptotrojaner unschädlich macht. Am nächsten Tag funktioniert die IT wieder, und es kann zum Normalbetrieb übergegangen werden.

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Die Versicherung übernimmt dabei die Kosten der IT-Spezialisten, die Überstunden des IT-Verantwortlichen des Hotels, den Betriebsunterbrechungsschaden durch den Buchungsentgang und den Preisnachlass, der den Gästen gewährt wird, weil sie den Wellnessbereich nicht nutzen konnten.

Und nicht nur das: Optional können sich Unternehmen auch gegen Reputationsschäden schützen – die Kosten für professionelles Krisenmanagement und die Leistungen einer Public Relations Agentur werden übernommen. Weiters wird die Absicherung gegen Betriebsunterbrechung durch Datenverlust und -beschädigung, Cybererpressung und Fremdschäden angeboten. Dazu gehören auch alle Kosten, die für die Prüfung und Abwehr von (unberechtigten) Ansprüchen, sowie Rechtsanwaltshonorare entstehen.

Versicherungssumme und Kosten der Cybercrime-Versicherung

Die Kosten für die Versicherung richten sich nach der Unternehmensgröße bzw. dem Jahresumsatz und der Gefahrenklasse des Betriebs. Somit sind sie auch für Klein- und Kleinstbetriebe überschaubar: “Pro Tag kostet die Versicherung zwischen 50 Cent und einem Euro – die Versicherungssumme liegt bei 100.000 Euro. Eine Vorsorge, die nicht ins Gewicht fällt und sich im Ernstfall mehr als auszahlt”, sagt Wendler.

Cyber-Protect wurde speziell für KMU entwickelt, für Klein- und Kleinstbetriebe bietet sich Cyber-Protect Basic an: Diese Versicherung wendet sich an alle Betriebe mit einem Jahresumsatz von bis zu 2,5 Millionen Euro und kann mit wenigen Klicks selbst online abgeschlossen werden. Denn sie verlangt von Betrieben, die nicht der höchsten Gefahrenklasse hinsichtlich des Cyber-Risikos angehören, keine Risikoprüfung. Somit ist sie schnell und einfach im Abschluss und darüber hinaus auch für Kleinstbetriebe leistbar.

KMU-Roadshow Österreich

Ende August 2019 startet der brutkasten eine österreichweite Roadshow, auf der KMU, Startups und Corporates miteinander vernetzt werden. Im Mittelpunkt stehen Erfahrungsaustausch, die Präsentation von regionalen Best Practice-Beispielen und das Aufzeigen von Chancen der Digitalisierung, sowie der Kooperation mit anderen Unternehmen. Die KMU-Roadshow wird mit freundlicher Unterstützung der Austria Wirtschaftsservice (aws), Erste Bank und Sparkasse, Wiener Städtische Versicherung sowie Presono und SVEA Ekonomi und regionalen Partnern umgesetzt.

==> Mehr über die Cybercrime-Versicherung der Wiener Städtischen

==> mehr Information zur Roadshow

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Anyconcept, AnyConcept, Automatiserung, Software testen,
(c) AnyConcept - Das AnyConcept-Team.

Rund 80 Prozent aller Unternehmen testen ihre Anwendungen und Software händisch. Entweder klicken sie sich mühsam durch ihre Software oder ihren Webshop, um zu sehen, was funktioniert und was nicht, oder sie coden sich ihre Tests. Beides langwierige, kostenintensive und mühsame Aufgaben. Das wissen Leander Zaiser, CEO, Manuel Weichselbaum, CTO, und Markus Hauser, die gemeinsam mit Kevin Intering und Pascal Goldschmied das KI-Startup AnyConcept gegründet haben.

AnyConcept und das Problem der No-code-Software

Die Founder haben sich deswegen dazu entschlossen eine Testautomatisierungs-Software zu entwickeln, um den Prozess für Unternehmen zu vereinfachen und günstiger zu gestalten.

Zaiser war sechs Jahre lang RPA-Experte (Robotics Process Automation) bei Raiffeisen und hat dort Automatisierungssoftware automatisiert. Der CEO musste dabei feststellen, dass vermeintliche No-code-Software ohne Entwicklungskompetenzen sich nicht erfolgreich einsetzen ließ. Für gelernte Softwareentwickler wiederum war das Arbeiten mit solch einer Anwendung keine attraktive Tätigkeit.

Weichselbaum indes forscht seitdem er 17 ist an Künstlicher Intelligenz. Und widmet sich dabei vor allem immer den aktuellen Herausforderungen der internationalen Forschung. Das passte hervorragend zu Zaisers erkanntem Problem: aktuelle Automatisierungssoftware ist zu komplex für Non-Coder und nicht attraktiv genug für Coder. Also fragten sich die Founder: Was, wenn man Automatisierung mit einem No-Code-Ansatz macht, mithilfe einer KI, die genau das tut, was man ihr auf dem Bildschirm zeigt? So war AnyConcept geboren.

Das Black Friday-Problem

“Jede Software, jeder Webshop, jede Applikation muss immer wieder getestet werden, ob sie richtig funktioniert. Und da sie auch ständig durch neue Updates von Entwicklern oder bei einem Webshop mit neuen Produkten gefüttert wird, verändern sich Applikationen dauerhaft. Das kann wieder zum Brechen der bisherigen Funktionen führen”, erklärt Hauser, ein per Eigendefinition fleischgewordenes Startup-Kind, das zuletzt Johannes Braith (Storebox) als rechte Hand begleiten und somit Entrepreneurship aus nächster Nähe beobachten und Mitwirken durfte.

Der Gründer präzisiert sein Argument mit einem Beispiel passend zum Black Friday. Jedes Jahr würden Unternehmen Milliarden US-Dollar verlieren, weil sie ihre Preise falsch definieren oder Prozente und Dollar verwechseln, ohne dass es wem auffällt. Außerdem könnten “Trilliarden US-Dollar” an Schäden durch fehlerhafter Software, die nicht richtig getestet wurde, vermieden und “50 Prozent der IT-Projektkosten” gesenkt werden, wenn Testen automatisiert mit No-Code abläuft, so seine Überzeugung.

“Durch unser KI-Modell, das ein User-Interface rein durch Pixeldaten, Mausklicks und Tastatureingaben erkennen und manövrieren kann, schaffen wir es Automatisierung No-Code zu gestalten”, sagt Hauser. “Das Ziel ist es unsere KI-Agenten zukünftig zum Beispiel einen Prozess wie UI-Software-Testing rein durch eine Demonstration, das bedeutet das Vorzeigen des Testfalles, automatisiert durchführen zu lassen. Sie werden sich dabei exakt so verhalten wie es ein Benutzer tun würde, orientieren sich nur an den Elementen des User-Interface und konzentrieren sich nicht auf den dahinterliegenden Code. Das ist unser USP.”

FUSE for Machine Learning

Dieses Alleinstellungsmerkmal fiel auch Google auf. Konkreter Google Cloud Storage FUSE for Machine Learning. Anfänglich noch ein Open Source-Produkt als “Linux Filesystem in Userspace” oder eben als “FUSE” tituliert, wurde die Software von Google in die Cloud integriert und hilft beim Verwalten von Unmengen von Trainingsdaten, Modellen und Kontrollpunkten, die man zum Trainieren und Bereitstellen von KI-Workloads benötigt.

Anwendungen können hierbei direkt auf die Cloud zugreifen (Anm.: anstatt sie lokal herunterzuladen); als wären sie lokal gespeichert. Es müssten zudem keine benutzerdefinierte Logik implementiert werden und es gebe weniger Leerlaufzeit für wertvolle Ressourcen wie TPUs und GPUs, während die Daten übertragen werden.

FUSE sei einfach ein Produkt für Unternehmen, so Weichselbaum weiter, um große Datenmengen bequem zu verwalten und sie verfügbar zu machen: “Wir verwenden es, um viele Terrabytes von Daten auf der Cloud zu lagern, was am Computer nicht möglich ist”, sagt er.

Google sagt Hallo

Weil AnyConcept das Service von FUSE sehr intensiv nutzte, wurde Google auf die Grazer aufmerksam. Und hat konkret nachgefragt, was sie für einen Use-Case mit ihrem Angebot entwickelt haben. “Wir waren einer der ersten, die das genutzt haben, um effizient unsere KI-Agents zu trainieren“, sagt Weichselbaum. “Das Produkt von Google ist ein Teil unserer Datenverarbeitung und des Trainings unserer ganz spezifischen KI und Google wollte wissen, warum und wie wir das so intensiv verwenden. Das hat dazu geführt, dass wir unsere Ideen für Produktverbesserungen und Skripts mit ihnen teilen durften.“

AnyConcept und seine Konzepte

Das Ziel von AnyConcept ist es, ein Foundation-Modell nicht für Texte oder Bilder, sondern für Interaktionen mit dem User-Interface zu entwickeln.

Im Detail reicht hierbei eine Demonstration von einem solchen Interface und AnyConcept analysiert es mit neuronalen Netzwerken. Es erkennt Strukturen, die das Startup seinem Namen getreu “Konzepte” nennt und die auf breites Wissen aufbauen, wie man mit einem Computer interagiert.

“So ein Konzept wäre etwa ein ‘Button’ auf einer Website”, erklärt es Zaiser in anderen Worten. “Die KI versteht dann, dass man ihn anklicken kann und was danach passiert. Oder wie lange eine Website braucht, sich zu öffnen und wie sie aussieht.”

Aktuell forscht AnyConcept an der Generalisierungsfähigkeit ihres Netzwerkes. Zaiser dazu: “Wir testen unsere KI bereits mit Pilotkunden bei der Anwendung von Software-Testautomatisierung und bekommen großartiges Feedback.”

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