12.06.2019

Nur 34 Prozent der österreichischen KMU nutzen SEO

Eine aktuelle Studie über die Online-Marketing-Aktivitäten von österreichischen KMU liefert ein ernüchterndes Ergebnis. Nur 34 Prozent nutzen Suchmaschinenoptimierung (SEO) und lediglich 25 Prozent sind mit Werbemaßnahmen, wie Google Ads, vertreten.
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KMU
(c) fotolia: iLee

Die Digitalisierung der KMU in Österreich hinkt hinterher. Rund die Hälfte würde der Digitalisierung noch “keine große Relevanz für das eigene Geschäftsmodell” beimessen, das geht zumindest aus dem “Digital Dossier 2018” hervor, das vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort Ende letzten Jahres veröffentlicht wurde (der brutkasten berichtete).

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Eine neue Studie untermauert diesen Befund, diesmal aber speziell im Bereich des Online-Marketings. Die Marketingberatung marketmind hat im Auftrag von Herold die Werbe- und Marketing-Aktivitäten von 1400 österreichischen KMU untersucht. Das Ergebnis fällt ernüchternd aus: KMU würden laut der Studie bisher nur “sehr bedingt die Möglichkeiten von professionellem Online-Marketing” nutzen. Zudem seien die Aktivitäten oftmals nicht state-of-the-art und würden nicht den Erwartungen von potenziellen Kunden entsprechen.

Nur 34 Prozent nutzen SEO

Aus der Studie geht beispielsweise hervor, dass nur 34 Prozent Suchmaschinenoptimierung (SEO) betreiben und 25 Prozent mit Werbemaßnahmen, wie Google Ads, vertreten sind. Die Jüngeren stehen der Google Suche aufgeschlossener gegenüber. Im Alter bis 35 Jahre sind immerhin 44 Prozent der Verantwortlichen verstärkt in Suchmaschinen aktiv.

Diese Werte würden laut Studienautoren allerdings diametral zu den Bedürfnissen der Konsumenten stehen, die ebenfalls in der Studie erhoben wurden. Von insgesamt 1000 befragten Konsumenten haben rund 92 Prozent angegeben, dass sie im Rahmen der Internet-Recherche auf die Google-Suche vertrauen, gefolgt von Branchen- und Themenportalen mit 46 Prozent. KMU wären demnach nicht dort präsent, wo Konsumenten nach ihren Anbietern suchen.

77 Prozent der KMU haben eine Website

Im Vergleich zur Nutzung von SEO-Maßnahmen, sieht es bei der Online-Präsenz mit eigenen Websites anders aus. Immerhin 77 Prozent der KMU in Österreich sind mit einem eigenen Web-Auftritt vertreten. Allerdings sei laut Herold auch hier großes Verbesserungspotentzial hinsichtlich der Qualität feststellbar. Lediglich 61 Prozent der Websites sind für die mobile Nutzung auf Smartphone optimiert. Zudem wurden 48 Prozent der Websites in den letzten zwölf Monaten nicht aktualisiert. Auf 26 Prozent der Websites wurde weder eine Telefonnummer noch eine E-mail Adresse angegeben. Für die Untersuchung wurden rund 30.000 Websites heimischer Unternehmen analysiert.

Neue Technologien als Herausforderung

Falsche oder nicht aktualisierte Daten, wie Öffnungszeiten oder Ortsangaben, seien unter anderem auch auf die zunehmende Diversifikation von Online-Portalen zurückzuführen. Zudem würden auch durch neue Technologien, wie Sprachsteuerung- und Suche, die Anforderungen im Bereich des Online-Marketings steigen. “Mit dem Vormarsch der Sprachsuche bekommt dieses Problem weitere Brisanz: Die KMUs stehen nicht nur vor der Herausforderung, auf unzähligen Portalen mit korrekten Daten präsent zu sein. Jetzt wollen Konsumenten diese Informationen auch noch über AlexaTM, Siri® & Co. abrufen können”, erläutert John Goddard, Geschäftsführer von Herold.


=> zur Studie

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Die Geschäftsführer der cycoders GmbH: CTO – DI (FH) Martin Guess, CEO – Thomas Mörth Bildrechte: cycoders GmbH
(c) cycoders GmbH - Die Geschäftsführer von cycoders Martin Guess und CEO Thomas Mörth.

Getuschel. Hinter vorgehaltener Hand wird geflüstert, Gespräche erst fortgesetzt, wenn die Führungskraft außer Hörweite ist. Man mutmaßt, man nimmt an. Man glaubt, dass die Firma Probleme hat und sich womöglich von Leuten trennen muss. Die Sorge wächst und man fürchtet, dass es einen treffen könnte. Und an die Arbeit zu denken, ist mit einem solchen Gefühl nur schwer möglich. So ähnlich geht es zu Krisenzeiten in Unternehmen zu, weiß Lolyo Co-Founder und CEO Thomas Mörth, der auch gemeinsam mit Martin Guess Geschäftsführer von cycoders ist. Er möchte mit seiner App Ängste von Mitarbeiter:innen lindern.

Lolyo mit direktem Draht

Die Idee dazu kam ihm vor ein paar Jahren, als er in seiner Werbeagentur kundenseitig den Wunsch verspürte, eine verbesserte digitale und interne Kommunikation zu entwickeln. “Es gab am Markt bereits einige Lösungen, aber die waren zu teuer oder zu kompliziert”, erzählt er. “Also haben wir entschieden, das wir uns der Sache annehmen.”

Heraus kam Lolyo, eine Mitarbeiter:innen-Mitmach-App als Kommunikationstool, das man aufs eigene Smartphone laden kann und so direkten Zugang zum Führungsteam erhält.

“Wenn man Mitarbeiter binden möchte, mitteilen, was man alles tut, dann war das bisher mit klassischen Kanälen schwierig”, so Mörth weiter. “So ein Tool ist heutzutage jedoch unverzichtbar und funktioniert nicht bloß einseitig, sondern auch umgekehrt. Es ist ein direkter Draht zur Unternehmensführung.”

Das Zeitalter der Verunsicherung

Gerade jetzt, wo Unternehmen Personal abbauen müssen oder zumindest die Gefahr dazu groß sei, herrsche in der Regel große Verunsicherung, weiß der Founder. “Das schlägt sich negativ in der Produktivität nieder, denn ängstliche Personen können nicht motiviert arbeiten.”

Die Folgen dieser negativen Gefühle können für alle Seiten verheerend sein: Die Arbeitsmoral verschlechtert sich und eine sinkende Produktivität, erhöhter Stress und Burnout-Gefahr schleichen sich ein und lähmen den täglichen Betrieb.

Mit den psychischen Folgen für die verbleibenden Mitarbeiter:innen hat sich Alexander Ahammer mit seinem Team vom VWL-Institut der Johannes Kepler Universität Linz in einer Studie beschäftigt. Eine der Erkenntnisse: Innerhalb eines Zeitraums von eineinhalb Jahren nach dem Personalabbau der untersuchten Firmen erfolgten 6,8 Prozent mehr Medikamentenverschreibungen sowie 12,4 Prozent mehr Krankenhaustage, erwähnte der Ökonom 2022 in einem APA-Gespräch. Dass diese Ängste Arbeitgeber:innen viel Geld kosten können, wurde auch in einer Studie der FH Köln aus dem Jahr 2000 belegt, wie Mörth erwähnt. “Diese Angst kann man aber mit den richtigen Instrumenten wegnehmen.”

Lolyo als mobiles Intranet

Lolyo ist im Detail ein mobiles Intranet, das Mitarbeitende miteinander vernetzt. Die drei primären Kanäle – News, Pinnwand und Chat – sollen dabei einen optimalen Informationsfluss garantieren. Zudem enthält die App eine Vielzahl an Features, die das Engagement erhöhen und interne formelle Abläufe wesentlich vereinfachen soll. Im Idealfall soll sie für alle Mitarbeitenden den Zugang zu allen digitalen Services des Unternehmens anbieten.

Insgesamt gibt es 30 verschiedene Features, die von Terminen, Formularen, Umfragen über automatische Übersetzung bis hin zum Start eines eigenen Podcast-Kanals verschiedene Angebote parat halten. Der Mitmach-Booster von Lolyo ist zudem als Anreiz gedacht, aktiv zu bleiben. Wenn man sich Nachrichten durchliest, liked oder kommentiert, erhält man Punkte, die dann in einem vom Unternehmen aufgesetzten “Goodies Store” eingelöst werden können. “Das ist unser USP”, sagt Mörth. “Wir haben diese Art von ‘Gamification’ von Anfang an integriert.”

300 Kunden

Seit dem Beginn im Jahre 2018 konnte Lolyo 300 Kunden (Anm.: darunter Liebherr, Efco, Recheis, Wutscher Optik) aus 15 Ländern für sich gewinnen. “Corona war für uns ein glücklicher Fall, denn die Unternehmen mussten umdenken”, erinnert sich Mörth. “Der Bedarf nach guter Kommunikation hat sich ja damals plötzlich erhöht.”

Auch die Mundpropaganda war für das 16-Personen starke Team wesentlich. “Wir sind ein kleines Unternehmen und nicht investorengetrieben”, erklärt der Founder. “Und haben keine Millionen an Marketing-Budget. Der Erfolg kam über unsere ‘Word of Mouth-Taktik’. Damit konnten wir bisher unseren Umsatz jährlich verdoppeln.”

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