14.12.2020

Klimaziele 2030: Wie betriebliche Mobilität einen Beitrag leisten kann

Betriebliche Mobilität kann einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten. Die "Community creates Mobility" zeigt diesbezüglich Best-Practices.
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Einer der naheliegendsten Gründe für betriebliches Mobilitätsmanagement ist die Erreichung der Klimaziele 2030. Österreich will seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 36% gegenüber 2005 reduzieren und das größte Potenzial liegt in der Senkung der Treibhausgasemissionen im Bereich der Mobilität, denn laut Klimaschutzbericht 2019 hält der Sektor Verkehr den größten Anteil an Treibhausgasemissionen.

Zusätzliche Treiber  zur nachhaltigen und effizienten Gestaltung des betriebliches Mobilitätsmanagement sind der Trend zu flexibleren Arbeitszeitgestaltungen (sowohl zeitlich als auch örtlich), Homeoffice, Digitalisierung und die effiziente Nutzung von Ressourcen (Arbeitszeit). Arbeitgeber stehen vor vielfältigen Herausforderungen in Bezug auf die Gestaltung betrieblicher Mobilität. Auf der einen Seite sollen Kosten eingespart werden, die vor allem durch Individualverkehr und Dienstwägen entstehen und auf der anderen Seite besteht das Streben nach mehr Nachhaltigkeit im beruflichen Kontext.

Die wichtigsten Fragen für die Community

Welche wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile bringt betriebliches Mobilitätsmanagement wirklich? Was können Unternehmen ihren MitarbeiterInnen anbieten, um ihnen ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten zu ermöglichen? Welche Maßnahmen gibt es bereits und von welchen Best Practices können wir etwas lernen?

Mit diesen Fragen beschäftigte sich das offene Wissens- und Netzwerk-Ökosystem Community creates Mobility. Das Ökosystem bringt mobilitätsaffine Personen aus Unternehmen, dem öffentlichen Sektor, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft zusammen, um gemeinsam an herausfordernden Mobilitätsfragen zu arbeiten.

Das OrchestratorInnen-Team von Community creates Mobility hat in den Sommermonaten verschiedenen Mobilitätsthemen und Handlungsfelder diskutiert und daraus die sogenannten “Leuchttürme” abgeleitet, auf denen die darauf folgenden Aktivitäten ausgerichtet wurden. Bearbeitet wurde dabei auch der Leuchtturm “Nachhaltige Mobilitätslösungen für die Arbeitswelt”. Die Digitale Learning Journey im November beantwortete die oben gestellten Fragen und zusätzlich konnten sich die TeilnehmerInnen mit AnbieterInnen bestehender Maßnahmen vernetzen und mit VertreterInnen von Best Practice Unternehmen austauschen.

Vorteile des betrieblichen Mobilitätsmanagements

Den Start machte Gilbert Gugg von Herry Consult und präsentierte in einem 10-minütigen Pitch die Vorteile von betrieblichem Mobilitätsmanagement und das kostenlose Beratungsprogramm für Betriebe von klimaaktiv.

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Clevere Lösungen von Mobility-Startups

Im darauffolgenden Block bekamen unterschiedliche Mobilitätsdienstleister die Möglichkeit, ihre Maßnahmen vorzustellen. Albert Vogl-Bader von dem Startup Carployee sprach über das PKW-Pendlerverhalten, darüber dass 9 von 10 PKW-PendlerInnen alleine im Auto sitzen und über die Einsparungspotenziale, die sich aus dem gemeinsamen Fahren von MitarbeiterInnen ergeben. Der Mehrwert der für Unternehmen dabei entsteht sind einerseits Kosten- und CO2-Einsparungen und andererseits eine erhöhte Zufriedenheit der MitarbeiterInnen durch gesteigerte informelle Kommunikation.

Christian Mussnig präsentierte Vorteile, erfolgreiche Umsetzungen von JOBike, der Fahrrad-Mobilitätslösung für Unternehmen und MitarbeiterInnen. JOBike kann monatlich über das Gehalt abgerechnet werden und eine Alternative zu Gehaltserhöhungen, Prämien oder Provisionen darstellen. MitarbeiterInnen können aus einer Vielzahl an Modellen individuell wählen, das Bike auch in der Freizeit nutzen und es am Ende der Laufzeit günstig übernehmen.

Andreas Reichert stellte eine Mobilitätslösung aus Deutschland namens MOBIKO vor, den flexiblen Mobilitätsbenefit für alle MitarbeiterInnen. Dabei präsentierte er den Nachhaltigkeits-Einfluss von MOBIKO auf das Mobilitätsverhalten von MitarbeiterInnen und ging auf die größten (steuerlichen) Hürden bei der Einführung von Mobilitätsbudgets ein. Die Roadmap des Unternehmens für nächstes Jahr verspricht eine Einführung von MOBIKO auch in Österreich, jedoch auf einzelne Unternehmen zugeschnitten.

ÖBB 360°: Integrierte Mobilität

Anna Mayerthaler stellte die Lösung für integrierte Mobilität der ÖBB vor – das Pilotprojekt ÖBB 360°. Das Projekt bietet als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr neue, alternative Mobilitätsservices (z.B. Car-Sharing-Autos, E-Scooter, Fahrräder und E-Bikes), die ganz einfach über die wegfinder-App lokalisiert und gebucht werden können.

Die B2B Lösung stellt ein Pilotprojekt eines österreichischen Mobilitätsbudgets – die Weiterentwicklung von wegfinder – dar und soll den Umstieg vom Auto auf nachhaltige Verkehrsmittel in der Stadt erleichtern, um so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

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Best-Practices aus Wirtschaft und Politik

Den Übergang von Dienstleistungsanbietern zu Best Practice Beispielen gestaltete Felix Röckle von Fraunhofer IAO. Er öffnete das Feld der betrieblichen Mobilität für den Güterverkehr und  betonte die Rolle des Güterverkehrs vor allem bei großen Industriewerken in Bezug auf Zuliefer-, Produktions- und Auslieferungsverkehr, sowie entstehender Verkehr durch Entsorgungen. Weiters stellte er das Vorgehen für die Entwicklung betrieblicher Mobilitätskonzepte und -strategien vor und präsentierte Best Practice Beispiele aus Deutschland.

René Moser stellte das aktuell in Entwicklung stehende Mitarbeiter-Mobilitätskonzept der ASFINAG GmbH vor. Das Unternehmen will sich als verlässlicher, innovativer und nachhaltiger Mobilitätspartner positionieren und will vor allem den über 3.000 MitarbeiterInnen nachhaltige und CO2-arme Mobilität ermöglichen.

Last but not least präsentierte Petra Völkl vom BMK (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie), wie die öffentliche Hand mit Vorbildwirkung vorangeht und stellte in ihrem abschließenden Pitch eine Vielzahl an praktischen Umsetzungen im Bereich des betrieblichen Mobilitätsmanagements vor. Seit 2005 hat sie im ehemaligen BMNT das Mobilitätsmanagement kontinuierlich betreut und unterstreicht Engagement und vor allem Durchhaltevermögen als wichtige Eckpfeiler, um langfristige Veränderungen im Mobilitätsverhalten zu erreichen.

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Ganz im Sinne des offenen Wissens-Ökosystems wurde das digitale Event aufgezeichnet und ist mit sämtlichen Inhalten und Kontaktdaten hier zu finden: Digital Learning Journey – Betriebliche Mobilität.

Mehr Informationen zu Community creates Mobility gibt es unter www.zusammenbewegen.at

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Jumug Carbon Recovery Ataleo Insolvenzen
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Das Unternehmen ilvi mit Sitz in Gleisdorf, Steiermark, digitalisiert mit seiner Hardware-Software-Kombination die Erfassung von Vitalwerten von Patient:innen. 2018 gab es dafür eine knapp siebenstellige Kapitalspritze unter dem Lead von eQventure. Wie nun der KSV (Kreditschutzverband) bekannt gab, wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Graz beantragt.

ilvi: Sanierungsplanquote von 20 Prozent

Es gibt 37 Gläubiger, elf Dienstnehmer:innen und rund 165.000 Euro Aktiva, bei 1,6 Millionen Euro Passiva. Das Unternehmen bietet eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplanvorschlages an.

Zu den Gründen für die Insolvenz zählen, dass die Umsatzerlöse der ilvi GmbH für das Jahr 2024 nicht erzielt werden konnten. Zudem wurde ein gewährtes Darlehen schneller verbraucht als ursprünglich angenommen. Eine weitere Darlehensvergabe war nicht möglich. Gespräche mit potentiellen Investoren führten ebenfalls zu keinem positiven Abschluss.

2018 gegründet

Zur Geschichte: Die ilvi GmbH wurde am 16. August 2018 von Erwin Berger und Christoph Kauer als Spin-off der Berger Medizintechnik GmbH gegründet. Nach mehreren Wechseln an der Spitze wird das Unternehmen seit dem 14. Mai 2024 durch Geschäftsführer Franz Salomon selbstständig vertreten.

Das Medtech fokussierte sich auf Softwareentwicklung im Bereich der Medizintechnik, insbesondere im Bereich mobiler Datenerfassung im Gesundheitsbereich. Darauf basierend entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Medizintechnikprodukte.

Die mobilen Softwarelösungen hingegen zielen darauf ab, die Lebens- und Versorgungsqualität der Patient:innen zu verbessern und gleichzeitig die Gesundheitsversorgung der Zukunft sicherzustellen. Der “Personal Digital Assistant”, der Gesundheitswerte direkt am Krankenbett erfasst, via Bluetooth mit unterschiedlichen Geräten kommuniziert und Daten an das Krankenhaus-Informationssystem überträgt, soll die Arbeitsprozesse des Pflegepersonals digitalisieren und dadurch zugleich optimieren.

Fortführung von ilvi geplant

Die ilvi GmbH beabsichtigt das Unternehmen unter Umsetzung einiger Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen fortzuführen: “Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann”, sagt Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Unternehmensinsolvenz Graz.

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Klimaziele 2030: Wie betriebliche Mobilität einen Beitrag leisten kann

  • Einer der naheliegendsten Gründe für betriebliches Mobilitätsmanagement ist die Erreichung der Klimaziele 2030.
  • Österreich will seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 36% gegenüber 2005 reduzieren und das größte Potenzial liegt in der Senkung der Treibhausgasemissionen im Bereich der Mobilität, denn laut Klimaschutzbericht 2019 hält der Sektor Verkehr den größten Anteil an Treibhausgasemissionen.
  • Zusätzliche Treiber  zur nachhaltigen und effizienten Gestaltung des betriebliches Mobilitätsmanagement sind der Trend zu flexibleren Arbeitszeitgestaltungen, Homeoffice, Digitalisierung und die effiziente Nutzung von Ressourcen.
  • Arbeitgeber stehen vor vielfältigen Herausforderungen in Bezug auf die Gestaltung betrieblicher Mobilität.
  • Die Digitale Learning Journey vom 19.11.2020 beantwortete die wichtigsten Fragen und zusätzlich konnten sich die TeilnehmerInnen mit AnbieterInnen bestehender Maßnahmen vernetzen und mit VertreterInnen von Best Practice Unternehmen austauschen.

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