09.11.2022

Klima- und Energiefonds bekommt Energieexperten als neuen Geschäftsführer

Mit 1. Jänner 2023 wird Bernd Vogl die Agenden der bisherigen Geschäftsführer:innen Ingmar Höbarth und Theresia Vogel übernehmen. Vogl ist derzeit Leiter der Magistratsabteilung 20 Energieplanung der Stadt Wien und gilt als ausgewiesener Energieexperte.
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Bernd Vogl | (c) Ingo Pertramer / MA 20

Mit seinen Förderungen und Initiativen unterstützt der Klima- und Energiefonds die Bundesregierung bei der Umsetzung ihrer Klima- und Energieziele – unter anderem ist er auch für die Initiative greenstart verantwortlich, die Startups bei der Entwicklung von nachhaltigen Geschäftsideen unterstützt.

Klima- und Energiefonds

An der Spitze des Energiefonds gibt es mit 1. Jänner 2023 nun einen Wechsel, wie das Klimaschutzministerium am Mittwoch bekannt gab. Bernd Vogl wurde vom Präsidium des Klima- und Energiefonds einstimmig zum neuen Geschäftsführer bestellt.

Der 55-jährige Niederösterreicher folgt damit auf die beiden Geschäftsführer:innen. Theresia Vogel und Ingmar Höbarth, die am Ende ihrer Funktionsperiode aus der Geschäftsführung ausscheiden. Vogl hatte sich laut BMK zuvor in einem mehrstufigen Bewerbungsverfahren aus 43 Bewerber:innen als bestgeeigneter Kandidat durchgesetzt.

Bernd Vogl als Experte für Energie

Bernd Vogl ist derzeit Leiter der Magistratsabteilung 20 Energieplanung der Stadt Wien. Er bringt eine über 30-jährige Erfahrung im Bereich Klima, Erneuerbare Energien und Energieeffizienz mit und hat in den vergangenen Jahren die Energie- und Klimakonzepte der Stadt Wien maßgeblich mitgestaltet. Vogl ist studierter Betriebswirt und sitzt zudem in zahlreichen Gremien im Bereich Energie, Forschung und Innovation.

“Ich will klare Bilder für die Zukunft auf Basis erneuerbarer Energie erzeugen und möglichst umfassende Umstellungskonzepte von Unternehmen, Gebietskörperschaften und Privaten in den Mittelpunkt der Arbeit des Klimafonds stellen”, so Vogl über seine neue Aufgabe.


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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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