20.05.2022

Klarna: Bewertung von Europas wertvollstem FinTech könnte sinken

Mit Klarna muss Europas wertvollstes FinTech die Bewertung für die nächste Finanzierung offenbar drastisch senken. Analysten sehen ein "Ende des billigen Kapitals".
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Klarna
Foto: Gary L. Hider/Adobe Stock

Der Buy-Now-Pay-Later-Gigant Klarna soll für eine neue Finanzierungsrunde die eigene Bewertung um fast ein Drittel senken, wie das Wall Street Journal berichtet. Die Talfahrt der globalen Tech-Aktien beginnt auf die privaten Märkte überzugreifen. Das Umfeld für Startup-Investments wird schwieriger.

Das Fintech mit Hauptsitz in Schweden hat weltweit rund 23 Millionen monatliche Nutzer und wäre nach den neuen Finanzierungsplänen laut WSJ etwa 30 Milliarden Dollar wert. Die Runde soll eine Milliarde Dollar frische Investorengelder bringen. 2021 lag die Bewertung bei der letzten Finanzierungsrunde jedoch bei 46 Milliarden Dollar – das wertvollste Fintech-Unternehmen Europas. Zu den Geldgebern gehören VC-Giganten wie Sequoia Capital und Permira sowie der japanische Investmentriese SoftBank.

“Ende des billigen Kapitals”

“Der weit verbreitete Ausverkauf von Tech-Aktien im ersten Quartal hat dazu geführt, dass die hohen Bewertungen von VC-finanzierten Unternehmen auf dem Privatmarkt genauer unter die Lupe genommen werden”, schreibt die Analyse-Firma Pitchbook in einem aktuellen Report. Im ersten Quartal des Jahres habe sich das noch nicht in den Bewertungen niedergeschlagen, die Analysten rechnen aber mit härteren Zeiten für Startup-Investments: “Die Zinssätze sind in den großen Volkswirtschaften gestiegen, was das Ende des billigen Kapitals signalisieren könnte, das den Boom der Privatmärkte in den letzten zehn Jahren gestützt hat. Darüber hinaus stellen Inflationsdruck, Handelsspannungen und der Krieg in der Ukraine Einzelpersonen, Unternehmen und Regierungen in Europa, die auf die Globalisierung angewiesen sind, vor große Herausforderungen”.

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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