21.05.2020

Kiko: 600.000 Dollar Investment für Proptech von ehemaligen Revolut-Managern

Das Service von Kiko startet im Sommer 2020 in Großbritannien. Es soll das Verwalten von Immobilien für Mieter und Vermieter erleichtern.
/artikel/kiko-immobilien
Tony Popov und Val Scholz von Kiko.
Valentin Scholz und Tony Popov von Kiko. (c) Kiko

Kiko, ein von ehemaligen Revolut-Mitarbeitern gegründetes Proptech-Startup, hat am Mittwoch 600.000 Dollar Pre-Seed-Investment von Investoren wie Calm/Storm, Seedcamp und DN Capital eingesammelt. Das Startup möchte traditionelle Immobilienmakler zu ersetzen. Kiko wird im Sommer 2020 gelauncht. Das Unternehmen startet zunächst in London, anschließend wird es nach und nach in anderen Städten der Welt, darunter New York City, San Francisco, Paris und Amsterdam, eingeführt.

Kiko: Proptech mit Service für Vermieter…

Im Rahmen der Markteinführung in Großbritannien in diesem Sommer wird Kiko einen Immobilienverwaltungsservice zu einem Bruchteil der üblichen Kosten anbieten – inklusive Besichtigungen, Instandhaltung, Erneuerungen und dem lästigen Papierkram. Vermieter werden in der Lage sein, ihre Immobilien kostenlos zu listen, ihre Miete garantiert pünktlich zu erhalten und den gesamten Vermietungsprozess direkt von der App aus zu verwalten, verspricht man bei Kiko.

+++Startup-Investments im Überblick+++

Kiko soll außerdem professionelle Fotos, Videos, Grundrisse und 360-Grad-Rundgänge bieten, damit sich die Mieter ein Bild davon machen können, wie die Immobilie aussieht. Dieser Service wird für die Vermieter seitens Kiko kostenlos sein.

…und Mieter

Für Mieter bietet Kiko die Möglichkeit, Immobilien ohne Kaution zu mieten, virtuelle 360-Grad-Rundgänge zu machen, Probleme zu melden oder Reparaturen über die App anzufordern. Kiko wird den Mietern auch zusätzliche Dienstleistungen anbieten, wie zum Beispiel Hilfe beim Einzug und Reinigungsservice. Die Mieter werden alles direkt über die App verwalten können, heißt es von Kiko.

Ehemalige Revolut-Manager gründen Kiko

Kiko wurde von Valentin Scholz, der zuvor Head of Product Growth bei Revolut war, und Tony Popov, einem ehemaligen Software-Ingenieur bei Revolut, gegründet. Kiko hat auch einen branchenführenden Beirat aufgebaut, dem Chad West, Direktor für Globales Marketing & Kommunikation bei Revolut, Peter O’Higgins, der ehemalige Chief Financial Officer bei Revolut, und John Bonten, der Spotify zuvor in 65 internationalen Märkten eingeführt hat, angehören.

Scholz ist vor allem in der österreichischen Startup-Szene kein Unbekannter. Vor seiner Rolle als Head of Product Growth bei der Challenger-Bank Revolut war er unter anderem bei bekannten österreichischen Startups wie Seedrs, Grape, Swat.io und Meister tätig. Außerdem gründete er mit Partnern das Startup Mingel rund um die gleichnamige Event-App und gilt als Mitbegründer Austrian Startup Pinwall, auf der sich die Community vernetzt.

Potenzial am Immobilien-Markt

Der Markt hat viel Potenzial. Letztes Jahr zahlten britische Vermieter 4,7 Milliarden Pfund an Vermittlungsgebühren, und obendrein werden sie mit 152 Vorschriften und endlosem Papierkram bombardiert.

Für die Mieter ist die Situation nicht besser. “Letztes Jahr zahlten britische Mieter Kautionen in Höhe von 5,3 Milliarden Pfund. Das mag kein Problem sein, wenn Mama und Papa aushelfen können, aber für die meisten jungen Berufstätigen ist dieser Luxus nicht gegeben. Wir sollten es für junge Berufstätige einfacher machen, in der Stadt zu leben und zu arbeiten, und genau das wird Kiko tun”, sagte Valentin Scholz, Gründer und CEO von Kiko.

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PlanRadar Co-Founder und CEO Sander van de Rijdt
PlanRadar Co-Founder und CEO Sander van de Rijdt | (c) der brutkasten / Martin Pacher

Hierzulande laufen nach wie vor die Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS mit ungewissem Ausgang. Die neue EU-Kommission steht dafür bereits. Währenddessen kommt nicht nur Österreich weiterhin nicht aus der Rezession heraus und auch die Prognosen bleiben recht düster. Entsprechend gibt es dieser Tage eine Häufung an dramatischen Appellen und Forderungen nach umfassenden Änderungen in der Wirtschaftspolitik.

Wie steht es wirklich um Österreich und die EU? Was sind nun die drängendsten Maßnahmen? brutkasten geht diesen Fragen gemeinsam mit führenden Köpfen der heimischen Innovationsszene nach.

PlanRadar-Gründer Sander van de Rijdt hält im brutkasten-Interview nicht mit deutlichen Worten zurück. Und er benennt dabei konkret, was es seiner Ansicht nach braucht, damit es in Österreich und der EU wirtschaftlich wieder bergauf geht.


brutkasten: Negativ-Nachrichten dominieren aktuell die Wirtschaftsberichterstattung. Ist die Situation wirklich so dramatisch?

Sander van de Rijdt: Das Gesamtbild zeichnet sich wirklich düster, insbesondere auch wie sich Österreich – und Deutschland – im Vergleich zum EU-Raum entwickeln. Den Vergleich zu den USA braucht man gar nicht erst zu suchen. Beim inflationsbereinigten Wachstum ist nur Luxemburg schlechter, von der Entwicklung von Staatsausgaben und Produktivität will man nicht sprechen. Aber wenn man tiefer reinschaut, gibt es nach wie vor Lichtblicke, also Nischen und Teilmärkte, die resilient sind und gut performen.

Welche gesamtwirtschaftlichen Maßnahmen sollten auf nationaler Ebene möglichst schnell umgesetzt werden? Was siehst du also als Must-Haves im Regierungsprogramm?

Es braucht eine sofortige Bremse bei den Staatsausgaben. Wir haben ganz klar ein Ausgaben- und kein Einnahmenproblem. Neue Steuern werden mit Sicherheit keine Lösung sein. Sie werden das dringend benötigte Wirtschaftswachstum weiter einbremsen. Im Gegenteil sollten Anreize für Vollzeit und mehr Produktivität geschaffen werden. Durch die sechste Urlaubswoche, Pensionserhöhungen und vollen Bezug bei Teilzeit wird sich das Problem der abwandernden und eingehenden Industrie höchstwahrscheinlich nicht lösen lassen.

Und wie sieht es auf EU-Ebene aus? Was sollte die neue Kommission unbedingt sofort angehen?

Einen Abbau der Bürokratie und einen vollen Fokus auf die Wettbewerbsfähigkeit Europas – den Draghi-Bericht nicht nur durchlesen und kritisieren, sondern die teils unbestrittenen Punkte einfach umsetzen. Let’s get the right sh*t done…

Was wären konkret für euch als Scaleup die wichtigsten Schritte auf nationaler und EU-Ebene?

Bürokratische Anforderungen wie DSGVO müssen überarbeitet werden. Wir sprechen hier von 15 Prozent weniger Profitabilität alleine aufgrund dieser Verordnung. Und dabei sind jene Startups und Ventures nicht einmal eingerechnet, die ihre Reise durch die hohe Komplexität wirklicher Compliance überhaupt niemals antreten und dadurch niemals volkswirtschaftlich etwas beitragen können. Das Werk stammt aus 2016. Unter Anbetracht der Schnelllebigkeit der IT ist es somit buchstäblich aus dem Mittelalter.

Du bist auch als Business Angel aktiv – was bräuchte es in diesem Bereich von politischer Seite?

Eindeutig Investitionsanreize. Hierfür muss das Rad überhaupt nicht neu erfunden werden, sondern es funktioniert bereits gut in anderen Ländern. Und der volkswirtschaftliche Effekt kann auch leicht nachgerechnet werden, da das Geld mit Hebel in den Kreislauf zurückfließt und damit einen viel wertvolleren Beitrag als auf dem Sparbuch leistet.

PlanRadar strebt ja auch mittelfristig einen IPO an. Was braucht es, damit die Wiener Börse bzw. zumindest eine europäische Börse dafür attraktiv ist?

Ein IPO hat uns als Gründer von Anfang an fasziniert, aber ob und wann dieser zustande kommt, lässt sich heute noch nicht mit Sicherheit sagen. Um als Marktplatz wirklich kompetitiv zu sein, muss sich hier allerdings auf europäischer Ebene etwas tun. Die Pläne gibt es schon länger, aber ob eine europäische Börse je realisiert werden kann, bleibt abzuwarten. Meiner persönlichen Meinung nach gibt es zu viele Stakeholder mit zu vielen konträren Interessen.

Aktuell wird nicht nur im Zusammenhang mit Börsengängen die Standortattraktivität stark diskutiert. War Abwanderung aus Europa für euch jemals ein Thema?

Jede Unternehmensführung sollte sich periodisch mit strategischen Themen wie Standortattraktivität, Kapitalmaßnahmen und Zukunftssicherheit beschäftigen. Genauso ist es auch bei uns. Und diese Dinge sind nie mit einer einzelnen Entscheidung abgearbeitet, sondern müssen immer wieder neu zum Wohle des Unternehmens betrachtet werden. Wir haben mittlerweile 16 Standorte weltweit und erleben dadurch natürlich genau, bei welchen Themen wir in Österreich noch Aufholbedarf haben.

Bitte eine Prognose: Was passiert, wenn jetzt nicht oder zu langsam Maßnahmen gesetzt werden?

Abwanderung der Industrie, Rezession, Wohlstandsverlust – Stichwort Griechenland.

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AI Summaries

Kiko: 600.000 Dollar Investment für Proptech von ehemaligen Revolut-Managern

  • Kiko, ein von ehemaligen Revolut-Mitarbeitern gegründetes Proptech-Startup, hat am Mittwoch 600.000 Dollar Pre-Seed-Investment von Investoren wie Seedcamp und DN Capital eingesammelt.
  • Kiko bietet diverse Services für Vermieter.
  • Für Mieter bietet Kiko die Möglichkeit, Immobilien ohne Kaution zu mieten, virtuelle 360-Grad-Rundgänge zu machen, Probleme zu melden oder Reparaturen über die App anzufordern.
  • Kiko wird den Mietern auch zusätzliche Dienstleistungen anbieten, wie zum Beispiel Hilfe beim Einzug und Reinigungsservice.
  • Kiko wurde von Valentin Scholz, der zuvor Head of Product Growth bei Revolut war, und Tony Popov, einem ehemaligen Software-Ingenieur bei Revolut, gegründet.

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Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

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