Mangelndes Verständnis der Kundenbedürfnisse, unzureichende Produktkenntnisse oder asymmetrische Kommunikation. Die Gründe, warum Verkaufsgespräche scheitern, sind vielfältig. “In über 93 Prozent der Fälle erhalten Sales-Mitarbeiter im Zuge des Verkaufsgesprächs kein Feedback”, wie Gerald Zankl, Gründer und CEO des Wiener Startups Kickscale, gegenüber brutkasten erläutert. Gemeinsam mit seinen beiden Mitstreitern Fabian Riedlsperger und Markus Jenul hat Zankl einen KI-gestützten Verkaufscoach entwickelt, der künftig jedoch Abhilfe schaffen soll.

Das Tool von Kickscale

Zum Einsatz kommt das Tool bei virtuell geführten Kundengesprächen, wobei zahlreiche unterschiedliche Aspekte automatisiert analysiert werden. Dazu zählt beispielsweise “die Speak-Listen-Ratio” von Sales-Mitarbeiter:innen und potentiellen Kund:innen, das Sprachtempo oder der Inhalt und die Anzahl der gestellten Fragen. Im Anschluss liefert das Tool Verbesserungsvorschläge und somit die Grundlage für ein weiteres Sales-Training. Zudem bringt das Tool auch mehr Transparenz für Sales-Führungskräfte, da aufgezeigt wird, was wirklich besprochen wurde.

“Kund:innen müssen so gut es geht verstanden werden, um Verkaufsabschlüsse zu erzielen. Es ist unerlässlich, aus jedem Verkaufsgespräch sich zu verbessern. Genau dabei helfen wir mit unserem Kickscale AI Sales Coach”, so Zankl über die Zielsetzung.

Die Benutzeroberfläche von Kickscale | (c) Sceenshot Website

Background der Gründer

Das Leadership-Team von Kickscale arbeitet bereits seit drei Jahren zusammen. Gerald Zankl und Markus Jenul – beide stammen ursprünglich aus Kärnten – waren vor Kickscale in Management- und Beratungs-Positionen bei führenden Startups tätig – unter anderem Bitmovin, Anyline sowie Holo-Light. Fabian Riedlsperger absolvierte das Studium Software Engineering mit Schwerpunkt KI an der TU Graz und ist als Forschungspartner noch immer eng mit der Universität verbunden. Er war der erste Mitarbeiter von Kickscale und ist seit Anfang September offiziell CTO.

Das Startup war auch auf der TechCrunch Disrupt 2023 vertreten | (c) Kickscale

Zuvor arbeitete das 2020 gegründete Unternehmen bereits an Playbooks, die Sales-Mitarbeiter:innen beim Verkauf unterstützen. Dazu zählte auch das Angebot von Sales-Trainings. Mit dem neuen KI-Tool möchte das Unternehmen nun den Schritt von einem Beratungsunternehmen hin zu einem Startup mit einem skalierbaren Produkt schaffen.

“Mit dem Schritt unseren langjährigen Mitarbeiter Fabian Riedlsperger zum CTO und Co-Founder zu machen, entwickeln wir uns von einem Beratungsunternehmen hin zu einem Technologieunternehmen, das künstliche Intelligenz in den Mittelpunkt stellt”, so Zankl über die strategische Ausrichtung.

Internationalisierung von Kickscale

Der offizielle Launch des Tools erfolgte Anfang September. Zunächst soll der KI-Verkaufscoach am österreichischen und deutschen Markt ausgerollt werden. Doch Zankl hat für seine SaaS-Lösung bereits größere Pläne und möchte mit seinem Team, das derzeit sechs Personen umfasst, international expandieren. Das Unternehmen hat dafür unter anderem eine Internationalisierungsförderung der Wirtschaftsagentur Wien für Großbritannien und Irland erhalten.

Zudem nahm das Startup an einer USA-Reise von Advantage Austria teil, um erste Fühler in die USA auszustrecken. So führte Zankl gemeinsam mit seinem Team in den USA bereits Gespräche mit Investoren und war auch mit dem renommierten Y-Combinator im engen Austausch.


Videotipp der Redaktion zum Thema “Startups und Sales”

Big Cheese Ventures holte Anfang September den ehemaligen Head of Sales (DACH) von GoStudent Bernhard Haberl an Bord. Im Talk spricht er gemeinsam mit Mark Kaslatter, warum Startups das Thema RevOps nicht vernachlässigen sollten und welche Unterstützung Big Cheese Ventures in diesem Bereich anbietet.