17.04.2023

Über 40 Prozent der Österreicher:innen wollen ein partielles KI-Verbot – über ein Drittel positiv eingestellt

36 Prozent der Österreicher stufen das Potenzial von Künstlicher Intelligenz positiv ein. 44 Prozent sind für ein Verbot in bestimmten Bereichen.
/artikel/ki-studie-handelsverband
Künstliche Intelligenz, KI, Studie, ChatGPT, DALL.E, Midjourney
(c) Stock.Adobe/Sutthiphong - In Österreich herrscht zu einem großen Teil noch Skepsis hinsichtlich KI.

Das beherrschende Thema in der Innovationswelt ist momentan unbestritten die Künstliche Intelligenz – mit geteilten Meinungen darüber. Manche sehen bereits künftige Gesellschaften, die individuelle KI-Assistenten im Alltag an ihrer Seiten haben – ähnlich dem Smartphone in der Tasche. Andere wiederum treibt die Sorge hinsichtlich Gefahren für den Datenschutz, das Arbeits- sowie das Privatleben an. Der Handelsverband und Mindtake Research haben sowohl die österreichischen Konsument:innen als auch die heimischen Händler zu ihrer Meinung befragt.

KI: Unterschiedliche Ansichten zur Künstlichen Intelligenz

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass ein gewichtiger Teil der Bevölkerung mit den gängigen KI-Programmen (ChatGPT, DALL.E, Midjourney) vertraut ist. 15 Prozent der Österreicher:innen haben zumindest eines der Programme bereits genutzt, weitere 46 Prozent kennen diese immerhin.

Die Einstellung der Befragten zur Künstlichen Intelligenz ist dabei divers: Mehr als ein Drittel (36 Prozent) hat sehr oder eher positive Gedanken rund um das Thema, fast die Hälfte (47 Prozent) denkt kritisch darüber.

Die erwarteten Vorteile

Zu den größten KI-Vorteilen, die die Befragten für die Zukunft erwarten, zählen: Eine allgemeine Erleichterung des Lebens, neue Services, Rat und Expertise, beruflicher Support und Hilfe beim Einkauf.

Ein großes Pro-Argument zum Einsatz Künstlicher Intelligenz stellt zudem die erwartete Stärkung der Wirtschaft dar. Ein Drittel der Bevölkerung denkt, dass KI die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft stärken werde. Dass KI-Anwendungen in bestimmten Bereichen unbedingt reguliert oder verboten werden sollten, denkt jedoch fast jede:r zweite Österreicher:in. 26 Prozent lehnen dies hingegen ab.

Fast ein Viertel der Händler plant KI-Implementierung

Bisher sind es acht Prozent der heimischen Händler, die bereits auf KI-Lösungen setzen, weitere 23 Prozent planen noch heuer KI zu implementieren. Bloß zwei Prozent der Handelsbetriebe haben bisher eine eigene KI-Anwendung (gemeinsam mit Partnern) entwickelt.

Dabei sind Marketing, Pricing, Supply-Chain-Optimierung, Checkout und Sicherheit die beliebtesten Einsatzgebiete. Neun Prozent nutzen KI zur Sortimentsplanung und Forecasting, vier Prozent im HR-Bereich.

“Gekommen, um zu bleiben”

“Die Künstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben. Jeder zwölfte Handelsbetrieb hat bereits KI-Lösungen im Einsatz, ein weiteres Viertel wird noch heuer entsprechende Anwendungen implementieren. Wir erwarten nicht weniger als eine technologische Revolution, die ein personalisiertes und ultraflexibles Einkaufserlebnis für alle Kund:innen ermöglicht. Trotz aller Chancen und Potentiale muss man natürlich auch die Risiken für unsere Gesellschaft im Auge behalten”, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Der Handelsverband hat für den nachhaltigen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im heimischen Handel unter anderem 2018 die offene Plattform “Artificial Intelligence for Retail” (AI4R) lanciert, die sowohl komplexe KI-Anwendungen in der Planung als auch konkrete Robotik-Anwendungen in den stationären Geschäften unterstützen soll. Insbesondere kleinen und mittelständischen Händlern möchte man damit der Einstieg in die Welt der Künstlichen Intelligenz erleichtern.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Erst kürzlich sorgte Tractive rund um Gründer und CEO Michael Hurnaus für Aufsehen in der Startup-Branche. Das auf Haustier-Tracking spezialisierte Unternehmen mit Sitz im oberösterreichischen Pasching, erreichte im letzten Jahr einen Umsatz von 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue) – brutkasten berichtete.

Das Tech-Startup ist seit über dreieinhalb Jahren auch in den USA aktiv. Im November letzten Jahres sagte CEO Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben“. Nun bringt Tractive einen neuen Tracker für Hunde auf den nordamerikanischen Markt, der erstmals auf der CES in Las Vegas vorgestellt wird. Auf LinkedIn teilt das Scaleup mit: “Tractive ist stolz darauf, den neuen GPS- und Gesundheits-Tracker für Hunde zu präsentieren, der die Überwachung von Haustieren mit bahnbrechenden Funktionen neu definiert, um unsere pelzigen Freunde sicher, gesund und glücklich zu halten“.

Neuer Hundetracker soll Schmerzen identifizieren

Das neue Gerät von Tractive bietet eine Reihe neuer Funktionen. Neben Echtzeit-GPS-Tracking und Fluchtwarnungen ermöglicht es auch eine Aktivitäts- und Schlafüberwachung von Hunden. Darüber hinaus analysiert es das Bellen, um Besitzer:innen dabei zu helfen, Verhaltensweisen wie Trennungsangst besser zu verstehen und anzugehen, heißt es in der Aussendung. In naher Zukunft wird zudem eine weitere Funktion freigeschaltet: Die Überwachung der Herz- und Atemfrequenz soll es ermöglichen, frühzeitig Gesundheitsindikatoren des Haustieres zu erkennen.

Der neue Hundetracker soll Tierbesitzer:innen dabei unterstützen, Probleme wie Schmerzen, Krankheiten oder Unwohlsein des Hundes zu identifizieren, “indem es Vitalfunktionen und Anzeichen von Angst überwacht”. Hurnaus erklärt: „Hunde können Unwohlsein oder Schmerzen nicht mitteilen und sind oft Experten darin, diese zu verbergen. Dieses Gerät fungiert als ihre Stimme und gibt frühzeitige Warnungen aus, die eine rechtzeitige tierärztliche Versorgung veranlassen können“.

Tractive: 1,3 Millionen aktive Kund:innen

Das 2012 gegründete Unternehmen Tractive positioniert sich als „führender Anbieter“ von GPS- und Gesundheitsüberwachungslösungen für Hunde und Katzen. Mit seiner Technologie möchte das Scaleup Tierbesitzer:innen dabei helfen, ihre Haustiere „sicher, gesund und glücklich zu halten“. Inzwischen zählt Tractive 1,3 Millionen aktive Kund:innen. Nach einem erfolgreichen Jahr 2024 prognostiziert das Unternehmen für das neue Jahr ein Wachstum von rund 40 Prozent.

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