02.07.2024
FINANZIERUNG

KI-Startup FiveSquare: Raiffeisen investiert in Linzer Epilepsie-Projekt

Das Linzer Startup FiveSquare arbeitet mit dem Kepler Uni-Klinikum an einem KI-basierten Vorhersagetool für Epilepsie. Auch Raiffeisen investiert nun.
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FIveSquare Vorhersage von Epilepsie Raiffeisen Oberösterreich Johannes Kepler Klinikum Linz
v.l.n.r.: FiveSquare-CTO Patrick Haidinger, RLB OÖ-Aufsichtsratspräsident Volkmar Angermeier, RLB OÖ-Vorstandsdirektorin und CGO Sigrid Burkowski, FiveSquare-CEO Hans-Peter Pichler (c) RLB OÖ

Das Linzer Startup FiveSquare arbeitet gemeinsam mit der Johannes Kepler Universität Linz und der Universitätsklinik für Neurologie am Kepler Universitätsklinikum an einem Verfahren, mit dem epileptische Anfälle vorhergesagt werden sollen. Finanziert wird das Projekt “Epilepsia” nun auch vom Sozialfonds der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und den oberösterreichischen Raiffeisenbanken.

FiveSquare kooperiert mit Uni-Klinikum

Das Startup FiveSquare um die beiden Gründer Hans-Peter Pichler und Patrick Haidinger hat sich auf KI-Anwendungen spezialisiert und zum Beispiel den KI-Chatbot “Karli” für Unternehmen entwickelt. Im Gegensatz zu anderen Anbietern läuft “Karli” nur auf österreichischer, vom Startup gehosteter Serverinfrastruktur.

Gemeinsam mit der Johannes Kepler Universität Linz und der Universitätsklinik für Neurologie am Kepler Universitätsklinikum Linz forscht das Startup nun an einem Verfahren, mit dem epileptische Anfälle vorhergesagt werden sollen. Ziel des Projekts “Epilepsia” ist die Entwicklung einer mobilen Applikation und eines Wearables (z.B. eine Uhr) für die Vorhersage und Erkennung solcher Anfälle. Allein in Österreich sind rund 65.000 Menschen von Epilepsie betroffen.

Mit KI zu Vorwarnsystem

Derzeit läuft dafür an der Universitätsklinik eine klinische Studie, “bei der ein aus verschiedenen Sensoren bestehendes Netzwerk getestet und zur Datenerfassung verwendet wird”, wie FiveSquare erklärt. Mithilfe dieser Daten und Künstlicher Intelligenz sollen bestimmte Muster identifiziert werden, die einen bevorstehenden epileptischen Anfall ankündigen. So könnte ein Vorwarnsystem für Epilepsie geschaffen werden.

Mit der Finanzierung der Raiffeisenlandesbank OÖ wird weitere Hardware für die klinische Studie angeschafft: „Mit einer zusätzlichen Ausstattung an Sensoren können in der Studie noch mehr Einflussfaktoren von Patienten erfasst werden, was wiederum zu mehr Daten und einer Erhöhung der Datenqualität führt. Mit zusätzlicher neuer, leistungsstarker Processing-Hardware können noch aufwendigere Machine-Learning-Modelle für die Epilepsie-Vorhersage trainiert werden“, erklärt Hans-Peter Pichler, CEO von FiveSquare.

Markteinführung 2025 geplant

Für Sigrid Burkowski, Vorstandsdirektorin der Raiffeisenlandesbank OÖ, ist “Epilepsia” ein wichtiges Projekt: “Wir sind stolz darauf, Teil eines solch zukunftsweisenden Projektes zu sein, das neue Wege in der Behandlung von Epilepsie eröffnet. Mit unserer Unterstützung wollen wir helfen, epilepsiekranken Menschen ein Stück Lebensqualität zurückzubringen.”

Derzeit strebt FiveSquare die Markteinführung von “Epilepsia” mit Ende 2025 an. Weitere Fördergeber sind das Land Oberösterreich und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG mit der Förderinitiative “Digital Health – The Digital Patient Journey”.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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