20.03.2024
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datAInsights: Ex-Digitalisierungsministerin Schramböck steigt bei Wiener KI-Startup ein

René Heinzl, Founder von datAInsights, erklärt im brutkasten-Talk seine KI-Lösung und beschreibt, warum damit aus Österreich heraus ein grundlegendes Problem der AI-Welt gelöst sein könnte - mit dem auch Microsoft und Google zu kämpfen haben: Halluzinationen. Zudem konnte man mit Margarete Schramböck eine prominente Investorin gewinnen.
/artikel/ki-startup-datainsights-investment-schramboeck
datAInsights
(c) brutkasten - Margarete Schramböck und René Heinzl.

Eigentlich ist ein Investment bereits eine Meldung, die die Startup-Szene in Österreich sehr stark interessiert. Steckt hinter dem Kapitalgeber oder der Kapitalgeberin zudem noch ein bekannter Name, dann ist der Wert der Neuigkeit noch ein wenig höher. Propagiert man dabei allerdings, ein Problem gelöst zu haben, an dem Tech-Giganten wie Microsoft und Google seit geraumer Zeit arbeiten, dann scheint die Finanzierung nur ein erster Schritt auf einer großen Reise zu sein. So geschehen bei datAInsights.

datAInsights und die Halluzination

Allerdings gibt es dabei eine Schwierigkeit, doch der Reihe nach. DatAInsights wurde von Markus Nissl, Jasmina Thurnhofer, René Heinzl und Emanuel Sallinger, Senior Researcher an der Universität in Oxford und Assistant Professor an der Technischen Universität Wien, gegründet. Das Ziel des Startups: Das große Problem „Halluzinationen“ bei Künstlicher Intelligenz oder speziell bei Large Language Models (LLMs), zu reduzieren oder komplett zu eliminieren.

Zur Erklärung: Wenn Künstliche Intelligenzen halluzinieren, heißt das nichts anderes, als dass das KI-System Antworten gibt, die einfach nicht stimmen. Aus welchem Grund dies passiert, erklärt Co-Founder René Heinzl.

„Ich komme aus der Halbleiterphysik“, sagt er, „und wir haben 2005 bereits mit riesigen Datenmengen gearbeitet. Ein Large Language Model ist ein sehr großes mathematisches Modell, das man sich wie Stockwerke vorstellen kann. Vom ersten bis zum 100. Stock befindet sich das reine Sprachverständnis. In den höheren, 100 bis 500 etwa, stecken abstrakte Konzepte von dem, was wir Menschen als Leben verstehen. Hohe Stockwerke sind dabei schwerer zu erreichen. Oder anders gesagt, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit kommt ein nächstes Wort. Deswegen gibt es auch Halluzinationen. Wenn das Modell sich nicht sicher ist, welches Wort als Nächstes kommt, dann nimmt es halt irgendeines.“

Der komplette Talk mit Margarete Schramböck und datAInsights-Founder René Heinzl

Die KI-Kostenfrage

Um dieses Problem zu lösen, greifen die etablierten Big Player der Branche auf höhere Rechenleistungen zurück, was aber die Kosten in die Höhe treibt. Spart man dabei, weil man wie etwa OpenAI eine breite Masse an User:innen (nicht derart kostenintensiv) bedienen möchte, dann sinken zwar die Kosten, aber auch die Ergebnisse werden schlechter – die KI gibt falsche Informationen heraus.

Dies ist eines der größten Probleme der aktuellen KI-Welt. DatAInsights scheint da einen eigenen Weg gefunden zu haben, wie Heinzl erzählt. Das Wiener Startup greift auf eine spezielle Architektur zurück, an der Sallinger zwölf Jahre lang geforscht hat. Konkret, um Fakten in einer anderen Möglichkeit abzuspeichern und mit ganz großen Sprachmodellen auf diese zugreifen zu können. So würden Halluzinationen nicht nur minimiert, sondern eliminiert werden, sagt Heinzl ohne näher darauf eingehen zu wollen.

„Alle LLMs, die momentan existieren, werden immer Halluzinationen haben“, so der KI-Experte weiter. „Man kann das mit Rechenleistung abfangen. Aber das heißt eigentlich: Es wird nur besser, wenn es für Unternehmen teurer wird. Ist es günstiger, wird es für Endkonsumenten schwieriger.“

datAInsights: „Fakten bleiben Fakten“

Heinzl möchte die Lösung, die sein Startup entwickelt hat, nicht im Detail verraten, erklärt aber, ihre Kernarchitektur speichere Daten so ab, sodass „Fakten Fakten“ bleiben und man ein LLM benutzen könne.

„Eigentlich ist ein Abfallprodukt unserer Technologiearchitektur, dass wir nicht so große Large Language Models brauchen, weil die Fakten einfach sehr effizient abgespeichert werden können. Man kann es sich so vorstellen, jeder Punkt ist eigentlich ein Faktum und ist mit anderen Fakten verbunden. Die brauchen nicht so viel Speicherplatz wie aktuelle Large Language Models und wir können viel kleinere Modelle nutzen.“

Mit ihrer alternativen Lösung, die bereits am Markt ist, konnte mit Ex-Ministerin Margarete Schramböck eine prominente Investorin (mit zehn Prozent Anteilen) gewonnen werden.

Schramböck im Sturm erobert

Die ehemalige ÖVP-Politikerin wurde nach ihrem Abschied aus der Politik „Board Member“ bei Aramco Digital. Der Grund, warum sie in datAInsights investiert, ist ein simpler: „Sie haben sich bei mir vorgestellt und haben mich im Sturm erobert“, sagt sie „Das Thema KI ist natürlich überall. Ich lebe jetzt in Saudi-Arabien und auch dort ist es eines der Hauptinvestitionsthemen. Wir arbeiten bei Aramco u.a. an großen Lösungen im Bereich AI. Sie (Anm.: datAInsights) sind aus meiner Sicht eines derjenigen Startups, die die größte Erfolgswahrscheinlichkeit haben. Und auch die interessanteste Lösung für die großen Probleme dieser Welt. Da sind sie einiges an Zeit voraus.“

Während Heinzl im brutkasten-Talk die Frage nach dem Bewusstsein einer KI einordnet, die Finanzierungsfragen für KI-Unternehmen durchleuchtet, um global skalieren zu können und Rechenzentren etwa mit den neuesten NVDIA-Grafikkarten als das Um und auf bezeichnet, damit Österreich im KI-Bereich aufholt, ist es Schramböck, die einen der Erfolgsfaktoren von datAInsights herausstreicht.

Sie sagt: „Mir gefällt beim René und beim Team vor allem auch, dass sie von Anfang an die Kunden an Bord genommen haben. Und gleich Revenue-Streams zurückkommen. Das zeigt auch, dass man mit Kunden gemeinsam in den Modellen das Produkt weiterentwickeln kann.“

Zu den nächsten Zielen gehört die Internationalisierung und einer breiteren Masse die Lösung zur Verfügung zu stellen. Dazu möchte man weitere Investoren an Bord holen.


Hinweis: Mehr Insights zur Lösung von datAInsights zum Halluzinations-Problem folgen kommende Woche auf brutkasten.com.

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markta insolvent, Insolvenz, Insolvent Markta, Imre
(c) umdasch - Theresa Imre von Markta.

„Manchmal genügen alle Kräfte und alle Motivation und alle Liebe, die man in so einen Aufbau reinsetzt, trotzdem nicht”. Mit diesen Worten wandte sich Theresa Imre via Instagram an ihre Community. Seit gestern Abend steht fest: Markta muss Insolvenz anmelden. 

Man könnte meinen, als Gründerin und CEO hätte Imre die Entwicklung kommen sehen. Doch dem ist nicht so: Für Imre selbst kam die Insolvenz ziemlich überraschend. Wie es dazu kommen musste und wie es nun weitergeht, erzählt sie im Gespräch mit brutkasten.

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Für diejenigen die Markta nicht kennen: Markta versteht sich als “urbaner Bauernmarkt” und steht für nachhaltigen Lebensmittelhandel in Österreich. Im März 2023 eröffnete der erste Laden in der Alserstraße im neunten Wiener Gemeindebezirk. Im Jänner 2025 folgte die zweite Filiale. 

Bei der Eröffnung in der Zollergasse zeigte sich Imre noch optimistisch. Bis zu zehn Filialen hat sie sich damals auf ihrer Wien-Karte als Ziel markiert – wann und wo diese entstehen sollten, war zu diesem Zeitpunkt noch offen. Anfang des Jahres sagte die Gründerin noch gegenüber brutkasten: „Schau ma mal, was aus dem Naschmarkt wird. Auch der Kutschkermarkt und der 2. Bezirk lachen mich an”. Inzwischen steht es um beide bestehenden Markta-Filialen schlecht.

Die traurige Nachricht teilte sie gestern Abend in einer Instagram-Videobotschaft mit – brutkasten berichtete. Seitdem habe sie zahlreiche Nachrichten aus der Community erhalten, die ihr Mitgefühl ausdrücken. “Es ist einfach unglaublich schade. Jeder hat gemerkt, wir sind an etwas Großem und Tollen dran. Auch dieser Zusammenhalt ist gerade innerhalb des Teams noch viel größer”. Ihre Community zeige insgesamt “schon wahnsinnig viel Solidarität für uns und für das Projekt grundsätzlich”, so Imre im Gespräch mit brutkasten.

Zweite Filiale erst kürzlich eröffnet

Als man im Jänner die zweite Filiale eröffnete, habe sich noch gar keine Insolvenz abgezeichnet, sagt Imre. “Da habe ich jetzt nicht die großen Erwartungen gehabt, was den Umsatz betrifft. Aber wir haben eine sehr loyale Zielgruppe. Und das merkt man auch in der Alserstraße – die Filiale hat wirklich schon einen richtig guten Umsatz. Da kann man auch sagen, dass das Business Modell funktioniert”. 

Die Neueröffnung sei aber kein Grund für die Insolvenz gewesen – zumindest nicht direkt. “Man merkt schon auch, dass der Konsum in Österreich einfach wahnsinnig verhalten ist. Gerade jetzt schaut jeder eher auf sich, was vielleicht auch die Ausgaben betrifft und jetzt nicht unbedingt viel für die Kleinbetriebe übrig hat”.

Insolvenz kam unerwartet

Also was führte letztendlich zur Insolvenz? “Eine Abfolge von Dingen, die miteinander verkettet sind. Es ist einfach faktisch so, dass wir einen Businessplan haben, wo wir gerade gefühlt in der Mitte und der Hälfte stecken bleiben, weil wir einfach mit zwei Filialen noch nicht genug haben, um eine Gesamtkostenstruktur zu decken”. Um profitabel zu sein, hätte Markta laut ihr mindestens vier Standorte gebraucht.

Die aktuelle Situation beschreibt Imre so, dass das “Geld auf der Investorenseite knapper geworden ist. Eine Zahlung, die eigentlich vereinbart war, ist ausgefallen. Plötzlich musste ich diese Insolvenz anmelden. Das war jetzt auch eine Insolvenz, die sich eigentlich erst seit Montagabend abgezeichnet hat in dieser Klarheit”, sagt Imre gegenüber brutkasten. Markta sei in hohem Maße auf Förderungen und finanzielle Unterstützung angewiesen gewesen.

“Wir haben ja da auch Förderung aus dem Landwirtschaftsbereich bekommen, da gibt es eigene Budgets aus der EU. Da wurde uns auch erst vor zwei Wochen von den Beamten aus dem Landwirtschaftsministerium gesagt, dass mit der ganzen Budgetlage in Österreich vermutlich kein weiterer Fördercall ausgeschrieben wird”, so Imre. “Das ist für uns schon ein ganz wichtiger Geldfluss gewesen. Dadurch, dass der Staat natürlich auch Einsparungen vornehmen muss aufgrund unserer österreichischen Budgetsituation, löst das eine gewisse Unsicherheit bei den Investoren aus”. 

Fortsetzung folgt?

Nun wollen natürlich alle wissen: Wie geht es mit Markta weiter? “Das kann ich aus der jetzigen Sicht noch nicht genau sagen. Wir werden natürlich jetzt mal alles sauber und geordnet in eine Insolvenz bringen”, so Imre. Es bestehe noch die Chance, innerhalb der kommenden drei Monate eine neue Finanzierung aufzustellen. Außerdem wäre „eine Wiederfinanzierung der Investoren“ möglich, wenn sich “die Lage etwas mehr entspannt“, sagt Imre. 

Derzeit sei die Situation jedoch noch ungewiss. “Ich möchte auch jetzt allen gegenüber lieber transparent mal der Wahrheit ins Gesicht schauen. Das war jetzt auch einfach eine Reißleine, die wir gezogen haben, damit man da niemandem gegenüber schadhaft auftritt. Wir befinden uns aktuell zwar im Worst Case, aber die Hoffnung haben alle noch nicht aufgegeben”.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Trotz des drohenden Endes glaubt die Markta-Gründerin weiterhin daran, dass nachhaltige Konzepte langfristig Bestand haben in Österreich. “Wir sind schon in einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Zeit, wo wir uns versuchen zu etablieren. Ich glaube jetzt nicht, dass der österreichische Markt nicht bereit dafür ist. Ich glaube, dass einfach generell die Welt sich momentan sehr stark dreht. In welche Richtung, wird man sehen”.

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Insolvenz kam unerwartet

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