01.09.2017

KI-Geschichte: Vom „KI Winter“ zum endgültigen Durchbruch

In Kooperation mit Venionaire Capital veröffentlicht der Der Brutkasten eine vierteilige Artikelserie zum Thema Künstliche Intelligenz. Dabei spannen wir den Bogen von wirtschaftlichen Aspekten über Funktionsweise von KI zur aktuellen Forschung und der Zukunft von Künstlicher Intelligenz.
/artikel/ki-geschichte-venionaire
Artificial Intelligence
(c) pixabay

Im ersten Teil dieser Artikelserie ging es darum, wie künstliche Intelligenz (KI) Wirtschaftswachstum generieren kann. Im zweiten Teil wurden die Grundlagen künstlicher Intelligenz behandelt. Im dritten Teil geben wir nun eine Übersicht über Forschung, Trends und führende Unternehmen auf dem Gebiet.

+++ Teil 1: Wirtschaftswachstum durch Künstliche Intelligenzen +++


Der „KI Winter“ im kalten Krieg

Künstliche Intelligenz wird oft als eine neue Welt gesehen, die gerade von mutigen Pionieren aus dem Silicon Valley erobert wird. In Wahrheit hat das Thema jedoch eine wilde Achterbahnfahrt von Höhen und Tiefen hinter sich. Schon im Kalten Krieg wollte die US-Regierung russische Dokumente automatisiert übersetzen lassen und investierte heftig in maschinelle Übersetzungstechnologien. Der Durchbruch schien nur mehr eine Frage der Zeit, aber die Forscher unterschätzten die Problematik, dass Wörter unterschiedliche Bedeutung in unterschiedlichen Kontexten haben können. Die großen Erwartungen konnten nicht erfüllt werden und schließlich zog die US-Regierung die finanzielle Reißleine. Diese Periode wurde in Analogie zum Begriff des „nuklearen Winters“ als „KI Winter“ bezeichnet.

Viele (gescheiterte) Anläufe

Historisch gab es immer wieder solche Dürreperioden. So etwa im Jahre 1973, als das britische Parlament den Mathematik-Professor Michael James Lighthill beauftragte, den derzeitigen Stand der KI-Forschung zu bewerten. Lighthill gab ein vernichtendes Urteil und sah keines der hochgesteckten Ziele verwirklicht. Finanzielle Einschnitte, und damit einhergehend weniger Forschungsaktivitäten, waren die Folge.

Immer wieder lösten sich Tief- und Hochphasen („KI Sommer“) ab. In den 1980er-Jahren kam mit XCON das erste kommerzielle KI-Programm für Unternehmen auf dem Markt. Schnell entwickelte sich eine eigene Industrie mit Zulieferbetrieben. Letztlich waren die Systeme jedoch zu teuer, zu schwer zu aktualisieren und zu fehleranfällig. Keine sieben Jahre später brach der Markt für spezialisierte KI-Hardware zusammen.

Durchbruch mit Google, Facebook und Co

Nach einer schwierigen Situation in den frühen 90iger-Jahren erholte sich die KI-Branche endgültig in den 2000er-Jahren. „The AI winter is long since over“, postulierte der US-amerikanische Autor und Computerwissenschaftler Ray Kurzweil deshalb schon 2005 in seinem Buch „The Singularity is Near“. Der Aufschwung wurde diesmal nicht so sehr von Regierungen sondern von Tech-Unternehmen wie Google, Facebook, Apple, Amazon, Microsoft oder der chinesischen Firma Baidu gestützt. Diese Unternehmen investieren stark in Künstliche Intelligenz und werben laufend Talente aus der wissenschaftlichen Community ab. Grundlage für das rasant steigende kommerzielle Interesse sind die nun vorhandenen Rechenleistungen von Computern, die erstmals den breiten Einsatz von KI-Technologien ermöglichen.

Deep Learning: menschliches Gehirn als Vorbild

Der Suchmaschinen-Gigant Google ist eines der führenden Unternehmen wenn es um das Thema Künstliche Intelligenz geht. Schwerpunkte deren Forschung (siehe research.google.com) sind Machine Learning, Natural Language Understanding, das gesamte Gesundheitswesen, die Wahrnehmungsfähigkeiten von Maschinen, Robotik und interessanterweise auch das Schaffen von Musik und Kunst.

Eine ganz wesentliche Rolle spielt dabei „Deep Learning“. Damit ist der Bau von künstlichen neuronalen Netzwerken gemeint, die versuchen die Art und Weise zu kopieren, wie menschliche Gehirne Informationen verarbeiten. Dazu werden mehrere Ebenen (daher deep learning) von neuronalen Netzwerken übereinander gelegt, wodurch Daten noch umfassender verarbeitet werden können. Erstmals konnten so Herausforderungen gemeistert werden, an denen sich Forscher schon seit Jahrzehnten abmühen, wie etwa Bild- und Spracherkennung oder automatische Produktion von natürlicher Sprache.

Wenn Maschinen aus Erfahrung lernen

Ein beeindruckendes Praxisbeispiel ist Googles Alpha Go, das die professionellen Go-Spieler Fan Hui und später Lee Sedol klar besiegte. Um bei diesem Brettspiel gewinnen zu können, muss eine Maschine in der Lage sein aus Erfahrung zu lernen. Go besitzt nämlich eine so große Komplexität, dass der Gegenspieler nicht wie beim Schach mit traditionellen Brute-Force-Algorithmen, das heißt durch das Durchprobieren aller möglichen Züge, bezwingbar ist.

Heute setzt Google deep learning natürlich auch in seinen Produkten ein. Sei es in Google Now, bei der Bildverarbeitung (Image Enhancement), Video-Analytics, RankBrain für die Suche, Googles Übersetzungsservice oder im selbstfahrenden Auto.

Baidu: China auf Augenhöhe mit den USA

Wenn es um technologische Innovationen geht, blickt Europa gerne in den Westen und übersieht was sich derweil auf der anderen Seite der Weltkarte abspielt. In China hat sich aufgrund des politischen Willens ein interessantes eigenes Ökosystem an digitalen Hightech-Firmen etabliert. Eines davon ist die chinesische Suchmaschine Baidu. In dem Unternehmen arbeiten bereits mehr als 1.300 Mitarbeiter am Thema Künstliche Intelligenz. Dazu zählen Experten wie etwa der frühere Microsoft-Manager Qi Lu. Baidu hat praktisch in allen wichtigen KI-Bereichen Kompetenzen aufgebaut wie etwa in der Spracherkennung, Computer Vision oder maschinelles Lernen. Ihre KI-basierten Softwarelösungen werden in verschiedenen Branchen eingesetzt und haben interessante Neugeschäfte ermöglicht. Einige der Projekte sind etwa DuerOS, eine sprechende Rechenplattform, oder „Melodie“, ein von KI betriebener Chatbot für das Gesundheitswesen.

IBMs Watson: Von „Jeopardy!“ in die Notruf-Zentrale

Viel öffentliche Aufmerksamkeit hat auch IBMs Watson bekommen. Auch hier wurden die Fähigkeiten des Programms auf der Grundlage eines Spiels demonstriert. Watson schlug 2011 zwei menschliche Gegner in „Jeopardy!“. Die Quizshow ist für Künstliche Intelligenzen deshalb eine interessante Herausforderung, da die als Antworten gestellten Aufgaben meist bewusst mehrdeutig formuliert sind, häufig die Verknüpfung mehrerer Fakten erforderlich machen und die passende Frage innerhalb von Sekunden gefunden werden muss. Erst vor kurzem wurde bekannt gegeben, dass Watson in US-amerikanischen Notruf-Call-Center eingesetzt werden wird. Durch den Einsatz von Watson’s „speech-to-text“-Funktion sollen die geführten Gespräche mit den Telefonleitfäden abgeglichen und diese so laufend optimiert werden.

Der „KI Winter“ kommt nicht mehr zurück

Es forschen aber nicht nur die großen Weltkonzerne an Künstlicher Intelligenz. Das Speedinvest Portfolio-Unternehmen Fraugster hat sich etwa auf das frühzeitige Erkennen von Betrugsfälle bei Geld-Transaktionen spezialisiert, während das norwegische Startup iris.AI einen digitalen Assistenten für die Suche nach wissenschaftlichen Papers entwickelt hat. Die für Investoren wichtige Frage ist natürlich, ob die Hochphase nur ein Hype oder doch nachhaltig ist. Anders als in der Vergangenheit wird heute aber nicht nur an Künstlicher Intelligenz geforscht, sondern sie kommt bereits im Alltag zum Einsatz. Möglich machen das moderne Computer, die uns locker mehr Rechenleistung zum Einstecken in die Hosentaschen geben als vor fünfzig Jahren raumfüllende Supercomputer.

Im letzten Teil dieser Artikelserie beschäftigen wir uns mit der Zukunft von KI und welche Ängste und Hoffnungen bestehen.

+++ Teil 2: Verstehen, Fühlen, Handeln – Die Grundlagen künstlicher Intelligenz +++


Über die Autoren

Dieser Artikel ist Bestandteil einer von Venionaire Capital verfassten vierteiligen Serie über Künstliche Intelligenz für DerBrutkasten.com. Autoren sind Aleksandar Vucicevic (Senior Analyst), Sarah Grandits (Marketing Assistant), Fabian Greiler (Junior Partner) und Berthold Baurek-Karlic (Managing Partner).

Venionaire hat sich auf die Innovationsberatung, Corporate Startup Engagement und dem Management von Venture Capital Fonds für Dritte spezialisiert.

Mit Partnern der KPMG Österreich hat Venionaire zudem das Investorennetzwerk European Super Angels Club gegründet, der in geschäftlichen Beziehungen mit im Text genannten Startups Yodel.io, Grape und oratio steht.

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Wie die ViennaUP wieder zum Hotspot für internationale Startup-Gründer:innen wird

Die ViennaUP findet heuer von 8. bis 16. Mai in Wien statt und bietet mit 65 Programmpunkten von insgesamt 45 Programmpartner:innen ein vielfältiges Angebot für Gründer:innen, Investor:innen und Innovator:innen. Wir haben mit Stephan Hofmann (Minimist) und Anda Penka (Fermentful) darüber gesprochen, wie sie das Festival bereits im Vorjahr für sich genutzt haben – und warum es für sie auch diesmal wieder ein Pflichttermin ist.
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© Wirtschaftsagentur Wien | Karin Hackl

Wien hat sich längst einen Namen als pulsierende Kulturmetropole gemacht. Doch die Stadt kann mehr als historische Pracht und erstklassige Lebensqualität bieten: Mit der ViennaUP hat die Wirtschaftsagentur Wien über die letzten Jahre ein dynamisches, dezentrales Startup-Festival geschaffen, das junge Unternehmen aus aller Welt zusammenbringt und ihnen die Chance eröffnet, wertvolle Kontakte zu knüpfen. Letztes Jahr besuchten über 15.000 Teilnehmer:innen aus 90 Nationen das Startup-Festival (brutkasten berichtete).

ViennaUP setzt wieder auf Vielfalt

Die ViennaUP versteht sich als dezentrales Startup-Festival, das über mehrere Tage hinweg in ganz Wien stattfindet. Statt sich auf eine einzige Location zu beschränken, verteilen sich Pitches, Konferenzen, Workshops, Networking-Sessions und Panel-Diskussionen über unterschiedliche Veranstaltungsorte in der gesamten Stadt. Wer durch das bunte Programm streift, merkt schnell: Die Eventvielfalt ist groß – und genau darin liegt die besondere Stärke. Jede und jeder kann sich individuell das Passende aussuchen, um Kontakte zu knüpfen, sich inspirieren zu lassen oder schlicht neue Perspektiven zu gewinnen.

So unterschiedlich die Formate sind, so einheitlich ist das Ziel: Gründungsinteressierte, Startups, Investorinnen und Investoren, Talente sowie Kooperationspartner sollen zielgenau zusammenfinden und voneinander profitieren. Wien beweist damit einmal mehr, dass hier nicht nur Tradition, sondern vor allem ein kreatives, modernes Zukunftsdenken zu Hause ist.

„Minimist“ – KI-gestützte Effizienz für Secondhand-Shops

Ein Paradebeispiel für die internationale Anziehungskraft der ViennaUP ist Stephan Hofmann, Gründer des Wiener Startups Minimist. Geboren mit Wiener Wurzeln in Neuseeland, hat er bereits in Schweden und den USA gelebt, bevor er sich in Wien niederließ, um seine Geschäftsidee voranzutreiben. „Von Anfang an wollten wir nicht nur in Österreich präsent sein“, betont Hofmann im Gespräch mit brutkasten. „Wir haben internationale Kundinnen und Kunden im Blick und bauen ein global skalierbares Software-as-a-Service-Produkt auf.“

(c) Minimist

Doch was genau macht Minimist? Das Startup entwickelt eine KI-basierte Plattform, die besonders den Secondhand-Sektor revolutionieren will. Mithilfe intelligenter Bilderkennungstechnologie lassen sich Kleidungsstücke und andere Produkte automatisiert erkennen, kategorisieren und sogar textlich beschreiben. Dadurch sparen Verkäufer:innen – egal ob in Secondhand-Shops, Wohltätigkeitsorganisationen oder private Nutzer:innen auf Vinted & Co. – enorm viel Zeit (brutkasten berichtete).

Dass Wien hierfür eine solide Basis bietet, zeigten nicht zuletzt die Erfolge während seiner ersten Teilnahme an der ViennaUP. Gleich bei einem der Programmpunkte lernte Hofmann seinen ersten Business Angel, Sebastian Sessler, kennen, der gemeinsam mit weiteren Investor:innen in Minimist investierte. „Ich habe gepitcht, Leute waren interessiert, und plötzlich standen wir mitten in konkreten Gesprächen über eine Investition“, erinnert er sich.

Rückblick: Vom Entdecken zum Durchstarten

Der Grundstein dieser Erfolgsgeschichte wurde 2024 bei Events wie dem Inside-Out-Summit gelegt – einem der vielen Programmpunkte im Rahmen der ViennaUP. Dort hatte Minimist die Gelegenheit, sich zu präsentieren, während Investor:innen und Branchenexpert:innen gezielt nach vielversprechenden Ideen Ausschau hielten. Die „immer offene Tür“ ist laut Hofmann das größte Plus der ViennaUP. „Wenn man mit einer guten Geschichte anreist und bereit ist, mit möglichst vielen Menschen zu sprechen, entstehen fast immer spannende Gelegenheiten“, erklärt er.

Inzwischen ist Minimists Plattform live und verzeichnet erste Kund:innen, die damit ihre Artikel effizient online stellen. „Wir sind zwar ein österreichisches Unternehmen, aber wir denken von Tag eins global“, fasst Stephan zusammen. Erst Anfang April schloss sich zudem Uptraded-Founderin Anna Greil dem Startup als Co-Founderin an (brutkasten berichtete).

„Fermentful“ aus Lettland nutzte ViennaUP

Dass das Wiener Startup-Ökosystem längst nicht nur Wiener Startups begeistert, zeigt auch Anda Penka aus Riga, Co-Founderin von Fermentful. Das Unternehmen hat sich auf fermentierte Buchweizen-Drinks spezialisiert – eine gesunde, vegane und glutenfreie Alternative, die zugleich umweltfreundlich produziert wird. Ziel ist, das volle Potenzial der Buchweizenpflanze auszuschöpfen und ein nährstoffreiches Getränk zu kreieren, das in Lettland bereits sehr erfolgreich vertrieben wird. Mittlerweile ist Fermentful sogar in Billa-Plus-Filialen in ganz Österreich erhältlich – ein wichtiger Schritt, um den österreichischen Markt zu erschließen.

(c) Fermentful

Penka war Teil des Vienna Startup Package 2024 und nutzte diesen Aufenthalt, um das riesige Ökosystem kennenzulernen. „Letztes Jahr habe ich bei Impact Days in der Hofburg, den Coffee House Sessions, dem Connect Day sowie bei Lead Today. Shape Tomorrow mitgemacht. Es war toll, gleich an mehreren Orten und Formaten teilzunehmen.“ Dieses Jahr legt sie noch eine Schippe drauf: „Wir planen, beim INSIDE OUT Summit, dem CEE Innovation Forum und ‚Venture Built by HiQ Connect‘ dabei zu sein.

(c) Fermentful

Außerdem gibt es am Karlsplatz, der ViennaUP-Homebase, eine Fermentful-Präsentation und Verkostung. Diese findet am 12. Mai von 18 bis 20 Uhr statt. „Wir freuen uns, unsere Produkte diesmal in Wien vorzustellen und die großartige FoodTech-Community kennenzulernen“, erklärt Penka.


Tipp der Redaktion:

Die Homebase am Karlsplatz ist der zentrale Meeting-Spot von ViennaUP und bietet dir inmitten des pulsierenden Stadtlebens eine entspannte Networking-Oase. Unter schattigen Bäumen mit Blick auf die imposante Karlskirche kannst du hier neue Kontakte knüpfen und die Wiener Lebensart hautnah erleben. Zudem wird es in diesem Jahr auch wieder die beliebten Coffee House Session geben. Mehr darüber könnt ihr hier erfahren.

© Wirtschaftsagentur Wien | Philipp Lipiarski

Der Vienna Planet Fund Brunch

Nach dem erfolgreichen Debüt 2024 ist Minimist bei der ViennaUP 2025 nun als Role Model mit an Bord. Insbesondere beim Vienna Planet Fund Brunch – einem Programmteil, der von der Wirtschaftsagentur Wien initiiert wird – soll gezeigt werden, wie Startups mit Nachhaltigkeitsfokus erfolgreich agieren können. „Wir sprechen auf Panels darüber, wie sich Impact-Initiativen finanzieren lassen und welche Hürden es bei zirkulären Geschäftsmodellen gibt“, so Hofmann. „Wien ist dafür ideal: Die Stadt hat ein klares Bekenntnis zu nachhaltiger Innovation.“

Netzwerken leicht gemacht: So kann man die ViennaUP für sich nutzen

Sowohl Hofmann als auch Penka heben das dezentrale Konzept der ViennaUP als großen Vorteil hervor. „Man entdeckt dabei nicht nur die verschiedenen Schauplätze, sondern vor allem eine beeindruckende Vielfalt an Formaten“, sagt Penka. „Von Pitches über Workshops bis hin zu abendlichen Get-togethers ist für jede Phase eines jungen Unternehmens etwas dabei. Wer offen ist, sich einzubringen und mit möglichst vielen Leuten ins Gespräch zu kommen, kann enorm profitieren.“

Hofmann empfiehlt insbesondere, sich einen gut strukturierten Event-Kalender zu erstellen: „Vorab planen, wo man pitchen oder ausstellen will, und gezielt auf potenzielle Investor:innen oder Kooperationspartner:innen zugehen. Und noch ein Tipp vom Gründer: Eine Live-Demo – selbst eine kurze – kann den Unterschied machen. Was man visuell zeigt, bleibt länger in Erinnerung.“

Internationales Mindset trifft Wiener Charme

Als dezentrales, aber dennoch lockeres Festival bietet die ViennaUP eine Plattform, auf der Hightech- und Impact-Initiativen, AI-Startups, FoodTech-Unternehmen, Investoren und Corporates ohne steife Messestimmung zusammenkommen können. „Das ist nicht vergleichbar mit den riesigen Konferenzen wie Slush“, meint Stephan. „Die ViennaUP ist familärer, verteilt sich über mehrere Tage und mehrere Locations. Das hat den Vorteil, dass man nicht komplett erschöpft wird wie bei einer gigantischen Messe.“

Für Gründer:innen, die mit dem Gedanken spielen, Wien näher kennenzulernen, ist die ViennaUP ein idealer Einstieg. „Man spürt den Tatendrang förmlich in der Luft“, so Penka. „Ich freue mich vor allem darauf, unser Netzwerk zu festigen und neue Impulse für unsere Produktentwicklung einzusammeln.“

Jetzt über ViennaUP informieren und rechtzeitig Teilnahme planen

Egal, ob du gerade auf der Suche nach Investments, Business Angels, KooperationspartnerInnen oder einfach nach inspirierendem Austausch bist – die ViennaUP ist ein absolutes Must-Go-Event im europäischen Startup-Kalender. Plane jetzt rechtzeitig deine Teilnahme. Alle Infos dazu findest du hier.

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Hofmann empfiehlt insbesondere, sich einen gut strukturierten Event-Kalender zu erstellen: „Vorab planen, wo man pitchen oder ausstellen will, und gezielt auf potenzielle Investor:innen oder Kooperationspartner:innen zugehen. Und noch ein Tipp vom Gründer: Eine Live-Demo – selbst eine kurze – kann den Unterschied machen. Was man visuell zeigt, bleibt länger in Erinnerung.“

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Für Gründer:innen, die mit dem Gedanken spielen, Wien näher kennenzulernen, ist die ViennaUP ein idealer Einstieg. „Man spürt den Tatendrang förmlich in der Luft“, so Penka. „Ich freue mich vor allem darauf, unser Netzwerk zu festigen und neue Impulse für unsere Produktentwicklung einzusammeln.“

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