“Wir berichten seit Jahren intensiv zum Thema Künstliche Intelligenz. Nun ist es Zeit, die Technologie für uns zu verwerten. Nach ersten Versuchen mit der automatischen Artikel-Zusammenfassung gehen wir nun den nächsten Schritt und machen eine KI zum Chefredakteur”, sagt brutkasten-Gründer und CEO Dejan Jovicevic. Heute präsentierte er “dAIjan”. Das eigens für diesen Zweck entwickelte Programm wird den Großteil der News im neu geschaffenen Vertical Politics abdecken.

Erster Usecase: Corona-Maßnahmen

“Die Erfahrungen der vergangenen Monate in der Coronakrise haben gezeigt, dass man in der Redaktion schnell den Überblick beim Hin und Her der Maßnahmen und Regelungen verliert”, erklärt brutkasten-Chefredakteurin Sara Grasel. “Gleichzeitig treten immer die selben Fragen auf, die von Politikerinnen und Politikern auch immer mit den selben Phrasen beantwortet werden. Eine KI kann hier viel schneller und effizienter agieren, als ein Mensch”. Dank dAIjans Berichterstattung zu den wirtschaftspolitischen Entwicklungen werden Leserinnen und Leser des brutkasten ab jetzt garantiert immer vor allen anderen im Land informiert sein.

Als nächstes stehen Politiker-Interviews der AI am Plan (Symbolbild)

Langfristig sollen dem KI-Redakteur kaum Grenzen in der Berichterstattung gesetzt sein, meint brutkasten-Developer Max Pointinger, der den Project Lead innehat. “KI ist derzeit noch vor allem für repetitive Tätigkeiten geeignet. Berichterstattung zur österreichischen Wirtschaftspolitik ist also ein idealer erster Usecase. Wir haben dAIjan unter anderem alle Pressekonferenzen seit Beginn der Coronakrise ansehen lassen und er hat sehr schnell Ergebnisse geliefert, die nicht von Berichten menschlicher Redakteure zu unterscheiden waren”.

Nächster Schritt für dAIjan: Politiker-Interviews

Nach einiger Zeit werde der Algorithmus aber ausreichend trainiert sein, um auch Politiker-Interviews zu führen. “Erste Versuche in diesem Bereich haben wir schon durchgeführt”, so Pointinger. Dabei trete derzeit aber noch ein Problem auf: “Wir haben dAIjan hunderte Politiker-Interviews screenen lassen. Wir wollten den Algorithmus darauf trainieren, nur Fragen zu stellen, auf die von Politikerinnen und Politikern erfahrungsgemäß aussagekräftige Antworten kommen. Es ist dAIjan bislang nicht gelungen, solche Fragen zu identifizieren”.