29.03.2021

Khou Khii: Box-Gründerin kam Kork-Idee auf der Toilette

Lena Ahmadi Khouki hat mit ihrem Unternehmen Khou Khii lange Zeit mit reißenden Boxsäcken zu kämpfen gehabt. Dann kam ihr am stillen Örtchen die Idee, die alles gelöst hat.
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Khou Kii, Boxscak, Kork, Boxsäcke aus Kork
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer - Lena Ahmadi Khouki mit ihren Kork-Boxsäcken.

Lena Ahmadi Khouki boxt seit ihrem 15. Lebensjahr. Doch nicht gegen Gegner, sondern als Training gegen hängende Boxsäcke. Seit 2008 führt sie ein Box- und Fitnessstudio in Dortmund. Und hat jetzt mit Khou Khii Trainings-Boxsäcke aus 100 Prozent nachhaltigem, wasserfesten und langlebigem Kork entwickelt. Mit weicher Oberfläche, die ein gelenkschonendes sowie schmerzfreies Training ermöglicht, auch ohne Handschuhe.

Alle drei Monate neue Boxsäcke

In ihrem Etablissement bietet die Gründerin eine eigene Trainingsmethode an, die sich nicht nur auf Boxübungen mit den Korksäcken fokussiert, sondern auch zum Abnehmen gedacht ist. Vor ihrer Idee Kork zu verwenden, bemerkte Khouki, dass übliche Boxsäcke schwer zu reinigen sind. Und wegen Abnutzung alle drei Monate ausgetauscht werden müssen. Kostspielig und wenig nachhaltig, wie sie sagt.

Da es aufgrund der Kraftübungen in ihrem Studio nicht möglich ist, herkömmliche Boxhandschuhe während des 30-minütigen Khou Khii-Trainings zu benutzen, griffen die Mitglieder auf Boxbandagen zurück. Die raue Oberfläche der Bandagen und Schweiß habe dann die Boxsäcke alle drei Monate zum Reißen gebracht.

Leder war zu hart

Der Versuch auf Leder umzusteigen, hatte zur Folge, dass sich die Teilnehmer des Trainingsprogramm an der harten Oberfläche der ledernen Säcke verletzt haben. Also musste etwas anderes her. Eines Tages als sie ihr Geschäft erledigt hatte und die Toilette verlassen wollte, kam der Gründerin die Idee zu Kork zu greifen, wie Startup-Valley berichtet. Sie bemerkte auf ihrer Tasche einen kleinen Abschnitt, der aus Kork bestand. Und so entstanden die speziellen Korksäcke, die Innen mit mit Textil-Fasern gefüllt und leicht zu reinigen sind.

Promo-Video für Khou Khii

Der Verkauf der Boxsäcke ist jedoch nicht das einzige Geschäftsfeld, das Lena Ahmadi Khouki pflegt. Das Trainingskonzept von Khou Khii wurde für alle Alters- und Gewichtsklassen konzipiert. Zu ihrer Zielgruppe gehören auch Fitnessstudiobetreiber, Hotels, Fitnessstudios oder Menschen, die sich ihr trautes Heim verschönern wollen und die Sandsäcke zum privaten Training oder als Accessoire nutzen.

Khou-Khii-Kur von Katja Burkard unterstützt

Die Khou Khii-Kur, die auch von Moderation Katja Burkard unterstützt wird, ist ein Teil der Angebots-Palette der Gründerin. Weiters gibt es ein Franchise-System und Weiterbildungskurse Fitness-, Gymnastik- und Personaltrainer.

Heute Abend versucht Khouki in der “Höhle der Löwen” einen Investor mit an Bord zu holen. Weiters dabei: Back’O’Funny, Heat_it, Zaunkönig und CO’PS.

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Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie
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Der Anteil fossiler Energieträger bei Heizungen liegt im EU-Schnitt nach wie vor über 75 Prozent. Die Umrüstung muss aber in den kommenden 15 bis 20 Jahren erfolgen. Und dabei erfreuen sich Wärmepumpen immer größerer Beliebtheit. So ein System in einem bestehenden Gebäude zu installieren, kann das aber ganz schön aufwändig werden. EnerCube aus dem Salzburger Seekirchen am Wallersee setzt mit seinem Produkt hier an und wird dabei von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.

Gesamte Anlage in einem Modul

“Die Installation, Planung und Koordination eines gängigen Wärmepumpen-Systems für ein Mehrfamilienhaus braucht vor Ort zwischen 200 und 500 Stunden. Mit unserem System sind es nur etwa 100 Stunden”, erklären die beiden EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl. Und wie machen sie und ihr aktuell sechs Personen starke Team das? “Wir bauen die gesamte Anlage inklusive Heizraum in ein einziges, bei uns im Werk vorgefertigtes Modul, das etwa so groß ist, wie ein Autoparklplatz und vor dem Gebäude installiert wird”, erklärt Sutterlüty. Es müsse also kein Platz im Gebäude geschaffen werden und man könne auch im Winter umrüsten.

So sieht das Modul aus | (c) EnerCube

Bis zu 40 Wohneinheiten mit einer EnerCube-Einheit

Je nach Ausführung – EnerCube bietet drei verschiedene – können damit bis zu 40 Wohneinheiten beheizt werden – auch in voneinander getrennten Mehrparteienhäusern. “Durch eine optimierte Anordnung des Hydraulik- und Schichtspeichersystems, sowie den Einsatz hochwertigster Anlagenkomponenten, kommen wir auf 36 Prozent mehr Effizienz als durchschnittliche Systeme. Und mit einem FFG-geförderten und patentierten System haben wir den Schall um die Hälfte reduziert, damit die Anlagen selbst in eng bebauten Wohngebieten eingesetzt werden können”, erklärt Sutterlüty.

“Wir bleiben im B2B-Segment”

Aufgrund der Außeninstallation liegt der Fokus von EnerCube aktuell klar auf Mehrparteienhäusern im suburbanen Bereich. “Wir arbeiten aber auch an einer Lösung für den innerstädtischen Bereich”, verraten die beiden Gründer. Klar ist für sie aber: “Wir bleiben im B2B-Segment mit größeren Wohneinheiten. Dort ist unser System richtig skalierbar. Für Einfamilienhäuser gibt es schon kostengünstige Lösungen am Markt – da wollen wir nicht mitspielen. Bei großen Wohnanlagen tun sich andere Hersteller dagegen schwer mit standardisierten Lösungen.”

Großes Immobilienunternehmen erteilt Großaufträge

Und das Konzept geht wirtschaftlich auf. Im Februar 2023 gegründet, kommt EnerCube dieses Jahr auf zehn Module für insgesamt 200 Wohneinheiten – allesamt für ein bekanntes, großes Immobilienunternehmen. Im kommenden Jahr gibt es bereits Zusagen für Aufträge von über 30 Modulen. “Wir haben ein siebenstelliges Auftragsvolumen und sind Cashflow-positiv”, so Riedl.

Bis zu 80 Module im Jahr im EnerCube-Werk

Doch es gibt natürlich auch klare Wachstumspläne. Das maximale Produktionsvolumen in der Werkshalle in Salzburg liege bei 80 Einheiten pro Jahr, sagt der Gründer: “Wir haben auch schon Überlegungen für eine Produktionserweiterung.” Aktuell fertigt das Team seine Systeme hauptsächlich für Deutschland. Zielmarkt ist aber der gesamte DACH-Raum – und perspektivisch noch mehr.

“Ohne aws Preseed wäre das alles gar nicht möglich gewesen”

In der Finanzierung von all dem verzichtete EnerCube bislang auf klassische Startup-Investments. “Die Überlegung besteht aber für die Zukunft, um noch schneller skalieren zu können”, erklärt Riedl. Kapital von außen holte sich das Startup aber durchaus. “Wir haben das Material für unseren Prototypen über aws Preseed finanziert. Ohne das wäre das alles gar nicht möglich gewesen. So konnten wir schon aus der Garage hinaus das Produkt erfolgreich am Markt platzieren”, erzählen die Gründer.

Auch aws Seedfinancing und hilfreiche Workshops für EnerCube

Mittlerweile hat EnerCube auch eine aws-Seedfinancing-Förderung über die Programmschiene Innovative Solutions in Anspruch genommen, um den Ausbau voranzutreiben. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Und auch sonst half die aws dem Startup in mehreren Bereichen weiter, wie Sutterlüty sagt: “Die Workshops waren für uns sehr hilfreich, etwa beim Thema IP. Das hat uns einen klaren Anreiz gebracht, Patente einzureichen und dieses Thema stärker anzugehen.” Denn auch bei der Weiterentwicklung des Produkts, hat EnerCube noch einiges vor.

*Disclaimer: Das Porträt entstand in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws).

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