23.05.2022

Keego: Gründer lehnen Höhle der Löwen-Investment ab

Nach den Dreharbeiten kamen zwischen den Löwen und Keego strategische Differenzen zum Vorschein.
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Keego, Titanflasche, Flasche Quetschen, Titan
(c) Keego - Das Keego-Team fand eine Investment-Alternative.

Keego konnte in der Höhle der Löwen Georg Kofler und Carsten Maschmeyer mit seiner quetschbaren Titanflasche überzeugen. Es gab für 20 Prozent 380.000 Euro als Angebot. Abseits der Kameras kam dieser Deal jedoch nicht zustande. Es taten sich nämlich für die Gründer neue Optionen auf.

Keego-Gründer prüften Vertrag

Der Auftritt selbst ist in der Erinnerung von Lukas Angst etwas verschwommen. Der Co-Founder erinnert sich aber noch daran, dass im Studio besonders die räumliche Distanz zu den TV-Investoren irritierend war. “Wir mussten sehr laut sprechen”, sagt er. “Nach eineinhalb Stunden Pitch haben die Stimme und die Energie etwas nachgelassen.”

Als der Auftritt schließlich vorüber war, trat das Keego-Founder-Duo – Angst und Bernd Deussen – mit den beiden Teams von Maschmeyer und Kofler in den Austausch. Sie gaben alle Unterlagen zu ihrem Unternehmen ab und warteten auf die Due Dilligence.

“Nach der Prüfung haben wir dann einen Vertrag vorgelegt bekommen, den wiederum wir kritisch geprüft haben”, sagt Angst. “Im Laufe der Gespräche haben wir jedoch gemerkt, dass wir doch einige strategische Differenzen haben, die schwierig waren unter einen Hut zu bringen. Kurz danach haben wir von einer anderen Firma einen großen Auftrag erhalten, welcher uns den Druck genommen hat, unmittelbar auf ein Investment angewiesen zu sein.”

So lehnten die Gründer schlussendlich ab. Und arbeiten jetzt an ihren Keego-Flaschen weiter. Die Ziele dabei: komplett auf Recyclingmaterial zu setzen. Sowie eine Verbesserung der “Supply Chain”: “Die verteilte Produktion in Europa ist teuer, wir wollen sie aber hier behalten”, erklärt Angst.

Neue Partnerschaften des Titan-Flaschen-Startups: Austria Wien und Olympia

Mittlerweile sind auch einige Partnerschaften und “Special Edition”-Flaschen entstanden. Wie etwa mit Rose Bikes, Red Bull Rampage, Gorewear, Fidlock. Auch größere Sponsoring-Kooperationen (mit dem deutschen Handball-Team Rhein Neckar Löwen) zählen zu den Erfolgen der letzten Zeit.

“Mit Andreas Ernhofer (Para-Schwimmer) und Luka Wraber (Badmington) war die Keego erstmalig bei Olympia. Und vor ein paar Wochen haben wir die Verhandlungen mit dem FK Austria Wien abgeschlossen”, erzählt Angst.

Produktionsprozess verbessern

Dank des positiven Feedbacks der Kunden will der Gründer in Zukunft einen stärkeren Fokus auf Marketing und Vertrieb legen.

“Es gilt jetzt, Keego noch mehr Menschen zugänglich zu machen. Für dieses Jahr sind auch noch zwei weitere Größen der Flasche geplant. Außerdem wollen wir weiter den Produktionsprozess verbessern, um die Kosten zu senken”, erklärt der Founder abschließend und fügt kryptisch an: “Das alles muss natürlich finanziert werden – eventuell tut sich auch diesbezüglich dieses Jahr noch etwas.”

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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