16.08.2018

Karma: 11 Millionen Euro Kapital im Kampf gegen verschwendete Lebensmittel

Das schwedisches Social-Startup Karma konnte eine elf Millionen Euro-Kapitalaufstockung einheimsen, um seinen Kampf gegen verschwendete Lebensmittel auszuweiten. Unter den Investoren: Der US-VC Bessemer Venture Partners, e.ventures und Electrolux.
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Karma, Schweden, Stockholm, Lebensmittelverschwendung, Food Waste, Startup
(c) Karma - Das schwedische Karma-Team kämpft mit seiner App gegen Lebensmittelverschwendung.

Das 2015 von Hjalmar Ståhlberg Nordegren, Ludvig Berling, Mattis Larsson and Elsa Bernadotte gegründete Startup Karma hat eine Series-A-Finanzierung von elf Millionen Euro abgeschlossen. Unter den Investoren sind der US-VC Bessemer Venture Partners, e.ventures und Electrolux. Karma bietet eine Plattform, die Restaurants und Supermärkten dabei hilft, Lebensmittelverschwendung durch den Verkauf übriggebliebener, aber intakter Lebensmittel an Verbraucher zu reduzieren.

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Win-Win mit Karma

“Ein Drittel aller produzierter Nahrung wird verschwendet”, sagt Karma-CEO Stahlberg Nordegren, “Wir reduzieren Lebensmittelverschwendung, indem wir Restaurants und Supermärkten ermöglichen, ihre übriggebliebenen Lebensmittel über unsere App zu verkaufen. Konsumenten können Nahrung direkt per App erstehen und sie dann vor Ort abholen”. Dadurch würde, so Nordegren weiter, eine “Win-Win-Situation” entstehen: Die Lebensmittelverschwendung würde reduziert und der Profit gesteigert. Auf der anderen Seite erhielten Konsumenten gute Lebensmittel zu einem reduzierten Preis.

35 Städte – 350.000 User

Seit der Gründung hat Karma mittlerweile in 35 Städten über 1500 Restaurants, Lebensmittelhändler, Hotels, Cafes und Bäckereien zum Mitmachen bewegt – und rund 350.000 User auf die Plattform gelockt. Und so funktioniert es: Restaurants und Lebensmittelanbieter stellen ihre Waren ein. Verbraucher sehen per App, dass Produkte vergünstigt (bis zum halben Preis) verfügbar und bis zu einem bestimmten Zeitpunkt abzuholen sind. Reservieren und bezahlen ist mittels App auf iOS und Android möglich.

Strategische Partnerschaft mit Electrolux

Gleichzeitig zur Investitionsrunde geht das Karma-Team mit dem Elektronik-Anbieter Electrolux eine strategische Partnerschaft ein, um weitere Lösungen in Bereich Lebensmittelverschwendung zu entwickeln. “Wir setzen uns dafür ein, eine positive Veränderung zu bewirken, und wir wissen, dass der beste Weg dazu ist, mit anderen zusammenzuarbeiten, die unsere Ambitionen teilen. Electrolux erforscht kontinuierlich Lösungen, die zu einem besseren und nachhaltigeren Leben beitragen”, sagt Jonas Samuelson, Präsident und CEO von Electrolux.

Karma möchte die neuen Mittel und die Partnerschaft dazu nutzen, um seine Produktpalette, insbesondere in Supermärkten, weiterzuentwickeln, das Team zu vergrößern und neue Märkte zu erschließen.


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Grow geht in die vierte Runde: am Bild Jakob Detering und Harald Breit
Jakob Detering und Harald Breit | (c) Impact Hub/Zeman Photography / Deloitte/feelimage

Bereits zum vierten Mal unterstützt das Beratungsunternehmen Deloitte gemeinsam mit dem Impact Hub heimische Startups mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsideen.

Nach einer Bewerbungsphase stehen die sechs Finalist:innen von „Grow“ nun fest. Sie starten jetzt in einen halbjährigen Inkubationsprozess. Auf die besten zwei Jungunternehmen warten im Juni 2025 insgesamt EUR 15.000,- Preisgeld sowie 100 Pro-Bono-Beratungsstunden von Deloitte.

Grow: Das sind die Finalist:innen

“Im Rahmen von Grow fördern wir schon seit Jahren Jungunternehmer:innen mit nachhaltigen und sozialen Geschäftsideen. Wir waren stets begeistert vom Pionier- und Innovationsgeist der jungen Menschen. Auch heuer sind zahlreiche vielversprechende Ideen dabei. Wir freuen uns, die sechs ausgewählten Teams in den kommenden Monaten zu begleiten”, erklärt Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich.

Sonnig

Zu den diesjährigen Finalist:innen zählt das Startup SonnigDie App ermöglicht es Unternehmen, ihren Mitarbeitenden erneuerbare Energie, als Corporate-Benefit zur Verfügung zu stellen. Damit soll auf beiden Seiten Kosten gespart und gleichzeitig die Energiewende vorangetrieben werden.

Les Ensembles

Das KI-Startup Les Ensembles fokussiert auf den nachhaltigen Gebrauch von Kleidung. Die KI-App erstellt ihren Nutzer:innen individualisierte Outfit-Vorschläge und verhindert so, dass bereits gekaufte Kleidung aus dem eigenen Schrank frühzeitig im Müll landet. Zudem verbindet sie Anwender:innen mit umweltfreundlichen Marken und Secondhand-Labels.

STURC

Das Startup STURC stellt Holzplatten aus Kaffeeabfällen her. Die ressourcenschonende und nachhaltige MDF-Alternative(Anm.: mitteldichte Holzfaserplatte) ermöglicht es Holzplatten-Produzenten, Möbel-Giganten und Instantkaffee-Herstellern Kosten zu sparen und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. 

CELLOgics

CELLogics möchte mit „TranSphere“ künftig eine kosteneffiziente, nachhaltige und verschlankte Lösung für den weltweiten Versand von Zellproben anbieten. Voluminöse Verpackungen, die gekühlt werden müssen, sollen damit abgelöst werden. 

Social Cooling

Ebenfalls im „Grow“-Finale steht das Jungunternehmen Social Cooling, das mit „TerraBreeze“ eine umweltfreundliche „Plug-and-Play“-Klimaanlage erschaffen hat, die 40 Prozent weniger Strom verbraucht als herkömmliche Geräte. Ihre Zielgruppe sind vor allem Büros und öffentliche Räume. 

Smiling Food

Das Startup Smiling Food arbeitet an der Marktreife des ersten Baukastensystems für Zuckeralternativen. Mithilfe von Datenwissenschaft, Prozessinnovation und Anwendungstechnologie sei es gelungen, die Eigenschaften von Zucker 1:1 nachzubauen.

So geht es jetzt weiter

Auf die sechs Startups warten nun arbeitsintensive Wochen, in denen die Businesspläne weiterentwickelt und geschäftstauglich gemacht werden sollen. “Wir freuen uns sehr darauf, den Jungunternehmer:innen in dieser wichtigen Zeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wir sind überzeugt, dass ihre Ideen künftig eine wichtige Basis für eine grünere Zukunft sein werden”, so Jakob Detering, Geschäftsführer des Impact Hub Vienna.
 
Nach dem Acceleration-Programm pitchen die Finalist:innen ihre Konzepte vor einer externen Jury, die am Ende die beiden Gewinner-Teams kürt.
 

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