12.01.2017

Des Kanzlers Plan und die Rolle der Startups

Unter dem Motto „Worauf warten?“ hielt Bundeskanzler Christian Kern am Mittwoch seine Rede zur Zukunft Österreichs. Dabei präsentierte er auch den sogenannten „Plan A“ der SPÖ. Auf 150 Seiten ist darin aufgelistet und erklärt, welche Maßnahmen getroffen werden sollen, um Wachstum und Beschäftigung in Österreich zu stärken.
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Der Kanzler präsentierte seinen neuen Plan

Innovation und Digitalisierung sind zentrale Stichwörter im “Plan A” der SPÖ, den Bundeskanzler Christian Kern am Mittwoch präsentierte. So wünscht sich Kern etwa, Kindern schon ab dem Kindergartenalter Digitalisierungskompetenzen anzutrainieren und die digitale Ausstattung der Schulen und Schüler zu erweitern. Zusätzlich sollen mehr Gelder in die Forschung fließen.

Startups als treibende Kraft

Startups, so heißt es in dem Papier wörtlich, seien „treibende Kräfte für bahnbrechende oder sogenannte „disruptive“ Innovation.“ Außerdem „schaffen Startups (und junge Unternehmen generell) in den ersten fünf Jahren ihres Bestehens überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze im Verhältnis zur ihrer Größe.“ Um die bereits gestartete Gründungswelle weiter voranzutreiben, sei es notwendig, ehrgeizige Ziele umzusetzen. So steht etwa die Schaffung und Förderung von fünf regionalen Startup-Clustern im Plan des Kanzlers.

Redaktionstipps

In drei Schritten zum Hub

Schritt 1 – Analyse:

Zunächst soll der Frage nachgegangen werden, in welchen Bereichen Österreich bisher besonders erfolgreich war und wo die wirtschaftlichen Stärken des Landes liegen.

Schritt 2 – Auswahl:

Sind diese Bereich identifiziert, gilt es zu klären, in welchen davon Österreich einen spezifischen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Ländern hat. Gemeinsam mit allen Stakeholdern sollen anschließend fünf Regionen mit jeweils einem starken Wirtschaftssektor ausgewählt werden.

Schritt 3 – Gründung von fünf Startup-Clustern:

Hierbei setzt die SPÖ auf eine Zusammenarbeit von Wirtschaft und Staat. Zusammen wollen sie die fünf Cluster gründen und finanzieren. Jeder Cluster ist einem Fachbereich gewidmet und soll weltweit so einzigartige Bedingungen bieten, dass sich das international herumspricht und Gründer nach Österreich holt.

Staatliche Rahmenbedingungen schaffen

Um das Gründen im Inland attraktiver zu machen, bedarf es aber auch geeigneter staatlicher Rahmenbedingungen. „In den letzten Monaten ist dazu bereits ein erster Anfang gelungen, der gerade in die Praxis umgesetzt wird. Aber das ist natürlich erst der Anfang. Was die Rahmenbedingungen betrifft, muss noch viel mehr gemacht werden“, heißt es im Plan A.

Dazu zählen unter anderem

  • Bürokratieabbau, etwa um die Dauer des Gründungsprozess’ zu reduzieren
  • Die Senkung von Steuern und Abgaben, beispielsweise durch eine Förderung der Lohnnebenkosten
  • Staatliche Unterstützung bei der Finanzierung des Unternehmens, besonders bei der Mobilisierung von Risikokapital.
  • Ausbau und Verbesserung der Universitäten
  • Eine Ausbildungsinitiative mit dem Schwerpunkt im technischen/naturwissenschaftlichen Bereich
  • Die internationale Vernetzung des Startup-Clusters.

Den vollständigen “Plan A” zum Download findet ihr hier.

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Christopher Helf und Constantin Dißelkamp | Bild: pagent.ai

Christopher Helf war CTO und CO-Founder beim Wiener Krypto-Trading-Startup Trality. Im August des Vorjahres musste dieses Konkurs anmelden. Bereits ein Monat zuvor musste die Trading-Plattform ihren Service einstellen. Damals sei es dem Startup “aufgrund des aktuellen Marktumfelds nicht möglich gewesen, die Plattform und Dienstleistungen weiterhin anzubieten” – brutkasten berichtete.

Mit Januar 2024 startete Helf eine neue Challenge als CTO und Co-Founder des in Bonn sitzenden AI-Startups pagent.ai – gemeinsam mit CEO und Co-Founder Constantin Dißelkamp. Am gestrigen Montag vermeldete das Startup positive Nachrichten: Nämlich den Abschluss einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 900.000 US-Dollar – umgerechnet etwa 857.000 Euro.

AI-basierte Hyperpersonalisierung

Pagent.ai befasst sich mit der “AI-basierten Hyperpersonalisierung von Websites”. Das nun frische Kapital stammt vom teilstaatlichen High-Tech Gründerfonds (HTGF) – einem der größten deutschen Seed-Investoren, ebenfalls mit Sitz in Bonn.

Mit der generativen KI von pagent.ai können personalisierte Webinhalte erstellt und damit eine bessere Nutzeransprache ermöglicht werden. Wie das deutsche Medium startbase.de berichtet, soll pagent.ai “Webseiten automatisch auf die Bedürfnisse und Vorlieben bestimmter Zielgruppen abstimmen”, wodurch diese Marketingziele effizienter erreichen können.

Die Lösung von pagent.ai eigne sich insofern für Unternehmen, als dass diese keine A/B-Testungen mehr durchführen bräuchten, so das Startup. Das AI-System des Startups soll “automatisch die effektivste Variante der Website” identifizieren und “sie den Nutzern ausspielen, was zu einer verbesserten Nutzererfahrung führt”, heißt es auf starbase.de. Die Lösung soll überdies auf die “Verbesserung von Text- und Bildelementen” setzen.

Telekom und E-Commerce im Fokus

Für das kommende Geschäftsjahr plane das Startup, die Funktionalitäten seiner Technologie auf Struktur, Design und Video-Inhalte auszudehnen. Aktuell würden Testungen mit Pilotkunden durchgeführt, wobei sie die sogenannten “pagents” von pagent.ai testen. Diese “pagents” ermöglichen es, Website-Elemente automatisiert zu optimieren und die beste Version für Nutzer:innen auszuspielen, heißt es.

“Unser langfristiges Ziel ist es, das führende AI-Modell für personalisierte Kommunikation zu entwickeln und Online-Erfahrungen völlig neu zu gestalten”, wird Co-Founder Dißelkamp von startbase.de zitiert.

Die Lösung zeige sich bislang – nach Angaben des Startups – besonders für Unternehmen aus den Bereichen der Telekom und des Mode-Online-Handels interessant. Co-Founder Helf bestätigt: “Besonders Telekommunikations- und Fashion-E-Commerce-Unternehmen zeigen großes Interesse für die Automatisierungslösung. Für jede Organisation mit Onlinepräsenz liegt großes Potenzial in der Marketingautomatisierung mit AI, um ihre Ziele besser zu erreichen.”

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