03.12.2020

Kambis Kohansal Vajargah ist “Head of Startup Services” der WKÖ

In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer wurde heute Serial Entrepreneur Kambis Kohansal Vajargah als neuer WKÖ "Head of Startup Services" präsentiert.
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Kambis Kohansal Vajargah
Kambis Kohansal Vajargah (c) Christoph Steinbauer

Im Mai machte die Wirtschaftskammer (WKÖ) eine entsprechende Ausschreibung. Nun steht der neue Startup-Beauftragte bzw. in neuer Diktion “Head of Startup Services” fest. In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit WKÖ-Präsident Harald Mahrer wurde dieser heute präsentiert: Kambis Kohansal Vajargah.

“Head of Startup Services”: Neue Startup-Organisationseinheit in der WKÖ geschaffen

Er leitet nun eine neu geschaffene eigene Organisationseinheit für Startups in der Abteilung Zielgruppenmanagement der WKÖ als “Head of Startup Services”. Andere Organisationseinheiten sind etwa Junge Wirtschaft, Frau in der Wirtschaft, EPU oder Gründerservice. Als neuer Startup-Beauftragter wird Kohansal Vajargah auch maßgeblich für die Umsetzung einer heute präsentierten Startup-Initiative StartupNOW der WKÖ verantwortlich sein.

“Wir wollten jemanden, der die Community gut kennt, vielleicht selber Serial Entrepreneur ist, gut vernetzt und kooperativ ist, Team Spirit hat und auf unterschiedliche Zielgruppen zugehen kann. Genau den Haben wir mit Kambis gefunden”, kommentiert Harald Mahrer. Kohansal Vajargah gibt als sein Motto aus: “Ich möchte die politische Übersetzungsarbeit für Startups leisten”.

Hilfsfonds-Verlängerung als eine von drei Forderungen

Dazu habe man in den vergangenen Monaten bereits einiges an Arbeit geleistet, die nun in Form der Initiative StartupNOW umgesetzt werden soll. Hinzu kommen drei konkrete politische Forderungen:

Erstens soll der Covid-Startup-Hilfsfonds um weitere 50 Millionen Euro aufgestockt werden. Es zeige sich ein gigantischer Bedarf und er wolle sich daher bei Wirtschaftsministerin und Finanzminister dafür stark machen, sagt Mahrer.

Zweitens wird eine spätere Tilgung von Förderdarlehen gefordert. Hier gehe es um öffentliche rückzahlbare Förderungen, also Eigenkapital-ähnliche Instrumente, konkretisiert Mahrer. Man wolle Startups damit “Luft geben”. “Es wäre ja widersinnig sofort auf Rückzahlung zu bestehen, wenn sich die Krise entspannt. Wir wollen ja eine Liquiditätsbrücke schaffen”, so der WKÖ-Präsident.

Drittens fordert er mehr Ressourcen für schnellere Förderung. Es habe sich gezeigt, das Anträge oft zu langsam abgearbeitet werden. Auch durch die Optimierung vorhandener Ressourcen soll eine Prozessbeschleunigung erreicht werden, um eine Dauer von maximal zehn Tagen zwischen Zusage und Auszahlung zu erreichen.

Ebenfalls präsentiert wurden vier erste Maßnahmen im Rahmen der Initiative StartupNOW: “Open Office Hours” für Startups, eine zunächst virtuelle “Spotlight Tour” um mehr öffentliche Aufmerksamkeit für Startups zu schaffen, eine interne “Education Inititative” um WKÖ-Mitarbeiter besser auf Startup-Bedürfnisse abzustimmen und “Virtual Pitching Days”, an denen (internationale) Investoren teilnehmen sollen.

Kambis Kohansal Vajargah: Der Startup-Tausendsassa

Kohansal Vajargah war einer der Co-Founder von whatchado. In den vergangenen Jahren war er als One-Man-Company-Builder am Aufbau zahlreicher Startups beteiligt, etwa Carployee und Freebiebox, zudem an der Softwareschmiede vendevio und am Investoren-Netzwerk primeCROWD. Außerdem arbeitet er als (Startup-)Mentor und Unternehmensberater, wo er einen Schwerpunkt auf die Bereiche digitales Marketing, strategische Unternehmensentwicklung und Leadership Management legt.

Unterschied zu Altrichter als Signal

Die Bestellung des in der Szene beliebten Serial Entrepreneurs als Startup-Beauftragter kann auch als Signal der WKÖ in Richtung Startup-Welt gewertet werden, einen anderen Schwerpunkt als das Wirtschaftministerium zu setzen. Deckt dieses mit seinem Startup-Beauftragten Michael Altrichter eher die Investoren-Seite ab, ist Kohansal Vajargah eher der Gründer-Seite zuzuordnen.

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Tractive: “Mitarbeiterwachstum kein Indikator”

“Wir hatten immer schon 40 bis 50 Prozent Wachstum, haben aber dabei immer im Vordergrund gehabt, nicht das Mitarbeiterwachstum als Indikator zu sehen, sondern nachhaltig zu wachsen”, sagt er. “Wir bewegen uns mit dem Haustiermarkt in einem dankbaren Markt, ja. Aber unsere gute Arbeitsleistung kommt nun zurück. Da hat uns die 4-Tage-Woche sehr geholfen. Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen, die nur vier Tage arbeiten wollen, sondern gute Leute, die sich mit der Firma identifizieren.”

Das Paschinger Startup wagte erst vor rund dreieinhalb Jahren den Sprung in die USA, der auch gut vorbereitet war. “Wir haben acht Jahre lang gewartet, diesen Schritt zu gehen”, erklärt Hurnaus. “Wir wussten, wenn wir ‘in Europa gewinnen’, dann wird es leichter für uns, als für einen US-Amerikaner, der nach Europa will. Wir haben hier verschiedenen Länder, mehr Sprachen und unterschiedliche Währungen. Für uns war es die richtige Entscheidung.”

USA überholt Deutschland

Mittlerweile hat der US-Markt den bisherigen Spitzenreiter Deutschland überholt. Schätzungsweise 66 Prozent der US-Haushalte oder etwa 86,9 Millionen Familien besitzen in den Vereinigten Staaten ein Haustier. Dies geht aus der National Pet Owners Survey 2023–2024 der American Pet Products Association (APPA) hervor.

“Unsere Marktpenetration ist wesentlich geringer als in Deutschland”, sagt Hurnaus. “Wir werden im ersten Quartal 2025 auch in Mexiko launchen, in den nächsten beiden Jahren aber keine weitere Erweiterung anstreben. Der Fokus bleibt auf diesen Märkten.”

Tractive bald in Mexiko

Tractive hat in der Zeit seines Bestehens eine Wandlung erfahren. Jedes zweite Jahr hat man bisher ein Produkt für Hund und Katze herausgebracht – vor wenige Wochen den neusten Tracker. Dabei aber “sehr stark eine Transformation durchlaufen”, wie der Founder erklärt. Weg vom einfachen GPS-Tracker hin zum Gesundheitstracker.

“Es ist ein Frühwarnsystem und soll nicht den Tierarzt ersetzen. Wir sagen nur, dass wir etwas bemerkt haben, eine Veränderung im Verhalten oder bei der Bewegung, etc…”, erklärt Hurnaus. “Da steckt viel Potential darin. Denn wir haben erkannt, dass Leute den Bedarf haben, zu wissen, wie es dem eigenen Haustier wirklich geht.”

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