16.08.2022

Kama: Zwei Steirerinnen entwickeln Rennrad-Mode für Frauen aus PET-Flaschen

Kama.Cycling wurde 2018 von zwei begeisterten Radsportlerinnen aus der Steiermark gegründet. Das Startup entwickelt Rennrad-Mode speziell für Frauen, die unter anderem aus recycelten PET-Flaschen produziert wird.
/artikel/kama-cycling
(c) Kama

Rennradmode ist in der Regel auf Männerbedürfnisse zugeschnitten. Dies trifft insbesondere auf (Unisex-)-Hosen zu, deren Nähte oftmals drücken und somit die Performance-Anforderungen im Radsport nur bedingt erfüllen. Die beiden steirischen Gründer:innen Donata Schörkmaier und Katharina Stelzer wollten diesen Umstand nicht hinnehmen und entschlossen sich bereits 2018 Rennradhosen speziell für Frauen zu entwickeln. Beide sind selbst begeisterte Radsportlerinnen und lernten sich über das gemeinsame Trainieren kennen. Was folgte, war die Entwicklung der Marke Kama und die Gründung eines eigenen Startups.

Rennrad-Kollektion aus PET-Flaschen

Das Besondere an Kama: Die Rennrad-Kollektion ist speziell auf die Bedürfnisse von Rennradfahrerinnen auslegt und setzt dafür auf eine eigens entwickelte ergonomische Polsterung. Doch nicht nur das. Das Startup aus der Steiermark möchte auch aktiv einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Hosen, Trikots, Baselayer und Co werden aus recycelten Stoffen und PET-Flaschen hergestellt. Wie Gründerin Donata Schörkmaier gegenüber brutkasten Earth erläutert, erfolgt die Produktion in enger Zusammenarbeit mit einem italienischen Produzenten, der in der Nähe des Gardasees angesiedelt ist. Bei der Herstellung sind dem Startup nämlich auch soziale Standards wichtig, wie Schörkmaier anmerkt. Sie selbst hat eine Modeschule besucht und sammelte über mehrere Jahre Erfahrung im Marketing-Bereich.

Kama
(c) Kama

Kama startete Crowdfunding-Kampagne

Um die Produktion und Entwicklung zu finanzieren, startete Kama 2021 eine Crowdfunding Kampagne. Damit wurden nicht nur das nötige Kapital, sondern laut Schörkmaier auch wichtige Insights zum Marktumfeld gesammelt. Unter anderem konnte so herausgefunden werden, welche Größen besonders nachgefragt sind.

Aktuell vertreibt das Startup seine Kollektion primär über den eigenen Online-Shop. Zweidrittel der Nachfrage stammt übrigens aus dem Nachbarland Deutschland. Vereinzelt wird die Radmode auch über lokale Pop-Up-Shops angeboten, wobei das Startup auch auf der Suche nach einem passenden Vertriebspartner ist, der speziell auf die Bedürfnisse von Frauen eingeht.

Derzeit befinden sich auch weitere Produkte in der Pipeline. Neben der Rennrad-Kollektion möchte Kama künftig auch eine Kollektion speziell für Gravel-Fahrerinnen anbieten und arbeitet zudem einer speziellen Hose, die “peefriendly” ist.


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Das femble-Founderteam Lina Graf und Daniel Steiner (c) Michael Engele

Sie überfluten soziale Medien: Falsch-Informationen rund um Gesundheit und Medizin. Was sich als Gefahr für uninformierte User:innen entpuppt, bietet Chancen für neue Geschäftsfelder. Gegen Fake-News und für mehr verifizierte Information setzen sich immer mehr Mediziner:innen in sozialen Kanälen ein. Ein neues Berufsfeld wurde allmählich geboren: die “Health-Influencer:innen”.

Femble macht Ärzte zum “verifizierten Influencer”

In den vergangenen Monaten entstand damit ein Trend, der eine medizinische Fachausbildung mit der Nahbarkeit des Influencer-Seins kombiniert. Und ein Trend, der leider sowohl Chancen als auch Fehlerquellen beinhaltet.

Diesem Problem nimmt sich das Tiroler FemTech-Startup femble an. Es will die Beziehung zwischen Ärzten und Patient:innen stärken – und generativer KI einen sicheren und verifizierten Platz in der Gesundheitsbranche bieten.

Das in Volders nahe Hall in Tirol gegründete Startup hat sich zum Ziel gesetzt, Mediziner:innen einen vertrauenswürdigen Influencer-Status zu verleihen. Basierend auf der Erkenntnis: Patient:innen wollen Infos über soziale Kanäle, aber am liebsten nur von ihren eigenen Ärzten. Mit einer neuen Idee transformierte Femble sein ursprüngliches Geschäftsmodell – und holte sich dafür ein sechsstelliges Investment.

Zyklus-App wird zu Info-Plattform

Femble wurde im November 2020 gegründet. Ursprünglich wollte das Startup eine B2C-App für Zyklusbeschwerden aufbauen – basierend auf der persönlichen Gesundheitsgeschichte von Co-Founderin Graf. Der Plan ging auf: Nach kurzer Zeit entstand eine Community von über 40.000 Frauen und Dutzenden Ärzten. Die Intention: Frauen sollten sich schnelle und von Ärzten verifizierte Infos über Schmerzen während und rund um die Monatsblutung holen können.

Schritt für Schritt bauten sich Graf und Steiner vom Inntal aus eine Community aus mehreren Tausend Userinnen auf. Der Content war User-orientiert, aber anonym. Die Infos waren verifiziert, aber unpersönlich.

Patient:innen wollen Infos “nur von ihrem Arzt”

Das damalige Modell stieß an seine Grenzen. Das Founderteam erkannte Lücken – unter anderem dank umfangreichen Feedbacks von involvierten Mediziner:innen:

Man wolle Patientinnen effektiver informieren und begleiten, Behandlungszeiten verkürzen und Wissen über Basisfragen effizienter und sicherer verbreiten. Eine Thematik, die sich nicht nur auf den Sektor Frauengesundheit beschränkt, sondern in der gesamten Health-Branche zu verantworten ist.

Mit diesem Wissen startete femble seine Reise zu einer “Recommender Engine” für personalisierte Gesundheitsinhalte. Das Ziel: Frauen bei individuellen Beschwerden gezielt zu unterstützen.

Pivot soll Fake News bekämpfen

Ende 2024, vor gut zwei Monaten, hat sich das Team dazu entschieden, das Geschäftsmodell von femble zu transformieren. “Wir führen etliche Gespräche mit Nutzerinnen und Ärzten und haben dabei verstanden, dass Gesundheitsinformation nicht von beliebigen Ärzten kommen sollte, sondern von den eigenen”, erzählt Co-Founder Daniel Steiner.

Die Zyklus-App mit anonymisierten Gesundheitstipps war Geschichte. Die neue femble-Version positioniert sich seither als Plattform für Ärzt:innen mit der Intention, deren Beziehung zu Patientinnen “grundlegend neu zu denken und effizienter zu gestalten.”

Mediziner:innen werden zu Influencer:innen

“Mit femble ermöglichen wir es Ärzten, zu vertrauenswürdigen Health-Influencerinnen für ihre eigenen Patientinnen zu werden”, so Co-Founderin Lina Graf. Aktuell beobachte das Founderteam einen Trend “hin zu exklusiven digitalen Communities, und das Aufkommen von generativer KI in Videos wird diesen Wandel beschleunigen”. Umso wichtiger sei es, verifizierte Informationen über vertrauenswürdige Quellen bereitzustellen.

Die Vorteile von medizinischer Fachausbildung und der Nahbarkeit des Influencer-Seins mit gezielter Zielgruppen-Ansprache trugen Früchte: Nur zwei Monate nach dem Pivot berichtet das Startup bereits von positiver Resonanz vonseiten der Community. Insbesondere im Bereich Frauengesundheit stoßen die Lösungen von femble bei Ärzt:innen und Kliniken auf Interesse, heißt es.

Für das laufende Jahr 2025 nimmt man sich einen weiteren Pivot vor: Ein neuer Übersee-Standort ist geplant – die USA sind im Visier. Dazu dient das im letzten Jahr eingeholte Investment im Rahmen einer Angel-Runde. Rund 350.000 Euro soll von mehreren Angels in das Tiroler FemTech geflossen sein. An Bord sind europäische Business Angels, wie das Startup gegenüber brutkasten anmerkt.

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