Die Verbindlichkeiten sollen rund 15,17 Millionen Euro betragen – nachrangig inklusive 3,22 Millionen Euro aus Gesellschaftsdarlehen. Diese Zahlen verzeichnet ein Kärntner Anbieter von E-Ladetechnik und -stationen namens EnerCharge mit Sitz in Kötschach-Mauthen.

Gegründet wurde die GmbH schon im Jahr 2018 und zählt aktuell Jens Winkler und Roland Klauss als Geschäftsführer. Beteiligt sind laut wirtschaft.at neben der AAE-Hydro Solar GmbH als Mehrheitseigentümer (51,09 Prozent) auch die Pfalzwerke Aktiengesellschaft mit 23 Prozent, die SPL Tele Group GmbH mit 15,19 Prozent sowie die Ökoenergie Beteiligungs GmbH mit zehn Prozent.

Schnelladetechnik entwickelt

2018 entstand EnerCharge aus der Alpen Adria Energie-Firmengruppe (AAE), die auch als Ökostromlieferant AAE Naturstrom bekannt ist. Als Unternehmen der AAE-Firmengruppe ist die AAE Hydro Solar GmbH nach wie vor größter Anteilseigner des Kärntner E-Mobility-Unternehmens.

Seit seiner Gründung positioniert sich EnerCharge als Experte in den Bereichen Ladetechnik, Parkraum-Management und der Einbindung diverser Payment-Optionen – brutkasten berichtete. Das im Südwesten Kärntens angesiedelte E-Energie-Unternehmen entwickelt und produziert eine Schnellladetechnik für E-PWK, E-LKW und E-Busse. EnerCharge ist indes Lizenzgeber seiner eigens entwickelten Lade-Technologie für den gewerblichen und öffentlichen Einsatz.

Im März stand Expansion am Plan

Erst im März dieses Jahres vermeldete EnerCharge den Einstieg seines jüngsten Investors – der deutschen Pfalzwerke Aktiengesellschaft.

“Wir haben mit den Pfalzwerken einen Partner gewonnen, der mit uns die Internationalisierung des Unternehmens verstärkt vorantreiben kann”, sagte Roland Klauss, Unternehmensgründer und Geschäftsführer von EnerCharge, im vergangenen März. Damals stand noch Internationalisierung sowie die Stärkung und Weiterentwicklung der Produkte am Plan, “sodass wir noch schneller auf die sich stetig ändernen Markt- und Nutzeranforderungen reagieren können”, hieß es von Klauss.

Keine finanziellen Mittel für Sanierung vorhanden

Nun steht man allerdings vor der Zahlungsunfähigkeit. Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) vermeldet, sind EnerCharge aus heutiger Sicht “keine finanziellen Mittel vorhanden, um einen Sanierungsplan zu finanzieren.” Für ein ursprünglich geplantes Sanierungsverfahren reichen die finanziellen Mittel also nicht aus.

Man beabsichtige “in Absprache mit dem bestellten Insolvenzverwalter, das Unternehmen aus der Insolvenz ‘lebend’ als Ganzes zu verkaufen, damit für die Gläubiger eine höhere Quote erzielt werden kann”, heißt es.

15,17 Millionen Euro Passiva

Von der Insolvenz betroffen sind rund 125 Gläubiger und 97 Dienstnehmende, davon 50 Angestellte und 47 Arbeiter:innen, so der AKV. Wie der AKV weiter vermeldet, seien aktuell 1,9 Millionen Verbindlichkeiten fällig. EnerCharge verfüge allerdings nur über eine Liquidität von einer Million Euro. Die Höhe der Passiva beläuft sich auf 15,17 Millionen Euro.