19.06.2019

KI-Fotobuch-Startup Journi holt Kapital von deutschem VC MairDumont Ventures

Der zum deutschen Resieführer- und Karten-Marktführer MairDumont gehörende VC MairDumont Ventures beteiligt sich mit einem nicht näher genannten Betrag am Wiener KI-Fotobuch-Startup Journi.
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Journi: Die drei Founder Christian Papauschek, Bianca Busetti und Andreas Röttl
(c) journi: Die drei Founder Christian Papauschek, Bianca Busetti und Andreas Röttl

Mit einer Resisetagebuch-App hatte das Wiener Startup Journi 2014 begonnen. Nachdem genügend “User gesammelt” waren, brachte man 2017 mit einer Fotobuch-Funktion das erste Bezahl-Produkt auf den Markt. Seitdem ist das Startup mit inzwischen rund einer Million Usern zum – nach eigenen Angaben – europäischen Marktführer für am Smartphone erstellte Fotobücher herangewachsen. Entsprechend liegt am ursprünglich als Add-On konzipierten Printprodukt mittlerweile der Fokus des Unternehmens.

+++ Archiv: “Hansiklopädie” – Die 40 Startups des Hansi Hansmann im Überblick +++

Hansmann, Shpock-Gründer und startup300 bereits an Bord

Das hat nun auch den deutschen VC MairDumont Ventures, der etwa auch bei Zizoo, Gronda und PaulCamper investiert ist, als neuen Investor auf den Plan gerufen. Die Gesellschaft, die zum deutschen Reiseführer- und Karten-Marktführer MairDumont gehört, ist auf Investments in Reise-Startups spezialisiert. In der aktuellen Runde wurden laut öffentlich einsehbaren Firmendaten 8,49 Prozent von Journi übernommen. Angaben zur Höhe des Deals will man aus “Konkurrenzgründen” nicht machen. Der VC reiht sich in ein Portfolio bekannter heimischer Investoren ein. Neben Hansi Hansmann sind auch die Shpock-Co-Founder Katharina Klausberger und Armin Strbac sowie Pioneers Ventures II (startup300) an Bord.

MairDumont Ventures: “Journi passt ideal zum Investmentfokus”

“Wir sind begeistert von der Idee und dem Team, das hinter Journi steht. Das Unternehmen passt ideal zu unserem Investmentfokus und unseren Zielen. Wir freuen uns daher sehr, Journi zukünftig neben Kapital auch mit unserem Know-how und Netzwerk zu unterstützen und den Wachstum gemeinsam weiter voranzutreiben”, kommentiert MairDumont Ventures-Geschäftsführer Frank Mair in einer Aussendung. “Im Zuge der Investmentgespräche hat sich schnell gezeigt, dass man einander sehr gut versteht und unsere Ziele harmonieren. Neben dem finanziellen Aspekt des Investments, schätzen wir die Erfahrung, Hilfe und das Netzwerk”, sagt Journi Co-Founder und CEO Andreas Röttl.

Kapital fließt in Algorithmus und Marketing

Gemeinsam werde nun das Ziel verfolgt, die Technologieführerschaft von Journi weiter auszubauen und die Internationalisierung voranzutreiben, heißt es in der Aussendung weiter. Das Investment werde daher gezielt für die Weiterentwicklung des Layout-Algorithmus und des Marketings in bereits etablierten und neuen Märkten verwendet. Journi ist bereits jetzt weltweit in über 23 Sprachen verfügbar, der Fokus liegt auf Europa und Nordamerika. “Mit dem Investment möchten wir unser Wachstum weiter beschleunigen und die Bekanntheit von Journi in bestehenden und neuen Märkten erhöhen. Ein weiterer wichtiger Eckpfeiler unserer Strategie ist der weitere Ausbau unserer Technologie”, sagt Röttl.

Geschwindigkeit als Trumpf

Mit eben dieser Technologie will Journi gegenüber Usern vor allem mit seiner Geschwindigkeit im Vergleich zu anderen Fototbuch-Services punkten. “In unserer heutigen schnelllebigen Zeit machen wir zwar tausende Fotos, aber aufgrund von Zeitmangel passiert danach nichts mehr damit, obwohl man den Wunsch hat, seine Momente im wahrsten Sinne des Wortes wieder greifbar zu machen. Viele Menschen möchten ein Fotobuch erstellen, es ist ihnen aber zu aufwändig. Diesen Menschen möchten wir mit Journi eine einfache Lösung anbieten”, sagt der Journi-CEO.

“Wie ein persönlicher Designer”

Der KI-basierte Algorithmus des Startups agiert “wie ein persönlicher Designer” und schlägt in nur wenigen Sekunden ein passendes Layout für die genutzten Fotos vor. Die App kann zudem automatisch Landkarten mit den besuchten Punkten und Länderstempeln erstellen, Datumstitel einfügen und erkennt sogar getätigte Flüge. Mit der Journi-Blog-App ist es zudem möglich, Inhalte offline, während der Reise, zu erstellen. Insgesamt sei man laut eigenen Tests 99 Prozent schneller als herkömmliche, nicht automatisierte Anwendungen. In Deutschland und Österreich betrage die Lieferzeit rund eine Woche. (PA/red)

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Gründer und CEO Georg Breitenberger am Business Angel Summit | (c) martin pacher / brutkasten

Die Zement-, Beton- und Bauindustrie zählt zu den CO2-intensivsten Industrien weltweit: Laut dem UN Global Status Report ist der Bau- und Gebäudesektor für rund 38 Prozent des globalen CO2-Aufkommens verantwortlich. Während die Nachfrage nach neuen Gebäuden und Infrastrukturen stetig wächst, verursacht die traditionelle Bauweise erhebliche ökologische Probleme. Ein Grund dafür ist der Mangel an kreislaufähigen Technologien, um Baureststoffe effizient zu recyceln und die Emissionen signifikant zu senken.

25 Jahre Erfahrung in der Bauindustrie

Mit ParaStruct ging 2021 ein Unternehmen aus Tirol an den Start, das künftig ungenützte Rohstoffe in der Bauindustrie nutzbar machen und eine Lösung zur nachhaltigen Transformation der Bauindustrie bieten möchte. “Parastructs 3D-Druck- und Recyclingtechnologien ermöglichen es, Bauteile vollständig kreislauffähig zu machen und dabei Kosten und den CO2 Fußabdruck zu senken”, so Gründer und CEO Georg Breitenberger.

Der gebürtige Südtiroler verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Bauindustrie. Bereits während des Bauingenieur-Studiums beschäftigte er sich mit 3D-Druckverfahren in der Bauindustrie. “In diesem Bereich wurden von mir verschiedene Leitprojekte in Ländern wie Taiwan, Schweiz, Deutschland und Italien entwickelt. Um meine Ziele noch besser zu erreichen, habe ich mich 2021 selbständig gemacht”, so der Gründer.

Das Gründungsteam (v. l.n.r. Georg Breitenberger, Freia Ruegenberg, Kilian Rießbeck) mit einem Mitarbeiter | (c) ParaStruct

Zunächst hat er sein Startup als Ein-Personen-Unternehmen (EPU) gegründet. Als er die Recyclingfähigkeit von mineralischen Bindemitteln untersuchen wollte, holte er sich mit Freia Ruegenberg und Kilian Rießbeck zwei weitere Expert:innen im Bereich der anorganischen Chemie als Gründungsmitglieder an Bord.

Die Entwicklung der Materialplattform von ParaStruct

Über die letzten zwei Jahre entwickelte Breitenberger gemeinsam mit seinem Team eine Materialplattform, die biogene und mineralische Reststoffe oder Abfallstoffe der Bauindustrie aufbereitet und durch digitale Fertigungsverfahren, wie 3D-Druck, wiederverwertet.

Konkret handelt es sich dabei um meist feinkörnige organische Materialen wie Holzmehl oder Sägespäne bzw. anorganische Schüttgüter. Diese Abfälle werden mit einem speziellen Bindemittel kombiniert, das wiederum wiederverwendbar ist.

“Bei industriellen Prozessen in der Holz oder Ziegelherstellung entstehen sehr große Mengen an feinkörnigen Abfällen. Das entspricht rund 30 Prozent der gesamten Abfallmenge. Über die Materialplattform bringen wir die Produktionsreststoffe mit den geeigneten Bindemitteln zusammen”, so der Gründer über die Lösung von ParaStruct.

Das 3D-Druckverfahren ist dabei eine Option, aber keine Notwendigkeit. So können die Abfallmaterialen auch konventionell verarbeitet werden. 3D-Druck bietet sich jedoch insofern an, als dass man funktionale und ästhetisch anspruchsvolle Bauteile herstellen kann.

Das Geschäftsmodell und erste zahlende Kunden

ParaStruct plant, seine Technologie durch Lizenzvergabe an bestehende Produzenten zu monetarisieren. Das Startup hat laut dem Gründer bereits 16 Letters of Interest von Unternehmen aus ganz Europa erhalten, die an den innovativen Recyclinglösungen interessiert sind. Zudem zählt das noch recht junge Unternehmen bereits erste zahlende Kunden aus der Stahl- und Betonfertigungsindustrie.

Die Biomaterialien sind vielfältig von der Bauindustrie bis zur Möbelindustrie einsetzbar. Hier handelt es sich um einen Hocker, der für ein italienisches Möbelcluster aus Altholz hergestellt wurde.

“Das Lizenzsystem ist variabel und die Partner können unterschiedliche Bausteine auswählen. Sie zahlen eine Einmalzahlung zu Beginn und eine laufende Lizenzgebühr von fünf Prozent auf den Umsatz”, so der Gründer.

Die Umstellung auf recycelbare Baumaterialien bietet laut Breitenberger enorme Vorteile, insbesondere in Ländern wie Dänemark und den Niederlanden, wo bereits Steueranreize für nachhaltige Bauweisen existieren. In diesem Kontext verweist der Gründer unter anderem auf den Markt für kreislauffähige Materialien. Dieser wird aktuell von der Unternehmensberatung Roland Berger auf 540 Milliarden Euro geschätzt, mit einem jährlichen Wachstum von zwölf Prozent.

Förderungen durch die Austria Wirtschaftsservice

Im Zuge des Aufbaus des Unternehmens wurde Breitenberger gemeinsam mit seinem Team von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) unterstützt. So konnte das Unternehmen über das Programm aws Preseed – Deep Tech eine Förderung an Land ziehen.

Im Modul Preseed – Deep Tech werden auf angewandter Forschung und Entwicklung basierende unternehmerische Vorgründungs- und Gründungsvorhaben unterstützt, die durch Erarbeitung eines ersten “proof of concept” bzw. eines Prototypen einer wirtschaftlichen Umsetzung zugeführt werden sollen.

“Durch die aws Preseed-Finanzierung war es möglich, ein qualifiziertes und spezialisiertes Team aufzubauen. Zudem diente sie uns als Referenz bei weiteren Fördergeldgebern im EU-Kontext und bei ersten Testkunden. Auch hat die Unterstützung bei der Strukturierung der Gründungsphase etliche Entscheidungen erleichtert”, so Breitenberger.

Fundraising und die weiteren Pläne von ParaStruct

Anfang Juli nahm Breitenberger am Business Angel Summit in Kitzbühel teil. Einmal pro Jahr treffen sich auf Einladung der Austria Wirtschaftsservice (aws) und der Standortagentur Tirol in dem bekannten Alpen-Städtchen dutzende Business Angels und Startup-Investor:innen zum Austausch über aktuelle Themen und Trends (brutkasten berichtete von Ort).

Wie bereits in den Vorjahren erhielten auch in diesem Jahr wieder zwölf Startups die Chance, an der Netzwerkveranstaltung teilzunehmen – darunter auch ParaStruct. Das Unternehmen konnte sich unter 150 Bewerbern durchsetzen und pitchte gemeinsam mit weiteren elf Startups seine Technologie vor mehr als 130 Business Angels.

“Bis Ende des Jahres wollen wir eine Finanzierungsrunde in Höhe von 600.000 Euro abschließen. Uns wäre es auch wichtig, einen deutschsprachigen Leadinvestor zu finden”; so Breitenberger über die mittelfristigen Pläne von ParaStruct.

Langfristig möchte das Startup bis 2025 den Nutzen seiner Technologie auch in Branchen außerhalb des Baus nachweisen. Zudem will ParaStruct künftig mit dem speziellen 3D-Druckverfahren zur Besiedelung extraterrestrischer Räume wie Mond und Mars beitragen. Unter anderem hat das Startup im Space-Bereich dafür bereits erste Preise gewonnen.



* Disclaimer: Das Porträt entstand im Zuge einer Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice GmbH.

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