16.12.2016

Journi: Wie man ohne Budget zu 120.000 Usern kommt

Wie kürzlich bekannt wurde, hat sich das Reise-Startup Journi ein sechsstelliges Investment sichern können. Journi-CEO Andreas Röttl hat dem Brutkasten erzählt, wie ein Startup, das bisher keinen einzigen Euro für Marketing ausgegeben hat, zu einem Investment von Hansi Hansmann und Shpock kommt.
/artikel/journi-120000-user-kein-budget
Shpock investiert zum ersten Mal in ein anderes Startup - Journi. (c) Screenshot Journi

Der große Überraschungseffekt bleibt eher aus, wenn Hansi Hansmann in ein vielversprechendes IT-Startup investiert. Wo jener Effekt sehr wohl noch gegeben ist, ist wenn Shpock ebenfalls in dieses Startup – Journi – investiert. Lest hier die Geschichte, wie ein Startup ohne Geld in zwei Jahren 120.000 User bekam.

“Das alte Reisetagebuch und der umständliche Reiseblog sind Geschichte. Keiner hat heute mehr Zeit dafür.”

Marketingstrategie: kein Marketing

“Im Schnitt lädt jeder User einen bis drei seiner Freunde zu Journi ein. Von unseren 120.000 Usern benutzen 30 Prozent die App monatlich”, sagt Andreas Röttl, CEO und Gründer der Reisetagebuch-App Journi. Wenn Usern das entsprechende “Werkzeug” zur Verfügung gestellt wird, verbreitet sich die App von allein – vorausgesetzt es steckt ein ernstzunehmender Wert hinter dem Produkt, meint Röttl weiters. Bisher hat Journi keinen Cent ins Marketing für das eigene Produkt investiert.


Über App und Website können Reisende ihre Eindrücke, ob per Foto oder als Notiz, in einem virtuellen Tagebuch posten und teilen.


Österreich – der Boden der Tatsachen

20161206-journi-05
Andreas Röttl (c) Alexander Wieselthaler

Im Juni 2014 brachte das Gründerteam rund um Andreas Röttl die Reisetagebuch-App Journi das erste mal auf den Markt. Der Anfang sollte vielversprechend sein. Innerhalb von zehn Wochen hatten bereits mehr als 10.000 Menschen die App downgeloadet. Nach sechs Wochen gab es das erste Feature vom Apple App-Store. Für die Journi-Gründer gab es zu diesem Zeitpunkt nur ein Ziel: Das Land der unbegrenzeten (Startup-)Möglichkeiten – San Francisco in den USA. Einladungen bei Facebook und AirBnB sollten folgen. Mit breiter Brust und einer großartigen Evaluation aus den USA ging es nach drei Monaten zurück nach Österreich. “Bei der Heimkehr wurden wir wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Das aktuelle Investment wollten wir bereits damals aufstellen, doch niemand wollte uns Geld geben”, erinnert sich Röttl an den November 2014.

Ein “Beispiel-Journi” durch Australien

“…und dann ging uns das Geld aus”

“Wir mussten feststellen, dass wir dieses sechsstellige Investment vielleicht damals in den USA bekommen hätten, nicht  jedoch in Europa”, sagt Röttl. Er verstehe heute auch, dass europäische Investoren potenzielle Projekte über einen längeren Zeitraum beobachten möchten. Journi hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt mittels Bootstrapping finanziert und “dann ging uns das Geld aus”. Angestachelt von den positiven Rückmeldungen und den steigenden User-Zahlen, kam “Aufgeben” allerdings nicht in Frage.

Redaktionstipps

50.000 User als Nebenjob

Alle drei Gründer suchten sich Jobs, um Journi querzufinanzieren. Röttl und Christian Papauschek heuerten bei Pioneers an, Bianca Busetti ging zu MySugr. Mit diesen Jobs ließen sich die Servicekosten für Journi decken. In ihrer Freizeit entwickelten sie eine Android-Version der App und die Userzahl verdoppelte sich auf 50.000.

“Ein sechsstelliges Investment hätten wir damals vielleicht in den USA bekommen, aber nicht in Europa.”

Vom Mentor zum Investor

(c) Journi
(c) Journi

Shpock begleitet Journi nicht erst seit kurzem. Die Gründer der “Flohmarkt-App” Katharina Klausberger und Armin Strbac agierten für Röttl und sein Team ansich von Anfang an als Mentoren. “Die Überlegung in Journi zu investieren gab es schon länger. Hansi Hansmann hat dann die Initiative ergriffen und den Stein ins Rollen gebracht. Da stellte sich für uns nicht lange die Frage, ob wir mitmachen”, sagt Armin Strbac, Co-Founder von Shpock. Für uns war es das Wichtigste, das Team und deren Motivation zu verstehen – sie haben außerdem bereits in diesem frühen Stadium bewiesen, dass sie auch vor großen Herausforderungen nicht zurückschrecken. Dies hat uns an unsere Anfangszeiten erinnert und daher liegt es für uns auf der Hand das Journi Team zu unterstützen. Bei Shpock herrscht auch für die Zukunft reges Interesse daran, in Startups zu investieren. “Wir haben mittlerweile die Erfahrung und die Expertise, um andere (zumindest vor manchen) Fehlern zu bewahren. Das größte Problem in dieser Hinsicht ist es, die notwendige Zeit dafür zu finden”, erklärt Strbac.

+++Warum um 6 Milliarden Euro bei Shpock verkauft+++

“Werbung passt nicht zur Philosophie”

Ab 2017 will das Unternehmen mit einem Premium-Modell Geld erwirtschaften. Was das Modell beinhalten wird: Speicherplatz zur Sicherung aller Journis in der Cloud, der Export auf die eigene Dropbox oder auch das Hinzufügen von Stickern zur eigenen Journi. Beispielsweise können das Wetter, Flüge aber auch Sticker von Tieren, Aktivitäten oder Flaggen hinzugefügt werden. “Wir starten jetzt erstmals mit Marketing – da spielt das Premiummodell eine wichtige Rolle. Wir sehen, dass unsere “Hardcore-User” zusätzliche Tools und Services brauchen, diese möchten wir ihnen zur Verfügung stellen. All jene, die nicht für diesen Service bezahlen möchten, können über ein “Belohungssystem” auf die Tools zugreifen. Wer beispielsweise Freunde einlädt, bekommt Zugang zu einem Premium-Feature. Werbung werde es allerdings keine geben. Wir leben vom guten Content der User – Werbung würde nicht zu unserer Philosophie passen”, sagt Röttl.

“Wir haben mittlerweile die Erfahrung und die Expertise, um andere (zumindest vor manchen) Fehlern zu bewahren. Das größte Problem in dieser Hinsicht ist es, die notwendige Zeit dafür zu finden.”

Investment war leichte Entscheidung für Hansmann

“Ich habe immer eine Möglichkeit gesucht, wichtige Momente mit Fotos schön organisiert als Geschichte darzustellen. Journi macht das einfach, professionell und ziemlich cool. Damit lösen sie ein Problem, das viele haben. Journi hat ein grandioses Founder Team, das mit wenig Mittel viel auf die Beine gestellt hat. Da ist mir die Entscheidung zum Investment leicht gefallen”, sagt Hansi Hansmann. Bereits im August konnte man AWS (Austria Wirtschaftsservice) für das Seed-Investment gewinnen. Zusätzlich zum erfolgreichen Business Angel Hansi Hansmann und den Shpock Gründern Katharina Klausberger und Armin Strba steigt auch Startup300 mit ein.

Hard Facts

  • Gründung Juni 2014
  • 80.000 Reisen
  • App verfügbar in 12 Sprachen
  • Meiste Likes die eine Journi bekommen hat: 1.760
  • Meiste Views die eine Journi bekommen hat: 10.232
  • 10 meistbesuchte Länder auf journi: USA, Deutschland, Spanien, Italien, UK, Frankreich, Österreich, Australien, Thailand, Niederlande

HIER gehts zu Journi

 

Deine ungelesenen Artikel:
19.04.2024

Führungskräfteprogramm für junge Frauen: Bewirb dich jetzt für die Huawei Summer School 2024

Die Bewerbung ist noch bis zum 30. April 2024 möglich. Wir zeigen euch, was das Programm bietet und wie man davon proftieren kann.
/artikel/huawei-summer-school-2024-bebwerbung
19.04.2024

Führungskräfteprogramm für junge Frauen: Bewirb dich jetzt für die Huawei Summer School 2024

Die Bewerbung ist noch bis zum 30. April 2024 möglich. Wir zeigen euch, was das Programm bietet und wie man davon proftieren kann.
/artikel/huawei-summer-school-2024-bebwerbung
(c) Huawei

Die European Leadership Academy powered by Huawei lädt ambitionierte junge Frauen ein, Teil der vierten Ausgabe der Summer School zu werden. Das Ziel? Weibliche Talente zu fördern und in Führungskräfte von morgen zu verwandeln. Dieses Jahr findet das Event vom 21. bis 26. Juli in Warschau, Polen, statt. Nutze diese Chance und reiche deine Bewerbung bis zum 30. April 2024 ein!

Warum du dich bewerben solltest:

Intensive Lernerfahrungen: Ähnlich wie bei den renommierten MBA-Programmen, bietet die European Leadership Summer School eine intensive Woche, in der du von Weltklasse-Expertinnen und Vordenkerinnen lernen und dein Wissen in Themen wie KI-Ethik, Cybersicherheit und Nachhaltigkeit vertiefen kannst.

Diversität als Innovationsmotor: Bei Huawei ist man fest der Meinung, dass Inklusion und Vielfalt essenziell für die Gestaltung zukünftiger Technologien sind. Die Summer School setzt diese Überzeugung in die Praxis um und bietet Vollstipendien für Bewerberinnen aus der EU, den westlichen Balkanstaaten und der Ukraine.

Netzwerk mit globalen Führungskräften: Du hast die Gelegenheit, dich mit führenden Persönlichkeiten aus Technologie, Wirtschaft und Politik zu vernetzen. Diese Kontakte eröffnen neue Perspektiven und können deine Karriere maßgeblich fördern. 

+++ Bewirb dich gleich jetzt! +++

Dein Weg zur Führungskraft

Viele der Absolventinnen der European Leadership Academy haben beeindruckende Karrieren eingeschlagen – von Positionen bei der Europäischen Kommission bis hin zu Gründerinnen von Startups, die mit innovativen Technologien den Klimawandel bekämpfen. Lisa Oberaigner, Absolventin der Summer School 2021, sagt: “Die unterschiedlichen Perspektiven und Ideen, die ich während des Programms kennengelernt habe, waren entscheidend für meine persönliche und berufliche Entwicklung.”

Bist du bereit für den nächsten Schritt?

Mit der Huawei Summer School 2024 kannst du Führungsqualitäten entwickeln und gleichzeitig einen Beitrag zur technologischen Zukunft leisten. Nutze dein Potenzial und bewirb dich gleich heute!

Sei die Veränderung, die du in der Welt von morgen sehen möchtest und geh gemeinsam mit anderen motivierten jungen Frauen in eine inklusivere und innovativere Zukunft – mit der European Leadership Academy Summer School.

+++ Hier kannst du dich bewerben! +++

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Journi: Wie man ohne Budget zu 120.000 Usern kommt

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Journi: Wie man ohne Budget zu 120.000 Usern kommt

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Journi: Wie man ohne Budget zu 120.000 Usern kommt

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Journi: Wie man ohne Budget zu 120.000 Usern kommt

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Journi: Wie man ohne Budget zu 120.000 Usern kommt

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Journi: Wie man ohne Budget zu 120.000 Usern kommt

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Journi: Wie man ohne Budget zu 120.000 Usern kommt

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Journi: Wie man ohne Budget zu 120.000 Usern kommt

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Journi: Wie man ohne Budget zu 120.000 Usern kommt