28.09.2021

John.Art: Florian Gschwandtner investiert in jungen Künstler aus dem Burgenland

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John.Art, Petschinger, Gschwandtner, NFT, Ausstellung Bucherer
(c) John.Art - Mit John Petschinger und Florian Gschwandtner fand sich ein neues Kunst-Duo.

Er war nicht unbedingt der erste Künstler, der in einer Startup-Show aufgetreten ist. Man erinnere sich an Music Traveler oder auch Global Rockstar und an diverse andere Startups, die Kunden daheim das Kunstschaffen ermöglichen wollten. Doch bei John Petschinger war der Auftritt bei “2 Minuten 2 Millionen” anders. Er hat kein Unternehmen gegründet, das Material zur Verfügung stellt, auch keines, das Online-Kurse anbietet. Bei John.Art gibt es nur ein Geschäftsmodell: Petschinger selbst.

John.Art-Deal mit Gschwandtner hielt auch abseits der Kameras

Der junge Mann, der bisher in der Tourismusbranche gearbeitet hatte, kam ins Studio, präsentierte seine Werke und lud die Juroren ein, in ihn selbst zu investieren – mit einer jährlichen Beteiligung der Einnahmen durch die Verkäufe seiner Bilder. Es fruchtete und Florian Gschwandtner bekam den Zuschlag. Konkret 50.000 Euro für 12,5 Prozent plus ein Exponat pro Jahr. Was vor den Kameras verhandelt wurde, hielt auch danach.

(c) John.Art – Petschingers Werke auf Metall oder Leinwand wiegen oft bis zu 50 Kilogramm.

“Florian ist ein großartiger Mentor und unterstützt mich nicht nur mit seinem umfangreichen fachlichen Wissen, sondern teilt auch seine Erfahrungen mit mir und findet immer wieder motivierende Worte, die mich inspirieren”, so der junge Mann zu seinem neuen Partner.

Von Kreuzfahrten und Model-Dasein

Der Hotelfachmann konnte mit seinen Werken bisher über 70.000 Euro Umsatz erwirtschaften. Seine Geschichte begann aber 1994 als Sohn im elterlichen Hotelbetrieb, führte über Kinder-Mode zur Schauspielerei, bis hin zu Jobs auf Luxuskreuzfahrtschiffen. Die Kunst allerdings begleitete ihn seit seiner frühen Kindheit durch die Malerei seines Großvaters und seiner Mutter.

Den Gang zur Investoren-Sendung ins Fernsehen zu wagen, dabei nicht ein Startup, sondern sich selbst zu offerieren, war ein Versuch, der geglückt ist. Petschingers Kunst nennt sich “Contemporary Art” und ist geprägt von Abstraktion, einem wirren Farbspiel und seiner Signatur: der Blume, die er in zahlreichen seiner Werke einbaut. Ein Natursymbol, das an schönen Momente des Lebens erinnern soll, auch wenn Zeiten schwierig scheinen.

NFT-Kunst – Ausstellung im Bucherer

Abseits davon ist der Künstler mit John.Art auch im NFT-Bereich tätig. Passend dazu wird es in Kooperation mit dem Uhren-Experten Bucherer (Kärntnerstraße 2 in Wien) vom 29. September bis zum 3. Oktober ab 16:00 Uhr eine Ausstellung geben, bei der drei digitale Werke von Petschinger zu sehen sein werden.

Gschwandtner selbst, der den der Kunstbereich als Neuland bezeichnet, hätte nicht gedacht, dass er jemals in einen Künstler investieren würde. “Das ist das Schöne an ‘2 Minuten 2 Millionen’. Überraschungen wie diese passieren”, sagt er. “Und John hat mich überzeugt. Ich bin sicher, dass wir hier gemeinsam etwas Großes aufbauen können.”

* Disclaimer: Florian Gschwandtner ist mit der 8eyes Gmbh zu 2,66 Prozent an der Brutkasten Media GmbH beteiligt.

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Freundeskreis: Wiener Startup plant Pilotfabrik für veganen Käse

Der vegane „Camembert“ des Wiener Startups Freundeskreis ist seit Juni dieses Jahres in ausgewählten veganen Supermärkten erhältlich. Co-Gründerin Mona Heiß gibt im Interview mit brutkasten einen Einblick in die nächsten Schritte des Unternehmens.
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Das „Kernteam“: Leo Sulzmann, Mona Heiß und Markus Korn. (c) Freundeskreis

Käsealternativen aus Cashewnüssen, Mandeln, Soja oder Erbsenprotein: Der Markt für Käseersatzprodukte erlebt derzeit eine Hochphase. Auch das Startup Freundeskreis hat es sich zur Mission gemacht, mit seinem pflanzlichen „Cam-mhh-berta“ die Käsewelt zu transformieren. Anstelle von Milchkulturen, die in herkömmlichem Camembert verwendet werden, setzt das Unternehmen auf eine untypische Zutat: Marillenkerne – ein Nebenprodukt der heimischen Obstindustrie.

Ende letzten Jahres konnte Freundeskreis eine Förderung von 400.000 Euro von der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) sichern – brutkasten berichtete. Mit dieser Förderung bauten sie nicht nur ihre Produktion aus, sondern brachten auch ihren veganen „Cam-mhh-berta“ erfolgreich auf den Markt. Im Interview mit brutkasten berichtet Co-Gründerin Mona Heiß über die Fortschritte des Startups und die Pläne für die Zukunft.

Freundeskreis wird mit weiteren 97.000 Euro gefördert

Seit Juni dieses Jahres ist der pflanzliche “Cam-mhh-berta” in ausgewählten Bio-Supermärkten in Wien erhältlich: Pepper & Ginny (1010), Maran Vegan (1060) und Markta (1090). Das Feedback ist vielversprechend: Nach Unternehmensangaben wurden in den ersten vier Monaten bereits rund 1.000 Stück verkauft.

Nur wenige Monate nach der aws-Förderung konnte sich Freundeskreis eine weitere finanzielle Unterstützung sichern: Die Wirtschaftsagentur Wien stellte über die Förderschiene “Produktion” dem Startup rund 97.000 Euro zur Verfügung. Wie Co-Gründerin Mona Heiß im Interview mit brutkasten verrät, soll das Geld in eine neue Pilot-Käsefabrik in Wien-Penzing fließen, die zugleich als zukünftiger Firmenstandort dienen wird.

Bisher finanziert sich Freundeskreis ausschließlich über Fördermittel. Für die kommenden Monate plant das Team jedoch eine Finanzierungsrunde im Frühjahr, um Investor:innen zu gewinnen und das Wachstum des Startups weiter voranzutreiben.

Marillenkerne liefert Cremigkeit und gesunde Nährstoffe

Freundeskreis entwickelte eine pflanzliche Käsealternative, die primär aus Marillenkernen besteht: den „Cam-mhh-berta“. Laut dem Unternehmen ist dieser geschmacklich und in der Konsistenz kaum von herkömmlichem Camembert zu unterscheiden. Der Grund liege in den Eigenschaften der Marillenkerne, die reich an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren sind. Diese Nährstoffe sorgen demnach nicht nur für gesundheitliche Vorteile, sondern tragen auch maßgeblich zur cremigen Textur bei, erklärt Heiß.

Die Produktion des „Cam-mhh-berta“ erfolgt in „traditioneller Handarbeit“ auf einem Bauernhof im Wienerwald, in einer ehemaligen Käserei. Dabei setzt Freundeskreis auf dasselbe Verfahren, das auch bei der Herstellung von Kuhmilchkäse Anwendung findet. Das Ergebnis sei ein Käse, der sich durch “Cremigkeit, Nachhaltigkeit und Tradition” auszeichnet.

“Cam-mhh-berta” besteht nur aus vier Zutaten

Das Besondere an der Käsealternative sind die Marillenkerne, die als Hauptzutat dienen. Diese fallen normalerweise als Abfall- oder Nebenprodukt der Saft- und Marmeladenproduktion an. Freundeskreis bezieht die Kerne von regionalen Lieferanten, darunter das niederösterreichische Scaleup Kern Tec – brutkasten berichtete. Aus den Marillenkernen wird durch ein speziell entwickeltes Verfahren eine milchige Flüssigkeit gewonnen, die mithilfe von Reifekulturen, veganen Enzymen und Mikroorganismen zum „Cam-mhh-berta“ verarbeitet wird. Die Käsealternative kommt mit nur vier Zutaten aus: Marillenkerne, Salz, Wasser und vegane Reifekulturen.

Ein kritischer Punkt bei der Verarbeitung von Marillenkernen ist die darin enthaltene Blausäure, die gesundheitsschädlich sein kann. Hier hat Gründer und Forscher Leo Sulzmann ein spezielles Verfahren entwickelt, um die Blausäure auf natürliche Weise abzubauen.

Freundeskreis-Team wächst

Hinter dem Food-Startup Freundeskreis stehen Forscher und Geschäftsführer Leonhard Sulzmann sowie Co-Gründerin Mona Heiß. Während Sulzmann sich auf die wissenschaftlichen und technologischen Aspekte konzentriert, verantwortet Heiß die Kreativdirektion und den Markenaufbau. Zum Kernteam gehört außerdem Sales- und Operations-Verantwortliche Markus Korn. Mittlerweile zählt das Team sechs Mitglieder, die gemeinsam am weiteren Ausbau der Marke Freundeskreis arbeiten.

Zukünftig sollen mehr vegane Käsealternativen auf den Markt kommen

Freundeskreis arbeitet aktuell an der Entwicklung weiterer veganer Käsealternativen. Bereits Anfang nächsten Jahres soll eine vegane „Frischkäsevariante“ auf Basis der Marillenkerne auf den Markt kommen. Doch das ist nicht alles: Eine weitere Produktreihe ist bereits in Planung. Co-Gründerin Mona Heiß verrät, dass es sich dabei voraussichtlich um ein Produkt handeln werde, das speziell zum Backen geeignet sei. Langfristig will das Startup außerdem auch einen veganen „Hartkäse“ anbieten. Die Herstellung dieses Produkts ist jedoch komplexer, da es aufgrund des verwendeten Verfahrens eine bestimmte Zeit für die Reifung benötigt.

In den kommenden Wochen soll außerdem ein Online-Shop live gehen, über den die Produkte von Freundeskreis direkt bestellt werden können. Diese Plattform wird zunächst als Testversion betrieben, um herauszufinden, wie gut sich die Produkte für den Direktvertrieb eignen. Geplant ist dabei ein Modell, bei dem die Käsealternativen erst auf Bestellung und nicht auf Vorrat produziert werden. Weiter in die Zukunft gedacht, kann sich das Startup auch den Vertrieb in Supermärkten vorstellen.

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